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Spiegelreflexkamera mit Zentralverschluß Zusatz zum Patent
1113 135 Die Erfindung betrifft eine Spiegelreflexkamera mit Zentralverschluß
nach Patent 1113 135. Die Spiegelreflexkamera nach dem Hauptpatent besitzt
einen Zentralverschluß, dessen Spannglied mit dem Filmschaltmechanismus in Kupplungsverbindung
steht und der eine an sich bekannte Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Verschlußsektoren
zum Zwecke der Zwischenbeobachtung aufweist, wobei in der Getriebekette zwischen
Filmschaltglied und Verschlußspannglied Steuermittel vorgesehen sind, welche mit
der Einrichtung zum Öffnen und Schließen derVerschlußsektoren in Wirkungsverbindung
stehen und diese bei der Spannbewegung in öffnendem Sinne beeinflussen.
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Es ist bekannt, Verschlüsse der im Hauptpatent beschriebenen Art mit
einem Vorlaufwerk auszurüsten, welches nach Betätigen des Verschlußauslösers erst
nach geraumer Zeit eine tatsächliche Auslösung des Verschlusses zum Zwecke der Belichtung
des Aufnahmematerials bewirkt. Hierbei kann es konstruktiv bedingt sein, daß der
Sektorenring 2 und damit der Steuerstift 5, welche nach Betätigen des Verschlußauslösers
sofort wieder in ihre Ausgangslage zurückkehren, während des Ablaufs des Vorlaufwerks
in dieser Stellung blockiert sind, bis die eigentliche Verschlußauslösung durch
das Vorlaufwerk erfolgt ist. Sollte nun der die Kamera Bedienende während des Ablaufs
des Vorlaufwerks, also vor der eigentlichen Verschlußauslösung, eine erneute Fihnschalt-
und Verschlußspannbewegung ausführen, so stößt während dieser Bewegung das mit dem
Steuerstift 5 zusammenarbeitende Steuermittel an dem blockierten Steuerstift 5 an,
welcher somit als Anschlag für das gesamte Schaltgetriebe wirkt. Da die Schaltbewegung
jedoch bei Erreichen dieser Stellung noch nicht vollständig erfolgt ist, besteht
die Gefahr, daß der die Kamera Bedienende Gewalt anwendet, was zu Zerstörungen innerhalb
der Kamera bzw. des Verschlusses führen kann.
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Hier setzt die Erfindung ein, welche vorsieht, daß in der Getriebekette
zwischen Filmschaltglied und Steuermittel für die Einrichtung zum Öffnen und Schließen
der Verschlußsektoren Sicherungsmittel vorgesehen sind, welche bei blockiertem Steuerstift
5 im Verlauf der Spannbewegung eine relative Verstellung des Steuermittels 12 bzw.
16 zu der übrigen, zum Verschlußspannghed 7 führenden Getriebekette erlauben, während
nach Rückkehr der Getriebeteile in ihre Ausgangsstellung das Steuermittel 12 bzw.
16 wieder seine ursprüngliche Relativstellung zu den übrigen Getriebeteilen einnimmt.
Hierdurch wird es ermöglicht, daß selbst dann eine vollständige Schaltbewegung durchgeführt
werden kann, wenn der Steuerstift 5 in seiner Ausgangsstellung blockiert ist, ohne
daß hierdurch eine Beschädigung oder Zerstörung irgendwelcher Teile zu befürchten
ist.
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In dem Hauptpatent sind zweiAusführungsbeispiele gezeigt, welche sich
hauptsächlich dadurch unterscheiden, daß das Steuermittel für die Einrichtung zum
Öffnen und Schließen der Verschlußsektoren im einen Fall aus einer verschwenkbaren
Klinke und im anderen Fall aus einer verschiebbaren Zahnstange besteht. Für beide
Einrichtungen wird in der nachfolgenden Beschreibung sowie in den Zeichnungen je
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung behandelt. Dabei wurden zum besseren Verständnis
der Erfindung in Verbindung mit dem Hauptpatent für gleiche Teile die gleichen Bezugszeichen
verwendet. Es zeigt Abb. 1 eine beispielsweise Einrichtung zum Öffnen und Schließen
der Verschlußsektoren innerhalb des Verschlußgehäuses, Abb. 2 ein Ausführungsbeispiel
einer Steuereinrichtung für einen Verschluß nach Abb.1 in schematischer Darstellung,
Abb. 3 den Schnitt B-C aus Abb. 2, Abb. 4 bis 6 ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer Steuereinrichtung für den Verschluß nach Abb. 1 in verschiedenen Bewegungsphasen
in schematischer Darstellung.
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In Abb. 1 ist ein Zentralverschluß dargestellt, welcher im Hauptpatent
bereits eingehend beschrieben wurde. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird deshalb
auf die dortige Beschreibung verwiesen.
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Die Abb. 2 und 3 betreffen ein Ausführungsbeispiel, bei welchem als
Steuermittel für die Einrichtung zum Öffnen und Schließen der Verschlußsektoren
eine Klinke 12 Anwendung findet. Der konstruktive Aufbau
dieses
Ausführungsbeispiels entspricht dem der im Hauptpatent in den Abb. 2 und 3 gezeigten
Einrichtungen. Zwischen dem Zahnrad 11 und der Klinke 12 ist jedoch eine Wellenfeder
20 vorgesehen, welche die beiden Teile 11 und 12 im Sinne einer Friktionskupplung
miteinander verbindet.
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Bei ausgelöstem Verschluß nehmen die Teile 9 und 12 die in Abb. 2
strichpunktiert gezeichnete Stellung ein. Während der Fihnschaltbewegung, welche
über Zahnrad 10, Zahnstange 9 und Zahnrad 8 auf die Verschlußspannwelle 7 übertragen
wird, wird auch das mit der Zahnstange 9 im Eingriff stehende Zahnrad 11 und damit
die Klinke 12 im Uhrzeigersinn verdreht. Die in Abb. 2 mit ausgezogenen Linien gezeichnete
Stellung der Klinke 12 ist dann erreicht, wenn die Schaltbewegung in einem gewissenTeil
vollzogen wurde. Die Klinke 12 hat dabei den Steuerstift 5 erreicht und würde diesen
normalerweise - gemäß dem Hauptpatent - mitnehmen. Es wird im vorliegenden Fall
jedoch angenommen, daß die Schaltbewegung zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu welchem
das eingeschaltete Vorlaufwerk des Verschlusses bereits ausgelöst wurde; jedoch
noch nicht vollständig abgelaufen ist. Während dieser Ablaufperiode kann es - wie
bereits eingangs beschrieben -konstruktiv bedingt sein, daß der Steuerstift 5 in
der gezeichneten Stellung blockiert ist. Durch Fortsetzung der Schaltbewegung wird
somit die Klinke 12 durch den Steuerstift 5 an einer Weiterbewegung gehindert, während
das mit der Klinke 12 durch die Wellenfeder ; 20 in Friktionsverbindung stehende
Zahnrad 11 sich infolge Einriffs in die Zahnstange 9 nach überwindung der
Friktionskraft weiterdrehen kann, bis die Schaltbewegung vollständig abgeschlossen
ist. Da hierdurch die Relativstellung der Klinke 12 zu den übrigen Getriebeteilen
verändert wird, ist dafür Sorge getragen, daß nach Rückkehr sämtlicher Teile in
ihre Ausgangsstellung diese Relativstellung wiederhergestellt wird. Zu diesem Zweck
ist im Kameragehäuse ein Anschlagstift 21 angeordnet, welcher die Klinke 12 beim
Rücklauf der Teile in ihrer richtigen Ausgangs-Stellung entgegen der Kraft der Friktions-
bzw. Wellenfeder 20 festhält.
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Die Abb. 4 bis 6 zeigen ein Ausführungsbeispiel, dessen konstruktiver
Aufbau und Wirkungsweise im wesentlichen der Einrichtung nach den Abb. 4 und 5 des
Hauptpatents entspricht. Die Zahnstange 14 ist verschiebbar im Kameragehäuse 15
gelagert und steht unter dem Einfluß einer Feder 22, welche bestrebt ist, die Zahnstange
14 stets in ihre eine Endstellung, d. h. gegen einen Anschlag 15 c des Kameragehäuses,
zu drücken.
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Bei normaler Handhabung der Kamera entspricht die Wirkungsweise der
Einrichtung genau derjenigen, welche im Hauptpatent beschrieben ist, wobei die Zahnstange
14 ihre Stellung nach den Abb. 4 und 5 unverändert beibehält. Wenn jedoch während
des Ablaufs des ausgelösten Vorlaufwerks des Verschlusses eine erneute Schaltbewegung
durchgeführt wird, so stößt im Verlauf dieser Schaltbewegung die Zahnstange 16,
welche von ihrer Ausgangsstellung nach Abb. 4 in die Stellung nach Abb. 5 bewegt
wird, mit der Nase 16 c ihres vorderen Endes 16 b gegen den blockierten Steuerstift
5 des Verschlusses und wird somit in dieser Stellung festgehalten, obwohl die Schaltbewegung
noch nicht vollständig durchgeführt ist. Wenn sich bisher das Zahnrad 13 auf der
an und für sich festen Zahnstange 14 abgewälzt und damit die Zahnstange 16 vorwärts
bewegt hat, so wälzt sich nunmehr nach Erreichung der Stellung nach Abb. 5 das Zahnrad
13 auf der festgehaltenen Zahnstange 16 ab und bewegt die Zahnstange 14 gegen die
Kraft der Feder 22 in die Stellung nach Abb. 6, in welcher das gesamte Getriebe
seine Endstellung erreicht hat. Beim Rücklauf des Getriebes in seine Ausgangsstellung
wälzt sich zunächst das auf der Zahnstange 9 angeordnete Zahnrad 13 auf der Zahnstange
16 ab und gestattet somit der Zahnstange 14, auf welche die Kraft der Feder 22 einwirkt,
den Rücklauf in ihre Endstellung nach Abb. 5, d. h. bis zum Anschlag an der Fläche
15 c des Kameragehäuses 15. Um die Zahnstange 16 während dieser Bewegung in ihrer
Stellung nach den Abb. 5 und 6 festzuhalten, ist in der Blattfeder 17 eine Rastnase
17a vorgesehen, welche mit einer Rastvertiefung 1.5 d im Kameragehäuse
15 zusammenarbeitet. Die Rastvertiefung 15 d ist so in der Gleitfläche 15 a des
Kameragehäuses 15 angeordnet, daß die Rastnase 17 a der Blattfeder 17 dann in sie
eintritt, wenn die Nase 16 c des vorderen Endes 16 b der Zahnstange 16 den Steuerstift
5 erreicht hat. Durch diese Maßnahme wird sichergestellt, daß der Rücklauf der einzelnen
Getriebeteile so erfolgt, däß nach Erreichen der Ausgangsstellung sämtlicher Getriebeteile
die Zahnstange 16 wieder ihre ursprüngliche Relativstellung zu diesen einnimmt.