-
Vorrichtung zur schichtenweisen Zerlegung eines Tabakballens Die Erfindung
bezieht sich auf eine Vorrichtung zur schichtenweisen Zerlegung eines Tabakballens
zwecks »Lösens« desselben.
-
Dieses Lösen erfolgt, nachdem die Tabakballen einer Feuchtebehandlung
unterworfen worden sind, durch welche ein gewisses Aufblättern des Ballens unter
Lockerung des Zusammenhanges zwischen den zunächst fest aneinanderhaftenden Tabakblättern
erfolgt. Es wurde zunächst praktisch ausschließlich von Hand, in neuerer Zeit auch
maschinell, mittels Lösemaschinen durchgeführt. Hierbei werden die Bällen, deren
Blattlagen in vertikaler Richtung orientiert sind, durch ein in dieser Richtung
wirkendes Trennwerkzeug, welches von oben in den auf einer Transportvorrichtung
vorgeschobenen Ballen eindringt, in Schichten zerlegt und diese in einem zweiten
Arbeitsgang einer abschließenden Lösebehandlung unterworfen. Gemäß einem neueren,
noch nicht zum Stand der Technik gehörenden Vorschlag erfolgt das schichtweise Abarbeiten
der Ballen durch gewissermaßen fräsend auf eine ihrer großen Flächen in Richtung
der Blattlagen einwirkende Werkzeuge.
-
Bei den bekannten Zweistufenverfahren der erstgenannten Art erfolgt
eine mehrfache und deshalb nicht günstige mechanische Beanspruchung der Tabakblätter
bis zu ihrer endgültigen Vereinzelung, wobei in der ersten Stufe nur verhältnismäßig
dicke Schichten abgetrennt werden können.
-
Die Erfindung schafft eine Vorrichtung zur schichtenweisen Zerlegung
eines Tabakballens als Vorbereitung der folgenden Vereinzelung der Tabakblätter
durch ein in Richtung der Blattlagen wirkendes Trennwerkzeug, welches die Vorteile
der oben gekennzeichneten Arbeitsweisen miteinander vereinigt, hierbei jedoch die
mechanische Beanspruchung der Tabakblätter auf ein Mindestmaß herabsetzt und insbesondere
ermöglicht, die Dicke der abgetrennten Schichten innerhalb weiter Grenzen, und zwar
bis zu einer sehr geringen Schichtdicke herab einzustellen.
-
Die Vorrichtung gemäß der Erfindung ist durch ein über die Länge eines
Tabakballens, dessen Blattlagen horizontal gerichtet sind, in dieser Richtung ausfahrbares
Schälmesser, mit dem eine auf der jeweils obersten Schicht des Ballens abrollende,
synchron mit dem Schähnesser in der Längsrichtung des Ballens bewegte Saugtrommel,
deren Umfangslänge gleich der Länge des Ballens ist, zusammenwirkt, gekennzeichnet.
-
Mittels dieser Vorrichtung lassen sich von den Tabakballen Schichten
von vergleichsweise geringer Dicke von größenordnungsmäßig 25 mm von der einen Endkante
bis zur anderen fortschreitend abtrennen, die gleichlaufend mit dem Abtrennvorgang
von der Saugtrommel übernommen werden, welche im Zuge ihrer Bewegung in der Längsrichtung
des Ballens die abgetrennte Schicht übernimmt und am Ende ihres Weges von dieser
umgeben ist. In diesem Zeitpunkt bzw. an der Stelle, an der die Trommel den Ballen
verläßt, wird durch entsprechende Steuerung des Vakuums die auf die Trommel gewickelte
Schicht auf ein geeignetes Transportmittel abgeworfen und der Weiterbehandlung zugeführt.
-
Im Zuge dieses Aufwickelvorganges der abgetrennten Schicht ergeben
sich Relativbewegungen innerhalb der Schicht als Folge der verschiedenen Abstände
ihrer Lagen von dem Trommelmittelpunkt. Diese Relativbewegungen bzw. Verschiebungen
wirken zusätzlich lösend auf die Tabakblätter in der gleichen Weise, wie das bei
bekannten Vorrichtungen der Fall ist, bei denen die von dem Ballen abgetrennte Schicht
Biegebeanspruchungen in der einen und'/oder anderen Richtung unterworfen wird.
-
Diese zusätzlich lösende Wirkung wird gemäß einem weiteren wesentlichen
Merkmal der Erfindung dadurch unterstützt, daß das schwertartige Messer, welches
die jeweils oberste Schicht vom Ballen löst, hohl ausgebildet ist, sein Inneres
an eine Preßluftquelle angeschlossen ist und es mit in Richtung auf die abgeschälte
Schicht wirkenden Ausströmdüsen versehen ist, so daß der Vorgang des. Abtrennens
der obersten Schicht und ihres Anlegens an die Trommel gleichzeitig mit einer Auflockerung
durch die Einwirkung der Preßluft verbunden wird..
-
Es ergibt sich derart ein so weit gelockerter bzw. voneinander gelöster
Zustand der einzelnen in der
Schicht vorhandenen Tabakblätter, daß
eine anschließende Vereinzelungsbehandlung, wenn überhaupt, nur noch in einfachster
Weise zu erfolgen braucht.
-
Der besondere Vorteil der Erfindung beruht auch darauf; daß durch
die unmittelbare Übergabe der in der beschriebenen Weise vorgelockerten Schicht
an die Trommel der bei bekannten Vorrichtungen zu berücksichtigende Gesichtspunkt,
daß die Schicht als solche noch eine gewisse Festigkeit besitzen muß, um weitertransportiert
werden zu können, völlig in Fortfall kommt und deshalb sowohl die Dicke der Schicht
sehr gering bemessen werden kann, wie auch der Vorlockerungsvorgang schon im Zuge
ihres Abtrennens vom Ballen einsetzen bzw. verhältnismäßig weit getrieben werden
kann.
-
In den Abbildungen ist - lediglich schematisch -eine Vorrichtung gemäß
der Erfindung dargestellt. Abb. 1 zeigt die Vorrichtung in Seitenansicht und Abb.
2 den Vorgang des Abwerfens und der übergabe auf eine Abförderungsvorrichtung.
-
In den Abbildungen ist mit a ein seitlich, d. h. quer zu der Zeichnungsebene
verschiebbarer Wagen bezeichnet, welcher den Tabakballen b aufnimmt. Es sind eine
Mehrzahl solcher Wagen vorgesehen; die aufeinanderfolgend jeweils einen Ballen der
Vorrichtung zuführen. Mit c ist ein Druckzylinder bezeichnet, dessen ausfahrbarer
Kolben das schwertartige Messer d bildet, welches in horizontaler Richtung in den
Ballen b eindringt und jeweils die oberste Schicht in einer Stärke von etwa 25 mm
abschält. Dieser Kolben ist also auf die Gesamtlänge des Ballens ausfahrbar.
-
Sein schwertartiges Ende ist hohl ausgebildet und weist gemäß dem
Ausführungsbeispiel obere düsenartige Ausströmöffnungen e für in sein hohles Innere
eingeleitete Preßluft auf. Oberhalb des Ballens ist mittels einer Kette f od. dgl.
an einer Tragschiene g die von einer Katze h getragene Trommel
i verfahrbar, die einen an eine Vakuumquelle angeschlossenen Sektor k aufweist,
der in der in der Abbildung dargestellten Stellung der Trommel am linken Ende des
Ballens,'wo der Abschälvorgang beginnt, unten liegt.
-
Mit Z ist die gesamte Anschlußleitung dieses Sektors an eine Vakuumquelle
bezeichnet. Die den Ballen b tragende Plattform m des Wagens
a ist z. B. mittels eines Schneckengetriebes n', n" heb- und senkbar.
-
Die Wirkungsweise der beschriebenen Anlage ist aus der Abbildung,
die die Anfangsphase des Vorganges der Abnahme der obersten Schicht vom Ballen und
gestrichelt bei i die Endphase erkennen läßt, klar ersichtlich.
-
Der Wagen a ist in zweckentsprechender Weise arretiert. Durch Beaufschlagung
des Zylinders c wird das schwertartige Messer e fortlaufend ausgefahren, und mit
der Vorschubgeschwindigkeit des Messers entsprechender Umlaufgeschwindigkeit rollt
die selbst nicht angetriebene Trommel i auf der Oberfläche des Ballens gab. Bierbei
wird durch die in dem Bereich k ausgeübte Saugwirkung, unterstützt durch die aus
den Öffnungen des schwertartigen Messers ausblasende Preßluft, zunächst der Anfang
der abgeschälten Schicht an den Trommelumfang angesaugt. Die Schicht windet sich
dann im Zuge des Vorschubs der Trommel über den Ballen fortlaufend auf deren Umfang
auf, um in der mit i bezeichneten Lage der Trommel nach Abstellen des Vakuums, unter
dem der Sektor k steht, wie in Abb. 2 dargestellt ist, in weitgehend gelockertem
Zustand auf einen Förderer o abzufallen, der nicht unbedingt, wie dargestellt, in
der axialen Richtung der Vorrichtung angeordnet sein muß, sondern auch quer dazu
angebracht sein kann, und der die aus bereits weitgehend vereinzelten Tabakblättern
bestehende Masse der weiteren Verarbeitung zuführt.
-
Sobald ein solcher Vorgang beendet ist, wird nach Wiedereinfahren
des Messers e die den Ballen tragende Unterlage m des Wagens a um
das entsprechende Maß angehoben, nachdem die Trommel in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt
worden ist, und der Vorgang beginnt von neuem.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die in den Abbildungen
dargestellte Ausführungsform einer zur Durchführung des neuen Verfahrens geeigneten
Anlage beschränkt, sondern es sind demgegenüber Änderungen möglich, ohne von ihrem
Grundgedanken abzuweichen. So kann z. B. das schwertartige Messer auch gleichzeitig
nach unten gerichtete Preßluftdüsen aufweisen, die eine Vorlockerung der beim nächsten
Schälvorgang abzuschälenden Schicht bewirken.