-
Vorrichtung zum paßgerechten Aufbringen flexibler Druckplatten, insbesondere
von Gummiklischees, auf Druckplattenzylinder außerhalb der Druckmaschine Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum paßgerechten Aufbringen flexibler Druckplatten, insbesondere
von Gummiklischees, auf Druckplattenzylinder außerhalb der Druckmaschine.
-
Es ist bereits eine Vorrichtung zum paßgerechten Aufbringen flexibler
Druckplatten, insbesondere von Kautschukklischees, auf Druckplattenzylinder außerhalb
der Druckmaschine bekanntgeworden, bei der die Druckplatten mit ihrer gummierten
Unterseite auf oberhalb des Plattenzylinders angeordnete, einen Zwischenraum zwischen
sich lassende, an- und abschwenkbare Tische gelegt und mittels über den Tischen
angebrachter Lupen und Nadeln ausgerichtet werden. Bei dieser bekannten Vorrichtung
ist das Ausrichten der Klischees durch ihr Anhaften an den Tischen sehr behindert
und die paßgerechte übertragung auf den Druckplattenzylinder unter Abschwenken der
Tische in Frage gestellt, so daß eine Kontrolle der endgültigen Lage der Druckplatten
auf dem Druckplattenzylinder mittels der Lupen und Nadeln erforderlich ist.
-
Weiter ist eine Vorrichtung zum paßgerechten Aufbringen flexibler
Druckplatten, insbesondere von transparenten Druckplatten, auf Druckplattenzylinder
außerhalb der Druckmaschine bekanntgeworden, bei der die Druckplatten auf einem
nur der Ausrichtung dienenden, mit einem Längs- und Querriß versehenen Zylinder
ausgerichtet werden, von dem sie mittels einer Übertragungsvorrichtung in ausgerichtetem
Zustand auf den eigentlichen Druckplattenzylinder übertragen werden. Mit dieser
Vorrichtung können vorzugsweise nur transparente Klischees ausgerichtet werden,
es sei denn, undurchsichtige Druckplatten würden statt der Passerkreuze mit Löchern
versehen, was ungenau und in den meisten Fällen undurchführbar ist.
-
Ferner ist auch eine Vorrichtung zum paßgerechten Aufbringen flexibler
Druckplatten, insbesondere von Gummiklischees, auf Druckplattenzylinder außerhalb
der Druckmaschine bekanntgeworden, die in der Höhe einstellbare Zylinderlagerungen,
einen in einer horizontalen Ebene unterhalb des Druckplattenzylinders ein- und ausfahrbaren,
um 180° schwenkbar angeordneten, eine Glasplatte tragenden Rahmen und einen unterhalb
des ausgefahrenen Rahmens heb-und senkbaren Tisch mit klebstoffabstoßend gemachter
Platte aufweist. Diese Vorrichtung ist in ihrem Aufbau sehr aufwendig und in ihrer
Benutzung umständlich. Die Klischees, die, mit ihrer klebend gemachten Unterseite
auf dem heb- und senkbaren Tisch liegend, an Hand eines an der Glasplatte vorgesehenen
Liniennetzes ausgerichtet werden, müssen auf ihrer Bildseite durch Einfärben mit
einer lackhaltigen Farbe ebenfalls klebefest sein, um an der Unterseite der Glasplatte
anzuhaften, worauf die Klischees durch Schwenken des Rahmens auf die Oberseite gebracht
werden und durch Unterfahren unter den Druckplattenzylinder von diesem übernommen
werden.
-
In einem Arbeitspult zum registerhaltigen Hinterlegen einzelner, einen
Mehrfarbendruck bildender Galvanos mit Unterlegstegen ist ein horizontaler, eine
Glasplatte enthaltender Rahmen bekanntgeworden, unterhalb dessen ein nach oben gerichteter,
ebenfalls horizontaler Spiegel angeordnet ist. Dieses Arbeitspult ist zum paßgerechtenAufbringen
flexiblel'Druckplatten, insbesondere von Gummiklischees, auf Druckplattenzylinder
außerhalb der Druckmaschine ungeeignet. Insbesondere ist die daraus bekanntgewordene
Anordnung eines Spiegels unterhalb einer zum Ausrichten von Klischees dienenden
Glasplatte in horizontaler Lage nachteilig, da diese Anordnung des Spiegels keinen
senkrechten Blick auf die Klischees gestattet.
-
In einer bekannten Vorrichtung zum registerhaltigen Ausrichten einzelner
Bestandteile einer nicht flexiblen Flachform an Hand einer Originalvorlage wird
die Vorlage mit der Bildseite nach unten auf eine Glasplatte gelegt. Unterhalb dieser
Glasplatte liegen die auszurichtenden Bestandteile der Flachform auf einem Tisch
mit der Bildseite nach oben. Zwischen und parallel zu beiden befindet sich ein halbdurchsichtiger
Spiegel, mittels dessen gleichzeitig die Originalvorlage und die Flachformbestandteile
zwecks
Ausrichtung zueinander betrachtet werden können. Auch bei dieser Vorrichtung, die
zum paßgerechten Aufbringen flexibler Druckplatten auf Druckplattenzylinder außerhalb
der Druckmaschine nicht dienen kann, ist durch den Spiegel keine senkrechte Betrachtung
der auszurichtenden Flächen gegeben, so daß Fehler beim Ausrichten nicht ausgeschlossen
sind.
-
Schließlich ist eine Lehre zum Ausrichten von Druckformen mit einer
auf einem Zelluloidblatt vorgesehenen kreuzweisen Lineatur und an einer Seite dazu
parallel angeordneten Randleisten bekanntgeworden. Diese Lehre, die nicht zum paßgerechten
Aufbringen flexibler Druckplatten auf Druckzylinder außerhalb der Druckmaschine
gedacht ist, kann auch nicht innerhalb einer derartigen Vorrichtung zum Ausrichten
der ftexiblenKlischeesVerwendungfinden.
-
Durch die Erfindung sollen die Nachteile der eingangs erwähnten bekannten
Vorrichtungen zum paßgerechten Aufbringen flexibler Druckplatten, insbesondere von
Gummiklischees, auf Druckzylinder außerhalb der Druckmaschine vermieden werden.
-
Die Erfindung besteht zu diesem Zweck in einer derartigen Vorrichtung,
die gekennzeichnet ist durch einen zwischen den Lagerstellen und senkrecht unterhalb
des Druckplattenzylinders angeordneten Tisch, der gegenüber dem in seiner Höhe festliegenden
Druckplattenzylinder vertikal verstellbar ist und ein Fenster mit einer bündig zur
Tischoberfläche liegenden, mit einer skalenartigen Stricheinteilung versehenen,
durchsichtigen, linealartigen Platte aufweist, und durch einen unterhalb des Fensters
zur Bedienungsseite hin geneigt angebrachten Spiegel.
-
Vorteilhaft ist weiter die durchsichtige linealartige Platte auf ihrer
Oberseite mit der skalenartigen Stricheinteilung versehen, gegen die die Bild- bzw.
Schriftseite der Klischees anlegbar ist.
-
Die Erfindung wird an Hand von Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
eingehend beschrieben. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung in Vorderansicht, Fig. 2 einen
Schnitt nach der Linie A-B in Fig. 1; Fig. 3 zeigt die Ansicht einer durchsichtigen
Scheibe mit Stricheinteilung von oben.
-
Zum paßgerechten Aufbringen der flexiblen Druckplatten 1 und 2 auf
dem Druckzylinder 3 werden die Platten mit der Bild- bzw. Schriftseite nach unten
auf einen Tisch 4 gelegt. An ihrer Rückseite sind die Druckplatten 1 und 2 beispielsweise
mit doppelseitig klebendem Klebestreifen 5 zur Befestigung an dem Druckzylindermantel
bedeckt. Der Tisch 4 ist auf seiner ganzen Länge mit einem Fenster 6 versehen, das
durch eine durchsichtige Scheibe 7, z. B. eine Platte aus durchsichtigem Kunststoff
od. dgl., mit der Tischplatte bündig abgedeckt ist. Die Scheibe 7 ist auf ihrer
Oberseite mit einer Stricheinteilung, beispielsweise einem Längsriß 8 und einer
Maßskala 9, versehen. In einem Spiegel 10 sieht das Auge des Betrachters 11 den
Riß 8 mit der Skala 9 und die Bildb7w. Schriftseite der Druckplatten 1 und 2. Auf
diese Weise ist es möglich, die Dnickplatten 1 und 2 erstens an Hand der Maßskala
9 in gewünschter Weise über die Breite des Zylinders 3 zu verteilen und zweitens
dieselben an Hand des Längsrisses 8 genauestens einzurichten.
-
Ist das geschehen, so wird der Tisch 4 angehoben, bis die Druckplatten
1 und 2 zwischen Tisch 4 und Druckzylinder 3, dessen Achse parallel zum Längsriß
8 verläuft und sich genau senkrecht oberhalb desselben befindet, festgehalten werden,
wobei sie schon zum Teil am Druckzylinder 3 festkleben. Man kann jetzt die Druckplatten
1 und 2 völlig am Zylinder 3 ankleben, ohne ein Verrutschen befürchten zu müssen.
Da der Längsriß 8 genau parallel der Druckzylinderachse verläuft, befinden sich
die Druckplatten 1 und 2 nunmehr vorschriftsmäßig auf dem Druckzylinder 3.
-
Für das Drucken mit mehreren Druckbildern werden weitere Druckplatten
in der gleichen Weise über dem Längsriß 8 angeordnet und vor dem Anheben des Tisches
4 der Druckzylinder 3 jeweils um den entsprechenden Betrag gedreht, wofür ein Teilapparat
12 zur Verfügung steht.
-
In der beispielsweise dargestellten, erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird der Tisch 4 von zwei Rohren 13 und 14 getragen, die in den feststehenden Rohren
15 und 16 auf und nieder bewegt werden können. Zu diesem Zweck sind die Rohre 13
und 14 z. B. mit einer Zahnstangenverzahnung 17 und 18 versehen, in die Ritzel 19
und 20 eingreifen: Die Ritze119 und 20 sind auf einer Achse 21 befestigt,
die in den Lagerböcken 22 und 23 gelagert ist und an einem Ende ein Handrad 24 zum
Aufundniederfahren des Tisches 4 trägt, der in den Endstellungen durch Zusammenziehen
der geschlitzten Rohre15 und 16 mittels daran vorgesehener Spannbacken, z. B. 25,
festgeklemmt wird.
-
Der Spiegel 10 ist durch Halter 26 und 27 an der Unterseite des. Tisches
4 befestigt, wobei die Halter gleichzeitig auch eine Leuchtröhre 28 zur Anstrahlung
des Fensters 6 tragen.
-
Der jeweilige Druckzylinder 3 wird mit seiner Achse in die zum Auswechseln
beispielsweise geteilt ausgeführten Lagerstellen 29 und 30 gelegt und durch Stellringe
31 und 32 gegen seitliches Verschieben gesichert. Auf einer Seite wird ein Zahnrad
33 auf die vorstehende Druckzylinderachse gesteckt und befestigt. Das Zahnrad 33
steht in Eingriff mit dem Teilapparat 12; so daß der Druckzylinder 3 um beliebige,
ganzzahlige Teildrehungen verstellt werden kann.
-
Die Vorrichtung kann zu dem gleichen Zweck auch so ausgebildet sein,
daß der Druckzylinder beweglich gelagert ist und gegen die auf einem feststehenden
Tisch liegenden, in gleicher Weise, wie oben beschrieben, ausgerichteten Druckplatten
bewegt wird, doch erscheint diese Anordnung nicht so günstig, da der Teilapparat
mit verschoben werden muß.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum paßgerechten Aufbringen flexibler
Druckplatten auf Druckzylinder außerhalb der Druckmaschine ist insbesondere im Anilindruck
universell anwendbar, bei dem von Gummiklischees gedruckt wird, doch ist sie ferner
überall da anwendbar, wo ebenfalls flexible Druckplatten verwendet werden. Die Vorrichtung
nach der Erfindung ist besonders einfach, schnell und bequem in der Handhabung und
absolut zuverlässig, so daß die Vorbereitungsarbeiten für das Drucken in kürzester
Zeit mühelos und präzise vorgenommen werden können.