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Klappenantrieb für Löffelbagger Die Erfindung betrifft einen Klappenantrieb
für Löffelbagger. Das Aufreißen der Pendelklappen wird mit Hilfe mechanischer Winden
durchgeführt, die entweder über Wellenleitungen und Getriebe oder über Seilzüge
mit der Pendelklappe gekuppelt sind. Der Antrieb liegt dabei entweder im Maschinenhaus
oder auf dem Ausleger selbst. Dabei ist es auch bekannt, den Antrieb in der Nähe
der Vorschubwelle des Löffelstiels anzuordnen.
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Es ist weiterhin bekannt, die Kraft zum Aufreißen der Pendelklappe
von den bereits auf dem Löffelbagger für andere Zwecke verwendeten Motoren abzunehmen,
so z. B. entweder vom Hubmotor oder auch vom Vorstoßmotor. Um bei Seilzügen beim
Ein- und Ausfahren des Löffels den Seilzug straff zu halten, ist es bekannt, zwischen
den Antriebsmotoren und dem Seilzugantrieb eine Rutschkupplung einzubauen. Außerdem
ist noch die feste Kupplung vorhanden, über die die Löffelklappe aufgerissen wird.
Beim Ausfahren des Löffels muß die Rutschkupplung bei Seilzügen entsprechend der
Verlängerung des Seiles nachgeben. Die Rutschkupplung muß so eingestellt sein, daß
unter keinen Umständen die Klappe geöffnet wird. Die Verwendung der Rutschkupplung
ist nachteilig. Sie ist starkem Verschleiß unterworfen. Die Kupplung muß vor Verschmutzen
geschützt sein, damit nicht unter Umständen die durch die Rutschkupplung übertragene
Kraft so groß wird, daß der Löffel geöffnet wird. Die Rutschkupplung muß weiterhin
öfter nachgestellt werden, da sich ihr Reibungswert beim dauernden Gebrauch ändert.
Die Verwendung
der bekannten Rutschkupplung in Verbindung mit einer
festen Kupplung, die zum Aufreißen der Klappe eingerückt wird, ist noch insofern
nachteilig, als das Einrücken der festen Kupplung verhältnismäßig große Kräfte erfordert.
Dies geschieht meist mit Hilfe großer Spannhebel, die von Hand betätigt werden;
es ist aber auch bekannt, zum Einrücken Preßluft oder andere Druckmittel zu verwenden.
Dadurch ergibt sich der Nachteil eines komplizierten Aufbaues der Anlage.
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Es ist weiterhin ein Klappenantrieb bekannt, bei dem zum Antrieb der
das Klappenseil aufwickelnden Winde ein mit Dampf bzw. Flüssigkeit betriebener Kammermotor
nach Art einer Gaedischen Pumpe dient. Der Stator dieses Motors besteht aus einem
exzentrisch gelagerten walzenartigen Körper, wobei der Dampf bzw. die Flüssigkeit
unter Druck durch die Achse zu- bzw. abgeführt wird. Der Rotor, dessen Außenseite
die Windentrommel bildet, trägt die radial verschiebbaren und unter Federdruck stehenden
Schieber, die sich dem Stator anlegen. Der Dampf- bzw. Flüssigkeitseintritt wird
durch ein verhältnismäßig kompliziertes Steuerventil geregelt, das verschiedene
Funktionen hat. Das Steuerventil wirkt in einem Fall als ein automatisches Ventil,
das einen bestimmten Druck der durch das Ventil laufenden Flüssigkeit einhält; im
zweiten Fall wirkt das Ventil als ein Zulaßventil, bei dem das durch das Ventil
gesteuerte Antriebsmittel mit einem von Hand einstellbaren unterschiedlichen Druck
und in unterschiedlicher Menge durchgelassen wird. Solange die Klappegeschlossen
bleiben soll, ist nun der Zulauf des Antriebsmittels durch das automatisch wirkende
Ventil so eingestellt, daß der Motor ständig ein bestimmtes Drehmoment ausübt. Dies
hat zur Folge, daß das Seil beim Rückholem des Löffelstiels aufgespult und beim
Vorstoßen abgespult wird, ohne daß der Löffel aufgerissen wird. Dabei läuft der
Motor einmal in der einen und das andere Mal in der anderen Richtung um, wobei der
Motor in der einen, rückläufigen Drehrichtung als Pumpe wirkt. Wenn die Klappe aufgerissen
werden soll, wird das Zulaßventil geöffnet.
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Die bekannte Vorrichtung hat den Nachteil eines sehr komplizierten
Aufbaues, so daß sie sich in der Praxis nicht eingeführt hat. Insbesondere ist ein
komplizierter hydraulischer Regler erforderlich, der mit Ventilen bzw. Durchlaßquerschnitten
mit verhältnismäßig großen Durchmessern ausgerüstet sein muß, damit den schlagartig
aufeinanderfolgenden unterschiedlichen Bewegungen des Motors, und zwar insbesondere
wenn dieser als Pumpe wirkt, das Antriebsmittel genügend schnell durch den Regler
fließen kann, ohne daß auf die Winde solche Drehmomente ausgeübt werden, daß der
Löffel über das Zugseil aufgerissen wird. Weiterhin müssen die Bauteile des Regelventils
auch so ausgebildet sein, daß sich die Ventile genügend schnell öffnen und schließen.
Schließlich erfordert auch die Betätigung des von Hand zu steuernden Ventils große
Kräfte, so daß das Bedienen des Regelventils schwierig ist. Wenn die bekannte Steuervorrichtung
nicht in der beschriebenen Art ausgebildet ist, ist keine Gewähr dafür gegeben,
daß das vom Motor auf das Zugseil ausgeübte Zugmoment annähernd stets das gleiche
ist. Wenn dies nicht gewährleistet ist, besteht die Gefahr, daß über das Zugseil
die Klappe ungewollt aufgerissen wird.
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Die Erfindung erstrebt, die Nachteile der bekannten Klappenantriebe
zu vermeiden.
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Die Erfindung betrifft einen Klappenantrieb für Löffelbagger mit Hilfe
eines auf einer Winde aufwickelbaren Zugmittels, bei dem auf die Winde ständig ein
das Durchhängen des Zugmittels verhinderndes Drehmoment durch eine Antriebsmaschine
einwirkt, die bei ihrer stärkeren Belastung die Klappe über die Winde bzw. das Zugmittel
aufreißt.
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Die Erfindung besteht darin, daß als Antriebsmaschine ein als Durchziehmotor
ausgebildeter elektrischer Antriebsmotor mit einem über einen Druckknopfschalter
kurzzuschließenden Vorschaltwiderstand dient, bei dessen Einschaltung der Motor
nur ein das Durchhängen des Zugmittels verhinderndes Drehmoment erzeugt, bei dessen
Ausschaltung bzw. Kurzschließen aber vom Motor ein das Öffnen der Klappe bewirkendes
größeres Drehmoment ausgeübt wird. Dabei wird unter Durchziehmotor ein Motor verstanden,
der dauernd unter einer bestimmten Spannung steht und dabei ein bestimmtes Drehmoment
ausübt, ohne daß er umläuft. Der Motor ist dabei so zu dimensionieren, daß er zwar
stets in Öffnungsrichtung der Klappe wirkt, das übertragende Moment aber zum Öffnen
der Klappe bei vorgeschaltetem Widerstand nicht ausreicht. Beim Vorschieben des
Löffels wird der Motor gegen sein Drehmoment durchgezogen; beim Einziehen des Löffels
spult der Motor in seinem Drehsinn das Seil auf. In beiden Fällen ist das Drehmoment
jedoch so klein, daß die Klappe nicht geöffnet wird. Zum Öffnen der Klappe wird
der vorgeschaltete Widerstand kurzgeschlossen, so daß nunmehr der Motor sein volles
Drehmoment au wirken kann, das zum Öffnen der Klappe reicht.
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Zwischen Klappe und Winde kann eine Feder .eingelegt sein, um harte
Stöße aufzufangen. Das Seil kann weiterhin durch eine Kette beschwert bzw. teilweise
als Kette ausgebildet sein.
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Die erfindungsgemäße Bauform hat den Vorteil eines äußerst einfachen
Aufbaues. Für den Antrieb der Seilwinde werden nur ein Durchziehmotor und ein entsprechend
dimensionierter Vorschaltwiderstand benötigt, dessen Stromkreis durch einen einfachen
Druckknopfschalter kurzgeschlossen werden kann.
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Irgendwelche dem Verschleiß unterworfenen Bau- bzw. Maschinenteile
entfallen; des weiteren entfallen kompliziert aufgebaute Antriebsmaschinen und insbesondere
umständlich aufgebaute und schwer bedienbare Regelvorrichtungen.
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Es ist zwar bereits eine selbsttätig aufwickelnde Kabeltrommel mit
einem das Durchhängen dies Kabels verhindernden Durchziehmotor bekannt. Hierbei
wird aber von dem Durchziehmotor ein
stets gleichbleibendes Drehmoment
ausgeübt, während nach der Erfindung durch den Durchziehmotor veränderte Drehmomente
erzeugt werden sollen. Eine solche Ausbildung ist durch die bekannte Kabeltrommel
nicht nahegelegt.
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In der Zeichnung ist eine Ausführung der Erfindung in Seitenansicht
schematisch dargestellt. Der Löffelbagger besteht aus dem schwenkbaren Oberteil
I, das auf dem Fahrwerk 2 ruht. In dem schwenkbaren Oberteil I sind die nicht gezeichneten
Antriebsmaschinen eingebaut. Auf dem Ausleger 3 ist das Vorschubtriebwerk 4 befestigt,
das den Löffelstiel 5 vor- bzw. zurückstößt. Dieser trägt an seinem vorderen Ende
den Löffel 6 mit der aufreißbaren Löffelklappe 7. An dieser greift der Seilzug 8
an, der zu dem Getriebe 9 führt. Dieses wird von dem Durchziehmotor I0 angetrieben.
Vor diesem Durchziehmotor I0 ist der Vorschaltwiderstand II eingeschaltet, der durch
einen im Führerstand 12 auf dem Schaltpult angebrachten Druckknopf kurzgeschlossen
werden kann.
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Der Motor I0 ist so ausgelegt, daß er auf das Getriebe 9 dauernd ein
Drehmoment ausübt, das genügt, das Seil 8 so weit zu spannen, daß ein Durchhängen
des Seiles vermieden wird. Der Motor I0 wird beim Vorstoßen des Löffels gegen sein
Drehmoment durchgezogen.
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Beim Rückziehen des Löffels spult er das Seil 8 auf, ohne daß der
Löffel geöffnet wird. Zum Öffnen der Klappe wird der Schaltknopf betätigt und damit
der Vorschaltwiderstand II kurzgeschlossen, so daß nunmehr der voll belastete Motor
die Löffelklappe 7 öffnen kann.