DE1010531B - Verfahren zur Herstellung von Dioxanverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dioxanverbindungen

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DE1010531B
DE1010531B DEP11300A DEP0011300A DE1010531B DE 1010531 B DE1010531 B DE 1010531B DE P11300 A DEP11300 A DE P11300A DE P0011300 A DEP0011300 A DE P0011300A DE 1010531 B DE1010531 B DE 1010531B
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DE
Germany
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chloral
group
dioxane
reaction
cyanohydrin
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DEP11300A
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English (en)
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Dr Basil Jason Heywood
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Parke Davis and Co LLC
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Parke Davis and Co LLC
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D319/00Heterocyclic compounds containing six-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms
    • C07D319/041,3-Dioxanes; Hydrogenated 1,3-dioxanes
    • C07D319/061,3-Dioxanes; Hydrogenated 1,3-dioxanes not condensed with other rings

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Dioxanverbindungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Dioxanverbindungen der allgemeinen Formel in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine Nitrogruppe, Y eine zweiwertige Gruppe, wie eine CO- oder C H R2 Gruppe, und R2 ein Wasserstoffatom, eine niedermolekulare Alkylgruppe, eine cycloaliphatische Gruppe, eine Aryl- oder eine Aralkylgruppe bedeutet. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daB man die entsprechenden unsubstituierten Aminodioxane, insbesondere in Form ihrer threo-Verbindungen, mit Chloralcyanhydrin oder mit Chloral oder Chloralhydrat in Gegenwart von Alkalicyanid in einem Lösungsmittel und in Gegenwart von säurebindenden Mitteln umsetzt.
  • Von den Aminodioxanen ist 5-Amino-4-phenyl-1, 3-dioxan ein besonders wichtiges Ausgangsmaterial, vor allem in Form seiner threo-Verbindungen, z. B. das d, 1-threo-5-Amino-4-phenyl-1, 3-dioxan.
  • Die Umsetzung eines Amines mit Chloralcyanhydrin bzw. Chloral und Alkalicyanid zwecks Einführung von Dichloracetylgruppen in die Aminogruppe, ist an sich bekannt. Es mag dahingestellt bleiben, ob diese Reaktionsmittel intermediär Dichloressigsäureester bilden, wie in der Literatur teilweise vermutet wird. Sie bieten jedenfalls zur Einführung der Dichloracetylgruppe in die Aminogruppe der 5-Amino-4-phenyl-1, 3-dioxane, die hier als Ausgangsmaterial verwendet werden, besondere Vorteile. Mit diesen Mitteln zur Einführung der Dichloracetylgruppe erhält man sehr günstige Ausbeuten bei schnellem Reaktionsablauf.
  • Die Umsetzung der Aminodioxane mit Chloral oder Chloralhydrat wird vorzugsweise in Gegenwart geringer Mengen eines Alkalicyanids als Katalysator durchgeführt. Die Alkalicyanidmenge ist wesentlich geringer als die dem in Reaktion tretenden Dioxan äquivalente Menge. Als säurebindende :Mittel verwendet man anorganische Basen oder organische Basen, insbesondere tertiäre Basen, z. B. Triäthylamin. Anorganische Basen, z. B. gefälltes Calciumcarbonat, Magnesiumoxyd oder Natriumcarbonat, sind besonders vorteilhaft.
  • Bei einer anderen Ausführungsform werden die Aminodioxane direkt mit Chloralcyanhydrin umgesetzt, insbesondere unter Verwendung von Triäthylamin als Säureakzeptor, oder das Chloralcyanhydrin wird zunächst allein mit dem tertiären Amin umgesetzt und dann das Aminodioxan mit dem erhaltenen Umsetzungsprodukt behandelt. Das Reaktionsmedium ist Wasser oder auch ein organisches Lösungsmittel, insbesondere Pyridin oder Dioxan. Das letztgenannte Lösungsmittel ist vorzuziehen, wenn die Reaktion mit Chloralcyanhydrin unmittelbar durchgeführt wird, während man mit Chloral oder Chloralhydrat besser in einem wäBrigen Medium arbeitet. Bei der Umsetzung mit Chloralcyanhydrin wird vorzugsweise in einem nichtwäBrigen Medium bei Temperaturen zwischen 0 und 25° gearbeitet, während im Falle des Chlorals oder Chloralhydrats das Arbeiten in einem wäBrigen Medium bei höheren Temperaturen von z. B. 60 bis 100° vorzuziehen ist. Man kann das Chloralcyanhydrin in seiner Wirkung im vorliegenden Fall als Derivat der Dichloressigsäure ansehen, ähnlich einem Dichloressigsäureester. Es hat ja die Aufgabe, in die Aminogruppe den Dichloracetylrest einzuführen.
  • Die Reaktionsprodukte enthalten, wie die Ausgangsstoffe, zwei asymmetrische Kohlenstoffatome und können sowohl in diastereoisomeren Formen, d. h. der erythro-bzw. threo-Form, als auch in optisch isomeren Formen vorliegen. Die Verbindungen, insbesondere solche, die eine p-Nitrophenylgruppe enthalten, sind therapeutisch von Bedeutung, vor allem nach Abspaltung der die Hydroxylgruppen blockierenden Gruppe Y, d. h. nach der Aufspaltung des Dioxanringes durch Verseifung, wobei z. B, das d-threo-l-p-Nitrophenyl-2-dichloracetaminopropan-1,, 3-diol erhalten wird, das unter der Bezeichnung "Chloramphenicol« bekannt ist. Das Verfahren wird an Hand der folgenden Beispiele erläutert.
  • Beispiel 1 Man gibt innerhalb von 10 Minuten eine Lösung von 25,4 g Chloralhydrat in 10 ccm Wasser vorsichtig unter Rühren zu einer unter Rückfluß erhitzten Mischung von 19,5 g d,1-erythro-5-Amino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan, 12g gefälltem Calciumcarbonat, 0,95g Natriumcyanid und 45 ccm Wasser. Die Reaktionsmischung aus der Dioxanverbindung und dem Dichloracetylierungsmittel wird weitere 10 Minuten gerührt und unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Abkühlen säuert man das Reaktionsgemisch unter Rühren bis zum Umschlag von Kongorot mit Salzsäure an. Durch Filtration gewinnt man 25,5 g (85 °/o der Theorie) d,1-erythro-5-Dichloracetamino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan, das man bei 100° trocknet. Man kristallisiert aus Methanol um und erhält farblose Kristalle, F. 220 bis 222°.
  • Beispiel 2 Man gibt innerhalb von 30 Sekunden eine Lösung von 4,67 g Chloralhydrat in 2 ccm Wasser bei 95° unter Rühren zu einer Mischung von 3,94 g d, 1-erythro-5-Amino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan, 5 ccm Dioxan, 5 ccm Wasser, 0,2 g Natriumcyanid und 4,5 g Natriumacetatkristallen. Dann rührt man die Emulsion 10 Minuten bei 95 bis 100° und leitet die Kristallisation mit Hilfe einiger Kristalle des gewünschten Produktes ein. Man kühlt die Mischung auf 15° ab, säuert sie bis zum Umschlag von Kongorot an und isoliert das Reaktionsprodukt. Das d,1-erythro-5-Dichloracetamino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan schmilzt bei 216 bis 217° (rein bei 224°). Durch Umkristallisieren aus Methanol erhält man ein reines Produkt.
  • Beispiel 3 Man löst 10,9 g Chloralcyanhydrin in 20 ccm Dioxan und gibt innerhalb von 5 Minuten unter Kühlung im Eisbad 9,65 g d,1-erythro-5-Amino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan (F. 73 bis 75°) zu. Dann gibt man zu der gekühlten Lösung langsam 10 g Triäthylamin. Man läßt die fast feste Suspension 14 Stunden bei normaler Temperatur stehen und gießt sie auf eine Mischung von Eis und Wasser. Man läßt wieder einige Zeit stehen, säuert die Lösung durch Zugabe von konzentrierter Salzsäure bis zum Umschlag von Kongorot an und trennt das feste Produkt durch Filtration ab. Die Ausbeute an d, 1- erythro - 5 - Dichloracetamino - 4 - phenyl - 2 - methyl-1, 3-dioxan beträgt 90 °/o der Theorie. Der Schmelzpunkt beträgt nach der Reinigung 220 bis 224°. Das Produkt besitzt folgende Formel: Beispiel 4 Man löst 10,9 g Chloralcyanhydrin in 20 ccm Dioxan und gibt innerhalb von 5 Minuten unter Kühlung im Eisbad 9,65 g d, 1-threo-5-Amino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan (Kp.o," 85 bis 87°; F. des Pikrates 223°) zu. Dann gibt man zu der gekühlten Lösung langsam 10 g Triäthylamin und läßt die Suspension 10 Stunden bei gewöhnlicher Temperatur stehen. Man gießt die Suspension auf eine Mischung aus Eis und Wasser, läßt einige Stunden stehen, säuert die Suspension durch Zugabe von konzentrierter Salzsäure bis zum Umschlag von Kongorot an, trennt das Reaktionsprodukt durch Filtration ab und wäscht es mit Wasser. Die Ausbeute (15 bis 18 g) an d, 1-threo-5-Dichloracetamino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan beträgt 100(1/,. Das gereinigte Produkt schmilzt bei 131 bis 131,5°. Dieses Produkt hat die im Beispiel 3 angegebene Strukturformel, obwohl es natürlich chemisch von dem in diesem Beispiel erhaltenen Produkt verschieden ist.
  • Beispiel 5 Man löst 1,93g d, 1-erythro-5-Amino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan (F. 73 bis 75°) in 5 ccm 2n-Salzsäure und 10 ccm Wasser, kühlt die Lösung auf 0° ab und gibt 2,25 g Chloralcyanhydrin zu. Zu dieser gerührten und gekühlten Lösung gibt man im Verlauf einer halben Stunde 2n-Natronlauge. Man läßt die Suspension über Nacht stehen, trennt die kristallisierte feste Substanz durch Filtration ab, wäscht mit Wasser und trocknet. Die Ausbeute (2 g) an d, 1-erythro-5-Dichloracetamino-4-phenyl-2-methyl-1, 3-dioxan beträgt 66% der Theorie.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE-1. Verfahren zur Herstellung von Dioxanverbindungen der allgemeinen Formel in der R1 ein Wasserstoffatom oder eine Nitrogruppe, Y eine zweiwertige Gruppe, wie eine CO- oder C H R2-Gruppe und R2 ein Wasserstoffatom, eine niedermolekulare Alkylgruppe, eine cycloaliphatische Gruppe, eine Aryl- oder Arallkylgruppe bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man die entsprechenden unsubstituierten Aminodioxane, insbesondere in Form ihrer threo-Verbindungen, mit Chloralcyanhydrin oder mit Chlorat oder Chloralhydrat in Gegenwart von Alkalicyanid in einem Lösungsmittel und in Gegenwart von säurebindenden Mitteln umsetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Umsetzung mit Chlorat oder Chloralhydrat geringe Mengen eines Alkalicyanids verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Umsetzung mit Chloralcyanhydrin Dioxan als Lösungsmittel verwendet und bei einer Temperatur zwischen 0 und 25° arbeitet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man zuerst das Chloralcyanhydrin mit einer tertiären Base umsetzt und dann das Aminodioxan mit dem erhaltenen Umsetzungsprodukt behandelt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Umsetzung mit Chlorat oder Chloralhydrat Wasser als Lösungsmittel verwendet und bei einer Temperatur zwischen 60 und 100° arbeitet.
DEP11300A 1950-05-19 1951-05-18 Verfahren zur Herstellung von Dioxanverbindungen Pending DE1010531B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1219494B (de) * 1960-07-07 1966-06-23 Fujisawa Pharmaceutical Co Verfahren zur Herstellung von DL-2, 2-Dialkyl-5-amino-6-phenyl-dioxanen-(1, 3)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1219494B (de) * 1960-07-07 1966-06-23 Fujisawa Pharmaceutical Co Verfahren zur Herstellung von DL-2, 2-Dialkyl-5-amino-6-phenyl-dioxanen-(1, 3)

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