DE1133894B - Verfahren zur Polymerisation und Mischpolymerisation konjugierter Diolefine zu Additionsprodukten mit hohem Gehalt an 1, 2-Struktur - Google Patents
Verfahren zur Polymerisation und Mischpolymerisation konjugierter Diolefine zu Additionsprodukten mit hohem Gehalt an 1, 2-StrukturInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
N16149IVd/69c
BEKANNTMACHUN G
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 26. JULI 1962
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 26. JULI 1962
Zur Verpackung bestimmter Stoffe, wie Limonade, in Metallbehälter benötigt man Innenüberzüge, die
so beschaffen sein müssen, daß Lebensmittel weder Geruch noch Verunreinigungen annehmen. Das
Überzugsmaterial muß die notwendigen physikalischen Eigenschaften besitzen, den bei der Herstellung
der Büchse und nach ihrem Verschließen vorkommenden Maßnahmen zu widerstehen.
Es wurde vorgeschlagen, flüssige Polybutadiene, wie sie z. B. mit HiUe von Natrium als Katalysator
hergestellt werden, für diesen Anwendungszweck zu verwenden, jedoch waren die erhaltenen Ergebnisse
nicht allzu befriedigend. Die aus diesen Stoffen hergestellten Innenüberzüge wiesen z. B. eine schlechte
Widerstandsfähigkeit gegenüber heißem Lötzinn (430° C), eine schlechte Biegsamkeit und Schlagzähigkeit
und eine begrenzte Widerstandsfähigkeit gegenüber Alkali und Lösungsmitteln auf.
Es wurde nun gefunden, daß sich Polymere und Mischpolymere von konjugierten Diolefinen mit
hohem Gehalt an 1,2-Struktur durch Polymerisation mit einem Katalysator herstellen lassen, der durch
Reaktion von Titantrichlorid mit einer Grignardverbindung erhalten worden ist. Man arbeitet in
inerter Atmosphäre und unter wasserfreien Bedingungen. Es wurde gefunden, daß die nach diesem
Verfahren hergestellten flüssigen bis festen Polymeren überraschende Eigenschaften als Büchsenüberzugsmassen
aufweisen. Die aus diesen speziellen Polymeren hergestellten Überzüge sind z. B. gegenüber
Lebensmitteln inert und besitzen eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegenüber heißem Lötzinn,
eine gute Biegsamkeit und die notwendige Widerstandsfähigkeit gegenüber Alkali und Lösungsmitteln.
Aus der britischen Patentschrift 776 326 ist es bereits bekannt, konjugierte Diolefine gegebenenfalls
zusammen mit Monoolefinen unter Verwendung eines Katalysatorsystems herzustellen, das aus Titantetrachlorid
und einer Grignardverbindung, z. B. Phenylmagnesiumbromid, gewonnen wird. Gemäß Beispiel
1 der britischen Patentschrift wird zur Herstellung des Katalysatorsystems die Grignardverbindung
im Überschuß zu Titantetrachlorid verwendet. Weiterhin muß der Katalysator gemäß
Beispiel 1 der britischen Patentschrift in einer Menge von mehr als 10%, bezogen auf die Menge des eingesetzten
Butadiens, verwendet werden.
Die überlegenen Eigenschaften der nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten neuen Polymeren
lassen sich zum Teil auf ihre außergewöhnliche Struktur zurückführen. Es wurde gefunden, daß die
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Verfahren zur Polymerisation
und Mischpolymerisation konjugierter
und Mischpolymerisation konjugierter
Diolefine zu Additionsprodukten
mit hohem Gehalt an 1,2-Struktur
mit hohem Gehalt an 1,2-Struktur
Anmelder:
Bataafse Petroleum Maatschappij N.V.,
Den Haag
Den Haag
Vertreter: Dr.-Ing. F. Wuesthoff, Dipl.-Ing. G. Puls
und Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Frhr. v. Pechmann, Patentanwälte, München 9, Schweigerstr. 2
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 20. Januar 1958 (Nr. 709 741)
V. St. v. Amerika vom 20. Januar 1958 (Nr. 709 741)
Lee Marion Porter, Concord, Calif. (V. St. Α.),
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
Polymeren einen außergewöhnlich hohen Gehalt an 1,2-Kohlenstoffverknüpfung aufweisen, d.h., das
Diolefinmolekül tritt in das Polymermolekül derartig ein, daß eine Vinylseitenkette
-CH7-CH-
CH
CH2
entsteht.
Die im Verfahren der Erfindung benutzten konjugierten Diolefine sind vorzugsweise konjugierte Diolefine
mit nicht mehr als 8 Kohlenstoffatomen, wie Butadien, Isopren, Dimethylbutadien, Piperylen,
Methylpentadien und ähnliche Verbindungen. Besonders bevorzugt sind die konjugierten Diolefine mit
4 bis 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere Butadien.
Die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Diolefine sollten mindestens 90%ig, vorzugsweise
mehr als 97°/oig rein sein.
Das zur Polymerisation verwendete Katalysatorsystem enthält Titantrichlorid und eine oder mehrere
Grignardverbindungen. Beispiele für derartige Grignardverbindungen sind unter anderem Phenylmagnesiumbromid,
Cyclohexylmagnesiumbromid,
209 62W359
Tolylmagnesiumehlorid, Butylmagnesiumjodid, Dodecylmagnesiumchlorid,
Hexadecylmagnesiumjodid, Butylmagnesiumbromid, Allylmagnesiumchlorid, Isopropylmagnesiumjodid.
Bevorzugte Grignardverbindungen sind die Alkyl-, Alkenyl-, Cycloalkyl-, Aryl-
und Alkylarylmagnesiumchloride, -bromide und -jodide, die nicht mehr als 12 Kohlenstoffatome und
insbesondere nicht mehr als 8 Kohlenstoffatome enthalten. Besonders bevorzugt sind Arylmagnesiumhalogenide
und Alkylmagnesiumhalogenide, wie Phenylmagnesiumbromid und Alkylmagnesiumchlorid.
Die Grignardverbindungen werden vorzugsweise in einem Verdünnungsmittel, z. B. einem Äther, wie
Diäthyläther, Dibutyläther, Tetrahydrofuran, Diallyläther, Diamyläther, Dioxan oder Tetrahydrofuran
verwendet. Kohlenwasserstoffe können gleichfalls als Lösungsmittel benutzt werden, z. B. Benzol,
Toluol, n-Heptan, Pentan, Octan u. ä., sowie Mischungen dieser Kohlenwasserstoffe.
Bei der Herstellung des Katalysators, für die an dieser Stelle kein Schutz begehrt wird, kann entweder
Titantrichlorid oder die Grignardverbindung im Überschuß verwendet werden. Jedoch ist es im allgemeinen
am günstigsten, wenn das Molverhältnis von Titantrichlorid zur Grignardverbindung größer
ist als 1. Ein Minimum-Molverhältnis von 1,5 : 1 ist besonders bevorzugt, das Maximumverhältnis
beträgt etwa 5:1.
Die Menge des insgesamt verwendeten Katalysators kann schwanken. Liegt nur eine Spur an
Katalysator vor, so beobachtet man nur eine sehr geringe Polymerisationsgeschwindigkeit. In der Praxis
lassen sich befriedigende Polymerisationsgeschwindigkeiten durch Verwendung von Mengen von etwa
0,01 bis etwa 1%, bezogen auf das Gewicht des Monomeren, erzielen. Bevorzugte Mengen betragen
etwa 0,01 bis 0,5 Gewichtsprozent des Monomeren. Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Herstellung
von Polymeren jedes gewünschten Molekulargewichtes herangezogen werden. Dies läßt sich
durch Veränderung der Katalysatorkonzentration und der Temperatur erreichen. Bevorzugte Molekulargewichte
reichen von etwa 2500 bis 2 000 000. Insbesondere bevorzugt sind Molekulargewichte von
etwa 50 000 bis 1000 000. Diese Werte wurden durch die Lichtstreuungstechnik bestimmt, wie sie
in Chem. Rev., 40, S. 319 (1949), beschrieben ist. Manchmal ist es zweckmäßig, das Molekulargewicht
als grundmolare Viskosität des Polymeren auszudrücken, und in manchen Fällen werden
die in dieser Erfindung beschriebenen Molekulargewichte der Polymeren durch ihre grundmolare
Viskosität definiert, die in dl/g in Toluol bei 25° C gemessen wurde. Bezogen auf die oben angegebenen
Molekulargewichte, wurde festgestellt, daß die besonders wertvollen Polymeren grundmolare Viskositäten
von 0,5 bis 7 aufweisen.
Die bei der Polymerisation angewendete Temperatur kann in weiten Grenzen schwanken. Im allgemeinen
betragen die Temperaturen im Block oder in der Lösung von etwa 0 bis etwa 100° C. Ist das
Ausgangsmaterial z. B. Isopren, so verläuft die Reaktion glatt bei Zimmertemperatur, und zur
Erzielung der gewünschten Reaktionsgeschwindigkeit braucht man keine zusätzliche Wärme zuzuführen.
Im Falle anderer Monomerer lassen sich befriedigende Reaktionsgeschwindigkeiten im allgemeinen
bei Temperaturen von etwa 0 bis 100° C erzielen. Der bevorzugte Temperaturbereich liegt zwischen
15 und 80° C.
Wie oben bereits bemerkt, soll das erfindungs-5 gemäße Verfahren in inerter Atmosphäre durchgeführt
werden. Dies wird zweckmäßigerweise durch Spülen der Reaktionszone mit einem Inertgas und
Aufrechterhalten einer Inertgasatmosphäre im Lauf der Reaktion erreicht. Geeignete inerte Gase sind
ίο Stickstoff, Methan u. ä. Ist das verwendete Monomere
unter den Reaktionsbedingungen gasförmig, so wirkt es gleichzeitig als Inertgas.
Das Verfahren soll auch unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt werden. Dies läßt sich durch
Verwendung wasserfreier Ausgangsverbindungen und trockener Reaktionsgefäße erreichen, wobei man
dafür Sorge trägt, daß während der Reaktion keine Feuchtigkeit in das Reaktionsgefäß eindringen kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise in einem geschlossenen System durchgeführt,
in dem der Verlust an Lösungsmittel oder Monomerem durch Verdampfung erniedrigt oder
vermieden wird und in das darüber hinaus Luft und Feuchtigkeit nicht eindringen können. In geeigneter
Durchführung wird der Druck, bei dem die Reaktion geführt wird, vom System selbst
erzeugt, d. h. durch den Dampfdruck der Reaktionsteilnehmer. Gegebenenfalls können jedoch auch
höhere oder niedere Drücke verwendet werden. Die zur Vervollständigung der Reaktion benötigte
Zeit hängt von den obenerwähnten Variablen ab, wobei die Temperatur die wichtigste Rolle spielt.
Bei höheren Temperaturen ist die Reaktionszeit kürzer. Im bevorzugten Temperaturbereich von
15 bis 8O0C benötigt man im allgemeinen 30 Minuten
bis 10 Stunden.
Eine besonders bevorzugte Durchführungsform ist folgende: Man vereinigt das Lösungsmittel und
den Katalysator, gibt das Monomere zu dieser Mischung und erhitzt die vereinigte Mischung auf
die gewünschte Temperatur. Im Falle von Monomeren, wie Butadien, leitet man das trockene
Monomere vorzugsweise über einen bestimmten Zeitraum in die Lösungsmittel-Katalysator-Mischung
ein. Die Geschwindigkeit der Zugabe ist vorzugsweise derartig, daß die Reaktionswärme leicht mit
Hilfe von normalen Wärmeaustauschervorrichtungen abgeführt werden kann. Bei dieser bevorzugten
Durchführungsform hängt die zur Reaktion notwendige Zeit von der Geschwindigkeit der Zugabe des
Monomeren wie auch von der Reaktionstemperatur ab. Bei der bevorzugten Temperatur von 15 bis 8O0C
und der Zugabe des Butadiens über einen bestimmten Zeitraum läßt sich die Polymerisation innerhalb
30 Minuten bis 10 Stunden durchführen.
Nach vollendeter Reaktion wird die Mischung mit einem Protonendonator behandelt, um den
Katalysator zu zerstören, worauf man das Polymere isoliert. Dies wird zweckmäßigerweise durch
Koagulieren der rohen Reaktionsmischung durch Zugabe einer großen Menge an Alkohol oder Wasser
erreicht, worauf man das koagulierte Polymere isoliert. Durch dieses Verfahren wird nicht nur der
Katalysator zerstört, sondern es werden auch Katalysatorreste aus dem Polymeren entfernt.
In einer weniger bevorzugten Durchführungsform wird der Protonendonator in geringeren Mengen
zugegeben, z. B. mindestens 1 Mol je Mol Kataly-
5 6
satorverbindungen, um den Katalysator zu zerstören. Die 1,2-Struktur der Polymeren wurde durch
Diese Mischung läßt sich direkt für die beabsich- IR-Analyse bestimmt.
tigten Zwecke, z. B. zur Herstellung von Oberflächen- η ■ · ι ι
überzügen verwenden. Beispiel ι
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für 5 In diesem Beispiel wird die Herstellung eines
chargenweise oder auch kontinuierliche Durch- Polybutadiens unter Verwendung von Titantri-
führung. Man kann das Verfahren in mancherlei chlorid und Phenylmagnesiumbromid als Kataly-
Hinsicht variieren, ohne vom Erfindungsgedanken sator beschrieben.
abzuweichen. So ist es möglich, einen Teil des Ein mit Stickstoff gespültes Reaktionsgefäß wurde
Diolefins in der Reaktionsmischung durch andere io mit 0,2 Teilen Titantrichlorid und mit 0,4 Teilen einer
äthylenisch ungesättigte Monomere zu ersetzen, 3molaren Lösung von Phenylmagnesiumbromid in
wodurch man Mischpolymere erhält. Verbindungen, Äther versetzt. Überschüssiger Äther wurde bei
die als solche verwendet werden können, sind unter 100° C im Vakuum abgezogen, dann Butadien
anderem Styrol, a-Methylstyrol, Vinylpyridin, 2-Me- zugegeben und das Reaktionsgefäß verschlossen
thyl-5-vinylpyridin, Divinylbenzol. Diese Verbin- 15 und bei Zimmertemperatur 2 Tage lang stehen-
dungen werden vorzugsweise in geringeren Mengen, gelassen. Hierauf wurde Benzol zugesetzt und das
z. B. bis zu 30 Gewichtsprozent der Monomeren- Polymere durch Zugabe einer großen Menge an
beschickung verwendet. Methanol ausgefällt. Auf Grund der IR-Analyse
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren besaß das feste Polymere einen Gehalt an 93%
erhaltenen Polymeren können flüssige bis feste 20 1,2-Struktur und 7% trans-l,4-Polybutadien.
Polymere sein. Die Polymeren besitzen einen hohen Das Polymere wurde mit einem üblichen Lösungs-Prozentsatz an Diolefineinheiten mit 1,2-Struktur; mittel für Farben versetzt unter Bildung einer vorzugsweise liegen mindestens 80% der Diolefin- Lösung mit einem Gehalt an 30% an festen Bestandeinheiten in der 1,2-Struktur vor. Ihr Molekular- teilen. Diese Lösung wird als Überzug auf Weißgewicht beträgt, wie oben bereits angedeutet, etwa 25 blech gestrichen und das Weißblech 15 Minuten 2500 bis 2 000 000. bei 200° C erhitzt. Der entstehende Überzug haftete
Polymere sein. Die Polymeren besitzen einen hohen Das Polymere wurde mit einem üblichen Lösungs-Prozentsatz an Diolefineinheiten mit 1,2-Struktur; mittel für Farben versetzt unter Bildung einer vorzugsweise liegen mindestens 80% der Diolefin- Lösung mit einem Gehalt an 30% an festen Bestandeinheiten in der 1,2-Struktur vor. Ihr Molekular- teilen. Diese Lösung wird als Überzug auf Weißgewicht beträgt, wie oben bereits angedeutet, etwa 25 blech gestrichen und das Weißblech 15 Minuten 2500 bis 2 000 000. bei 200° C erhitzt. Der entstehende Überzug haftete
Diejenigen Polymeren mit einem Molekular- gut und zeigte gegenüber heißem Lötzinn sowie
gewicht von etwa 2500 bis 500 000, insbesondere gegenüber Lösungsmitteln und Basen gute Wider-
bis zu 100 000, wurden für besonders geeignet zur Standsfähigkeit.
Herstellung von Überzugsmassen gefunden. Der- 30 Im Versuch mit heißem Lötzinn wurde heißes
artige Überzüge können farblose Lacke zum Über- Lötzinn bei 430° C auf die Rückseite der überziehen
von Metall, Holz u. ä. sein oder pigmentierte zogenen Platte gegossen und das Aussehen und der
Überzüge und Emaillen. Die Polymere eignen sich Zustand des Überzuges festgestellt. Bei dem mit dem
besonders zum Überziehen von Metallen, wie sie hergestellten Polymeren vorgenommenen Versuch
zur Herstellung von Metallbehältern bzw. -büchsen 35 hat sich der Überzug nicht verfärbt, während in
verwendet werden, da. sie am Metall gut haften und einem ähnlichen Versuch mit käuflichem PolyÜberzüge
bilden, die gegenüber heißem Lötzinn, butadien, das mit Natrium polymerisiert war, sowie
Lösungsmitteln und Wasser gut widerstandsfähig mit einem käuflichen löslichen Mischpolymeren
sind und gute_ Biegsamkeit aufweisen. Bei der Her- aus 80% Butadien und 20% Styrol die Überzüge
stellung von Überzügen dieser Art kann man das 40 verfärbt waren und Anzeichen von Auflösung
Polymere in einem Lösungsmittel lösen bzw. in zeigten.
dem Lösungsmittel gelöst verwenden, das bei der Beispiel 2
Herstellung des Polymeren verwendet wurde. Die
Herstellung des Polymeren verwendet wurde. Die
Mischung kann auf das Metall durch Eintauchen, Ein mit Stickstoff gespültes Reaktionsgefäß wird
Aufstreichen, Walzen oder andere geeignete Maß- 45 mit 25 Teilen Benzol und 0,2 Teilen Titantrichlorid
nahmen aufgebracht werden. Das überzogene Metall sowie 0,12 Teilen Phenylmagnesiumbromid versetzt,
wird hierauf zur Härtung des Überzuges erhitzt. dann 75 Teile Butadien zugegeben und das Gefäß
Die Temperaturen betragen für diesen Zweck im verschlossen und bei Zimmertemperatur 2 Tage
allgemeinen etwa 100 bis 200° C, die Härtungszeiten stehengelassen. Hierauf wird das Polymere durch
etwa 10 bis 30 Minuten. Die Härtung des Über- 5o Zugabe einer großen Menge an Methanol gefällt,
zugs kann auch bei niederen Temperaturen und bei Auf Grund der IR-Analyse besaß das auf diese
dickeren Filmen im allgemeinen durch Zugabe von Weise hergestellte feste Polymere einen hohen
Trocknern, wie Kobalttrocknern, in Mengen von Anteil an 1,2-Struktur.
etwa 1 bis 2 Gewichtsprozent erreicht werden. Das auf diese Weise hergestellte Polymere wird
Eingebrannte Emaillen lassen sich aus den neuen 55 in einem Lösungsmittel aufgenommen und, wie im
Polymeren durch Zusatz von Pigmenten, wie Titan- Beispiel 1 beschrieben, als Überzugslösung ver-
dioxyd, Trocknern u. ä., herstellen. wendet. Die Lösung wird auf Weißblech aufge-
Die erfindungsgemäß hergestellten Polymeren strichen und das Blech 15 Minuten bei 200° C
eignen sich auch zur Herstellung von Klebemitteln erhitzt. Die entstehenden Überzüge hafteten gut
und können mit Hilfe von Peroxyden zu festen ^0 und zeigten gegenüber heißem Lötzinn sowie
plastischen Gegenständen vernetzt werden. Die Lösungsmitteln und Basen gute Widerstandsfähig-
Erfindung soll nun an Hand einiger Beispiele näher keit.
erläutert werden. Das in den Beispielen zur Verwen- Beispiel 3
dung kommende Butadien war mehr als 97%ig
dung kommende Butadien war mehr als 97%ig
rein und sorgfältig getrocknet. Bei allen Polymeri- g5 Beispiel 2 wurde wiederholt, jedoch wurde die
sationsreaktionen wurde das Reaktionsgefäß mit Mischung in einem verschlossenen Zylinder bei
der Flamme ausgetrocknet und gleichzeitig Stick- 60° C 6 Stunden geschüttelt. Das Polymere, das
stoff durch das Gefäß hindurchgeleitet. einen hohen Anteil an 1,2-Struktur aufwies, wurde,
wie im Beispiel 2 geschildert, gefallt und zur Herstellung eines Oberflächenüberzuges verwendet. Die
entstehenden Überzüge hafteten gut und waren gegenüber heißem Lötzinn sowie Lösungsmitteln
und Basen widerstandsfähig.
In ein mit Stickstoff gespültes Reaktionsgefäß werden 0,2 Teile Titantrichlorid und 0,4 Teile einer
Smolaren Lösung von Phenylmagnesiumbromid in Äther gegeben. Überschüssiger Äther wird bei 100° C
im Vakuum abgezogen und dann eine Mischung von 90% Butadien und 10% Styrol in das Gefäß
eingefüllt. Das Gefäß wird verschlossen und 2 Tage bei Zimmertemperatur stehengelassen. Hierauf wird
Benzol zugegeben und das Polymere durch Zugabe einer großen Menge an Methanol gefällt. Die Analyse
zeigte an, daß das Styrol in das Polymere eingebaut wurde und ein sehr hoher Anteil des Polybutadiens
die 1,2-Struktur aufweist. =0
Das auf diese Weise hergestellte Mischpolymere wird in einem Lösungsmittel aufgenommen und,
wie im Beispiel 1 beschrieben, als Überzugslösung verwendet. Die Lösung wird auf Weißblech aufgestrichen
und das Blech 15 Minuten auf 200° C erhitzt. Die entstehenden Überzüge hafteten gut
und zeigten gegenüber heißem Lötzinn sowie Lösungsmitteln und Alkali gute Widerstandsfähigkeit.
30
Die Beispiele 1 bis 4 werden wiederholt, jedoch wurde statt Phenylmagnesiumbromid Butylmagnesiumchlorid
verwendet. Die entstehenden Polymeren besitzen einen hohen Gehalt an 1,2-Struktur und
lassen sich ebenfalls zur Herstellung von Überzügen für Metallbehälter verwenden, wie es in den
Beispielen 1 bis 4 geschildert ist.
Die Beispiele 1 bis 4 werden unter Verwendung von Cyclohexylmagnesiumbromid und Tolylmagnesiumbromid
als Grignardverbindung wiederholt. Es werden ähnliche feste Polymere erhalten.
Die erhöhte Aktivität des erfindungsgemäß zu verwendenden Katalysatorsystems gegenüber dem
in der oben zitierten britischen Patentschrift 776 326 ergibt sich unter anderem daraus, daß bei dem
Polymerisationsverfahren der vorliegenden Erfindung nur Mengen von etwa 0,01 bis 1 Gewichtsprozent,
bezogen auf das eingesetzte Monomere, verwendet werden. Es muß als überraschend bezeichnet
werden, daß man, ausgehend von einem dreiwertigen Titanhalogenid, einen Katalysator erhält,
der wesentlich reaktionsfähiger ist als der in der britischen Patentschrift genannte, der aus einem
vierwertigen Titanhalogenid gewonnen wurde. Weiterhin war es überraschend, daß bei Verwendung
dieses Katalysators zur Mischpolymerisation konjugierter Diolefine mit Monoolefinen Polymerisate
erhalten werden, die einen hohen Prozentsatz an Diolefineinheiten mit 1,2-Struktur aufweisen. Im
Gegensatz hierzu erhält man gemäß Beispiel 1 der genannten britischen Patentschrift bereits bei der
Mischpolymerisation von Butadien mit Äthylen ein Mischpolymerisat, das nur etwa 10% Butadieneinheiten
enthält. Die erfindungsgemäß erhaltenen Polymerisate ergeben auf Grund ihres hohen Prozentsatzes
an Diolefineinheiten bessere hitzehärtbare Produkte als die gemäß der britischen Patentschrift
erhaltenen Produkte.
Claims (3)
1. Verfahren zur Polymerisation und Mischpolymerisation
von konjugierten Diolefinen zu Additionsprodukten mit hohem Gehalt an
1,2-Struktur mittels eines Katalysators, welcher durch Reaktion eines Titanhalogenids mit einer
Grignardverbindung erhalten wurde, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation unter
Verwendung eines aus Titantrichlorid hergestellten Katalysators durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation mit
einem Katalysator durchführt, bei dessen Herstellung ein Molverhältnis von Titantrichlorid
zur Grignardverbindung größer als 1, vorzugsweise zwischen 1,5 : 1 und 5 : 1, verwendet
worden ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator in
einer Menge von 0,01 bis 1%, bezogen auf das Gewicht des Monomeren, verwendet.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Britische Patentschrift Nr. 776 326.
Britische Patentschrift Nr. 776 326.
© 209 627/359 7.62
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US837689XA | 1958-01-20 | 1958-01-20 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1133894B true DE1133894B (de) | 1962-07-26 |
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ID=22180573
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DEN16149A Pending DE1133894B (de) | 1958-01-20 | 1959-01-19 | Verfahren zur Polymerisation und Mischpolymerisation konjugierter Diolefine zu Additionsprodukten mit hohem Gehalt an 1, 2-Struktur |
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FR (1) | FR1221882A (de) |
GB (1) | GB837689A (de) |
NL (1) | NL235236A (de) |
Citations (1)
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---|---|---|---|---|
GB776326A (en) * | 1954-08-16 | 1957-06-05 | Du Pont | Improvements in or relating to the polymerisation of dienes having terminal ethylenic unsaturation |
-
0
- BE BE574854D patent/BE574854A/xx unknown
- NL NL235236D patent/NL235236A/xx unknown
-
1959
- 1959-01-19 DE DEN16149A patent/DE1133894B/de active Pending
- 1959-01-19 FR FR784371A patent/FR1221882A/fr not_active Expired
- 1959-01-19 GB GB1878/59A patent/GB837689A/en not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB776326A (en) * | 1954-08-16 | 1957-06-05 | Du Pont | Improvements in or relating to the polymerisation of dienes having terminal ethylenic unsaturation |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB837689A (en) | 1960-06-15 |
BE574854A (de) | |
NL235236A (de) | |
FR1221882A (fr) | 1960-06-07 |
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