-
Stockwerkstransportwagen für mehrstöckige Garagen Die Erfindung betrifft
einen Stockwerkstransportwagen für mehrstöckige Garagen, der längs eines Stockwerks
verfahrbar ist und auf dem Transportplattformen zur Aufnahme je eines Fahrzeugs
abgestellt werden können, die mit einem Aufzug in lotrechter Richtung befördert
und aus dem Aufzug heraus auf den Stockwerkstransportwagen und von diesem in die
beiderseits der Verschiebegasse befindlichen Abstellplätze quer zur Fahrtrichtung
des Fahrzeugs verschiebbar sind.
-
Es ist bekannt, Kraftfahrzeuge auf fahrbaren Transportplattformen
abzustellen, sie mit den Transportplattformen in Aufzügen in lotrechter Richtung
zu befördern und von dort auf Stockwerkstransportwagen an die Abstellplätze heranzufahren
und, rechtwinklig zur Fahrzeuglängsrichtung stehend, in die beiderseits der Verschiebegasse
befindlichen Abstellplätze einzuschieben. Mit den gleichen Transportmitteln werden
die abgestellten Kraftfahrzeuge dann wieder von den Abstellplätzen abgeholt.
-
Bei einem bekannten Stockwerkstransportwagen, der zur Aufnahme von
zwei Kraftfahrzeugen eingerichtet ist, werden die Kraftfahrzeuge auf dem Transportwagen
unter einem Winkel von 90° zu dessen Verschieberichtung aufgestellt und durch Anheben
der sie aufnehmenden Führungsschienen mit Hilfe von Exzentern zum Abrollen in die
beiderseits der Verschiebegasse befindlichen, in jeweils zwei Reihen hintereinander
angeordneten Abstellplätze gebracht. Soll ein Fahrzeug auf einen Abstellplatz der
äußeren Reihe eingeschoben werden, so müssen die Führungsschieren des vorderen Abstellplatzes,
hinter der sich der für das Abstellen des Fahrzeuges vorgesehene Abstellplatz befindet,
wiederum schräggestellt werden, damit das Fahrzeug durch Eigengewichtswirkung auf
den hinteren Abstellplatz weiterrollt. Zum Wiederabholen der Fahrzeuge werden die
Führungsschienen des Abstellplatzes an den dem Transportwagen abgekehrten Enden
so weit angehoben, daß das Fahrzeug auf die Führungsschienen des Transportwagens
zurückrollt. Bei einer solchen Anlage ist es unerläßlich, daß eine Bedienungsperson
beim Abstellen und Wiederabholen eines Fahrzeuges von Hand Einrichtungen für das
Schrägstellen der Führungsschienen und Stoßeinrichtungen betätigt. Diese Arbeiten
erfordern einen verhältnismäßig großen Personal- und Zeitaufwand und müssen mit
großer Aufmerksamkeit ausgeführt werden, weil die unter Eigengewichtswirkung abrollenden
Fahrzeuge leicht beschädigt werden können, wenn sie nicht im richtigen Augenblick
und an der richtigen Stelle zum Stillstand kommen.
-
Das Aufstellen der Fahrzeuge auf dem Stockwerkstransportwagen rechtwinklig
zu dessen Verschiebungsrichtung ist insofern ungünstig, als die Breite der Verschiebegasse,
in welcher der Transportwagen hin- und herfährt, für die praktisch vorkommende größte
Baulänge von Kraftfahrzeugen bemessen werden muß. Hierdurch geht ein erheblicher
Prozentsatz der verfügbaren Grundfläche für das Parken bzw. Abstellen von Fahrzeugen
ungenutzt verloren.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stockwerkstransportwagen
mit Einrichtungen für das Ausschieben der Fahrzeuge auf die Abstellplätze und für
das Zurückholen der abgestellten Fahrzeuge auszurüsten, bei welchen. die Gefahr
einer Beschädigung der Fahrzeuge weitgehend ausgeschaltet ist und die Arbeitsvorgänge
einfacher und schneller durchgeführt werden können als bei den bekannten Einrichtungen
und bei welchen die Möglichkeit gegeben ist, unter Anwendung von bekannten Mitteln
der elektrischen Steuertechnik alle Arbeitsvorgänge vollautomatisch ablaufen zu
lassen.
-
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß zwei Transportplattformen
auf Traggestellen des Transportwagens abgestellt werden können, daß zum Verschieben
der Transportplattformen auf den Transportwagen und von ihm herunter auf den Traggestellen
des Transportwagens mit den Transportplattformen kuppelbare Kolben-Zylinder-Antriebe
angeordnet sind, die beide in entgegengesetzter Richtung quer zu je einer Längsseite
der Transportplattform. bewegbar sind, und daß zwischen den auf dem Transportwagen
abgestellten Transportplattformen ein Steuerstand aufgebaut ist. Ein in dieser Weise
ausgebildeter Stockwerkstransportwagen wird der Forderung gerecht, daß das Abstellen
und Wiederabholen von Fahrzeugen rasch vonstatten geht, und trägt zugleich dem Umstand
des Fehlens von Arbeitskräften dadurch Rechnung, daß für die Bedienung eines Parkgebäudes,
auch wenn.
es sich um eine Großanlage handelt, nur wenig Bedienungspersonal
benötigt wird.
-
Die Vorteile der Erfindung kommen bei Parkgebäuden, bei denen die
Abstellplätze in je zwei nebeneinanderliegenden Längsreihen hintereinander beiderseits
der Verschiebergasse sind, ganz besonders zur Geltung.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform hat der Steuerstand des Stockwerkstransportwagens
ein eigenes, durch einen Motor ängetriebenes Fahrwerk, mit dem die Traggestelle
durch Anhängen oder Aufsatteln verbunden sind. Vom Steuerstand aus kann die Bedienungsperson
in bequemer Weise die Einrichtungen für den Quertransport der Transportplattformen
betätigen, ohne bei den einzelnen Verschiebebewegungen und bei der Fahrbewegung
des Stockwerkstransportwagens den Sitz- bzw. Standplatz verlassen zu müssen. Bei
Einrichtung der Anlage für vollautomatischen Betrieb mit Selbststeuerung aller Arbeitsvorgänge
können die notwendigen Steuer- und Kontrollgeräte auf dem Steuerstand untergebracht
werden.
-
Um die Kolben-Zylinder-Antriebe mit den Transportplattformen zu- kuppeln,
werden zweckmäßigerweise an dem freien Ende der Kolbenstange des Kolben-Zyhnder-Antriebs
Halteglieder befestigt, die über ein Hebelgestänge, welches das eine Ende des um
einen Drehzapfen schwenkbaren: Kolben-Zylinder-Antriebs anhebt, in Gegenstücke an
den Transportplattformen eingreifen. Zur Vermeidung von Bedienungsfehlern bzw. zur
Sicherung einer störungsfreien Aufeinanderfolge der automatisch gesteuerten Arbeitsvorgänge
kann vorteilhaft der Motor des Fahrwerks des Stockwerkstransportwagens nur dann
in Gang gesetzt werden, wenn die Kolben-Zylinder-Antriebe ganz eingezogen sind.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Es zeigt Abb. 1 ein mehrstöckiges Parkhaus nach der Erfindung im Längsschnitt gemäß
der Ebene I-1 in Abb. 2, Abb.2 einen Querschnitt II-II nach Abb.1 durch das gleiche
Parkhaus, Abb. 3 und 4 je eine Seitenansicht und einen Grundriß einer einzelnen
Transportplattform im vergrößerten Maßstab, Abb. 5 eine Seitenansicht eines mit
zwei Transportplattformen beladenen Stockwerkstransportwagens, ebenfalls im vergrößerten
Maßstab, und Abb.6 einen Querschnitt in der Ebene VI-VI in Abb. 5 durch den Stockwerkstransportwagen
und dessen Fahrbahn.
-
Im Ausführungsbeispiel besteht das Parkgebäude aus einem Kellergeschoß
1, einem Erdgeschoß 2 und einer beliebigen Anzahl Obergeschosse 3, die die eigentlichen
Abstellplätze 7, 7' enthalten. Jedes von der Straße ankommende Fahrzeug 30 fährt
auf einer Rampe 31 in einen bereitstehenden Aufzugskorb 4, in dem sich eine leere
Transportplattform 8 befindet. Mit Hilfe des Aufzugs wird der Kraftwagen mit der
Transportplattform 8 auf das für die Aufbewahrung vorgesehene Stockwerk gehoben.
Dort wird die beladene Transportplattform 8 durch Querverfahren auf den Stockwerkstransportwagen
10 gebracht, der in einer Verschiebegasse 6, die sich der Länge nach durch das ganze
Stockwerk erstreckt, bewegt werden kann. Alle Abstellplätze 7 bzw. 7' innerhalb
des Stockwerkes sind in Längsrichtung der- Flurtransportwege 6, 6' in einfachen
oder - wie in Abb. 2 gezeichnet - in Doppelreihen hintereinander angeordnet. Auf
jedem dieser Abstellplätze 7, 7' befindet sich eine leere oder eine mit einem abgestellten
Kraftwagen beladene Transportplattform 8, die mit Rädern 9 zum Querverfahren ausgestattet
ist: Alle in einem Stockwerk neu ankommenden beladenen Transportplattformen 8 werden
nach folgendem Schema abgestellt: 1. Neben dem Aufzugskorb 4 bzw. 4' steht in jedem
Stockwerk ein leeres Traggestell 12,13 des Stockwerkstransportwagens 10 zur Aufnahme
einer ankommenden beladenen Transportplattform 8 bereit. Auf dem anderen Traggestell
steht eine leere Transportplattform B.
-
2. Nach Aufnahme der beladenen Transportplattform 8 aus dem Aufzug
fährt der Transportwagen 10 mit der leeren Transportplattform 10 neben den Aufzugskorb
4 und gibt sie ab.
-
3. Der Aufzugskorb 4 kehrt zur Annahmestelle zurück.
-
4. Der Transportwagen 10 fährt mit seinem leeren Traggestell neben
den bestimmten Abstellplatz 7, 7' und übernimmt die dort stehende leere Transportplattform
B.
-
5. Darauf fährt er mit dem beladenen Traggestell neben den leergewordenen
Abstellplatz und gibt die beladene Transportplattform 8 ab.
-
6. Der Transportwagen 10 kehrt zum Halteplatz neben dem Aufzug,
wie unter 1 angegeben, zurück.
-
Bei der Entnahme geparkter Kraftfahrzeuge aus den Abstellplätzen wird
in umgekehrter Reihenfolge verfahren, jedoch mit dem Unterschied, daß für die Rückbeförderung
der Fahrzeuge an die Rückgabestelle 33 besondere Rückgabeaufzüge 5, 5' benutzt werden
können.
-
Die Anzahl der Aufnahme- und Rückgabefahrstühle sowie der Verschiebegassen
richtet sich nach der Gesamtzahl der in dem Gebäude bzw. in einem Stockwerk unterzubringenden
Fahrzeuge. Die Transportwagen 10 bzw. 10', die zur Längsbeförderung der Transportplattformen
8 innerhalb der Stockwerke dienen, sind mit Einrichtungen zum Be- und Entladen der
Transportplattformen von bzw. nach beiden Seiten ausgerüstet. Diese Ladeeinrichtungen
bestehen aus an den Traggestellen 12, 13 der Stockwerkstransportwagen 10 angeordneten
Kolben-Zylinder-Antrieben 22, 23, deren Kolbenstangen quer zu den Längsseiten der
Transportplattformen in entgegengesetzter Richtung ausschiebbar sind. An dem freien
Ende jeder Kolbenstange ist ein Halteglied 24 befestigt, das mit einem zugehörigen
Gegenstück 25, das an, der Transportplattform 8 angeordnet ist, in und außer Eingriff
gebracht werden kann. Die Kolben-Zylinder-Antriebe 22, 23 sind um Zapfen 26 schwenkbar
an dem Transportwagen 10 gelagert und können über ein Hebel gestänge 27, 28, 29
auf verschiedene Neigung eingestellt werden. Um zu verhüten, daß die Transportwagen
10 mit ausgefahrenen Kolbenstangen der Kolben-Zylinder-Antriebe 22, 23 längsverfahren
werden, kann der Motor 14 jedes Stockwerkstransportwagens 10 mit den Bedienungsorganen
für die Kolben-Zylinder-Antriebe 22, 23 durch eine Verblockungseinrichtung so gekoppelt
sein, daß nur bei eingezogenen Kolben-Zylinder-Antrieben 22, 23 der Motor 14 des
Fahrwerks in Gang gesetzt werden kann.
-
Bei der in den Abb. 1 und 2 dargestellten Gesamtanlage ist vorgesehen,
daß die abzustellenden Kraftfahrzeuge 30 in Richtung der Pfeile 32 von der Schmal-
Seite
unmittelbar in die Aufzüge 4 hineinfahren kön. nen, die aus diesem Grunde an zwei
rechtwinklig zueinander stehenden Seiten Be- und Entladeöffnungen aufweisen müssen,
um die Transportplattformen 8 in den Abstellstockwerken seitlich aus den Aufzugskörben
entnehmen, zu können,. Es ist jedoch auch möglich, die Transportplattformen 8 im
Keller oder Erdgeschoß außerhalb der Aufzüge unmittelbar auf die Transportwagen
10 zu laden und von dort zu entnehmen, wodurch sich die Wartezeiten bei stoßweisem
Andrang von Fahrzeugen um etwa zwei Drittel der Zeit verringern lassen.
-
Der Betrieb der gesamten Anlage kann vollautomatisch durchgeführt
werden. Die technische Einrichtung läßt sich dadurch wesentlich vereinfachen, daß
die Transportwagen 10 von einem auf jedem Wagen angebrachten Steuerstand 15 aus
durch Druckknopfsteuerung bedient werden. Dieser Steuerstand 15 wird gemäß Abb.
5 zweckmäßig zwischen den beiden Aufnahmeplätzen für die Transportplattformen 8
angeordnet, um das Be- und Entladen möglichst gut beobachten zu können. Der Steuerstand
15 mit den Steuerorganen 16, 3.6' und den Bedienungsgliedern 34, 35 für die Querfördereinrichtung
ist auf einem besonderen, den Antriebsmotor 14 enthaltenen Fahrgestell 11 angeordnet.
Die zur Aufnahme der Transportplattformen 8 dienenden und die Kolben-Zylinder-An.-triebe
22, 23 zum Querfördem der TranGportplattformen 8 tragenden Traggestelle 12 und 13
sind dem Fahrgestell 11 vorn und hinten angehängt bzw. aufgesattelt. An den Fahrgestellen
12 und 13 sind Schienen 17 und 18 für die Räder der Transportplattformen 8 angeordnet.
Die Laufräder 19 der Stockwerkstransportwagen 10 ebenso wie die Laufräder 9 der
Transportplattformen 8 sind zur Geräuschdämpfung mit Gummilaufkränzen 20 versehen.
Die Räder 19 werden in aus Winkelstählen 21 gebildeten und in die Fußböden der Abstellräume
eingelassenen Schienen geführt.