DE1132140B - Verfahren zur Herstellung von Nitrodiaminobenzolen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von NitrodiaminobenzolenInfo
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- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B51/00—Nitro or nitroso dyes
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
F 32710 IVb/12 q
ANMELDETAG: 7. DEZEMBER 1960
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT! 28. JUNI 1962
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT! 28. JUNI 1962
Die Herstellung von Diaminobenzolen durch Abbau der entsprechenden Benzoldicarbonsäuren ist bisher
nur nach umständlichen Verfahren mit unbefriedigenden Ausbeuten oder überhaupt nicht gelungen.
Beispielsweise stellte Curtius (vgl. »Journal für praktische Chemie«, Bd. 54 [1896], S. 66) aus Isophthalsäure
und Terephthalsäure über die Hydrazide, Azide und Urethane m- bzw. p-Phenylendiamin her. Briggs
und Lyttletone .(vgl. »Journal of the Chemical Society«, 1943, S. 422) erhielten unter Anwendung
von Stickstoffwasserstoffsäure und Schwefelsäure nach dem Verfahren von Schmidt aus Isophthalsäure das
m-Phenylendiamin in einer Ausbeute von 57 %· Beim Schmidtschen Abbau von Phthalsäure und 3-Nitrophthalsäure
wurden Anthranilsäure (vgl. »Zeitschrift für Angewandte Chemie«, Bd. 45 [1932], S. 536) bzw.
3-Nitroisatosäure (vgl. Caronna, Chemical Abstracts, Bd. 37 [1943], S. 118) erhalten. Terephthalsäure verhält
sich wie Phthalsäure (vgl. »Zeitschrift für Angewandte Chemie«, a. a. O.). Beim Abbau von 4-Nitrophthalsäurediamid
nach Hofmann mit Kaliumhypobromit wurde ein Gemisch aus 4- und 5-Nitroanthranilsäure
erhalten (vgl. »Journal of the Chemical Society«, 1945, S. 627). Nitrodiaminobenzole wurden nach
diesen Verfahren jedoch nicht erhalten.
Es wurde gefunden, daß man auf einfache Weise Nitrodiaminobenzole herstellen kann, indem man
Nitrobenzoldicarbonsäurediamide der Formel
Verfahren zur Herstellung
von Nitrodiaminobenzolen
von Nitrodiaminobenzolen
CO-NH9
O.N —
CO-NHo
worin die Carbonsäureamidgruppen in m- oder p-Stellung zueinander stehen, mit einem Alkalihypohalogenit
behandelt.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man die Nitrodiaminobenzole in ausgezeichneten Ausbeuten.
Dieser Befund war im Hinblick auf das Verhalten der Terephthalsäure beim Abbau nach Schmidt
und des 4-Nitrophthalsäurediamides beim Abbau nach Hof mann keineswegs zu erwarten. Es war auch überraschend,
daß sich der Hofmannsche Abbau, der bei Monocarbonsäureamiden selten hohe Ausbeuten liefert,
bei den erfindungsgemäß verwendeten Dicarbonsäurediamiden mit so gutem Erfolg durchführen läßt.
Als Alkalihypohalogenite finden bei dem vorliegenden Verfahren vorteilhaft Natriumhypochlorit oder
eine Mischung aus Natronlauge und Chlor Verwen-Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Kurt Burgdorf, Offenbach/M.-Rumpenheim,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
dung, die in stöchiometrischer Menge oder mit einem geringen Überschuß zur Anwendung gelangen. Die
Reaktion wird zweckmäßig so durchgeführt, daß man zunächst bei mäßiger Temperatur das N-Chloramid
bildet und anschließend bei höherer Temperatur die Abspaltung von Halogen und Kohlendioxyd vornimmt.
Man erhält so aus 2-Nitrobenzol-l,4-dicarbonsäurediamid das 2-Nitro-l,4-diaminobenzol und aus 5-Nitrobenzol-l,3-dicarbonsäurediamid
das 5-Nitro-l,3-diaminobenzol in sehr guter Ausbeute und in vorzüglicher Reinheit. Die so erhältlichen Verbindungen
stellen wertvolle Zwischenprodukte, insbesondere zur Herstellung von Farbstoffen, dar.
Die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung erhältlichen Verbindungen waren bisher nur
durch partielle Reduktion entsprechender Polynitroverbindungen zugänglich, wobei als Reduktionsmittel
im allgemeinen alkoholische Ammoniumsulfidlösung verwendet wurde. Ausgehend von 2,4-Dinitro-l-aminobenzol
wurde 2-Nitro-l,4-diaminobenzol nur in untergeordneter Menge neben 4-Nitro-1,2-diaminobenzol
erhalten. Zur Herstellung von 5-Nitro-l,3-diaminobenzol mußte das explosive Trinitrobenzol verwendet
werden. Gegenüber diesen bekannten Verfahren zeichnet sich das vorliegende Verfahren dadurch aus,
daß es sich technisch einfacher durchführen läßt. Außerdem sind die als Ausgangsverbindungen verwendeten
Nitrobenzoldicarbonsäurediamide leicht zugänglich, beispielsweise durch Nitrierung von Isophthal-
oder Terephthalsäuredimethylester und anschließende Umsetzung mit Ammoniak zu den entsprechenden
Nitrobenzoldicarbonsäurediamiden.
209 617/398
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert:
125,4 Gewichtsteile 2-Nitrobenzol-l,4-dicarbonsäurediamid
werden unter Rühren bei 5° C in 2400 Gewichtsteile einer frisch bereiteten alkalischen Natriumhypochloritlösung
eingetragen, welche 89,4 Gewichtsteile Natriumhypochlorit und 96 Gewichtsteile Ätznatron
enthält. Man läßt 1J2, Stunde bei 5°C reagieren,
wobei die Substanz bis auf einen geringen Rest in Lösung geht. Die Lösung ist gelblich gefärbt. Man
erwärmt dann innerhalb von 45 Minuten gleichmäßig auf 95 0C, wobei sich das Reaktionsgemisch immer
dunkler färbt und schließlich schwarzrot wird. Nach Erreichen der Temperatur von 950C wird mit einigen
Kristallen von 2-Nitro-l,4-diaminobenzol geimpft und anschließend noch 45 Minuten auf 95 0C erhitzt. Dabei
scheidet sich aus der Lösung das 2-Nitro-l,4-diaminobenzol in feinen, schwarzen, grünschimmernden
Nadeln ab. Anschließend wird auf 5°C abgekühlt, wodurch die Ausscheidung vermehrt bzw. vervollständigt
wird. Man kühlt noch 1I2, Stunde auf 50C.
Dann wird das in sodaalkalischer Suspension vorliegende Produkt auf einer Nutsche abfiltriert, mit
Filtrat nachgespült, mit gesättigter Kochsalzlösung gewaschen, abfiltriert und zentrifugiert. Nach dem
Trocknen erhält man 79 Gewichtsteile 2-Nitro-l,4-diaminobenzol in Form von feinen, schwarzen, grünschimmernden
Nadeln vom Schmelzpunkt 138 bis 139°C. Die Ausbeute beträgt 86% der Theorie.
In einer Lösung von 192 Gewichtsteilen Ätznatron in 2100 Gewichtsteilen Wasser werden 125,4 Gewichtsteile
5-Nitroisophthalsäurediamid unter Rühren suspendiert. Man kühlt auf 5° C und leitet innerhalb von
IV2 bis 2 Stunden 89,4 Gewichtsteile Chlor ein, wobei
man die Temperatur durch Kühlung zwischen 0 und 50C hält. Man erwärmt dann innerhalb 1 Stunde
auf 2O0C und innerhalb weiterer IV2 Stunden auf
95°C. Dabei gehen die festen Anteile in Lösung und die ursprünglich gelbe Lösung nimmt nach und nach
eine tiefrote Farbe an. Man impft mit einigen Kristallen
von 5-Nitro-l,3-diaminobenzol und rührt weitere 45 Minuten bei 95 0C. Dabei scheidet sich aus der
Lösung 5-Nitro-l,3-diaminobenzol in feinen, roten Nadeln ab. Dann kühlt man auf 50C ab, wodurch
die Abscheidung vervollständigt wird. Das kristalline Produkt wird abfiltriert, mit Kochsalzlösung und
anschließend mit wenig eiskaltem Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man 88,2 Gewichtsteile
5-Nitro-l,3-diaminobenzol in Form eines lebhaftroten, feinkristallinen Pulvers vom Schmelzpunkt 143 bis
144° C. Die Ausbeute beträgt 96°/0 der Theorie.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zur Herstellung von Nitrodiaminobenzolen, dadurch gekennzeichnet, daß man Nitrobenzoldicarbonsäurediamide der FormelCO —NH,O2N-CO —NH,in welcher die Carbonsäureamidgruppen in m- oder p-Stellung zueinander stehen, mit Alkalihypohalogenit behandelt.© 209 617/398 6.62
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