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Verfahren zur Herstellung von Keilriemensätzen für laufruhige Mehrfachtriebe
Für Werkzeugmaschinen, insbesondere Schleifmaschinen, werden vielfach Keliriementriebe
wegen deren allgemeiner Vorzüge angewandt. Um ein sehr hochwertiges Schleifergebnis
zu erreichen, wird angestrebt, die Keilriementrieb möglichst laufruhig zu halten,
da ein unruhiger Riemenlauf sich nachteilig auf die Oberflächengüte und Maßhaltigkeit
des geschliffenen Gegenstandes auswirken würde.
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Die Erfindung strebt die Herstellung laufruhiger Keilriemensätze
für Mehrfachtriebe, d. h. für solche, bei denen mehrere Keilriemen nebeneinander
auf den gleichen Scheibensätzen laufen, an und besteht in der Zusammenfassung und
gemeinsamen Anwendung folgender Maßnahmen: a) Die Riemenrohlinge werden in Kabelcordausführung
hergestellt. b) Das Ummantelungsgewebe wird in einer Breite bis zu 3 mm überlappt.
c) Aus den Riemenrohlingen werden Gewichtsgruppen sortiert, innerhalb deren die
Gewichte der Rohlinge voneinander nicht um mehr als 2°/o abweichen, während die
maximale Abweichung vom mittleren Gewicht nicht mehr als + 4 ovo betragen soll.
d) Die Riemenrohlinge gleicher Gewichtsgruppen werden in Vorrichtungen, wie Manschettenpressen,
vulkanisiert, die eine glatte Riemenrückenobertläche gewährleisten. e) Nach dem
Vulkanisieren werden die Riemen auf der Meßmaschine während des Laufes aus ihre
Innenlänge geprüft und die Riemen ausgeschieden, die eine Längenschwankung von mehr
als 0,5 mm aufweisen, während die übrigen Riemen in Sätze aufgeteilt werden, die
untereinander die gleiche mittlere Länge aufweisen.
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Unter Kabelcordausführung der Rohlinge soll eine Ausführung verstanden
werden, bei der die die Zugkräfte des Riemens aufnehmende Verstärkungseinlage aus
einer oder mehreren Lagen von aufgespulten Fäden, Drähten oder Litzen besteht, die
in jeder Lage ununterbrochen sind und somit jeweils nur einen Anfang und ein Ende
haben. Diese Ausführung ist in der Fachwelt geläufig und wird hier beschrieben im
Gegensatz etwa zu der Paketcordausführung, wobei eine Lage von parallel liegenden
Cordfäden umeinandergewickelt wird, so daß sich über die ganze Breite der Lage ein
Überlappungsstoß ergibt, der für die Laufruhe des Riemens schädlich sein würde.
Bei den Riemen für die erfindungsgemäßen Riemensätze wird das Ummantelungsgewebe
im Gegensatz zu der sonstigen allgemeinen Handhabung nur in einer Breite bis zu
3 mm überlappt. Die Erzeugung der Riemenrohlinge geht im übrigen nach in der Fachwelt
bekannten Grundsätzen vor sich. Die so erhaltenen Riemenrohlinge werden nach Gewichtsgruppen
sortiert, innerhalb deren die Gewichte der Rohlinge voneinander nicht um mehr als
2 0/o abweichen, während die maximale Abweichung vom mittleren Gewicht nicht mehr
als + 40/0 betragen soll. Die so ermittelten Gewichtsgruppen der Rohlinge werden
gemeinsam vulkanisiert in solchen Vorrichtungen, wie Manschetten- oder Maulpressen,
die eine glatte Riemenoberfläche gewährleisten. Nach dem Vulkanisieren werden die
Riemen auf der Meßmaschine während des Laufes auf ihre Innenlänge geprüft und diejenigen
Riemen ausgeschieden, die eine Längenschwankung von mehr als 0,5 mm aufweisen, während
die übrigen Riemen in Sätze aufgeteilt werden, die untereinander die gleiche mittlere
Länge aufweisen. Die Riemen des gleichen Satzes eignen sich dann für die gemeinsame
Verwendung in Mehrfachantrieben.
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Die Herstellung einer Vielzahl von Keilriemenrohlingen weicht insoweit
nicht von üblichen Herstellungsmethoden ab, als z. B. auf einer zylindrischen Trommel
zuerst eine Grundschicht aus Gummi mit Filz- oder Gewebeeinschlüssen aufgebracht
wird.
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Auf diese Grundschicht wird dann der Festigkeitsträger aufgebracht,
indem ein Faden von einem Ende des zylindrischen Wickels bis zum anderen Ende in
seitlich aneinanderschließenden Windungen aufläuft.
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An Stelle einer einzigen so gebildeten Lage von Win-
dungen
können auch gleichzeitig zwei oder mehr Fäden auf den Wickel auflaufen, wobei sie
aber immer parallel zur Wickelachse geführt werden, damit die Windungen sich nebeneinanderlegen.
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Zur Bildung mehrerer Wicklungslagen kann aber auch ein einzelner
Faden über die ganze Wicklungslänge geführt und dann wieder zurückgeführt werden,
so daß sich eine zweite und gegebenenfalls noch weitere Lagen über die zuerst aufgebrachte
Lage von Fadenwindungen legen. An Stelle eines Fadens aus natürlichen und künstlichen
Spinnfasern können auch Drähte oder Litzen aus Metall oder Kunststoffen Verwendung
finden. Nachdem über die Schicht der Verstärkungseinlage noch eine weitere Gummischicht
aufgebracht worden ist, werden aus dem zylindrischen Wickel die Riemenrohlinge mit
ihrem Keilquerschnitt ausgestochen und mit dem Ummantelungsgewebe versehen, wobei
- wie bereits erwähnt - auf einen sehr kurzen Überlappungsstoß geachtet wird. Die
Gewichtssortierung der Rohlinge kann vor oder nach dem Aufbringen des Ummantelungsgewebes
erfolgen.
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Die Vulkanisierung der Riemenrohlinge in solchen Vorrichtungen, die
auch auf dem Riemenrücken eine glatte Fläche erzeugen, wie z. B. Manschettenpressen
oder auch die auf allen Seiten geschlossenen Formen von Einzelheizern, hat nicht
nur zur Folge, daß die Riementriebe ruhig laufen, auch wenn, wie es sehr häufig
geschieht, eine Spannrolle auf den Rückenflächen der Riemen aufläuft, sondern es
wird auch vermieden, daß ein ungleichmäßiges Verschieben des Riemenwerkstoffes in
Längsrichtung des Riemens eintritt, wie es bei Bewicklung der Riemenrohlinge mit
Gewebe- oder Folienlagen unvermeidbar ist. Das Vulkanisieren von Riemenrohlingen
in solchen Pressen ist an sich bekannt. Unter einer Manschettenpresse wird eine
solche verstanden, bei der sich eine im wesentlichen zylindrische, an ihren Rändern
eingespannte Membran aus einem elastischen Werkstoff unter der Wirkung eines heißen
Druckmittels (Heißwasser, Dampf) gegen die auf ihren Formen aufgereihten Keilriemen
von außen drückt. Das gemeinsame Vulkanisieren der Rohlinge ein und derselben Gewichtsgruppe
bewirkt neben den vorerwähnten Maßnahmen, daß sich durch dieVulkanisierung keine
Unterschiede zwischen den einzelnen Riemen zusätzlich ergeben können.
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Meßmaschinen, die im wesentlichen aus zwei in ihrem Achsabstand veränderlichen
Keilriemenscheiben bestehen, von denen die eine antreibbar ist, sind an sich bekannt
und wurden bisher auch schon zur Sortierung von Keilriemen verwendet. Hierin er-
schöpft
sich aber nicht die Anwendung im Rahmen der Erfindung. Im vorliegenden Falle wird
diese Meßmaschine auch in zweifacher Weise eingesetzt, indem zunächst die Schwankung
der Innenlänge eines bestimmten Riemens festgestellt wird. Weist der Riemen eine
schwankende Innenlänge um mehr als 0,5 mm auf, so wird er ausgeschieden und kommt
für die weitere Sortierung nicht mehr in Frage. Die verbliebenen, innerhalb des
zulässigen Schwankungsbereiches liegenden Riemen werden dann so sortiert, daß sie
in jedem Riemensatz oder in jeder Riemengruppe untereinander die gleiche mittlere
Länge haben.
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Durch die erfindungsgemäße Zusammenfassung und gemeinsame Anwendung
einer Mehrzahl von Einzelmaßnahmen - auch wenn einige derselben bereits bekannt
waren - werden Keilriemensätze für Mehrfachtriebe mit einem bisher nicht bekannten
Ausmaß an Laufruhe erhalten, ohne daß sehr verteuernde Maßnahmen, wie z. B. ein
sonst geübtes Schleifen des Riemenrückens, notwendig wurden.