DE1128331B - Ausgleichsvorrichtung fuer den Fadenabzug von zwei abrollenden Spulen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

PATENTAMT

B 51568 Vna/76c

ANMELDETAG: 24. DEZEMBER 1958

BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UNDAUSGABEDER
AUSLEGESCHRIFT: 19. APRIL 1962

Die Erfindung betrifft eine Ausgleichsvorrichtung für den gleichmäßigen Fadenabzug von zwei neben-, einander angeordneten abrollenden Spulen, insbesondere bei Doppeldrahtzwirnmaschinen.

Beim Zusammenzwirnen zweier Fäden werden diese gewöhnlich gemeinsam von einer Fachspule abgezogen und der Zwirnvorrichtung zugeführt. Hierzu ist es erforderlich, daß die Fäden zunächst mit möglichst gleichmäßiger Spannung auf die Fachspule gebracht werden. Um sich diesen Arbeitsprozeß zu ersparen, hat man bereits vorgeschlagen, an Stelle der einen Fachspule zwei abrollende sogenannte Diskus- oder Sonnenspulen zu verwenden, von denen die Fäden einzeln abgezogen und unmittelbar vor dem Verzwirnen zusammengeführt werden. Da bei diesem Vorgang eine der abrollenden Spulen gegenüber der anderen häufig voreilt oder zurückbleibt, werden ungleiche Fadenlängen abgewickelt, die dann beim Zusammenzwirnen zur unerwünschten Bildung von Längein und rippigem Zwirn führen.

Um diesen Mangel zu beseitigen, kommt es darauf an, den Fadenabzug der einen Spule an den der anderen Spule derart anzugleichen, daß beide Spulen gleiche Fadenlängen abgeben. Zu diesem Zweck wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß jeder der zwei drehbar gelagerten Spulen eine Reibungsrolle zugeordnet ist, wobei die miteinander verbundenen Reibungsrollen etwa kreuzgelenkartig in Richtung auf den Spulenumfang schwenkbar gelagert sind, federnd am Umfang der Spulen anliegen und mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit umlaufen. Dabei können die beiden Reibungsrollen untereinander gleich groß und über ihre gemeinsame Welle fest miteinander verbunden sein, welche in einem radial neben den Spulen angeordneten, unter der Wirkung eines elastischen Kraftspeichers stehenden Schwenkarm gelagert ist. Schließlich können die Welle und die beiden Reibungsrollen aus einem Stück bestehen. Zweckmäßig werden die Rollen nebst Achse aus Kunststoff hergestellt und die äußeren Laufflächen gerippt, geriffelt od. dgl. ausgebildet.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes an einer Doppeldrahtzwirnspindel schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 die Gesamtanordnung von der Seite gesehen, Fig. 2 einen Teil derselben in Draufsicht,

Fig. 3 ein Einzelteil der Vorrichtung.

Auf dem stillstehenden Spulenträger 1, welcher bei einer Doppeldrahtzwirnspindel in bekannter Weise mittels eines Gewichtes oder durch Magnete stillstehend gelagert ist, sind um die Spindel 2 leicht drehbar zwei getrennte hohle Spulenaufnahmedorne 3

Ausgleichsvorrichtung für den Fadenabzug von zwei abrollenden Spulen

Anmelder:

Barmer Maschinenfabrik Aktiengesellschaft, Wuppertal-Oberbarmen

Wilhelm Lenk, Remscheid-Lennep,
ist als Erfinder genannt worden

und 4 vorgesehen, auf welche die beiden Spulhülsen 5 und 6 mit den Spulen 7 und 8 aufgesteckt sind. Außerhalb des Umfanges der beiden Spulen 7 und 8 sitzt parallel zur Spindelachse auf Zapfen 9, 10 am Korbgestell 13 bzw. am Spulenträger 1 eine drehbare Hülse 11, welche hierzu rechtwinklig den Schwenkarm 12 trägt, der seinerseits nach Art eines Kreuzgelenks in sich drehbar angeordnet ist und zwischen seinen gabelartig ausgebildeten Enden 14 und 15 eine drehbare Welle 16 mit zwei gleichen über die Welle 16 fest miteinander verbundenen Reibungsrollen 17 und 18 trägt. Die Hülse 11 wird mittels einer Torsionsfeder 19 vorgespannt und drückt den Schwenkarm 12 mit beiden Rollen 17 und 18 gegen den jeweiligen Umfang der beiden Spulen 7 und 8.

Während des Betriebes wird von jeder Spule 7 und 8 der Faden 20 bzw. 21 seitlich durch das Abzugswerk abgezogen und über die beiden Fadenführerösen 22 und 23 einer dritten Öse 24 gemeinsam zugeführt; die Fäden lauf en dann zusammen über die Überlauf rolle 25 in die hohle Spindelseele 26 hinein, durch diese hindurch zur Speicherscheibe 27 und von hier unter Ballonbildung 28 durch die Öse 29 über eine Vorabzugsrolle 30 zur Aufwickelvorrichtung 31, 32. Die beiden Rollen 17 und 18 liegen mit gleichem Druck am Wickelumfang der beiden Spulen 7 und 8 an und wirken teils bremsend, teils beschleunigend auf die Umfangsgeschwindigkeiten der beiden Spulen derart ein, daß die eine Spule gegenüber der anderen weder voreilt noch zurückbleibt. Auf diese Weise werden stets gleiche Fadenlängen abgezogen, auch wenn die Wikkeldurchmesser der beiden Spulen untereinander differieren.

Die Erfindung ist nicht auf die Anwendung bei Doppeldrahtzwirnmaschinen beschränkt, sie kann

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überall da angewandt werden, wo es darauf ankommt, gleichmäßige Fadenlängen von zwei neben- oder übereinanderliegenden bzw. stehenden, abrollenden Spulen abzuziehen.

Die Reibungsrollen mit ihrer Welle können auch als ein Körper ausgebildet sein (Fig. 3).

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Ausgleichsvorrichtung für den Fadenabzug von zwei nebeneinander angeordneten abrollenden Spulen, insbesondere bei Doppeldrahtzwirnmaschinen, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der zwei drehbar gelagerten Spulen (7,8) eine Reibungsrolle (17,18) zugeordnet ist, wobei die miteinander verbundenen Reibungsrollen etwa kreuzgelenkartig in Richtung auf den Spulenumfang schwenkbar gelagert sind, federnd am Umfang der Spulen anliegen und mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit umlaufen.

2. Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Reibungsrollen (17,18) untereinander gleich groß und über ihre gemeinsame Welle (16) fest miteinander verbunden sind, welche in einem radial neben den Spulen angeordneten, unter der Wirkung eines elastischen Kraftspeichers (19) stehenden Schwenkarm (12) gelagert ist.

3. Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (16) und die beiden Reibungsrollen (17,18) aus einem Stück bestehen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 209 56W335 4.62