DE1125454B - Verfahren zur Herstellung feinstpulvriger Phosphatduengemittel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung feinstpulvriger Phosphatduengemittel

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DE1125454B
DE1125454B DEC21244A DEC0021244A DE1125454B DE 1125454 B DE1125454 B DE 1125454B DE C21244 A DEC21244 A DE C21244A DE C0021244 A DEC0021244 A DE C0021244A DE 1125454 B DE1125454 B DE 1125454B
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phosphate
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Ruediger Lothar Von Reppert
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Hoechst AG Werk Kalle Albert
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Chemische Werke Albert
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B1/00Superphosphates, i.e. fertilisers produced by reacting rock or bone phosphates with sulfuric or phosphoric acid in such amounts and concentrations as to yield solid products directly
    • C05B1/02Superphosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung feinstpulvriger Phosphatdüngemittel Es ist bekannt, daß die Optimalwirkung eines Phosphatdüngemittels nur dann erreicht wird, wenn neben citronensäurelöslichen Phosphaten auch ammoncitrat-bzw. wasserlösliche Phosphate vorhanden sind; andererseits weiß man aber heute auch, daß der hohe Gehalt mancher Phosphatdüngemittel an wasserlöslichem Po. nicht restlos verwertet werden kann, sondern teilweise ungenutzt verlorengeht oder im Boden festgelegt wird. Phosphatdüngemitteln, wie Thomasmehl, fehlt es wiederum an wasser- bzw. ammoncitratlöslichem Phosphatgehalt, so daß die unerläßliche Startwirkung für die Pflanzen nicht vorhanden ist.
  • Man hat bereits versucht, durch Teilaufschluß von Rohphosphaten mit Säuren zu Düngemitteln zu gelangen, in denen wasser- bzw. ammoncitratlösliche Phosphate neben citronensäurelöslichen Phosphaten enthalten sind. Dabei erhält man jedoch mehr oder weniger grobkörnige Produkte, die nicht auf die für ihre Anwendung vielfach erwünschte Feinmehlform zu bringen sind, weil sie infolge ihres Gehaltes an freier Säure und Wasser beim Vermahlen schmieren. Bringt man dagegen Rohphosphate ohne Aufschluß auf höchste Mahlfeinheit, so daß etwa 90% des Mahlproduktes das Sieb DIN 100 (10 000 Maschen je Quadratzentimeter) passieren, so fehlt neben dem citronensäurelöslichen Phosphatgehalt nun aber der wasser- bzw. ammoncitratlösliche, so daß solche Produkte in ihrer Wirkung und Wirksamkeit mehr dem Thomasmehl vergleichbar sind.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung feinstpulvriger Phosphatdüngemittel mit hohem Gehalt an citronensäurelöslichem P., 05 und gleichzeitig für die Startwirkung ausreichendem Gehalt an ammoneitrat- und wasserlöslichem P.,0, durch Behandlung von pulvrigen bis feinkörnigen Rohphosphaten mit einer Korngröße < 1 mm in einem nach dem Wirbel- und Schleuderprinzip arbeitenden Mischer mit solchen Mengen an Mineralsäure, die maximal einen etwa 50%igen Teilaufschluß des Rohphosphates bewirken. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene reaktionswarme Rohphosphat-Aufschlußprodukt in einer mit Kühlluft beschickten Wirbelschleierapparatur nach Patent 1036 876 gekühlt und getrocknet sowie anschließend auf eine Mahlfeinheit von 90% Durchgang durch ein Sieb DIN 40 bis 100% Durchgang durch ein Sieb DIN 100 feinstgemahlen wird.
  • Man geht somit von einem Teilaufschlußprodukt aus, das in an sich bekannter Weise aus einem pulvrigen bis feinkörnigen Rohphosphat mit einer Korngröße < 1 mm in einem nach dem Schleuder- oder Wirbelprinzip arbeitenden Mischer mit solchen Mengen Mineralsäure hergestellt worden ist, daß maximal ein 50%iger Aufschluß des Rohphosphates erfolgt. Das so erhaltene, noch reaktionswarme Rohphosphat-Aufschlußprodukt wird dann in der Wirbelschleierapparatur nach Patent 1036 876 unter Vermeidung einer Agglomeration der noch feuchten und warmen Teilchen gekühlt und getrocknet. Das in dieser Stufe des Verfahrens erhaltene Produkt ist weitgehend trocken und enthält, wenn überhaupt, nur noch unbedeutende Mengen an freier Säure. Es wird dann in bekannter Weise auf eine Mahlfeinheit von 90% Durchgang durch ein Sieb DIN 40 bis 100% Durchgang durch ein Sieb DIN 100 feinst vermahlen.
  • In dem nach dem Schleuder- und Wirbelverfahren arbeitenden Mischer wird ein in unverändert pulvriger oder körniger Form vorliegendes teilaufgeschlossenes Phosphatprodukt erhalten, für dessen Gewinnung ungemahlene, weicherdige Rohphosphate geeignet sind, die durch einfaches Absieben von allen Anteilen mit mehr als 1 mm Größe befreit worden sind. Arbeitet man mit fein- bzw. feinstgemahlenen Rohphosphaten, dann kann man sogar auch harte Produkte, wie beispielsweise Pebblephosphat, verwenden. Als Mineralsäuren sind Schwefelsäure und bzw. oder Phosphorsäure und bzw. oder Salpetersäure, vorzugsweise Schwefelsäure von 60 bis 66° B6, geeignet. Die angewandte Säuremenge beträgt maximal die Hälfte der zum Vollaufschluß des Rohphosphates theoretisch erforderlichen Menge.
  • Es ist von Vorteil, wenn das ungemahlene Rohphosphat in feuchter Form zur Anwendung gelangt, was auch im Hinblick auf einen erzielbaren höheren Aufschlußgrad von Bedeutung ist. Bedüst man nämlich das feuchte Rohphosphat mit der Säure, dann tritt eine Erhöhung der Reaktionstemperatur ein, wodurch eine relativ hohe Wärmetönung entsteht, die durch die gleichzeitig einsetzende Umsetzung der Säure mit dem Rohphosphat noch weiter ansteigt. Die Verwendung feuchter Rohphosphate ist bei Zugabe von konzentrierter, also etwa 96 bis 98% H2 S O,4 enthaltender Schwefelsäure und konzentrierter Phosphorsäure oder Mischsäuren aus beiden besonders vorteilhaft. Hierbei kann das Wasser auch gleichzeitig mit der konzentrierten Säure dem Rohphosphat zugegeben werden oder aber auch nach der bereits erfolgten Säurezugabe. Wird auf die Anwendung feuchter, ungemahlener Rohphosphate oder auf die Zugabe von Wasser verzichtet, dann muß die beispielsweise zu verwendende Schwefelsäure in verdünnter Form, d. h. in einer Konzentration von etwa 60° B6, eingesetzt werden.
  • Die Verwendung von Salpetersäure auf ungemahlene Rohphosphate ist wegen des Freiwerdens von Stickoxyden nur in Abwesenheit von Wasser möglich. Hier ist es also günstiger, von möglichst trockenem Rohphosphat auszugehen.
  • Eine weitere Verbesserung der Behandlung von ungemahlenem Rohphosphat kann dadurch erzielt werden, daß man die Säure heiß anwendet.
  • Das in der ersten Verfahrensstufe erhaltene teilaufgeschlossene Phosphat liegt in einer pulvrig-körnigen Form vor, in der es infolge eines noch vorhandenen Gehaltes an Feuchtigkeit nicht weiter zerkleinert, vor allem nicht auf die für seine Anwendung als Düngemittel notwendige Feinheit gemahlen werden kann. Um diesen Zustand, der ein Mahlen auf FeinstmehIcharakter gestattet, zu erreichen, der notwendig ist, um den Anteil an nicht aufgeschlossenem Rohphosphat als Düngemittel wirksam werden zu lassen, wird das noch feuchte Produkt der Verfahrensstufe I unmittelbar anschließend in einer Apparatur abgekühlt und getrocknet, in der während des Trockners eine Agglomeration der Teilchen nicht eintreten kann, sondern vielmehr eine Zerteilung etwa bereits gebildeter Agglomerate erfolgt. Dabei wird gleichzeitig die bei dem Teilaufschluß entstandene Reaktionswärme weitgehend ausgenutzt, das Produkt von dem mit der Aufschlußsäure eingebrachten Wasser befreit und der Teilaufschluß so weit vorangetrieben, daß kaum noch freie Säure im Endprodukt zurückbleibt und das erhaltene Produkt mahlbar wird. Verwendet wird hierzu eine mit Kühlluft beschickte Wirbelschleierapparatur nach Patent 1036 876, in der das zu trocknende Gut einer lebhaften Bewegung unter Kühlung und Trocknung unterworfen ist.
  • Das in der zweiten Verfahrensstufe erhaltene pulverförmige Produkt wird dann, ohne daß Mahlschwierigkeiten äuftreten, in einer geeigneten Mahlapparatur, z. B. einer Raymondmühle, auf den Feinmehlgrad von beispielsweise 90 bis 100% Durchgang durch das Sieb DIN 100 gemahlen. Man erhält dann ein feinstpulvriges, auf Lager nicht mehr erhärtendes frei fließendes Phosphatdüngemittel mit rascher Anfangs- und lang anhaltender Dauerwirkung. Infolge der Feinstvermahlung können alle Formen der vorhandenen Phosphorsäure voll im Boden zur Wirkung kommen, wodurch ein optimaler, bisher im gleichen Umfang nicht erzielbarer Düngeeffekt erreicht wird.
  • In dem Fertigprodukt können bis zu 50% des Gesamtphosphatgehaltes in ammoncitrat- bzw. wasserlöslicher und bis zu 80'% in citroncnsäurelöslicher Form vorliegen.
  • In den deutschen Patentschriften 1036 876 und 1052 418 ist eine Wirbelschleierapparatur beschrieben, die zum Aufschluß von Rohphosphat mit Säure dient. Nach vorliegender Erfindung dagegen wird in der Apparatur nach genanntem Patent 1036 876 ein Aufschlußprodukt, das in einer vorhergehenden Reaktionsstufe erhalten wurde, so weit gekühlt und getrocknet, daß es in vermahlbarem Zustand übergeführt wird. Das nunmehr beanspruchte Verfahren ist somit ein grundsätzlich anderes.
  • Nach der deutschen Patentschrift 1063 187 wird eine Mischung aus Schwefelsäure und Rohphosphat in einem einzigen Drehrohr so umgesetzt, daß ein Superphosphat entsteht, das ausgereift mindestens 5 bis 6,% in Ammoncitratlösung unlösliches P2 05 enthält. Dabei soll die Wärme so abgeführt werden, daß das Umsetzungsprodukt eine Temperatur von weniger als 80° C besitzt und daß möglichst viele 2 bis 4 mm große Granalien entstehen.
  • Keinesfalls ist dieser Patentschrift die Lehre zu entnehmen, dreistufig zu arbeiten, d. h. einen Mischer, danach eine Wirbelschleierapparatur zu verwenden und danach zu vermahlen. Außerdem wird, wie im Anspruch 1 gesagt, besonders angestrebt, möglichst viel Granulat mit 2 bis 4 mm Größe zu erhalten.
  • In der deutschen Patentschrift 746 889 wird die Herstellung eines feinkristallinen Superphosphats mit hohem Gehalt an wasser- und ammoncitratlöslichem P2 05 beschrieben. Man arbeitet dabei mit warmer Schwefelsäure im Unterschuß und rührt die Aufschlußmasse einige Minuten, bevor sie abgekühlt und zerkleinert wird. Das Kühlen erfolgt auf Kühltransportbändern, das durchkristallisierte Endprodukt enthält laut Beispiel nach einigen Tagen 8,9% Wasser und 3,4°/o freie Säure, nach knapp 2 Monaten 8,2% Wasser und 2,07% freie Säure.
  • Es steht völlig außer Zweifel, daß ein solches Produkt nicht vermahlen werden kann, da es schmieren und die Mühlen in kürzester Zeit verstopfen würde. Es soll außerdem kein feinstgemahlenes, sondern ein feinkristallines Produkt hergestellt werden; die gestellte Aufgabe und der dazu vorgeschlagene Lösungsweg sind somit völlig verschieden von denen vorliegender Erfindung.
  • In der deutschen Auslegeschrift 1032 277 wird die Herstellung granulierter Düngemittel nach dem Verfahren der Patentschrift 943 471 beschrieben, zu der die genannte Auslegeschrift im Zusatzverhältnis steht. Feinstgemahlenes Rohphosphat wird mit verdünnter Schwefelsäure und wäßrigem Ammoniak granuliert und teilweise aufgeschlossen, wobei die Säure in bezug auf Rohphosphat unterschüssig, auf Ammoniak überschüssig ist; die erhaltenen Granalien können gegebenenfalls mit konzentrierter Schwefelsäure bedüst und mit feingemahlenem Ausgangsmaterial umhüllt werden. Man erhält ein teilaufgeschlossenes Produkt, dessen Wassergehalt laut Beispiel 1 bei 12,5% liegt. Vermahlen könnte man ein solches Produkt nicht, es soll vielmehr ein granuliertes Produkt hergestellt werden. Auch hier liegt somit eine völlig andere Aufgabenstellung und dementsprechend ein anderer Lösungsweg vor.
  • In der deutschen Patentschrift 933 572 wird allein eine Mischungsvorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Superphosphat beschrieben. Eine Weiterbehandlung des erhaltenen Produktes erfolgt nicht, und es ist auch nicht das Ziel, ein vermahlbares Produkt zu erhalten und dieses dann auf eine besondere Feinheit zu vermahlen, ganz abgesehen davon, daß die Mischvorrichtung nicht nach dem Wirbel- oder Schleuderprinzip, sondern mit einem Rotor arbeitet. Auch dieser Patentschrift ist das nunmehr beanspruchte Verfahren nicht zu entnehmen.
  • Der Fortschritt der erfindungsgemäßen Arbeitsweise liegt darin, daß trotz des Aufschließens mit Säuren mahlfähige Produkte erhalten und eine Feinstvermahlung auf einen Feinmehlgrad von 90 % Durchgang durch Sieb DIN 40 bis 100% Durchgang durch Sieb DIN 100 ohne Mahlschwierigkeiten erreicht werden.
  • Nach den bekannten Verfahren zur Herstellung von Aufschließprodukten aus Rohphosphat und Säuren war dies weder möglich noch zu erwarten. Das Endprodukt besitzt alle vorteilhaften physikalischen Eigenschaften eines feinstgemahlenen Rohphosphates, ist aber gegenüber diesem in chemischer Hinsicht weitgehend verändert, da der Gehalt an pflanzenverwertbaren Phosphaten sowohl in der citronensäure- als zusätzlich auch in der ammoncitrat- und wasserlöslichen Form vorhanden ist.
  • Damit unterscheidet sich das Produkt auch in vorteilhafter Weise gegenüber den Phosphatdüngemitteln, die einerseits nur unlösliche und citronensäurelösliche Phosphate, wie beispielsweise Hyperphosphat oder Thomasmehl, andererseits aber ammoncitrat- und wasserlösliche Phosphate enthalten, wobei 90% der Phosphate in wasserlöslicher Form vorliegen, wie beispielsweise Superphosphat. Der wesentliche Vorteil gegenüber bekannten teilaufgeschlossenen Produkten beruht darüber hinaus auf der hohen Mahlfeinheit. Durch das sinngemäße Zusammenwirken dreier, teilweise an sich bekannter Verfahrensstufen, durch die Lenkung des Aufschlußgrades und die Wahl der geeigneten Trocknungsvorrichtung ist selbst mit ungemahlenen Rohphosphaten ein neues Düngemittel herstellbar, das auf Grund seiner Eigenschaften einen bedeutenden Fortschritt darstellt.
  • Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich, Zwei- oder Mehrkomponentenmischdüngemittel herzustellen, indem man dem Rohphosphat beispielsweise Kalisalze zumischt. Die Mischung wird dann in der beschriebenen Weise mit der konzentrierten Mineralsäure behandelt. Hierbei tritt neben dem Teilaufschluß des Rohphosphates gleichzeitig eine Umwandlung des meist aus Chlorkalium bestehenden Kalisalzes im Kaliumsulfat unter Freiwerden von Salzsäure ein, die ihrerseits wieder zum weiteren Aufschluß des Rohphosphates beiträgt. Dem Rohphosphat-Chlorkalium-Gemisch kann man vor seiner weiteren Behandlung auch noch andere Nährstoffe in fester oder flüssiger Form zufügen. Die Zugabe flüssiger Nährstoffe, beispielsweise solcher, wie sie zur Ammonisierung in Form von N-Lösungen oder Ammoniak dienen, erfolgt zweckmäßig erst nach dem vorausgegangenen Teilaufschluß. Hierbei muß darauf geachtet werden, daß nur so viel freies Ammoniak zugefügt wird, wie man gleichzeitig an Schwefelsäure oder Phosphorsäure zur Bildung von Ammonsulfat bzw. Ammonphosphat zugibt.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten staubfeinen Produkte können, falls erwünscht, nach bekannten Verfahren beispielsweise unter Verwendung von Wasser als Granulierflüssigkeit, dem gegebenenfalls anorganische oder organische Bindemittel und bzw. oder Netzmittel zugesetzt sein können, granuliert und in dieser Form, die im Boden wieder ein Zerfallen in Feinstmehlform gestattet, angewendet werden.
  • Beispiel 1 Ein auf 69,3219/o Durchgang durch ein Sieb mit 1600 Maschen je Quadratzentimeter und 18,9219/o Durchgang durch Sieb DIN 100 vermahlenes, für die Superphosphatherstellung bestimmtes Marokkophosphat (70% Tricalciumphosphat) mit 32,4% Gesamt-P205, 8,6% citronensäurelöslichem P205 und 1,119/o Wasser wird mit 25% Schwefelsäure 60° B6 in einem nach dem Wirbel- und Schleuderverfahren arbeitendem Intensivmischer innig vermischt. Anschließend wird das warme Reaktionsprodukt in einer in der deutschen Patentschrift 1036 876 beschriebenen Wirbelschleierapparatur weiterbehandelt. In diesen beiden Verfahrensstufen wird eine gute Aufschließwirkung, eine intensive Abkühlung und gleichzeitig ein Feuchtigkeitsentzug erzielt. Man erhält ein im Vergleich zum Ausgangsmaterial nur wenig gröberes Produkt, von dem jetzt noch 60,5% durch Sieb DIN 40 und 10,2% durch Sieb DIN 100 hindurchgehen, in dem aber jetzt neben 27,6% Gesamt-P205 ein wesentlich höherer Anteil, 15,4% gegenüber 8,60/0, an citronensäurelöslichem P205 sowie darüber hinaus ein Gehalt an 8,1% ammoncitrat- und 7,9% wasserlöslichem P20, enthalten sind. Der Gehalt an freier Säure beträgt 0,7% neben 1,2% Feuchtigkeit.
  • Dieses Produkt wird anschließend in der dritten Verfahrensstufe einer Hammermühle zugeführt, in der es ohne jede Mahlschwierigkeit, ohne Schmieren und ohne Anbacken auf eine Feinheit .von 92,4% Durchgang durch Sieb DIN 100 vermahlen wird.
  • Das so erhaltene feinstvermahlene Endprodukt enthält 27,7% Gesamt-P.O., 16,9% citronensäurelösliches P2 05 neben einem gleichbleibenden Gehalt von 8,119/o ammoncitratlösliches und 7,919/o wasserlösliches P205. Der Wassergehalt ist mit 1,2% ebenfalls gleichgeblieben, während der Gehalt an freier Säure auf 0,35% gesunken ist.
  • Somit ist aus dem angewendeten normal vermahlenen Marokkophosphat ein Düngemittel mit guter Start- und lang anhaltender Dauerwirkung erhalten worden, in welchem der das DIN-Sieb 100 passierende Anteil von rund 19 % auf über 9019/o erhöht ist, während der Anteil an citronensäurelöslichem P2 05, bezogen auf das Gesamt-P.0. (26,51% P20.), auf mehr als 6019/o, der Anteil an citrat- bzw. wasserlöslichem P205 auf etwa 30°/o angestiegen ist. Beispiel 2 Eine nach vorliegender Erfindung ausgebildete Fabrikationsanlage besteht aus: a) einem Sieb für die Absiebung der über 1 mm großen Rohphosphatteilchen bei Verarbeitung von ungemahlenem Produkt; b) einem kontinuierlich nach dem Schleuderverfahren arbeitenden, mit Reibelementen ausgestatteten Mischer mit 2000 1 Trommelinhalt und 10001 Nutzinhalt, der an der linken Oberseite mit einem Einfüllstutzen und einem rechts gegenüberliegenden Gasabzugskamin sowie an der rechten Seitenwand mit einem Auslaufschacht versehen ist; der Gaskanal ist mit einem Ventilator verbunden; c) einer Wirbelschleierapparatur (Düsenboden 2000 mm Durchmesser, 20 Düsen, 500 mm Höhe der Luftkammer) mit einer Gesamthöhe von 4500 mm und einem Durchmesser von 2000 mm; d) einem Zyklon; e) einem aus mehreren Säcken bestehenden Staubfilter; f) einem Walzenstuhl zum Zerquetschen von klumpig gewordenem Material; g) einer Raymondmühle mit einer Leistung von 5 bis 6 t je Stunde.
  • In dieser Apparatur werden zunächst in dem unter b) beschriebenen Intensivmischer je Stunde 5 t eines auf 72 % Durchgang durch Sieb DIN 40 vermahlenen Marokkophosphates mit 32,611/o Gesamt-P205 und 9,5% citronensäurelöslichem P2O5, was 29,1% des Gesamt-P2 05 entspricht, mit 2411/o Schwefelsäure von 660 B6 (970/0 H2 S 04), 1164 kg H2 S O4, etwa 6 Minuten innig vermischt, wobei die entstehenden Reaktionsgase und der Wasserdampf mittels Ventilators abgesaugt werden. Das erhaltene heiße Reaktionsprodukt gelangt dann in die unter c) beschriebene, mit Kühlluft beschickte Wirbelschleie-rapparatur, wobei es gekühlt und weiter von anhaftender Feuchtigkeit befreit sowie gleichzeitig der Aufschließvorgang weitgehend beendet wird.
  • Die Korngrößenbestimmung des erhaltenen Aufschließproduktes zeigt jetzt 53,4% Durchgang durch Sieb DIN 40 und die Analyse 26,411/o Gesamt-P2 05 sowie 15,0% citronensäurelösliches P.O., was 57% des Gesamt-P205 entspricht. Weiter wurden 9,4% ammoncitratlösliches P205, 9,2% wasserlösliches P205, 2,1% freie Säure und 1,5% Wasser gefunden.
  • Dieses so zusammengesetzte Produkt wird nach kurzer Zwischenlagerung einer Raymondmühle zugeführt, der man zweckmäßigerweise zum Zerquetschen gegebenenfalls entstandener Verklumpungen eine Quetschwalze vorgeschaltet hat.
  • Das Material wird ohne Schwierigkeit nun auf eine Feinheit von 9011/o Durchgang durch ein Sieb mit 10 000 Maschen je Quadratzentimeter vermahlen. Es entsteht dadurch ein feinstgemahlenes Phosphatdüngemittel mit 27,2% Gesamt-P205 und 16,2% citronensäurelöslichem P205, was 59,5% des Gesamt-P.,OS entspricht. Außerdem sind 9,2% ammoncitratlösliches P"0" 9,0% wasserlösliches P2 O5 sowie jetzt nur noch 1,0% freie Säure und 1,4% Wasser enthalten.
  • Dieses in Großproduktion erzeugte Düngemittel hat somit alle Eigenschaften eines guten und wirkungsvollen Phosphatdüngemittels, das auf allen Böden mit gutem Erfolg Anwendung finden kann.
  • Beispiel 3 In der gleichen Weise, wie im Beispiel 2 beschrieben, wird an Stelle des gemahlenen Marokkophosphats mit etwa 70 01o Ca. (P O4)2 jetzt das gleiche, jedoch ungemahlene Rohphosphat, von dem die wenigen über 1 mm großen Teilchen durch Absieben entfernt worden sind, mit konzentrierter (97010 H., S 04) Schwefelsäure behandelt; im vorliegenden Fälle werden 1010 kg H, S 04 auf 5 t je Stunde angewandt, wobei gleichzeitig so viel Wasser zugegeben wird, daß dies einer angewandten Konzentration von 60° B6 oder 78 % H.., SO, entspricht.
  • Dabei entsteht aus dem anfangs im ungemahlenen Zustand 32,6% Gesamt-P205 und 6,8% citronensäurelösliches P,0., was 21% der Gesamtphosphorsäure entspricht, enthaltenden Rohphosphat, nach der Behandlung mit der Säure. im Intensivmischer und in dem Wirbelschleierapparat ein Aufschlußprodukt, das 26,8°/o Gesamt P205, 14,6% citronensäurelösliches P,0", was 54,54/o des Gesamt-P.0. entspricht, sowie 9,46% ammoncitratlösliches und 9,25% wasserlösliches P205 enthält. Außerdem waren 1,811/o freie Säure und 3,2% Wasser enthalten.
  • Nach entsprechender Zwischenlagerung, wobei das Produkt etwas erhärtet - die Verklumpungen werden beim Durchlauf durch eine Quetschwalze beseitigt -, und nach anschließender Vermahlung in einer Raymondmühle entsteht ein feinpulvriges. Phosphatdüngemittel, bei dem 90% durch ein Sieb DIN 100 hindurchgehen. Der Gehalt an Gesamt-P2 0, beträgt jetzt 27,0 %, während das citronensäurelösliche P2 05 auf 15,9% angestiegen ist, was rund 59% des Gesamt-P2 05 entspricht, während das ammoncitratlösliche P2 05 9,56 %, das wasserlösliche P2 05 9,3 %, die freie Säure 1,3% und der Wassergehalt 1,8% beträgt.
  • Demnach ist es also möglich, unter Einsparung des ersten Mahlvorgangs, selbst aus ungemahlenem, weicherdigem Rohphosphat ein feinstgemahlenes Phosphatdüngemittel mit allen Löslichkeitsgraden der Phosphate und damit ein wertvolles Düngemittel mit ausreichender Start- und anhaltender Dauerwirkung zu schaffen. Beispiel 4 In der im Beispiel 2 beschriebenen Apparatur wird gewöhnliches, ungemahlenes und durch ein 1-mm-Sieb abgesiebtes Gafsaphosphat, wovon etwa 4% auf dem 1-mm-Sieb zurückbleiben, mit 29,5% Gesamt-P.,0, und 10,3% citronensäurelöslichem P2 O5, was 34,9 % des Gesamt-P2 05 entspricht, kontinuierlich mit 10% Schwefelsäure von 60° B6 verarbeitet. Man erhält ein Produkt, dessen Analyse nach Verlassen der Wirbelschleierapparatur, also vor dem Vermahlen, 28,2 % Gesamt-P2 05 und 11,7 % citonensäurelösliches P205, was 41,4% des Gesamt-P205 entspricht, sowie 2,6% ammoncitratlösliches P.65 und 2,4% wasserlösliches P205, außerdem 1,9% Feuchtigkeit ergibt.
  • Dieses Produkt wird anschließend so fein vermahlen, daß 91,2% ein Sieb mit 10 000 Maschen je Quadratzentimeter passieren. Die Analyse des so erhaltenen feinpulvrigen Phosphatdüngemittels ergibt jetzt 29,1% Gesamt-P,0.. 13,90% citronensäurelösliches P.A, was 47,6% des Gesamt-P"0, entspricht, sowie 3,4% ammocitratlösliches und 3,00/a wasserlösliches P.10 5. Der Feuchtigkeitsgehalt ist auf 1,5% gefallen. Beispiel 5 Ein auf 87%-Durchgang durch Sieb DIN 40 vermahlenes Pebblephosphat mit 75 % Ca;. P2 0s wird in der im Beispiel2 beschriebenen Apparatur zunächst mit 3011/o Schwefelsäure von 60° B6 innig vermischt und dann erfindungsgemäß weiterbehandelt, wobei man vor dem abschließenden Vermahlen ein Phosphatdüngemittel erhält, das 26,8% Gesamt-P205, 13,1% citronensäurelösliches P.,0., was 48,8% des Gesamt-P.0. entspricht, sowie 10,5% ammoncitratlösliches P"05, 10,1% wasserlösliches P.O., 1,80/0 freie Säure und 2,7% Wasser enthält.
  • Dieses Produkt wird nach kurzer Zwischenlagerung nochmals auf 99,4% durch Sieb DIN40 und 88,7% Durchgang durch Sieb DIN 100 vermahlen.
  • Man erhält auf diese Weise ein den aus weicherdigen Rohphosphaten hergestellten Phosphatdüngemitteln gleichwertiges Produkt mit 28,8% Gesamt-P205, 14,3% eitronensäurelöslichem P206, was 49,7% des Gesamt-P205 entspricht, sowie 10,5% ammoncitratlöslichem P205, 10,2% wasserlöslichem P..,05, 1,7% freier Säure und 2,2% Wasser.
  • Damit ist der Nachweis erbracht, daß es mit dem erfindungsgemäßen Verfahren möglich ist, aus harten Rohphosphaten qualitativ einwandfreie Phosphatdüngemittel mit guten pflanzenphysiologischen Eigenschaften, wenn auch mit höheren Mahlkosten und einem etwas geringeren Gehalt an citronensäurelöslichem P2 05, herzustellen. Bisher bestand die Ansicht, harte Phosphate seien in feingemahlenem Zustand nicht sehr wirksam; sie werden durch das neue Verfahren unbeschränkt anwendbar, was einen erheblichen, nicht zu erwartenden technischen Fortschritt bedeutet. Beispiel 6 70 Teile eines durch ein 1-mm-Sieb abgesiebten, ungemahlenen Gafsaphosphates mit 29,5% Gesamt-P.0. und 10,511/o citronensäurelöslichem P20, werden mit 30 Teilen eines ebenfalls durch ein 1-mm-Sieb gelaufenen Kali-Düngesalzes mit 57% K20 in der gleichen Apparatur, wie im Beispiel 2 angegeben, und mit 30% Schwefelsäure von 60° B6 verarbeitet.
  • Man erhält nach Verlassen des Intensivmischers ein Phosphatkali-Düngemittel mit 16,25 % Gesamt-P205, 13,12% citronensäurelöslichem P205, was 80% des Gesamt-P205 entspricht, sowie 6,5% ammoncitratlöslichem P205, 6,4% wasserlöslichem P205, 1,4% freier Säure sowie 13,1% K20 und 5,3"/o Wasser.
  • Dieses Produkt wird in der Wirbelschichtapparatur behandelt, nach einer Zwischenlagerung einer Mühle zugeführt und dort auf eine Feinheit von 89,6% Durchgang durch Sieb DIN 100 vermahlen.
  • Die Analyse dieses feingemahlenen Phosphatkali-Düngemittels zeigt nunmehr folgende Werte: l9,25 % Gesamt-P2 05, 15,8 % eitronensäurelösliches P2 05, was 81,5 % des Gesamt-P2 05 entspricht, 6,6% ammoncitratlösliches P2 05, 6,4% wasserlösliches P205, 1,0% freie Säure, 13,51/o K2 O, . 2,50/0 H, O. Bei dieser Arbeitsweise setzt sich die Schwefelsäure einerseits mit dem Rohphosphat um, andererseits führt sie das Chlorkalium in Kaliumsulfat über. Dabei wird Salzsäure frei, die eine zusätzliche Aufschlußwirkung auf das Rohphosphat ausübt.
  • Somit kommt dem erfindungsgemäßen Verfahren auch für die Herstellung von Phosphatkali-Düngemitteln eine besondere Bedeutung zu auch im Hinblick auf den wirksameren Aufschluß und den Gehalt an citronensäurelöslichem P2051

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung feinstpulvriger Phosphatdüngemittel mit hohem Gehalt an citronensäurelöslichem P2 05 und gleichzeitig für die Startwirkung ausreichendem Gehalt an ammoncitrat- und wasserlöslichem P2 0, durch Behandlung von pulvrigen bis feinkörnigen Rohphosphaten mit einer Korngröße < 1 mm in einem nach dem Wirbel- und Schleuderprinzip arbeitenden Mischer mit solchen Mengen an Mineralsäure, die maximal einen etwa 50%igen Teilaufschluß des Rohphosphates bewirken, dadurch gekennzeichnet, daß das erhaltene reaktionswarme Rohphosphat-Aufschlußprodukt in einer mit Kühlluft beschickten Wirbelschleierapparatur nach Patent 1036 876 gekühlt und getrocknet sowie anschließend auf eine Mahlfeinheit von 90% Durchgang durch ein Sieb DIN 40 bis 100 % Durchgang durch ein Sieb DIN 100 feinst vermahlen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ungemahlene oder feuchte Rohphosphate als Ausgangsprodukte verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 1063 187, 1052 418, 1036 876, 746 889, 933 572; deutsche Auslegeschrift Nr. 1032 277.
DEC21244A 1960-04-20 1960-04-20 Verfahren zur Herstellung feinstpulvriger Phosphatduengemittel Pending DE1125454B (de)

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CH90061A CH417656A (de) 1960-04-20 1961-01-26 Verfahren zur Herstellung feinstpulveriger Phosphatdüngemittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE746889C (de) * 1941-02-02 1944-08-28 Der Chemischen Produkten Fabrk Verfahren zur Herstellung von feinkristallinem Superphosphat mit hohem Gehalt an wasser- und ammoncitratloeslicher Phosphorsaeure
DE933572C (de) * 1949-10-25 1955-12-01 Alexandre Debaisieux Mischvorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Superphosphat
DE1032277B (de) * 1956-12-21 1958-06-19 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Herstellung von granulierten Phosphatduengemitteln

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