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Windwerk für ohne Steuerseil oder Steuerkabel betriebene Handschrapper
Windwerke für Schrapperanlagen umfassen als wesentliche Bestandteile einen Antriebsmotor,
eine Seiltrommel zur Aufnahme des zur Schrapperschaufel führenden Zugseils und Mittel
zur Steuerung der Bewegung der Seiltrommel, wobei diese, teilweise in Abhängigkeit
von der Art des Antriebsmotors, sehr unterschiedlich ausgebildet sein können. Es
kann sich dabei um eine mechanische Kupplung handeln, die zwischen Motor und Seiltrommel
eingefügt .ist, wobei dann die Bewegung der Seiltrommel und damit der Schrapperschaufel
auch bei weiterlaufendem Motor unterbrochen werden kann. Anordnungen dieser Art
finden sich besonders dann, wenn als Antriebsmotoren Verbrennungskraftmaschinen
verwendet werden. Bei Verwendung von Elektromotoren, die sich durch die Möglichkeit
einfacher Steuerung auszeichnen, kann, insbesondere bei kleineren Schrapperanlagen,
auf eine derartige mechanische Kupplung verzichtet werden, wobei dann der Motor
meist unter Zwischenschaltung eines Getriebes zur Drehzahlherabsetzung fest angekuppelt
ist und die Bewegung der Seiltrommel gleichzeitig mit der Bewegung des Motors durch
den Schalter gesteuert wird, mittels dessen der Motor ein- und ausgeschaltet wird.
Bei größeren, mit Elektromotoren ausgestatteten Schrapperanlagen können unter Umständen
auch zusätzliche mechanische Kupplungen vorgesehen sein, die das Ausziehen des Schrapperseils
erleichtern.
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Bezüglich der Art, wie die Steuerung der Bewegung der Seiltrommel,
also die Zuführung der Antriebsleistung zu der Seiltrommel vorgenommen wird, lassen
sich zwei Gruppen von Windwerken unterscheiden. Bei den Windwerken der einen Gruppe
ist jeweils ein eigenes Steuerseil vorgesehen, mittels dessen vom die Schrapperschaufel
Führenden die mechanische Kupplung ein- und ausgerückt werden kann, an deren Stelle
im Falle eines fest angekuppelten Elektromotors auch ein Steuerhebel treten kann,
mittels dessen der Netzschalter des Motors fernbetätigt wird. Nachteilig ist bei
derartigen Anordnungen jedoch, daß außer dem des öfteren störenden Vorhandensein
eines Steuerseils oder Steuerkabels eigene Vorrichtungen zum Längenausgleich dieses
Steuerseils oder Steuerkabels, wie Trommeln oder Flaschenzüge, vorgesehen werden
müssen. Unter diesen Anordnungen ist insbesondere eine bekanntgeworden, bei der
mittels einer derartigen Steuerleine das Steuerventil einer druckluftbetätigten
Kupplung gesteuert wird und bei der gleichzeitig durch pendelnde Aufhängung der
Seiltrommel die Leistung des mit Preßluft angetriebenen Motors in Abhängigkeit vom
jeweils herrschenden Seilzug gesteuert wird. Um den Nachteil eines eigenen Steuerseils
oder Steuerkabels und eigener für den Längenausgleich erforderlicher Mittel zu beseitigen,
wurde bei einer anderen bekannten Anordnung das Steuerkabel in das Zugseil verlegt
und zwischen Antriebsmotor und Seiltrommel eine über das Steuerkabel betätigte magnetische
Kupplung vorgesehen. Abgesehen von dem aufwendigen Zugseil und den Stromabnehmern
an der Seiltrommel, erfordert diese Anordnung stets eine elektrische Ausrüstung,
die besonders bei Verwendung von Verbrennungsmotoren nachteilig ins Gewicht fällt.
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Bei den Windwerken der anderen Gruppe wird die Verwendung eines Steuerseils
oder Steuerkabels vermieden und die Zuführung der Antriebsleistung zu der Seiltrommel
durch kurzzeitiges Straffen des Zugseils unter Ausnutzung der Massenträgheit der
Seiltrommel bewirkt. Bei einer bekannten Anordnung dieser Art wird zu diesem Zweck
das Zugseil über ein Schlagpendel geführt, mittels dessen ein zunächst durch eine
Sperrklinke festgehaltener Hebel freigegeben werden kann, der unter der Wirkung
einer gespannten Feder eine mechanische Kupplung einrückt, die nach dem Auftrommeln
des Zugseils durch einen an der während des Auftrommelns eine axiale Verschiebung
erfahrenden Seiltrommel angebrachten Nocken wieder ausgerückt wird. Diese Anordnung
bedingt zunächst auf Grund der axialen Verschiebung der Seiltrommel eine große,
in vielen Fällen ungünstig ins Gewicht fallende Baubreite. Günstiger bezüglich Raumbedarf
wird die Frage der Endausschaltung
bei einem bekannten Hebezeug
gelöst, bei dem die Lastkette durch die Öffnung eines Hebels geführt ist, der mit
dem Hauptschalter des elektrischen Antriebs in Verbindung steht. Bei dieser Anordnung
nimmt der Lasthaken bei Anschlag am Hebel diesen mit und schältet damit den Antrieb
ab. Bei einer anderen bekannten Anordnung wird diese Art der Abschaltung nicht nur
als Endabschaltung verwendet, sondern kann auch zur Abschaltung an beliebiger Stelle
herangezogen werden. Der Ort der Abschaltung wird bei dieser Anordnung durch einen
eigenen, auf dem Lastseil an beliebiger Stelle feststellbaren Anschlag festgelegt,
der ebenfalls bei Anschlag an einem Hebel diesen mitnimmt: Bei Handschrappern angewendet,
ermöglichen die vorstehend genannten Abschalteeinrichtungen nur die Förderung von
Schüttgut zu ganz bestimmten, durch entsprechende Einstellung der die Abschaltung
bewirkenden Teile vorgegebenen Punkten. Sie gestatten es jedoch nicht, die Förderbewegung
willkürlich an beliebiger Stelle zu unterbrechen, und schließen damit das in vielen
Fällen wünschenswerte Aufhäufen von Schüttgut praktisch aus-.
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Damit bestand also die Aufgabe, einen Handschrapper zu schaffen, der
unter Vermeidung von Steuerleinen oder Steuerkabeln beliebiger Art während seiner
Arbeitsbewegung an beliebiger Stelle stillgesetzt werden kann. Diese Aufgabe wird
vom erfindungsgemäßen Windwerk für Handschrapper gelöst.
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Bei einem solchen Windwerk für ohne Steuerseil oder Steuerkabel betriebene
Handschrapper, bei dem die im Ruhezustand fehlende Zuführung der Antriebsleistung
unter Ausnutzung der Massenträgheit der Seiltrommel durch willkürliches Straffen
des Zugseils ; hergestellt werden kann und bei dem den Seilzug zwecks Zuführung
der Antriebsleistung auswertende Mittel und zur Zuführung der Antriebsleistung dienende
Mittel vorgesehen sind, werden erfindungsgemäß die den Seilzug auswertenden Mittel
die zur Zuführung der Antriebsleistung dienenden Mittel so beeinflussen, daß die
Zuführung der Antriebsleistung nach Einleitung der Zuführung aufrechterhalten bleibt
und daß ein weiteres, als dem Seilzug entgegenwirkend bekanntes Mittel bei Aufhebung
der Wirkung des Seilzuges die Zuführung der Antriebsleistung über die zur Zuführung
der Antriebsleistung dienenden Mittel unterbricht.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand zweier in den Figuren schematisch
dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert, in denen eine mechanische Kupplung
zwischen Antriebsmotor und Seiltrommel vorgesehen ist.
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Bei der Anordnung gemäß Fig. 1 ist die Seiltrommel l auf der einen
Seite gleichzeitig als getriebener Teil t einer Reibungskupplung ausgebildet, deren
treibender Teil 3 fest mit einem Zahnrad 4 verbunden ist. Dieses Zahnrad
4 bildet zusammen mit dem Ritzel 5, das fest mit der Welle des Antriebsmotors
6 verbunden ist, ein Getriebe zur Herabsetzung der Drehzahl der Seiltrommel
1. Mittels des genuteten Ansatzes 7 kann das Zahnrad 4 axial
verschoben und damit die Kupplung 2-3 ein- und ausgerückt werden. Diese Verschiebung
wird durch Betätigung eines Hebels 8 bewirkt, der mit einem oder mehreren
Gleitsteinen in die Nut des Ansatzes 7 eingreift. Der der Kupplung 2-3 abgewandte
Arm dieses Hebels 8 ist über eine Druckfeder 9 mit parallel geschaltetem
Stoßdämpfer 10 mit einem zweiten Hebel 11 verbunden, der mit dem Hebel
8 eine gemeinsame Drehachse besitzt. Dieser Hebel 11 trägt an seinem
freien Ende eine Seilrolle 12 und wird durch eine Feder 13 in eine
Lage gebracht, in der über Feder 9; Stoßdämpfer 10 und Hebel 8 die Kupplung
2-3 ausgerückt ist. Das zur Schrapperschaufe114 führende Zugseil
15 ist über die Seilrolle 12 des Hebels 11 und über eine zweite,
mit der Grundplatte des Windwerks fest verbundene Seilrolle 16 zur Trommel
1 geführt und tritt dabei durch eine am Hebel 11 angebrachte Tülle
17, deren lichte Weite nur wenig größer ist als der Seildurchmesser. Das
von der Seilrolle 12 zur Schrapperschaufel 14
führende Seilstück läuft
zwischen zwei Führungsrollen 18, deren Durchlaßweite größer ist als eine
an diesem Seilstück angebrachte Verdickung 19, deren Durchmesser so gewählt
ist; daß sie nicht durch die Tülle 17 des Hebels 11 treten kann. Diese
Verdickung 19 kann an beliebiger Stelle des zur Schrapperschaufe114 führenden
Seilstückes befestigt oder festgeklemmt werden und im einfachsten Fall aus einer
Seilklemme bestehen. Die räumliche Anordnung der Führungsrollen 18 und der
Seilrollen 12 und 16
ist so getroffen, daß das Zugseil 15 zwischen
den Rollen 18 und der Seiltrommel 1 eine zweimalige Richtungsumlenkung
in der Weise erfährt, daß die Feder 13 mittels Hebel 11 und Seilrolle
12 ein Größtmaß der beiden in ihrer Richtung einander entgegengesetzten Seilumlenkungen
einzustellen bestrebt ist, das über Hebel 8 durch die ausgerückte Kupplung
2-3 begrenzt wird, womit gleichzeitig Feder 13 im Ruhezustand, also
beim Fehlen weiterer Kräfte, die Kupplung 2-3 in ausgerücktem Zustand hält.
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Wird nun die Schrapperschaufel 14 mit einem Ruck vom Windwerk
wegbewegt, so strafft sich, da sich die Seiltrommel 1 auf Grund ihrer Massenträgheit
dieser Bewegung widersetzt; das Zugseil 15 und versucht dabei, die ihm durch
die Rollen 12 und 16 aufgezwungenen Richtungsumlenkungen möglichst zu verkleinern.
Das ist nur durch eine dem Zug der Feder 13
entgegenwirkende Bewegung des
Hebels 11 und damit der Rolle 12 möglich. Unter überwindung der Zugkraft
der Feder 13 wird damit der Hebel 11 aus seiner Ruhelage gedrückt
und dreht bei seinem Schwenken den über Stoßdämpfer 10 und Druckfeder
9 mit ihm verbundenen Hebel 8. Damit wird die Kupplung 2-3
eingerückt,
deren eingerückter Zustand gleichzeitig die Bewegung der Hebel 8 und 11 begrenzt,
und die Seiltrommel 1 beginnt sich zu drehen. Durch den dabei einsetzenden Seilzug,
dem der Bewegungswiderstand der Schrapperschaufel14 entgegenwirkt, wird nun während
der ganzen Arbeitsbewegung das Zugseil 15 straff gespannt und damit die Kupplung
2-3 in eingerücktem Zustand gehalten. Aufgabe der Seilrollen 16 und
18 ist dabei, die durch die Seilrolle 12
bewirkte Richtungsumlenkung
des Zugseils 15 stets auf gleicher Größe zu halten und damit stets die gleichen
Kräfteverhältnisse am Hebel 11 zu gewährleisten, unabhängig davon, in welcher
Richtung das zur Schrapperschaufel 14 führende Seilstück läuft und wie weit
das zur Seiltrommel 1 führende Seilstück während des Auftrommelns seitwärts
auswandert.
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Die Aufgabe der Druckfeder 9 mit dem ihr parallel geschalteten Stoßdämpfer
10 besteht darin, bei Schwankungen des Seilzugs, die bei grobem Schüttgut
vorkommen können, die Kupplung 2-3 stets in eingerücktem Zustand zu halten,
wobei der Stoßdämpfer dazu dient, bei frei gespanntem Zugseil eventuell auftretende
und
sich auf den Hebel 11 übertragende Schwingungen zu dämpfen. In den meisten
Fällen dürfte sich jedoch die Verwendung dieser zusätzlichen Elemente erübrigen,
wobei dann die getrennten Hebe18 und 11 durch einen einzigen Hebel ersetzt werden
können.
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Soll zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Arbeitsbewegung der
Seilzug durch die angetriebene Trommel 1 aufgehoben und damit die Schrapperschaufel
14 stillgesetzt werden, so genügt es, diese mit einem Ruck um ihre Vorderkante
zu kippen, also die Führungsgriffe hochzureißen. Damit wird, da dabei der Anschluß
des Zugseils 15 an der Schrapperschaufe114 eine Relativbewegung gegenüber dem Umfang
der Seiltrommel l ausführt, das Zugseil 15 plötzlich zugentlastet. Bezüglich
der beiden Kräfte, die die Lage des Hebels 11 bestimmen, nämlich Zugkraft
der Seiltrommel und rückführende Kraft der Feder 13, überwiegt nun letztere und
zieht den Hebel 11 in eine die zweimalige Seilumlenkung vergrößernde Lage, wodurch
der mit diesem Hebel 11 gekuppelte Hebel 8 die Kupplung 2-3 ausrückt und
damit die Seiltrommel l stillsetzt. Auch von dieser Stelle aus kann der Handschrapper
ohne weiteres wieder durch kurzzeitiges Straffen des Zugseils in Betrieb gesetzt
werden.
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Die vorstehend erläuterte Betriebsart, bei der die Bewegung der Schrapperschaufel
an einem willkürlich gewählten, meist mit jeder Arbeitsbewegung wechselnden Ort
unterbrochen wird, tritt im allgemeinen beim Aufhäufen von Schüttgut auf. Falls
dagegen Schüttgut, wie es beim Beschicken von Silos, Förderbändern usw. erforderlich
ist, mit jeder Arbeitsbewegung an die gleiche Stelle gebracht werden soll, so kann
die Stillsetzung der Seiltrommel auch automatisch vorgenommen werden. Dazu dienen
die am Hebel 11 angebrachte Tülle 17, durch die das zur Schrapperschaufe114
führende Seilstück geführt ist, und die an diesem Seiltrum angebrachte Verdickung
19, die, wie bereits erwähnt, beispielsweise eine Seilklemme sein kann. Während
der Arbeitsbewegung der Schrapperschaufel 14 läuft diese Seilklemme 19 zunächst
zwischen den Seilrollen 18 hindurch, da deren Durchlaßweite hinreichend groß
gewählt ist. Im Laufe der Weiterbewegung stößt sie dann gegen die Tülle
17,
durch die sie nicht hindurchtreten kann, nimmt dadurch den Hebel
11 mit, der damit die gleiche Bewegung ausführt wie unter dem Einfluß der
Feder 13
beim plötzlichen Nachlassen des Seilzuges, rückt über den Hebel
8 die Kupplung 2-3 aus und setzt damit die Seiltrommel l still. Während
beim willkürlichen Unterbrechen der Seilzug selbst aufgehoben wurde, wird in diesem
Fall der Seilzug zur Unterbrechung der Arbeitsbewegung herangezogen. Der Ort, an
dem die Arbeitsbewegung unterbrochen werden soll, kann nach Belieben durch die Wahl
der Stelle festgelegt werden, an der die Seilklemme 19 auf dem Zugseil 15 festgeklemmt
wird. Die Möglichkeit, die Schrapperschaufel an beliebiger Stelle stillzusetzen,
bevor die automatische Stillsetzung stattfindet, bleibt dabei unbeeinträchtigt.
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Bei der Befestigung des Zugseils 15 an der Schrapperschaufel14 können
zwei verschiedene Wege begangen werden. In dem einen Fall werden die Befestigungspunkte
in relativ großem Abstand hinter der Vorderkante der Schaufel und/oder in bestimmter
Mindesthöhe über derselben gewählt. Bei dieser Anordnung entsteht, da das durch
den Seilzug bedingte Moment das durch das Gewicht des in der Schrapperschaufel befindlichen
Schüttgutes bedingte Moment übersteigt, ein resultierendes Moment, das die Schaufel
um ihre Vorderkante zu kippen sucht. Um dem entgegenzuwirken, muß die Schaufel mit
nach unten gerichtetem Druck auf die Führungsgriffe geführt werden. Wird dieser
Druck plötzlich aufgegeben, was vor allem bei einem Sturz des die Anlage bedienenden
Arbeiters der Fall ist, so wird die Schaufel umgekippt und entleert sich, wodurch
der Seilzug wegen des geringen Schleppwiderstandes der leeren Schaufel sofort auf
ein ganz geringes Maß absinkt. Damit wird jedoch die Feder 13 wirksam und
kuppelt die Seiltrommel vom Antriebsmotor ab, wodurch ein unkontrolliertes Weiterschleppen
der Schaufel vermieden wird. Werden dagegen, im anderen Fall, die Befestigungspunkte
des Zugseils in der Nähe der Vorderkante der Schrapperschaufel und/oder in geringer
Höhe über dieser festgelegt, so kann die Schrapperschaufel während ihrer Arbeitsbewegung
ohne den erwähnten Druck auf die Führungsgriffe geführt werden. In diesem Fall bleibt,
da das durch das Gewicht des beförderten Schüttgutes bedingte Moment das durch den
Seilzug bedingte Moment übersteigt, beim Loslassen der Führungsgriffe das erwähnte
Kippen der Schrapperschaufel aus, die damit also weitergezogen wird. Bei dieser
Anordnung wirkt die am Zugseil angebrachte Verdickung 19 zusammen mit der
Tülle 17 des Hebels 11 als Sicherheitsvorrichtung, die die Seiltrommel
l rechtzeitig stillsetzt.
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Fig.2 zeigt den Aufbau eines Windwerks, das bezüglich der zur Auswertung
des Seilzuges und Betätigung der Kupplung von der bisher betrachteten Anordnung
abweichende Mittel verwendet, auf deren Erläuterung sich die folgende Beschreibung
beschränkt. Zur Richtungsumlenkung des Zugseils 15 dient der einarmige Hebel
11 mit der an seinem frei beweglichen Ende angebrachten Seilrolle
12. An diesem Hebel 1l ist außerdem eine zweite Seilrolle 16 angebracht,
die eine der ersten entgegengesetzte Richtungsumlenkung bewirkt, und zwar ist diese
zwischen der ersten Seilrolle 12 und dem Drehpunkt des Hebels angebracht.
Die Kupplung 2-3 wird durch den zweiarmigen Hebel 8 betätigt, dessen einer
Arm mittels Gleitschienen in die Nut am Getriebezahnrad 4 fest angebrachten
Ansatzes 7 eingreift, während der andere Arm mit dem Hebel 11 mittels eines
flexiblen Seilzuges 20 verbunden ist, dessen dem Hebel 11 zugewandte
Hüllenbefestigung 21 als Anschlag ausgebildet ist. Mittels der Zugfeder 13,
die am der Kupplung 2-3 abgewandten Arm des Hebels 8 angreift, wird
die Kupplung im Ruhezustand, also bei fehlendem Seilzug, in ausgerückter Stellung
gehalten, und gleichzeitig wird über den flexiblen Seilzug 20 der Hebel
11 in diejenige Lage gebracht, die eine größtmögliche zweimalige Richtungsumlenkung
des Zugseils 15 bewirkt.
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Beim ruckweisen Straffen des Zugseils 15 von der Schrapperschaufel14
aus zur Einleitung der Arbeitsbewegung versucht der dabei wegen der Massenträgheit
der Seiltrommel l auftretende Seilzug die zweifache Richtungsumlenkung möglichst
zu verkleinern, was zu einer Bewegung des die Seilrolle 12 tragenden Endes
des Hebels 11 auf die Schrapperschaufel 14
führt, wodurch mittels des
flexiblen Seilzuges 20 und des Hebels 8 unter Überwindung der entgegenwirkenden
Kraft der Feder 13 die Kupplung 2-3 eingerückt wird. Der beim Drehen
der Seiltrommel 1 auftretende Seilzug hält dann den Hebel 11 weiterhin in
dieser
Lage. Das Drehmoment des Hebels 11 ergibt sich dabei
als Differenz zweier Drehmomente, von denen das eine, durch den Seilzug und den
Abstand der Rolle 12
vom Drehpunkt des Hebels 11 bestimmte, das freie Ende
dieses Hebels in Richtung zur Schrapperschaufel zu bewegen sucht und das andere,
durch den Seilzug und den Abstand der Rolle 16 vom Drehpunkt des Hebels 11 bestimmte,
dem ersten entgegenwirkt. Da der Abstand der Rolle 12 vom Drehpunkt des Hebels größer
ist als der Abstand der Rolle 16, wirkt das resultierende Drehmoment stets in der
gewünschten Richtung, wobei dessen Größe durch entsprechende Wahl der Abstände in
einfacher Weise den Erfordernissen angepaßt werden kann.
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Die Stillsetzung der Seiltrommel l und damit der Schrapperschaufel14
kann wie bei der Anordnung nach Fig. 1 entweder willkürlich durch ruckweise Entlastung
des Zugseils 15 oder automatisch durch Anschlag der Verdickung 19 an der Tülle 17
erfolgen. In letzterem Fall wird durch die Verdickung 19 der Hebel 11 mitgenommen,
wodurch zunächst die Kupplung 2-3 ausgerückt wird. Die infolge ihrer Massenträgheit
unter Umständen noch etwas weiterdrehende Seiltrommel 1 bewegt dann mittels des
Zugseils 15 den Hebel 11 noch weiter, bis er am Anschlag 21 an.. schlägt
und nun rückwirkend mittels des Zugseils 15
die Seiltrommel 1 vollständig
abbremst. Damit ist unter allen Umständen ein Stillsetzen der Schrapperschaufel14
an einem vorher genau bestimmten Ort gewährleistet. Ein derartiger Anschlag kann
selbstverständlich auch bei einer Anordnung nach Fig.1 vorgesehen werden.
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An Stelle des in Fig. 2 dargestellten flexiblen Seilzuges können ohne
weiteres auch andere zur Kraftübertragung geeignete Anordnungen, wie z. B. Druckluft-
oder Druckölleitungen, Verwendung finden. An dieser -Stelle eingesetzte flexible
Leitungen ergeben den Vorteil, daß der Hebel 11 zusammen mit den Führungsrollen
18 auf einer eigenen, von der die Seiltrommel 1 und den Antriebsmotor 6 tragenden
Grundplatte getrennten Platte angebracht werden können, die dann am Einsatzort an
den günstigsten Stellen in beliebiger Entfernung voneinander aufgestellt werden
können, während die Anordnung nach Fig. 1 vorzugsweise für einen Aufbau auf einer
einzigen, sämtliche , Teile tragenden Grundplatte geeignet ist.
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Die beiden vorstehend erläuterten Anordnungen bedienen sich zur Zuführung
der Antriebsleistung jeweils mechanischer, ein- und ausräckbarer Kupplungen. Die
Verwendung derartiger Kupplungen ist ; immer dann geboten, wenn der Antriebsmotor
stets weiterlaufen soll, wie' es beispielsweise bei Verbrennungskraftmasehinen
der Fall ist. Elektromotoren können dagegen ohne weiteres über eine feste Kupplung
und unter Zwischenschaltung eines Getriebes an ; die Seiltrommel angekuppelt werden,
wobei dann der Motor nur während der Arbeitsbewegung der Schrapperschaufel durch
Einschalten seines Netzschalters in Betrieb gesetzt wird. Auch auf derartige Windwerke
kann der erfindungsgemäße Gedanke, durch den Seilzug die Zuführung der Antriebsleistung
aufrechtzuerhalten, in einfacher und vorteilhafter Weise angewendet werden. Es genügt
dazu, den Hebel 11 auf der Drehachse des geeignet ausgebildeten Netzschalters zu
befestigen, wobei dann die übrigen, zur Betätigung der mechanischen Kupplung dienenden
Teile wegfallen. Durch die beim Auftreten des Seilzuges sich ergebende Drehung des
Hebels 11 wird dann jeweils der Schalter geschlossen und damit der Motor eingeschaltet,
während er beim Zurückgehen dieses Hebels in die Ruhelage infolge Aufhebung der
Wirkung des Seilzuges durch plötzliche Entlastung oder Anschlag der Verdickung 19
an der Tülle 17 wieder ausgeschaltet wird. Ohne weiteres ist es auch möglich, den
Hebel 11 auf eine eigene Achse zu setzen und mittels gesonderter kraftübertragender
Mittel den Netzschalter zu betätigen. Im weiteren können auch gleichzeitig eine
mechanische Kupplung und ein Netzschalter vorgesehen werden. Diese Maßnahme ist
bei großen Elektromotoren zweckmäßig, da sie ein kraftsparendes Ausziehen des Zugseils
beim Zurückbringen der Schrapperschaufel in die Ausgangsstellung ermöglicht, nachdem
der abgekuppelte Motor dann nicht bremsend wirkt.
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Im folgenden wird nun noch eine zusätzliche Einrichtung beschrieben,
die als Teil des gesamten Windwerks geeignet ist, dessen Bedienung dadurch zu erleichtern,
daß das zum Einrücken der Kupplung oder zur Betätigung des elektrischen Schalters
erforderliche kurzzeitige Straffen des Zugseils nicht mehr, wie bisher vorausgesetzt,
durch Rucken an der Schrapperschaufel bewirkt werden muß. Zu diesem Zweck wird in
das zur Schrapperschaufel führende Seilstück eine Feder eingefügt, die durch den
während der Arbeitsbewegung herrschenden Seilzug gespannt und nach Erreichen des
gespannten Zustands durch von selbst einfallende Klinken in diesem Zustand festgehalten
wird. Diese Klinken sind mittels eines flexiblen Seilzuges oder eines Gestänges
mit einem Betätigungsgriff verbunden, der zweckmäßig an einem der Führungsgriffe
der Schrapperschaufel angebracht ist, womit auch die Feder zweckmäßig zwischen Zugseil
und Schrapperschaufel eingefügt wird. Wird nun, nachdem die Schrapperschaufel in
Ausgangsstellung gebracht ist, der Handgriff betätigt, so werden die Klinken ausgelöst,
und die Feder entspannt sich, wodurch sie auf das Zugseil einen kurzzeitigen Ruck
ausübt, der in beschriebener Weise zur Ingangsetzung der Seiltrommel führt. Durch
den dabei auftretenden Seilzug wird die Feder dann wieder gespannt und damit für
die folgende Arbeitsbewegung vorbereitet.