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Verfahren zur Herstellung von 3-Hydroxy-pyridinen Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung von 3-Hydroxy-pyridinen, insbesondere solchen, die
in 2-Stellung durch eine Alkylgruppe substituiert sind.
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3-Hydroxy-pyridin und verschiedene 2-Alkyl-3-hydroxy-pyridine sind
schon früher in der Literatur beschrieben worden, aber die vorliegende Erfindung
ermöglicht eine Herstellung dieser Verbindungen auf einfachere Weise und mit besseren
Ausbeuten, als bisher möglich gewesen ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung werden 3-Hydroxy-pyridine, insbesondere
solche, die in 2-Stellung durch eine Alkylgruppe substituiert sind, auf die Weise
hergestellt, daß man ein Furanderivat der allgemeinen Formel
worin R ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest bezeichnet, oder ein solches Derivat
einer Verbindung der genannten Art, das an Stelle der primären Aminogruppe eine
Acylaminogruppe oder eine über das Stickstoffatorn gebundene Carbam-idsäureestergruppe
oder eine unsubstituierte Ureidogruppe enthält, oder eine entsprechende N,N'-Difurfuryl-harnstoff-verbindung
in Lösung, vorzugsweise in einem Alkohol, mit einem Oxydationsmittel behandelt,
geg gebenenfalls das so erhaltene Furanderivat nach üblichen Methoden an der acylierten
Aminogruppe verseift, und das eine freie bzw. acylierte Aminogruppe bzw. eine Carbamidsäureestergruppe
bzw. Ureidogruppe enthaltende Zwischenprodukt in saurem Medium lagert oder erwärmt
oder in neutralem Medium erwärmt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung führt man die
Oxydation der Verbindungen mit der angegebenen Formel, wobei die Aminogruppe auf
die erwähnte Weise geschützt sein soll, in einer alkoholischen Lösung durch Elektrolyse
in Gegenwart eines Elektrolyten aus, der in dem angewendeten Alkohol löslich ist,
wie Ammoniumbromid, Lithiumbromid, einer Mischung dieser Salze, Schwefelsäure, Bortrifluorid
oder eines organischen Bortrifluorid-Komplexes, z. B. eines Bortrifluoiid-ätherates
oder eines Bortrifluorid-essigsäure-komplexes, eines Nitrats, eines Rhodanids oder
Formiats. Der Elektrolyt kann auch ein organisches Halogenwasserstoffsalz sein,
z. B. Morpholin-hydrobromid.
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Bei der Elektrolyse ist es am zweckmäßigsten, als Alkohol Methanol
anzuwenden, da die erwähnten Elektrolyte in Methanol eine sehr gute Löslichkeit
besitzen und die Elektrolyse glatt und mit guter Ausbeute vor sich geht. Es ist
indessen auch möglich, mit guten Resultaten andere Alkohole, beispielsweise Äthanol,
2-Äthoxyäthanol, anzuwenden.
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Die Elektrolyse wird auf an und für sich bekannte Weise ausgeführt,
z. B. unter Anwendung der Apparatur, die in Acta Chem. Scand., Bd. 6 (1952),
S. 531,
oder in Acta Chem. Seand., Bd. 7 (1953), S. 234, beschrieben ist.
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Die Elektrolyse ist bei einer Temperatur zwischen 0 und -30'C,
vorzugsweise bei ungefähr -1 5'C, auszuführen. Im allgemeinen ist eine Klemmenspannung
von ungefähr 3 bis 20 Volt ausreichend. Die Stromstärke kann innerhalb weiter
Grenzen variieren, je
nach der gewünschten Oxydationsgeschwindigkeit und unter
Berücksichtigung der verhältnismäßig großen Stabilität der erfindungsgemäß angewendeten
Ausgangsmaterialien. Die Stromstärke liegt jedoch zweckmäßigerweise ungefähr zwischen
0,1 und 10 Ampere.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung führt man die Oxydation
der Verbindungen mit der eingangs angegebenen Formel, wobei die Aminogruppe gleichfalls
auf die erwähnte Art geschützt sein soll, mit Chlor oder Brom in einem wasserfreien
Alkohol, zweckmäßigerweise Methanol, aus, und zwar bei niedriger Temperatur, z.
B. -10 bis -30'C, vorzugsweise bei ungefähr -20'C, unter gleichzeitigem und
nachfolgendem Zusatz eines Neutralisationsmittels, z. B. Kalium- oder Natriumacetat,
während einer Zeit
von einigen Minuten bis zu einer halben Stunde
oder mehr.
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Nach gemäß irgendeiner der angegebenen Weisen ausgeführter Oxydation
kann das Oxydationsprodukt in die gewünschten 3-Hydroxy-pyridine auf zwei Weisen
übergeführt werden, nämlich entweder durch an und für sich bekannte alkalische Verseifung
der Acylaminogruppe und nachfolgende Hydrolyse oder auch nur durch Hydrolyse. Hierbei
hat es sich herausgestellt, daß ein solches Oxydationsprodukt, in dem die Aminogruppe
mit einer Acylgruppe, z. B. Acetyl, geschützt ist, vorzugsweise auf die ersterwähnte
Art in ein 3-Hydroxy-pyridin überzuführen ist, d. h. durch Verseifung und
Hydrolyse, die letztere zweckmäßigerweise in saurem Medium. Es ist jedoch auch möglich,
die Hydrolyse in neutralem Medium bei erhöhter Temperatur durchzuführen. Dagegen
hat es sich erwiesen, daß Oxydationsprodukte, in denen die Aminogruppe durch Überführung
in ein Carbaminat bzw. Ureid geschützt ist, 3-Hydroxy-pyridine in hoher Ausbeute
bei direkter Hydrolyse in saurem Medium geben. Diese Reaktion wird zweckmäßigerweise
durch Kochen mit verdünnter anorganischer Säure, z. B. Salzsäure, Schwefelsäure,
Bromwasserstoffsäure, vorzugsweise bei einer Säurekonzentration von 0,5-
bis 2normal ausgeführt.
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Nach durchgeführter Verseifung und Hydrolyse oder nach Hydrolyse allein
verdunstet man die Reaktionsmischung zur Trockne, wobei man in dem ersterwähnten
Fall ein reines 3-Hydroxy-pyridinsalz, z. B. 3-Hydroxy-pyridin-hydrochlorid, erhält,
während man im anderen Fall durch Zusatz von beispielsweise Kalium-oder Natriumearbonat
das freie 3-Hydroxy-pyridin freisetzt und dieses dann durch Extraktion mit einem
geeigneten Lösungsmittel, z. B. Äther, isoliert.
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Es ist gemäß der Erfindung auch möglich, die Oxydation durch schnelle
Zugabe von Chlor oder Brom in einem wäßrigen Alkohol, z. B. Methanol oder Äthanol,
der beispielsweise 20 bis 90 "/" vorzugsweise 40 bis 80 0/, Wasser
enthält, bei niedriger Temperatur, zweckmäßigerweise zwischen -10 und -89'C
und vorzugsweise zwischen -20 und -80'C, in kurzer Zeit (ungefähr 5 bis
30 Minuten) durchzuführen. Nach eventuellem Zusatz von weiteren ungefähr
30 bis 600/0 Wasser, gerechnet auf das Volumen der Reaktionsmischung, kocht
man die Mischung eine kurze Zeit (10 bis 30 Minuten), wonach man 3-Hydroxy-pyridin
isoliert. Die Isolierung kann durch Ausfällung, beispielsweise mittels Kalium- oder
Natriumearbonat, und durch anschließende Abfiltration oder Extraktion des ausgefällten
3-Hydroxy-pyridins erfolgen. Als Extraktionsmittel kann z. B. Äther gebraucht werden.
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Ferner kann man auch die Oxydation mit beliebigen anderen Oxydationsmitteln
und in beliebigen Lösungsmitteln vornehmen, wobei aber die erzielten Ausbeuten stark
variieren. Die Erfindung wird näher in den folgenden Beispielen veranschaulicht.
Soweit in diesen Beispielen Arbeitsweisen zur Herstellung von Ausgangsstoffen angeführt
sind, sollen die angegebenen Arbeitsweisen hier nicht unter Schutz gestellt werden.
Beispiel 1
2 - Acetaminomethyl - 2,5 - dimethoxy - 2,5 -
dihydro -furan wird durch Elektrolyse von 2-(Acetaminomethyl)-furan in Methanol
in Gegenwart von Ammoniumbromid nach der in Acta Chem. Scand., Bd. 6
(1952),
S. 667, beschriebenen Arbeitsweise hergestellt. 6,96 g 2-Acetaminomethyl-2,5-dimethoxy-2,5-dihydrofuran
werden 16 Stunden unter Rückfluß mit 100 ml 3 n-Natriumhydroxydlösung
erwärmt. Danach wird die Reaktionsmischung kontinuierlich mit Äther extrahiert.
Aus dem Ätherextrakt werden 4,72 g 2-Aminomethyl-2,5-dünethoxy-2,5-dihydro-furan
gewonnen, das danach 15 Minuten mit 54 ml 1 n-Salzsäure unter Rückfluß
erwärmt wird. Die resultierende Lösung wird im Vakuum zur Trockne eingedampft, und
der Eindampfungsrückstand wird in Äthanol gelöst. Bei der Auskristallisierung werden
3,63 g 3-Hydroxy-pyridinhydrochlorid (Schmelzpunkt 105 bis
107'C), entsprechend einer Ausbeute von 93 0/" bei der sauren Hydrolyse
erhalten.
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Beispiel 2 2 - Acetaminomethyl - 2,5 - dimethoxy
- 2,5 - dihydro -furan wird, wie im Beispiel 1 angegeben, hergestellt.
4,04 g 2-Acetaminomethyl-2,5-dimethoxy-2,5-dihydrofuran werden
15 Minuten unter Rückfluß mit 22 ml 1 n-Salzsäure gekocht, worauf
die resultierende Lösung im Vakuum zur Trockne eingedampft wird. Der Eindampfungsrückstand
gibt nach Reinigung und Freisetzung der Base 0,98 g 3-Hydroxy-pyridin (entsprechend
52 0/, Ausbeute) mit einem Schmelzpunkt von 125 bis 126'C.
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Beispiel 3
Als Ausgangsstoff wird dei bekannte N,N'-Difurfuryl-harnstoff
gebraucht, der folgendermaßen hergestellt worden ist: 19,4g Furfurylamin
und 6,6g
Hamstoff werden eine Stunde unter Rückfluß gekocht. Das kristalline
Produkt, das aus einem Harnstoffderivat besteht, bei dem die beiden Aminogruppen
durch Furfurylaminogruppen ersetzt sind, wird in einer Lösung von 5,0 g Ammoniumbromid
in 260 ml Methanol gelöst, worauf die Lösung elektrolysiert wird, beispielsweise
wie dies in der deutschen Patentschrift 848 501 beschrieben ist, wobei
11,9 Amperestunden aufgewendet werden. Das Elektrolysat wird in eine Natriummethylatlösung
(1,2 g Natrium in 20 ml Methanol) eingegossen und im Vakuum eingedunstet.
Der Eindunstungsrückstand wird 15 Minuten unter Rückfluß mit 240 ml
1 n-Salzsäure gekocht -und danach zur Trockne eingedampft. Zum Eindampfungsrückstand
werden 22 g Kaliumcarbonat und danach Wasser zugesetzt. Hierbei wird das
3-Hydroxy-pyridin in einer Ausbeute von 16,1 g freigesetzt, was einer Ausbeute
von 85 0/0 der theoretischen Menge entspricht.
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Beispiel 4 Als Ausgangsstoff wird 2-(oc-Ureidoäthyl)-furan gebraucht,
das in folgender Weise hergestellt worden ist: 15,6 g 2-Acetylfuranoxün werden
in 200 ml wasserfreiem Äthanol gelöst, das vorher mit 26,5 ml Acetylchlorid
versetzt ist. Die Lösung wird 4 Stunden mit 6,5 g Palladium-Holzkohle
(10 "/,» unter Wasserstoff bei 15 Atmosphären Druck geschüttelt. Nach
Abfiltrierung destilliert man das Lösungsmittel im Vakuum ab, erteilt dem Destillatrückstand
alkalische Reaktion und extrahiert mit Äther. Aus dem Ätherextrakt erhält man
6,5 g 2-(oc-Aminoäthyl)-furan, das eine farblose Flüssigkeit mit Siedepunkt
148 bis 149'C und n201 - 1,4748 darstellt.
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6,12 g 2-(a-Aminoäthyl)-furan werden unter Kühlung in
9,5 ml 5n-Salzsäure gelöst, die Lösung wird mit einer Lösung von 3,45
g Harnstoff in 16 ml Wasser versetzt, worauf die Mischung
16 Stunden unter Rückfluß
gekocht wird. Man kühlt ab, filtriert
und wäscht zweimal mit Wasser und trocknet, wobei man 4,24 g
(500/,)
2-(oc-Ureidoäthyl)-furan erhält. Nach Umkristallisierung aus Äthylacetat-Äther wird
das Produkt in einer Ausbeute von 2,96 g weißen Kristallen mit Schmelzpunkt
114 bis 116'C erhalten.
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340 mg 2-(,x-Ureidoäthyl)-furan werden in einer Lösung von
150 mg Ammoniumbromid in 10 ml Methanol gelöst, worauf die Mischung
in dem in Acta Chem. Scand., Bd. 7 (1953), S. 234, beschriebenen Apparat
unter Verbrauch von 0,13 Amperestunden elektroylisiert wird. Nach der Elektrolyse
wird die Mischung in eine Lösung von Natriummethylat (hergestellt aus
37 mg Natrium und 3 ml Methanol) eingegossen. Danach dunstet man im
Vakuum ein, kocht den Eindunstungsrückstand unter Rückfluß 15 Minuten mit
22 ml In-Salzsäure und arbeitet das Produkt wie im Beispiel 1 auf. Nach Reinigung
erhält man 200 mg (621/,) 2-Methyl-3-hydroxy-pyridin-hydrochlorid, das einen Schmelzpunkt
von 225 bis 227'C besitzt.
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Beispiel 5
Als Ausgangsstoff wird 2-(Carbomethoxyaminomethyl)-furan
angewendet, das aus Furfurylamin gemäß der in Org. Syntheses, Collective Volume
2 (1943), S. 278, beschriebenen Methode hergestellt worden ist. Diese Verbindung
bildet eine farblose Flüssigkeit, die bei 122 bis 123'C bei 10 mm Hg siedet
und nD' = 1,4851 hat.
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31,0 g 2-(Carbomethoxyaminomethyl)-furan werden in Methanol
in Gegenwart von Ammoniumbrimid auf die in Acta Chem. Scand., Bd. 6 (1952), S.
667, beschriebene Weise unter Aufwendung von 11,8 Amperestunden
(110 0/, des theoretischen Verbrauches) elektrolysiert, worauf man
38,7 g (89 '/,) 2,5-Dimethoxy-2-carbomethoxyaminomethyl-2,5 -dihydro-furan
in Form einer farblosen Flüssigkeit erhält, die bei 0,2 mm Hg bei 104 bis
107'C kocht und nID # 1,4652 hat. 4,43 g dieser Verbindung werden
unter Rückfluß mit 22 ml 1 n-Salzsäure gekocht, wonach man durch Aufarbeitung
gemäß Beispiel 3 1,45 g (76 0/,) 3-Hydroxypyridin erhält.
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Beispiel 6
Als Ausgangsstoff wird 2-(oc-Carbomethoxyaminoäthyl)-furan
gebraucht, das folgendermaßen hergestellt worden ist: 12,5 g 2-Acetylfuranoxim
werden so, wie dies in der Einleitung von Beispiel 4 beschrieben ist, hydriert.
Die Reaktionsmischung wird filtriert und im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der
Eindampfungsrückstand wird in 20 ml Wasser gelöst, mit Äther extrahiert und mit
9,5 g Chlorameisensäuremethylester umgesetzt, so wie dies in Org. Syntheses,
Colleetive Volume 2 (1943), S. 278, beschrieben wird. Dabei werden
9,2 g (54 0/,) 2-(ocCarbomethoxyaminoäthyl)-furan in Form einer farblosen
Flüssigkeit erhalten, die den Kp.O" 72 bis 75'C und n'D = 1,4805 hat.
11,6 g dieser Verbindung werden auf die in Acta Chem. Scand., Bd.
6 (1952), S. 657, beschriebene Weise unter Verbrauch von 4,1 Amperestunden
(1100/0 des theoretischen Verbrauches) elektrolysiert. Hierbei werden
13,8 g (88 0/,) 2,5-Dimethoxy-2-(oc-carbomethoxyaminoäthyl)-2,5-dihydro-furan
in Form einer farblosen Flüssigkeit, die den Kp.,)" 98 bis 102'C
und
nil = 1,4649 hat, erhalten. 2,31 g dieser Verbindung werden
1,5 Stunden unter Rückfluß mit 100 ml 1 n-Salzsäure gekocht,
wonach man eindunstet und auf die im Beispiel 1 angegebene Weise aufarbeitet
und reinigt. Die Ausbeute beträgt 10,5 g (720/j
2-Methyl-3-hydroxy-pyridin-hydrochlorid.
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Beispiel 7
Als Ausgangsstoff wird 2-(oc-Acetaminoäthyl)-furan
gebraucht, das folgendermaßen hergestellt worden ist: 12,5 g 2-Acetylfuranoxim
und 30 ml Essigsäureanhydrid werden mit 1,6 g Raney-Nickel unter Wasserstoff
bei 100 Atmosphären Druck und einer Temperatur von 70 bis
80'C geschüttelt. Bei der Destillation der Reaktionsmischung werden
9,8 g (64 0/,) 2-(*-Acetaminoäthyl)-furan in Form einer hellgelben Flüssigkeit
mit Kp.", 86 bis 89'C und nID = 1,4922 erhalten. Diese Verbindung kann auch
durch Acetylierung von 2-(a-Aminoäthyl)-furan erhalten werden, dessen Herstellung
in der Einleitung von Beispiel 4 beschrieben wird.
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2,00 g 2-(#x-Acetaminoäthyl)-furan, 0,30 g Ammoniumbromid
und 20 ml Methanol werden auf die in Acta Chem. Seand., Bd. 7 (1953), S.
234, beschriebene Weise unterVerbrauch von 0,77Amperestunden (110 0/, des
theoretischen Verbrauches) elektrolysiert, wobei man 2,47 g (88 0/,) 2,5-Dimethoxy-2-(oc-acetaminoäthyl)-2,5-dihydro-furan
als eine farblose Flüssigkeit mit Kp.", 110 bis 115'C und mit n2D,1
= 1,4739 erhält. 2,15 g dieser Verbindung werden in alkalischem Medium,
so wie die im Beispiel 1 beschrieben ist, verseift, wobei man 1,39 g (800/,)
2,5-Dimethoxy-2-(oc-aminoäthyl)-2,5-dihydro-furan in Form einer farblosen Flüssigkeit
mit Kp." 90 bis 920C und n2D5= 1,4565 erhält. 1, 10 g dieser
Verbindung werden in saurem Medium hydrolysiert, wonach man das Produkt wie im Beispiell
aufarbeitet. Man erhält Offig (950/0) 2-Methyl-3-hydroxy-pyridin-hydrochlorid.
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Beispiel 8
2,78 g (0,020 Mol) 2-(Acetaminomethyl)-furan
(hergestellt durch Acetylierung von Furfurylamin) und 4,00 g (0,041 Mol)
Kaliumacetat werden in 24 ml wasserfreiem Methanol gelöst. Die Mischung wird auf
-20'C gekühlt und eine Lösung von 1,00m1 (0,020Mol) Brom in 20m1 wasserfreiem Methanol
wird bei -20'C innerhalb von 5 Minuten unter kräftigem Umrühren zugesetzt.
Das Umrühren wird 10Minuten fortgesetzt, wonach die Mischung im Vakuum eingedunstet
wird. Der Rückstand wird mit 200 ml wasserfeiem Äther versetzt, das Kaliumbromid
durch Filtrierung abgetrennt und das Filtrat im Vakuum destilliert. Die Ausbeute
beträgt 3,21 g
(80 0/0) 2,5-Dimethoxy-2-(acetaminomethyl)-2,5-dihydro-furan
mit Kp.", 120 bis 140'C. Das Produkt kristallisiert teilweise bei der Aufbewahrung.
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C,H,ONCOCH, (OCH,),. Berechnet: C 53,7, H 7,5, N 7,0, 0
C H, 30,9, C 0 C H, 21,4, gefunden: C 53,9, H
7,7, N 7,3, 0 C H, 30,7, C 0 C H, 21,3.
Die erhaltene
Verbindung wird danach, so wie im Beispiel 1 und 2 beschrieben, in 3-Hydroxy-pyridin
übergeführt.
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Beispiel 9
N,N'-Difurfuryl-harnstoff, erhalten durch einstündiges
Erhitzen von 0,97 g (0,010 Mol) Furfurylamin
mit
0,33 g (0,0055 Mol) Harnstoff unter Rückfluß in einem Ölbad, wird in einer
Lösung von 2,00 g
(0,0204 Mol) Kaliumacetat in 13 ml wasserfreiem Methanol
gelöst und die Mischung auf -20'C gekühlt. Eine Lösung von 0,50 ml
(0,010 Mol) Brom in 10 ml wasserfreiem Methanol wird innerhalb von
5 Minuten bei -20'C unter kräftigem Umrühren zugesetzt. Das Umrühren wird
während 10 Minuten fortgesetzt, wonach die Mischung im Vakuum eingedunstet
wird. Der Rückstand wird mit 12 ml 1 n-Salzsäure versetzt und die Mischung
15 Minuten unter Rückfluß gekocht. Das hierbei gebildete 3-Hydroxypyridin
wird, wie im Beispiel 3 beschrieben, isoliert. Die Ausbeute beträgt
0,65 g (680/,) und das Produkt hat den Schmelzpunkt 122 bis 124'C (Hershberg-Apparat,
korrigiert).
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Beispiel 10
9,7 g (0,1 Mol) Furfurylamin werden in
50 ml Wasser und 40m1 Methanol gelöst. 4,28m1 Chlor, gemessen bei -80'C,
(0,1 Mol) läßt man durch die Lösung bei -60 bis -80'C während 5Minuten
passieren. Die hell-gelbe, halbfeste Reaktionsmischung wird zum Kochen erhitzt,
wonach 30 ml Wasser zugesetzt werden und die dunkelrote Lösung auf ungefähr
50 ml eingedunstet wird. Nach dem Abkühlen werden 13,8 (0,1 Mol) wasserfreies
Kahumcarbonat zugesetzt, wobei eine braune Fällung, die aus 3-Hydroxypyridin besteht,
abgeschieden wird. Diese wird abfiltriert, einmal mit Wasser gewaschen und getrocknet.
Die Ausbeute beträgt 4,94 g, aus denen 4,25 g (45 0/,) 3-Hydroxy-pyridin
(farblose Kristalle) durch Sublimation erhalten werden.
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Beispiel 11
9,7 g (0, 1 Mol) Furfurylamin werden in
70 ml Wasser und 30 ml Methanol gelöst. Eine Lösung von
5,0 ml (0, 1 Mol) Brom in 50 ml auf - 80'C abgekühltem
Methanol wird bei -50 bis -80'C innerhalb einer Minute zugesetzt. Die hellgelbe
Reaktionsmischung wird auf O'C erwärmt, wobei 50 ml Wasser zugesetzt werden,
und hierauf wird das Methanol im Vakuum abgetrieben. Die zurückbleibende wäßrige
Lösung wird 15 Minuten unter Rückfluß gekocht, wobei die Lösung dunkelrot
wird. Die Lösung wird im Vakuum zur Trockne eingedampft. Der dunkle Rückstand wird
in 50 ml Methanol gelöst, wonach 500 mlÄtherzu,-esetzt und die gebildete,
aus 3-Hydroxypyridin-hydrobromid bestehende Fällung durch Filtrieren und Trocknen
abgetrennt wird (13,2 g). Das trockene Produkt wird mit 70 ml Wasser
und 13 g
Kaliumearbonat versetzt, worauf die Mischung kontinuierlich mit Äther
extrahiert wird. Hierdurch erhält man 6,6 g (700/,) 3-Hydroxy-pyridin in
Form nahezu weißer Kristalle.
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Beispiel 12 9,7 g (0,1 Mol) Furfurylamin werden in
100 ml Wasser gelöst, wonach eine abgekühlte Lösung von 5,0
ml (0,1 Mol) Brom in 20 ml Äthanol bei -20'C innerhalb von
10 Sekunden unter Umrühren zugesetzt wird. Die nahezu farblose Reaktionsmischung
wird zum Kochen erwärmt, und man läßt sie dann kochen, bis sie ein Volumen von ungefähr
50 ml hat. Nach dem Abkühlen wird die dunkelrote Lösung mit 13,8 g
(0,1
Mol) Kaliumacetat versetzt, wobei eine braune Fällung von unreinem 3-Hydroxy-pyridin
gebildet wird. Die Lösung wird abfiltriert, der abgetrennte Rückstand einmal mit
Wasser gewaschen und getrocknet. Die Ausbeute beträgt 8,0 g, aus denen
6,3 g (66 0/,) 3-Hydroxy-pyridin durch Sublimieren als farblose Kristalle
gewonnen werden.
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Beispiel 13
1,llg 2-(oc-Aminoäthyl)-furan (0,010Mol) und
3,85 ml 6 n-Salzsäure (0,023 Mol) werden unter Kühlung gemischt.
9,20 g 9,71 0/,ige Natriumhypochloritlösung (0,012 Mol) werden bei -IO'C
zugefügt. Die nahezu farblose Lösung wird 30 Minuten auf 80 bis 85'C
gehalten. Die braune Reaktionsmischung wird in üblicher Weise aufgearbeitet. Die
Ausbeute war 0,68 g (620/,) an 2-Methyl-3-hydroxy-pyridin in Form von schwachbraunen
Kristallen mit einem Schmelzpunkt von 165 bis 168'C.
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Beispiel 14 2,78 g 2-(oc-Aminoäthyl)-furan (0,025 Mol)
und 25 ml 3n-HCI (0,075 Mol) werden unter Kühlung gemischt. 3,40
g 300/,iges Wasserstoffsuperoxyd (0,030
Mol) und 5 ml Wasser
werden zugefügt. Die hellgelbe Lösung wurde unter Rückfluß 30 Minuten erhitzt.
Die rotbraune Reaktionsmischung wurde in üblicher Weise aufgearbeitet. Die Ausbeute
war 2,12 g (77 0/0) an 2-Methyl-3-hydroxy-pyridin (nahezu weiße Kristalle
mit Schmelzpunkt 167 bis 169'C).
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Beispiel 15
2,45 g Furfurylamin (0,025 Mol) werden
in 25 ml 3 n-H CI (0,075 Mol) gelöst. 3,40 g 301)/,iges
Wasserstoffsuperoxyd (0,030 Mol) und 5 ml Wasser werden
zugefügt, und die Mischung wird unter Rückfluß 1 Stunde lang erhitzt. Die
dunkelbraune Lösung wird in üblicher Weise aufgearbeitet. Die Ausbeute ist
1,73 g (73 0/(,) an 3-Hydroxy-pyridin in Form von gelblichweißen Kristallen
mit Schmelzpunkt 123 bis 126 0 C.
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Beispiel 16
1,94gFurfurylamin(0,020Mol)und20m13n-HN0a (0,060Mol)
werden unter Kühlung gemischt. Die Lösung wird 15 Minuten gekocht, dann gekühlt
und mit Kaliumcarbonat versetzt. Die Mischung wird über Nacht kontinuierlich mit
Äther extrahiert. Nach Verdampfung des Äthers verbleiben 0,82 g eines festen
braunen Rückstandes. 50 ml des Rückstandes werden bei 100'C und
0,05 mm Hg-Druck sublimiert. Die Ausbeute beträgt 40 mg (35 0/,) an
3-Hydroxypyridin in Form von weißen Kristallen mit einem Schmelzpunkt von 124 bis
126'C.
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Beispiel 17
1,94 gFurfurylamin (0,020 Mol) und 20 ml
3 n-H2S 04 (0,060 Mol) wurden unter Kühlung gemischt. Eine Lösung
von 2,35 g Kaliumdichromat (0,0080 Mol) in 50 ml Wasser wurde
bei 0 bis + 5'C während 5 Minuten zugesetzt. Die Mischung blieb
2 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehen und wurde dann für 10 Minuten
auf 60'C gehalten. Nach Kühlung der Mischung wurde diese, wie im vorangehenden
Beispiel angegeben, aufgearbeitet. 1,34 g eines braunen Öles
wurden
erhalten. 80 mg dieses Öldes wurden bei 100'C und 0,05 mm Hg-Druck
sublimiert. Die Ausbeute war 20mg (180/,) an 3-Hydroxy-pyridin in Form von weißen
Kristallen mit dem Schmelzpunkt 124 bis 126 ' C.
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Beispiel 18
1,94gFurfurylamin(0,020Mol)und20m13n-H2S04 (0,060Mol)
wurden unter Kühlung gemischt. 1,52g
Kaliumpermanganat (0,0096Mol), gelöst
in 50m1 Wasser, wurden bei 0 bis +5'C während 5 Minuten zugefügt.
Die Mischung blieb bei Zimmertemperatur 2 Stunden stehen und wurde dann für
10 Minuten auf 60'C gehalten. Nach Kühlung wurde die Mischung wie
in den vorangehenden Beispielen aufgearbeitet. 0,64 g eines braunen Öles
wurden erhalten. 100 mg des Öles wurden bei 100'C und 0,05 mm Hg-Druck
sublimiert. Die Ausbeute war 15 mg (5 0/0) an 3-Hydroxy-pyridin in
Form weißer Kristalle mit einem Schmelzpunkt von 122 bis 124'C.
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Beispiel 19
1,94g Furfurylamin (0,020Mol) und 20m1 3n-HCI
(0,060Mol) wurden unter Kühlung gemischt. Eine Lösung von 2,13g Natriumchlorat
(0,020Mol) in 10m1 Wasser wurde zugefügt und die Mischung erhitzt. Bei
90'C setzte plötzlich eine lebhafte Reaktion ein, und die Mischung kochte
ohne äußere Erwärmung während 2 Minuten. Die Farbe änderte sich von Hellgelb in
Hellbraun. Die Mischung wurde dann unter Rückfluß 10 Minuten erhitzt, wobei
die Farbe dunkelbraun wurde. Nach Kühlung wurde Kaliumcarbonat zugefügt, wodurch
die Farbe grünschwarz wurde. Die Mischung wurde in üblicher Weise aufgearbeitet.
Die Ausbeute war 0,91 g (48 0/,) an 3-Hydroxy-pyridin in Form von gelblichweißen
Kristallen mit einem Schmelzpunkt von 123 bis 125'C.