DE1126699B

DE1126699B - Beizanlage

Info

Publication number: DE1126699B
Application number: DER26284A
Authority: DE
Inventors: Othmar Ruthner
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1958-10-13
Filing date: 1959-09-01
Publication date: 1962-03-29

Description

Beizanlage Die Erfindung betrifft eine Beizanlage, bei welcher infolge ihrer vorteilhaften Ausbildung zu gleicher Zeit ein kontinuierlich durchlaufendes Band sowie stückiges oder zu Bunden gewickeltes Gut, welches in Trommeln oder sonstigen Einrichtungen gelagert ist, behandelt werden kann.
Bei den bekannten Beizanlagen wird das zu behandelnde Gut, welches in Trommeln oder anderen Einrichtungen gelagert ist. aufeinanderfolgend in mehreren mit Behandlungsflüssigkeit gefüllten Bottichen umgesetzt. In diesen Anlagen ist es nicht möglich, auch ein kontinuierlich durchlaufendes Band zu behandeln.
Um die Durchführung beider Behandlungsarten in einer Anlage zu ermöglichen, weist erfindungsgemäß die Anlage zum Beizen von bandförmigem Gut im Durchzugsverfahren eine mit Spritz- oder Sprühvorrichtungen versehene Kammer sowie gegebenenfalls weitere Spritzkammern zum Spülen, Neutralisieren, Egalisieren u. dgl. und unter jeder Spritzkammer einen die Spritzflüssigkeit aufnehmenden und zugleich zur Oberflächenbehandlung im Tauchverfahren von stückigem Gut, z. B. Bandbunden, dienenden Behälter auf.
Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme wird eine zum Beizen von kontinuierlich durchlaufenden Bändern bestimmte Einrichtung mit einer Tauchbeize zu einer Anlage zusammengefaßt, womit für Industrieanlagen Platz und Anschaffungskosten eingespart werden.
Weitere Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnung erläutert, in welcher ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Beizanlage dargestellt ist. Es zeigen in schematischer Darstellung Fig. 1 und 2 die Anlage in Seiten- und Draufsicht und Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie 111-11I der Fig. 1.
In Fig. 1 bezeichnet 1. die Abhaspel, von welcher das Metallband 20 über nicht dargestellte Vorbereitungseinrichtungen, wie Richtwalzen, Schweißapparate, Scheren usw. in eine Turmbeize 2 gelangt, wo es in vertikalen Schlangen geführt und mit Beizsäure besprüht wird. Nach dem Verlassen der Turmbeize passiert das Band mehrere, im vorliegenden Fall drei Nachbehandlungskammern 3, 4. 5, in welchen es aufeinanderfolgend mit Wasser, Neutralisierungsflüssigkeit und Egalisiermittel behandelt wird, worauf es über einen Erhitzer 6 und gegebenenfalls weitere, nicht dargestellte Einrichtungen zur Aufhaspel7 gelangt.
Bei den in den Kammern 2 bis 5 vorgenommenen Behandlungen wird das Band mit der betreffenden Behandlungsflüssigkeit besprüht oder bespritzt, wobei die Flüssigkeit an dem Rand abfließt und in einem jeder Kammer zugeordneten Behälter 8 bis 11 aufgefangen wird, aus dem es der Wirtschaftlichkeit wegen gegebenenfalls über eine Aufbereitungsanlage der Wiederverwendung zugeführt wird. Der jeweilige Kreislauf wird hierbei von den Pumpen 12 bis 15 bewirkt. So wird beispielsweise die Beizflüssigkeit aus dem Behälter 8 über eine Regenerationsanlage 16 wiederum den Düsen zum Bespritzen des Bandes zugeführt.
Um nun die Behälter 8 bis 11. auch zum Tauchbeizen verwenden zu können, sind sie, wie Fig. 2 zeigt, länger ausgebildet, so daß sie nicht nur die vom Band 20 abfließende Flüssigkeit auffangen, sondern noch Raum zum Eintauchen beispielsweise einer Beiztrommel gewähren. Dadurch ist es möglich, die Anlage nicht nur zum Beizen durchlaufender Bänder, sondern auch für das Tauchbeizen verwenden zu können.
Die Behälter ragen also seitlich über die Kammern 2 bis 5 hinaus, und jeder Behälter ist, wie Fig. 3 zeigt, mit einer aufklappbaren Haube 17 abgedeckt. In den Behälter ist die Beiztrommel 18 eingesetzt, welche an Bändern 19 hängt, die von Antriebsrollen 21 mitgenommen werden. Die Antriebsrollen 21 sitzen auf einer gemeinsamen Welle 22, die von einem Motor 23 über ein Getriebe 25 mitgenommen wird, mit dem es über eine Kupplung 26 lösbar verbunden ist. Das Umsetzen der Trommel mit Antriebsmechanismus wird durch einen Kran bewirkt. Hierbei sitzt die Welle 22 in offenen Lagern 27, welche ein leichtes Einführen der Welle von oben ermöglichen. Die Motore 23 mit den Getrieben 25 sind ortsfest angebracht und werden mit der jeweils eingesetzten Welle 22 gekuppelt. Es kann aber auch jede Trommel mit einem eigenen Antriebsmechanismus versehen sein, welcher beim Umsetzen mit ihr transportiert wird. Die unter der Haube 17 des Behälters 8 befindlichen Dämpfe werden von der Absaugvorrichtung 24 abgezogen und dem Turm 2 zugeführt, wo die Dämpfe an dem durchlaufenden Band wirksam sein können. Es ist aber natürlich auch möglich, die Dämpfe von der Absaugvorrichtung anderswo abzuleiten.
Es sei bemerkt, daß in den Behältem 8 bis 11 nicht nur Trommeln, sondern auch andere Einrichtungen mit daran bzw. darin untergebrachten Beizgütern, wie beispielsweise Kraxen für Drahtbunde, getaucht werden können.
Die erfindungsgemäße Anlage ermöglicht eine hohe Beizleistung. Das zu behandelnde Gut wird in Richtung des Pfeiles A zugeführt, und zwar Bandbunde zur Abhaspel 1 und beispielsweise stückiges Gut zur Beschickung der Trommeln. Während nun das Band die Turmbeize durchläuft, können Trommeln in die Behälter getaucht werden, welche gleichzeitig die Auffanggefäße der Turmbeize bilden. Hierbei sorgt eine Regenerationsanlage für den ständigen Umlauf der Beizsäure. Am Ende der Anlage wird das Gut in Richtung des Pfeiles B abgeführt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Beizanlage, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlage zum Beizen von bandförmigem Gut im Durchzugsverfahren eine mit Spritz- oder Sprühvorrichtungen versehene Kammer sowie gegebenenfalls weitere Spritzkammern zum Spülen, Neutralisieren, Egalisieren u. dgl, aufweist und unter jeder Spritzkammer ein die Spritzflüssigkeit aufnehmender und zugleich zur Oberflächenbehandlung im Tauchverfahren von stückigem Gut, z. B. Bandbunden, dienender Behälter angeordnet ist. z. Beizanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Beizsäure auffangende Behälter (8) mit einer Regenerationsanlage (16) in Verbindung steht, aus der die rückgewonnene Säure der Wiederverwendung zugeführt wird. 3. Beizanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der für das Tauchbeizen bestimmte Behälter (8) mit einer aufklappbaren Haube versehen ist. 4. Beizanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum unter der den Behälter (8) abdeckenden Haube (17) mit einer Absaugvorrichtung versehen ist, aus der die Dämpfe der zugehörigen Behandlungskammer oder einem Abfuhrschacht zugeführt werden. 5. Beizanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem zum Tauchbeizen bestimmten Behälter (8) eine in endlosen, mit einer Antriebswelle verbundenen Bändern (19) hängende transportierbare Beiztrommel (18) eingesetzt ist.