DE1778999C2 - Verfahren und Reckvorrichtung zum Herstellen von längengleichen, endlosen Keilriemen - Google Patents
Verfahren und Reckvorrichtung zum Herstellen von längengleichen, endlosen KeilriemenInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von längengleichen, endlosen Keilriemen mit
Zugorganen aus in der Wärme schrumpfendem Werkstoff, bei dem ein Riemenrohling unter Zugspannung
vulkanisiert wird.
Die österreichische Patentschrift 1 62 576 befaßt sich mit einem Verfahren zum Herstellen von endlosen
Keilriemen mit Zugorganen aus elastischem Werkstoff, bei dem der Keilriemen unter Spannung einem
Vulkanisiervorgang unterworfen wird.
Die DT-AS 12 53 907 hat eine Vorrichtung zum Herstellen von endlosen Keilriemen mit Zugorganen
aus elastischen Werkstoffen zum Gegenstand. Die Vulkanisiervorrichtung besteht dabei aus einer von
einem Spannband umschlungenen Heiztrommel, bei welcher der Keilriemen über die Heiztrommel und eine
Walze führbar ist. Darüber hinaus ist die Walze in Spannrichtung des Keilriemens verstellbar und an etierbar.
Nach der DT-AS 12 70 272 ist ferner eine Keilriemenreckvorrichtung
nicht mehr neu, welche zwei den Keilriemen aufnehmende Walzen besitzt, von welchen
die eine Walze in Spannrichtung des Keilriemens verstellbar und arretierbar ist und eine einer Meßskala
zugeordnete Meßmarke aufweist.
Die US-PS 32 47 038 befaßt sich mit der Herstellung von Transmissionsriemen mit einer Zugschicht aus
Nylon. Der Urheber hat dabei die Tendenz von Nylon als nachteilig empfunden, sich beim Aufbringen der Last
und auch während der Dauerbelastung übermäßig zu strecken. Diesem Mangel soll dadurch abgeholfen
werden, daß die unvulkanisierte Karkasse gereckt, im gereckten Zustand vulkanisiert und während des
anschließenden Reckens auf eine Temperatur abgekühlt wird, bei welcher die Nylonfäden keine nennenswerte
Schrumpfung mehr aufweisen. Eine Vorvulkanisierung findet dort nicht statt; auch wird die Vulkanisierung
nicht so weit getrieben, bis die Schrumpfung des Keilriemens ausgeglichen ist.
Bei Keilriementrieben mit mehreren Keilriemen ist es erforderlich, Keilriemen gleicher Länge zu verwenden.
Es müssen daher zu diesem Zweck die Keilriemen in ihrer Länge genau vermessen werden. Dabei ist eine
Gesamttoleranz von 0,25% der Nennlänge der Keilriemen, in manchen Fällen sogar nur die Hälfte dieser
Toleranz, zulässig.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Reckvorrichtung zu dessen Durchführung aufzuzeigen,
mit welchen längengleiche, endlose Keilriemen herstellbar sind, die auch nach sehr langen Lagerzeiten zu
Keilriemensäuen ein und derselben Länge zusammengestellt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Riemenrohling zunächst spannungslos einem
Vorvulkanisiervorgang unterworfen und der Endvulkanisiervorgang unter Zugspannung so lange fortgesetzt
wird, bis die beim ersten spannungslosen Vulkanisiervorgang eingetretene Schrumpfung wieder rückgängig
gemacht ist, die Länge des vulkanisierten Riemens anschließend unter einer genormten Zugspannung
gemessen und erforderlichenfalls der Riemen auf die Sollänge gereckt und in an sich bekannter Weise im
gereckten Zustand abgekühlt wird.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Reckvorrichtung mit zwei den Keilriemen aufnehmenden,
antreibbaren Walzen, von denen eine in Spannrichtung des Keilriemens verstellbar und arretierbar ist und eine
einer Meßskala zugeordnete Meßmarke aufweist. Zur Durchführung des Verfahrens weist bei der Reckvorrichtung
gemäß der Erfindung auch die zweite Walze eine einer Meßskala zugeordnete Meßmarke auf und ist
mit einer Normkraft von der anderen Walze wegbewegbar angeordnet.
Nach einem vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist zwischen den beiden Walzen ein Kühlgerät angeordnet.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die Reckvorrichtung wird das schrumpfelastische Verhalten
der Zugorgane im Keilriemen so kontrolliert, daß längengleiche Keilriemen erhalten werden.
Das. schrumpfelastische Zugorgan kann z. B. ein Polyesterprodukt, Garn, Zwirn oder Band sein, weiche
folgende Eigenschaften aufweisen: Wird das Zugorgan spannungslos einer Erwärmung von 100 bis 1800C
ausgesetzt, schrumpft es in seiner Länge mehr oder weniger stark ein (1 bis 7% je nach Art des Zugorgans).
Im abgekühlten Zustand zeigt es nur sein elastisches Dehnungsverhalten.
Dies wird nach der Erfindung für die Längenstabilisierung ausgenutzt, indem die Keilriemen in den
gewünschten Längen, die innerhalb des Schrumpf-Bereiches liegen, im heißen Zustand festgehalten werden.
Nach dem Abkühlen ist eine Schrumpfung nicht mehr möglich, weil Polyester gegen Feuchtigkeit unempfindlich
ist, während ein Keilriemen mit einem Zugorgan aus feuchtigkeitsempfindlichem Material, z. B. endlos gesponnenen
Kunstfäden auf Zellulosebasis, in seiner Länge bei Lagerung durch Feuchtigkeitsaufnahme
schrumpft und demnach für das Verfahren ungeeignet ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die Reckvor-
richtung werden nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert In der Zeichnung zeigt in rein
schematischer Weise
F i g. 1 zeigt eine Heiztromme! 1 einer Vulkan iiervorrichtung
mit einer in Spannvorrichtung eines Keilriemens 3 versteilbaren und arretierbaren Walze 2.
Um die Heiztrommel 1 und die Walze 2 sind ein oder mehrere Keilriemen 3 herumgeführt.
Die Heiztromrnel 1 wird von einem Band 4 umschlungen, das über eine Walze 5 spannbar ist. Das
Band 4 ist auch über Umlenkrollen 6 geführt, die auf Schwenkarmen 7 gelagert sind, welche von einem
Bügelpaar 8 zusammengehalten werden.
Der (die) Keilriemen 3 wird (werden) während des ersten Längenumlaufes spannungslos vulkanisiert, so
daß sich der Heißschrumpf des Zugorgans ganz auswirken kann. Hierdurch bleibt das Zugorgan im
Keilriemen 3 liegen, dieser verkürzt sich als Folge des Vulkanisiervorganges beispielsweise um das Maß A
(Fig. 2).
Nun wird die Walze 2 auf Anzug geschaltet und der Keilriemen 3 im gespannten Zustand so lange einem
zweiten Vulkanisiervorgang unterworfen, bis die Schrumpfung des Keilriemens 3 als Folge dieses
Vorganges ausgeglichen ist. Nach Erreichen des ursprünglichen Ausgangspunktes wird also die zweite
Vulkanisation beendet.
Der heiße Keilriemen 3 wird dann der Vulkanisiervorrichtung
entnommen und unmittelbar anschließend einer Reckvorrichtung (Fig.3) zugeführt, welche zwei
den Keilriemen 3 aufnehmende Walzen 9, 10 besitzt,
von welchen die eine Walze 10 in Spannrichtung des Keilriemens 3 verstellbar und arretierbar ist. Diese
Walze 10 ist in einem Spannwagen 11 drehbar gelagert, der über ein Spannrad 12 bewegbar und arretierbar ist.
Zur Grobeinstellung sind in einer Laufschiene 13
Nuten 13a eingearbeitet, in welche eine Schraube 14 eingreift.
Die Walze 9 ist in einem Laufwagen 15 drehbar
gelagert, an welchen eine Normlast 16 anschließbar ist.
Diese Normlast 16 ist für einen bestimmten Keilriemenquerschnitt
in den DIN-Normen 2215. 7783 Blatt 1 und 7753 Blatt 3 genau festgelegt.
Die Bewegung des Laufrades 15 wird in der einen Richtung von einem Anschlag 17 begrenzt. »
Mit einer jeden Walze 9, 10 steht eine Meßmarke 18, 19 in Verbindung, die mit entsprechenden Meßskalen
20,21 zusammenarbeiten.
Zwischen den beiden Walzen 9, 10 ist ein Kühlgerät
22 gelagert weiches den bzw. die Keilriemen 3 stabilisiert.
Der aus den einzelnen Keilriemen 3 bestehende Keilriemensatz wird in heißem Zustand über die Walzen
9, 10 der Reckvorrichtung (Fig.3) gelegt, welche so verstellt werden kann, daß die Meßmarke 18 auf Null
steht, während die Meßmarke 19 auf der Meßskala 21 die Nennlänge, z. B. 2000 mm. anzeigt. Dann wird die
eine oder auch beide Walzen 9, 10 angetrieben, so daß
sich der Keilriemen 3 in Pfeilrichtung bewegt. Anschließend daran wird der Keilriemen 3 im warmen
Zustand kurzzeitig der Normlast 16 unterworfen und im Anschluß daran wieder entlastet. Erreicht nach Entlastung
des Keilriemens die Meßmarke 18 den Skalenwert »Null« der Meßskala 20. so entspricht die Lange des
Keilriemens 3 der Nennlänge, so daß das Kühlgerät 22 eingeschaltet und damit diese Länge fixiert wird.
Erreicht die Meßmarke 18 nur den Skalenwert » - 8«. so wird die Walze 10 (in F i g. 3) so weit nach rechts
verschoben, bis die Meßmarke 19 den Längenskalenwert » 4- %2008« anzeigt.
Geht hingegen die Meßmarke 18 über die Nullmarke hinaus auf den Meßwert » + 4«, so wird die Walze 10
nicht verstellt, so daß die Meßmarke 19 auf dem Skalenwert »2000« der Meßskala 21 stehenbleibt. Beim
anschließenden Kühlen schrumpft dann der Keilriemen 3 auf das genau eingestellte Maß wieder zurück.
Nach dem Erkalten bringt man zur Kontrolle noch einmal die Normlast 16 auf, um sich von der
Längengenauigkeit des Keilriemens 3 /u überzeugen. Man wird dabei feststellen können, daß sich die
Meßmarke 18 auf den Wert Null der Meßskala 20 einstellt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von längengleichen endlosen Keilriemen mit Zugorganen aus in der
Wärme schrumpfendem Werkstoff, bei dem ein Riemenrohling unter Zugspannung- vulkanisiert
wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Riemenrohling zunächst spannungslos einem Vorvulkanisiervorgang
unterworfen und der Endvulkanisiervorgang unter Zugspannung so lange fortgesetzt
wird, bis die beim ersten spannunglosen Vulkanisiervorgang eingetretene Schrumpfung wieder
rückgängig gemacht ist die Länge des vulkanisierten Riemens anschließend unter einer
genormten Zugspannung gemessen und erforderlichenfalls der Riemen auf die Sollänge gereckt und in
an sich bekannter Weise im gereckten Zustand abgekühlt wird.
2. Reckvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach dem Anspruch 1, mit zwei den Keilriemen
aufnehmenden antreibbaren Walzen, von denen eine in Spannrichtung des Keilriemens verstellbar und
arretierbar ist und eine einer Meßskala zugeordnete Meßmarke aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
auch die zweite Walze (9) eine einer Meßskala (20) zugeordnete Meßmarke (18) aufweist und mit einer
Normkraft von der anderen Walze (10) wegbewegbar angeordnet ist.
3. Reckvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Walzen (9,
10) ein Kühlgerät (22) angeordnet ist.
Priority Applications (9)
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