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Fördergefäß für Senkrechtförderung Die Erfindung bezieht sich auf
Fördergefäße für Senkrechtförderung, wie sie insbesondere in Bergbauschachtförderungen
verwendet werden. Da das Abteufen von tiefen Schächten sehr teuer ist und diese
daher vielfach nur in beschränktem Umfange zur Verfügung stehen, gilt es, die vorhandenen
Schächte so intensiv wie möglich auszunutzen. Es tritt so das Problem auf, die der
Zutageförderung der abgebauten Mineralien dienenden Gefäßförderanlagen zusätzlich
für Seilfahrten und zum Einhängen von Versatzgut einzurichten. Für die Seilfahrt
sind strenge Sicherheitsvorschriften zu beachten. So muß beispielsweise der Bodenverschluß
der Gefäße so beschaffen sein, daß er sich auch im ungünstigsten Falle nicht von
selbst öffnen kann.
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Die üblicherweise eingesetzten Skips mit im Bereich des Bodens angeordneter
Seitenverschlußklappe werden diesen Anforderungen nicht gerecht. Bei ihnen liegt
der Schwerpunkt der Verschlußklappe oberhalb der Drehachse. Für den Extremfall,
daß der Schwerpunkt gerade lotrecht oberhalb der Drehachse sich befindet, herrscht
labiles Gleichgewicht. In der Regel ist nicht einmal das der Fall, so daß also die
Verschlußklappe im Schließzustand überhaupt keine Gleichgewichtslage einnimmt und
gänzlich durch Verriegelungselemente in der Schließlage gehalten werden muß. Bei
Versagen der Verriegelung fällt die Seitenverschlußklappe zwangläufig herunter und
gelangt in den Bereich des Schachtausbaus. Das Treiben wird schlagartig blockiert,
und durch die dabei auftretenden extremen Beanspruchungen ist die Gefahr des Seilrisses
gegeben.
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Für die Belange der Seilfahrt wird erkannt, daß die Skips mit einem
Bodenverschluß auszurüsten sind, der im Schließzustand die stabile Gleichgewichtslage
einnimmt. Aus dieser Erkenntnis heraus ergibt sich die Wahl des Bodenverschlusses
durch einen mittig zum Gefäß angeordneten Drehschieber.
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Hiervon ausgehend sind im weiteren die Belange der Förderung von
einzuhängendem Versatzgut zu berücksichtigen. Das Versatzgut weist vielfach feuchte
und zusammenbackende Beschaffenheit auf. Es neigt in nicht genügend großen Fassungsquerschnitten
zur Brückenbildung und ist insgesamt fließträge. Diese Erkenntnisse führen zu weiteren
zwei Erkenntnissen.
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Einmal dürfen die Seitenwände des Gefäßes im Auslaufbereich nicht
nach innen abgewinkelt sein, wie das bei vielen bekannten Gefäß ausführungen der
Fall ist, sondern sie müssen über die gesamte Gefäßlängserstreckung einen glatten
lotrechten Verlauf aufweisen ohne irgendwelche Querschnittseinschnürungen. Zum anderen
muß sich der Bodenverschluß entsprechend über den ganzen Gefäßquerschnitt erstrecken.
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Wegen der verhältnismäßig geringen Schachtquerschnitte sind die Gefäße,
um ein den Leistungsanforderungen genügendes Füllvermögen zu erzielen, bei besdhränktem
lichtem Querschnitt lang gestreckt. Bei feuchtem, zum Backen neigendem Versatzgut
ist somit auch bei völlig lotrecht durchverlaufenden Gefäßwänden die Gefahr der
die Entleerung verhindernden oder zumindest verzögernden Brückenbildung gegeben.
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Begünstigt wird die Brückenbildung durch einen zögernd eingeleiteten
Entleerungsvorgang, bei dem das Gut allmählich den Schwerkräften ausgesetzt wird.
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Eine momentane volle Beaufschlagung mit den Schwerkräften muß dagegen
zwangläufig der Brückenbildung zuwiderlaufen.
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Aus diesen Überlegungen heraus wird erkannt, daß der Bodenverschluß
beim Öffnen möglichst schlagartig den ganzen Querschnitt des Gefäßes freigeben muß.
Dazu ist ein auf direktem Wege mit schnellem Hub auf den Verschluß einwirkender
Antrieb erforderlich.
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Zusammen mit der weiteren Forderung, daß die Öffnung des Gefäßverschlusses
zwecks Entleerung des Versatzgutes in einen meist oberhalb der Hauptfördersohle
angeordneten Versatzgutbunker im Gefäßstillstand zu erfolgen hat, fällt die Wahl
auf die Anwendung von an sich bekannten, geraden, in Förderrichtung verlaufenden
und mittels eines Hubgerätes querverschieblichen Führungsschienen für die Entladerollen
des Gefäßverschlusses. Als Hubgerät kann dabei vorzugsweise eine elektromotorisch-
oder druckmittelbetriebene Vorschubeinheit benutzt werden.
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Rückblickend auf die eingangs aufgezeigte Aufgabe, Gefäßförderanlagen
zusätzlich für Seilfahrten und zum Einhängen von Versatzgut einzurichten, besteht
die erfindungsgemäße Lösung, ausgehend von Förder-
gefäßen für Senkrechtförderung
mit einem Bodenverschluß durch einen mittig zum Gefäß angeordneten Drehschieber,
an dem Zugstangen angelenkt sind, darin, daß die Zugstangen des den gesamten Gefäßquerschnitt
abdeckenden Drehschiebers an am Gefäß gelagerte senkrechte Lenker drehbar angeschlossen
sind, deren Entladerollen mit an der Entladestelle angeordneten, in Förderrichtung
verlaufenden und querverschiebbaren Führungsschienen zusammenwirken.
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Es ist ein kleines Gefäß zur Förderung von frisch angemachtem Beton
bekanntgeworden, das einen mittig angeordneten Segmentschieber als Verschluß aufweist.
Hierbei überdeckt der Segmentschieber nur einen Bruchteil des Gefäßquersdhnittes,
so daß bei Verwendung zur Förderung von fließträgem und zum Backen neigendem Versatzgut
der Brückenbildung Vorschub geleistet und die Förderleistung dadurch und infolge
des geringen Auslaufquerschnittes Beeinträchtigung erführe. Nicht zuletzt der Umstand,
daß bei dem genannten Betonfördergefäß das öffnen über Zugstangen mittels eines
Handhebels vorgenommen wird, läßt erkennen, daß dieses für kleinere Förderleistungen
ausgelegte Gefäß den Skips der Bergbauschachtförderungen fernsteht.
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Die Erfindung ist an Hand von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
dargestellt und im folgenden näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Seitenansicht
des Gefäßverschlusses mit seiner Betätigungseinrichtung mit oben angebrachtem Lenker,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Verschlusses mit unten angebrachtem Lenker.
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Das Fördergefäß 1 ist mit einer Einfüllöffnung 2 für das Fördergut
versehen. Der Fördergutbehälter 3 ist nach unten abgeschlossen durch das Verschlußsegment
4 des Drehschiebers 5, der um den Punkt 6 schwenkbar ist. Die Schwenkbewegung des
Drehschiebers 5 wird durch die an Punkt 7 angreifende Zugstange8 bewirkt, welche
an ihrem Gelenk 9 durch den Lenker 10 geführt ist. Der Lenker 10 kann, wie aus Fig.
1 hervorgeht, oberhalb des Drehschiebers in einem am Gefäß befestigten Drehpunkt
11 schwenkbar sein, oder wie aus Fig. 2 ersichtlich, auch an einem unterhalb des
Drehschiebers 5 angeordneten Lager 12.
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Die Schwenkbewegung wird durch die Betätigungsvorrichtung über eine
Rolle 13 auf die Zugstange 8 übertragen. Die Betätigungseinrichtung 14 ist ortsfest
an der jeweiligen Entladestelle angebracht. Sie besteht vorzugsweise aus einer elektromotorisch-
oder druckmittelbetriebenen Vorschubeinheit 15, durch welche ein Schieber 16 quer
zur Förderrichtung verschiebbar ist. Der Schieber 16 ist in den Rollen 17 in einer
Führung 18 hin- und herbeweglich und mit einer in Förderrichtung verlaufenden Führungsschiene
19 ausgerüstet, in welche die Schaltrolle 13 für die Öffnungs-und Schließbewegung
des Drehschiebers 5 einfahren kann. Beim Einlaufen des Fördergefäßes in die jeweiligeEntladestellung
läuft die Schaltrolle 13 des Verschlusses in die Führungsschiene 19 der ortsfesten
Betätigungseinrichtung 14 ein und wird nach Stillstand des Gefäßes durch die Hubbewegung
des Betätigungsgerätes quer zur Förderrichtung verschoben. Die Schaltrolle 13 macht
hierbei eine Relativbewegung infolge ihrer Befestigung an dem Lenker 10. Die Länge
der Führungsschiene 19 ist daher so bemessen, daß die Schaltrolle 13 während ihres
ganzen in Förderrichtung verlaufenden Relativweges innerhalb dieser Führung verbleibt.
In gleicher Weise wird nach Beendigung des Entladevorganges der Drehschieber wieder
geschlossen.