Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften dünner Lagen aus Polyamid-Kunststoff IDie Erfiedbx4g beSt ein Verfahren zur Verbesse- rung der mechanischen Eigenschaften dünner Lagen aus Polyamid-Kunststoff. Mit diesem Verfahren soll z. B. die Linearität in der Spannungsbelastungskurve verbessert, die Deformierbarkeit herabgesetzt, die Zerreissfestigkeit erhöht und die Längung unter Belastung vermindert werden.
Thermoplastisches Nylon hat naturgemäss weit verbreitete Verwendung auf verschiedenen Anwendungsgebieten gefunden, bei denen die dem Material innewohnenden Eigenschaften besondere Vorteile hervorrufen. Z. B. ist Nylon in Kombination mit anderen Materialien verwendet worden, um die Gesamtfestigkeit oder Dauerhaftigkeit eines Produktes zu verbessern, z. B. bei der Verwendung von Nylon-Cord in Gummireifen. Es ist ebenfalls vorgeschlagen worden, Nylonla- gen, z. B. verhältnismässig breite Streifen aus dünnem Nylon mit Gummi auf anderen Materialien zu kombinieren, um geschichtete Bänder zur Kraftübertragung, Förderbänder oder dgl. herzustellen. Es wurde jedoch festgestellt, dass übliche Nylonlagen für solche Zwecke nicht gut geeignet sind, weil sie insbesondere keine genügende Zerreissfestigkeit aufweisen.
Ein Nylonstreifen oder eine Nylonlage wird normal durch ein Extrusionsverfahren hergestellt, bei dem die plastischen Ausgangschemikalien in Pulverform in einen Extruder eingeführt werden, der in der Lage ist, das Pulver in eine geschmultenen Zustand zu erhitzen und das geschmolzene Kunststoffmaterial in mehr oder weniger viskosem Zustand durch die breiten Lippen einer Düse nach aussen drückt. Die sich ergebende Nylonlage besitzt typischerweise eine Zerreissfestigkeit bei Ranlmbomperatur aufwärts bis 845 k/cm2, in Abhängig- keit von der benutzten Handelsform.
Obgleich dies in bezug auf die Festigkeit einer Anzahl anderer Materialien verhältnismässig hoch ist, ist dies zu niedrig für bestimmte spezielle Anwendungszwecke, wie sie oben auseinandergesetzt sind.
Es ist bekannt, dass die Zerreissfestigkeit eines Nylonfadens oder dgl. durch Anwendung einer ausreichenden Spannung zum Strecken des Fadens in Längsrichtung erhöht werden kann, z. B. durch Abziehen des Fadens von einer Vorratsrolle, deren Drehung in geeigneter Weise zurückgehalten wird. Durch Anwendung einer sehr grossen Zugkraft in Verbindung mit einer wesentlichen Bremskraft an der Vorratsrolle ergibt sich, dass der Faden physikalisch in eine Längsrichtung gestreckt werden kann. Diese Zugstreckwirkung orientiert offensichtlich den inneren Aufbau des Nylons derart, dass die Zerreissfestigkeit im Endprodukt erhöht wird.
Wenn auch dieses Zugstreckverfahren für Nylonfäden oder sogar für schmale Streifen ausführbar ist, ist es nicht praktisch, wenn es auf verhältnismässig breite Nylonlagen angewendet wird. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die erforderliche Einrichtung notwendigerweise sehr umfangreich und teuer sein würde und zusätzlich würde die Breite als auch die Dicke der Nylonlage im Verhältnis zu ihrer Längung herabgesetzt werden. Diese und andere Probleme sind jedoch durch die vorliegende Erfindung gelöst worden, die ein verhältnismässig billiges Verfahren zur Steigerung der Zerreissfestigkeit einer Nylonlage vorsieht, ohne dass eine effektive Verminderung in der Breite hervorgerufen wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnung, die eine beispielsweise Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens zeigt, näher erläutert. In der Zeichnung ist: Fig. t eine Extruderanlage zur Erzeugung einer dünnen Nylonlage,
Fig. 2 in grösserem Massstab eine Einzelheit aus Fig. 1, die die Art zeigt, in der das geschmolzene Nylon gekühlt und durch Formgebungswalzen geleitet wird,
3. eine Walzenanordnung, durch die die extrudierte Lage hindurchläuft, um die mechanischen Eigenschaften zu verbessern,
Fig. 4 ein le91, der fertigen Nylonlge,
Fig. 5 ein Diagramm, welches die Belastungskurven einer Nylonlage oder einer Nylonschicht zeigt, die nach der Erfindung hergestellt ist, Fig. 6 eine der Fig.
3 ähnliche Darste31ung, die die Walzenanordnung zeigt, durch die die Nylonlage der abschliessenden Verfahrensstufe bei der Herstellung unterworfen wird.
In Fig. 1 ist ein üblicher Extruder 10 mit einem Trichter 12 zur Aufnahme des Nylonpulvers schematisch angedeutet. In dieser Maschine befindet sich eine nichtdargestellte Förderschnecke, durch die Pulver vorwärts, z. B. nach links, durch einen Beheizungsbereich geschoben wird, in welchem das Pulver geschmolzen wird und dann zu einer eine Lage formenden Düse 14 gelangt. Verschiedene Arbeitssteuerungen 16 und 18 für den Extruder sind in üblicher Weise vorgesehen.
Entsprechend Fig. 2 besitzt die Düse 14 eine obere und eine untere Lippe 20 mit wesentlicher seitlicher Breite, z. B. von 30 cm und mehr, durch die das Nylon zu einem klebrigen viskosen Polster 22 gedrückt wird, welches auf der Oberfläche einer metallischen Formwalze 24 liegt. Das Nylon wird von diesem Polster 22 zwischen die Walze 24 und eine zweite Formwalze 26 abgezogen. Der vertikale Abstand zwischen diesen beiden Walzen bestimmt die Dicke der Lage 28. Von der Walze 26 wird die Nylon-Lage um eine dritte Formwalze 30 herumgeführt, gelangt zu einem Paar Spannwalzen 32, die z. B. aus Gummi oder dgl. bestehen, und wird dann auf eine Spule 34 aufgewickelt.
Das Nylonpolster 22 kann zum Arbeitsbeginn des Extruders 10 mit einer Ausstossmenge hergestellt werden, die grösser ist als die Abzugsmenge durch die Walzen 24 und 26 und wird sodann, nachdem das Polster auf eine ausreichende Grösse angewachsen ist, auf die normale Abzugsmenge durch die Rollen reduziert. Die Düsenlippen 20 sollen sehr nahe bei dem Schlitz zwischen den Walzen 24 und 26 liegen, d. h. so nahe als möglich, ohne dass Störungen zwischen der Düse 14 und den Walzen auftreten. Nachdem einmal das Polster geformt worden ist, wird der Extruder das Nylon kontinuierlich einer Kante des Polsters zuführen, und die Walzen 24 und 26 werden Nylon von dem Polster abziehen und es in eine Lage gewünscllber Dicke, z.
B. einer Dicke von 0,25 cm, formen. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft, weil die hergestellte Nylonlage eine sehr beständige Dicke aufweist, gegenüber üblichen Vorrichtungen, bei denen die Lage unmittelbar von den Düsenlippen den Walzen zugeführt wird, die einen Abstand voneinander besitzen, der wesentlich grösser ist als die Lagendicke.
Die hergestellte Nylonlage 28, die durch den Extruder 10 produziert wird, besitzt die üblichen mechanischen Eigenschaften gewöhnlichen Nylons, die naturgemäss etwas mit den verschiedenen Handelsformen von Nylon variieren. Z. B. kann die Nylonlage bei Raumtemperatur eine Zerreissfestigkeit bis 845 kg/cm2 aufweisen, die, wie oben erwähnt, nicht ausreicht für bestimmte wichtige Anwendungsfälle der Lage. Gemäss der Erfindung jedoch wird diese Nylonlage weiterbehandelt, und zwar durch ihre Orientierung zu einer wesentlichen Erhöhung ihrer Zerreissfestigkeit und zur Verbesserung anderer mechanischer Eigenschaften.
Zu diesem Zweck wird die Spule unter Bezugnahme auf Fig. 3, die die Lage 28 aufgenommen hat, auf einen Zuführungsständer 36 aufgesetzt, und die Lage wird von der Spule einer Arbeitsmaschine zugeführt, die mit dem allgemeinen Bezugszeichen 38 angedeutet ist. Diese Maschine enthält ein Paar vorgewärmter Walzen 40 und 42, die auf einer erhöhten Temperatur gehalten werden, z. B. auf einem Bereich von 135 bis 163 C, und dazu dienen, das Nylon zu esweiiEhen und es für den nächsten Behandlungsschritt vorzubereiten.
Der Zuführungsständer 36 ist mit nichtdargestellten Bremsen versehen, um den Umlauf der Spule 34 zurückzuhalten, bzw. zu verzögern und damit die Lage 28 zu spannen und sie straff zu halten, sobald sie in die Maschine 38 einläuft.
Von den Heizwalzen 40 und 42 wird die Nylonlage 28 durch ein Paar Druckwalzen 44 und 46 geleitet, die ebenfalls auf eine erhöhte Temperatur geheizt sind, z. B. auf eine Temperatur zwischen 135 bis 163 C. Der Abstand zwischen diesen Walzen ist wesentlich kleiner als die Dicke der Lage 28, und infolgedessen ist die Lage 28a, die aus diesen Walzen herauskommt, zusammengedrückt und entsprechend in Längsrichtung gelängt. Ihre Breite jedoch bleibt im wesentlichen ungeändert, weil die Lage gegen seitliche Expansion oder Kontraktion durch den Griff der Walzen gehalten wird.
Von den Druckwalzen 44 und 46 wird die Nylon lage 28 um ein Paar Kühiwaizen 48 und 50 herumge- führt, die annähernd auf Raumtemperatur, d. h. auf eine Temperatur von 21 bis 270 C durch übliche Wasserkühlung gehalten werden. Das Nylon wird aus der Maschine 38 durch ein Paar mit Gummi belegter Walzen 52 und 54 abgezogen, die durch einen nichtdargestellten Motor angetrieben werden, der eine genügende Leistung hat, um eine längsgerichtete Spannung von etwa 230 bis 450 kg auf die Nylonlage 28a auszuüben. Von den Walzen 52 und 54 wird die Lage einer Aufnahmespule 56 zugeführt, die auf einen Aufwickelständer 58 montiert ist.
Diese Spule wird durch einen Motor 60 angetrieben, der auf das Nylon eine gerade ausreichende Spannung ausübt, um die Lage oberhalb des Fussbodens mit geringem Abfall hängend zu halten.
Wenn die Druckwalzen 44 und 46 nicht ganz ausgeglichen sind, z. B. nicht genau parallel liegen, wird sich die Nylonlage entlang einer Seitenkante mehr längen als entlang der anderen Seitenkante. Ein solcher nicht aus geglicihlenser ZuSsltaud kann j/e, dbdh in der voIJbeschriebe- nen Anordnung unmittelbar ermittelt werden, weil eine Seitenkante der hängenden Lage zwischen der Aufnahmespule 56 und den Walzen 52 und 54 etwas tiefer hängt als die andere Seitenkante, wie in der Zeichnung angedeutet ist.
Somit können die Druckwalzen 44 und 46 schnell nachjustiert werden, um einen genauen ausgerichteten Zustand zu erreichen, so dass die fertige Lage, wenn sie auf einer ebenen Fläche ausläuft, nicht versucht, sich nach eliiner Seite zu biegen.
Bei einer speziellen Ausführung der Behandlungs Maschine 28 wurde zur Erzeugung ausgezeichneter Ergebnisse festgestellt, dass alle Walzen 40 bis 50 aus oberflächenglattem Stahl mit einem Durchmesser von 30 cm und einer Länge von 50 cm hergestellt waren und die beiden Druckwalzen 44 und 46 wurden gemeinsam mit einer Drehzahl von 1,6 bis 6,3 pro Minute durch einen Elektromotor von 15 PS angetrieben. Zur Erzeugung der gewünschten Kompressionsorientierung wurde die Nylonlage dreimal durch diese Maschine hindurchgeschickt. Beim ersten Durchgang wurde die Lage in der Dicke von 2,5 cm auf 1,6 cm reduziert, im zweiten Durchgang auf 1,12 cm und im dritten Durchgang auf 0,09 cm Dies lässt etwa eine Veränderung der Dicke von 0,025 cm bei Feuchtigkeitsabsorption zu, so dass die schliessliche Dicke der Lage 28a etwa 0,1 cm betrug.
Die Druckwalzen 44 und 46 sind im Aufbau den Kalanderwalzen gleich und führen im Effekt einen Warmwalzvorgang auf die Nylonlage 28 aus, wobei sie eine gewünschte glatte Oberfläche erzeugen und gleichzeitig die Nylonlage längen. Die auf diese Weise gelängte Lage, z. B. um 270 /o, d. h. um das 2,7fache der ursprünglichen Länge wird eine Zerreissfestigkeit zwischen 2250 kg/cm2 ui 3165 kg/cm2 aufweisen, in Abhängig- keit von der Nylonart, die als Ausgangsprodukt verwendet wird.
Somit kann die durch Kompression orientierte Lage eine Zerreissfestigkeit aufweisen, die drei- bis vierfach so gross ist als jene der ursprünglich hergestellten Lage.
Wenn Nylon durch das Streckverfahren unter Spannung orientiert wird, ist festzustellen, dass dann eine endgültige obere Grenze in der Grösse der permanenten Längung vorliegt, die erreicht werden kann. Diese obere Grenze, die als theoretisch maximale Längung des Nylons bezeichnet werden kann, ändert sich mit Anderungen in der Nylonart und Temperatur. Das Nylon kann physikalisch durch Spannung über diese Grenze hinausgestreckt werden, aber wenn diese Spannung nachlässt, wird das Nylon auf die maximale Längungsgrenze zurückgehen. Wenn jedoch eine Nylonlage gespritzt wird und dass eine Kompressionslängung durch das vorgeschriebene Verfahren erfolgt, ist es möglich, eine permanente Längung oberhalb des theoretischen Maximums zu erreichen.
Speziell wurde festgestellt, dass ein Nylonprodukt mit merklich besseren Eigenschaften erreicht wird, wenn es mit einer permanenten Längung erzeugt wird, die zwischen 5 und 20 O/o grösser ist als die theoretisch maximale Längung. Wenn z. B. eine Nylonart verwendet wird, die eine theoretisch maximale Längung von 250 O/o bei Raumtemperatur aufweist, so wird ein Nylonprodukt mit einer permanenten Längung zwischen 255 % und 270 % bei Raumtemperatur spezielle vorteilhafte Eigenschaften der beschriebenen Art aufweisen.
Verschiedene Kompressionsgrade und Längungsgrade können naturgemäss für verschiedene Anwendungszwecke und verschiedene Nylonarten angewendet werden, um die gewünschten besonderen Ergebnisse zu erreichen. Um jedoch eine bedeutsame Festigkeit zu erreichen, soll das Nylon wesentlich, z. B. mindestens um die Hälfte der theoretisch maximalen Längung bei Raumtemperatur gelängt werden.
Ein e Nylonlage 28, die nach der Erfindung nicht durch Durchilauf durch dick Druckwalzen 44 und 46 orientiert worden iislt, wird sich bis zu 8 % unter einer Zerreiss- Prüfbelastung von 1760 kg/cm2 rungen. Die fertige Lage 28a, die durch die Maschine 38 nach Fig.
3 prolduzilert ist, um eine maximale Zetoislsfestiei ! t aufzuweisen, verlän- gerbt sich selben mehr als um 1 % bis 1,5 ovo unter einer PrXibolastunjg von 1760 kg/cm2. In bestimmten extremen Fällen können jedoch Längungen bis zu etwa 4 % beobachtet werden. Obgleich dieser geringe Längungsgrad eine erhebliche Verbesserung gegenüber der Längung zeigt, die bei nichtbehandelten Nylonlagen zu beobachten ist, kann sie störend sein, wenn das Nylon verwendet wird, um geschichtete Bänder zur Kraftübertragung, Förderbänder oder dgl. zu bilden, die starken Beanspruchungen unterworfen sind.
Die Längung ist besonders störend, da sie gewöhnlich unter einer zugeführten Beanspruchung etwa in Grösse der Zerreissfestigkeit auftritt, denen Treibriemen und Förderbänder im gewöhnlichen Betrieb unterworfen sind.
Die Belastungseigenschaften einer durch Kompression orientierten Lage sind in Fig. 5 dargestellt, in der die Kurve 63 die Belastungskurve einer Nylonlage zeigt, nachdem sie durch Kompression oriemlert worden ist, wie oben auseinandergesetzt wurde. Die Kurve 63 ist aus dem Diagramm eines Versuches auf einem Instronprüfer der Instron-Corporation Canton erhalten worden. Bei der Durchführung der Prüfung wurde die Spannungsbelastung auf einen Wert von 1400 kg/cm2 eingestellt und die Belastung wurde dann umgekehrt und um den gleichen Betrag (5 cm pro Minute) auf den nichtbelasteten Zustand reduziert. In Fig. 5 zeigt die Kurve 65 das Verhalten während der Umkehrung der Belastung vom Maximum zurück auf Null oder unbelasteten Zustand.
Es ist zu beobachten, dass die Kurve 63 einen geradlinigen Anfangsteil 64 aufweist, in welchem sich die Längung im wesentlichen als eine Funktion des Anstiegs in der Spannung bzw. Belastung erhöht. Jedoch bei etwas un oberhalb von 700 kg/cm2 liegender Belastung besitzt die Kurve 63 einen Teil 66, der nicht linear ist, d. h. dort erfolgt ein wesentlicher Anstieg in der Längung oder Deformation während eines sehr kleinen Anstiegs in der Spannungsbelastung. Daran schliesst sich dann ein wenig steiler Kurventeil 67 an. Sobald die Spannungsbelastung aufhört, erfolgt ein gradueller Anstieg in der Wiederherstellungsgrösse, wie sich aus der Kurve 65 ergibt.
Die Kurve 65 schneidet jedoch die Ordinatenachse in erheblichem Abstand vom Ursprungs- oder Null Punkt der Kurve 63, d. h. die Lage hat eine wesentliche Deformation oder Längung nach Wegnahme der Belastung zurückbehalten. Anschliessend setzt die Nylonlage die Wiederherstellung in Richtung ihrer ursprünglichen Länge über eine Zeit von 10 Minuten oder etwa 10 Minuten nach Wegnahme der Belastung fort, aber sie stabilisiert sich an einem Punkt 69 auf der Ordinatenachse. Damit behält die Lage eine Deformation in Form einer permanenten Längung.
Nach der Erfindung kann die durch Kompression orientierte Nylonlage, wie sie oben beschrieben ist, weiter mittels eines Spannstreckens behandelt werden, um eine zusätzliche Orientierung zu erzeugen. Es wurde festgestellt, dass eine solche zusätzliche Orientierung durch Strecken überraschenderweise verbesserte Eigenschaften hervorruft, indem die fertige Lage eine Belastungscharakteristik aufweist, die linearer als die gleiche Lage vor der Streckorientierung ist. Weiterhin hindert oder schaltet im wesentlichen die Reckorientierung die permanente Deformation aus, die vorstehend in Verbindung mit den Kurven 63 und 65 der Fig. 5 erörtert wurde.
Dementsprechend ist in Fig. 6 eine zusätzliche Maschine gezeigt, die als Modifikation der Fig. 3 betrachtet werden kann und die dazu benutzt wird, eine zusätzliche Reckorientierung auf die Lage 28a auszu üben.
Die Walze 56 der durch Kompression orientierten Nylonlage 28 ist auf einem Ständer 136 montiert und die Lage wird durch eine Reckorientierungsmaschine 138 hindurchgeführt. Die Maschine 138 besitzt beheizte Walzen 140 und 142, Bremswalzen 144 und 146, die ebenfalls beheizt sind, ein Paar Spannwalzen 152 und 54 und eine Aufwickeleinheit 160 auf einen Ständer 158, um die Lage auf eine Walze 156 aufzuwickeln. Die Walze 154 wird von einem Motor 155 und einem Antriebsrad 157 angetrieben, um die Lage 28b unter Spannung zu setzen und sie einer Reckorientierung zu unter werfen. Die Walze 156 wird gegen eine freie Bewegung durch eine Bremse auf dem Ständer 136 gehalten.
Die Lage 28a wird rechts durch die Walzen 140, 192, 144 und 146 unter Spannung gehalten und wird durch die Walzen 152 und 154 gezogen. Die Lage wird beheizt, um das Recken im Bereich zwischen den Walzen 144 und 146 und den Walzen 152 und 154 zu fördern. Die Wal zen 144 und 146 üben jedoch keine Druckkräfte aus, so dass die Orientierung nur durch Recken erreicht wird. Die Drehzahl der Walzen 152 und 154 ist so, dass sie Länge der Lage im wesentlichen um 10 O/o der Länge vor dem Recken erhöhen. Es ist wesentlich, dass das Recken nur zu einem leichten Einschnüren führt, z. B. um etwa 0,6 cm bei einer Nylonlage von 50 cm Breite.
Im Gegensatz zu dem wesentlichen Einschnüren, welches eintreten würde bei der gleichen Nylonlage, die nicht durch Kompression orientiert ist, wird somit die Lage 28a durch Recken orientiert, ohne dass eine wesentliche Verringerung der Filmbreite eintritt.
Es wurde vorstehend erwähnt, dass das Recken durch Beheizen der Lage gefördert wird. Wrehin audi diese Beheizung nicht kritisch ist, so beträgt die Temperatur der beheizten Walzen beispielsweise 1600 C.
Obgleich das Material, welches um 10 % gereckt worden ist, mehrere Male durch die Vorrichtung nach Fig. 6 hindurchlaufen kann, um den Reckungsgrad bis um etwa 25 % der ungereckten Länge zu erhöhen, wird keine zusätzliche Verbesserung in den Eigenschaften durch eine solche Erhöhung erreicht. Dementsprechend wird das Material gewöhnlich nicht um mehr als etwa 10 bis 11 % der ursprünglichen Länge gereckt, ein Verfahren, welches mittels eines einzigen Durchganges durch die Vorrichtung nach Fig. 6 durchgeführt werden kann.
Unter erneuter Bezugnahme auf Fig. 5 zeigen die Kurven 70 und 71 die Belastungscharakteristik der Lage 28b, wenn sie der gleichen Prüfung unterworfen wird, wie nach den Kurven 63 und 65. Es ist ersichtlich, dass dort ein überraschender Abfall in der nichtlinearen Ei genschaR der Kurve 70, vergtidien nut ! der Kurve 63, auftritt. Dies ist z. B. besonders wichtig, wenn die Lage in einem Bereich verwendet werden soll, in der die Spannungsbelastung dem allgemeinen Belastungsbereich des Teiles 66 der Kurve 63 entspricht. Wenn z.
B. die Lage 28a für einen Treibnemen verwendet werden soll, und zwar innerhalb des normalen Bereiches von hochgespannten Treibriemen und die Spannung würde sich während der Benutzung zwischen 560 kg/cm2 und 845 kg/cm2 ändern, so würde der Betreb den Bereich des Teiles-66 der Kurve 63 umfassen. Bei 560 kg/cm2 würde die Längung bei Nichtbelasten weniger als 2 % betragen und wenn ein Anstieg auf 845 kg/cm2 vorz handen wäre, so würde die Längung auf eine Grössenordnung von 7 bis 8 0/o ansteigen. Die Bedingungen können so sein, dass diese Prozentsatzänderung in der Gesamtlänge des Treibriemens wesentlich die eigentliche Arbeit des Treibriemens stören würde.
Anderseits bei einer Lage 28b mit den Merkmalen der Kurve 70 würde ein Anstieg von 560 kg/cm2 auf 845 kg/cm2 eine Änderung in der Treibriemenlänge verursachen, welche innerhalb des zulässigen Bereiches für den eigentlichen Betrieb liegen würde.
Neben der Verbesserung in bezug auf die nichtlinearen Eigenschaften der Lage verbessert die Reckorientierung die Eigenschaften zur Rückkehr der Lage auf die ursprüngliche Länge. Bei dem Muster, aus dem die Kurven 63 und 65 erreicht wurden, kehrt die Lage ursprünglich auf den Punkt 68 zurück, der eine etwas oberhalb von 6 ovo Restlängung anzeigt und dann langsam auf den Punkt 69 zurückkehrt, der etwas weniger als 5 % Restlängung anzeigt. Bei der Lage 28b erfolgt die unmittelbare Rückkehr beim Punkt 75, der etwa zwei Prozent Restlängung anzeigt und in einer Zeit von 10 Minuten anschliessend erfolgt die Rückkehr auf den Punkt 76, der etwas mehr als 1 % Restlängung anzeigt.
Es ist zu betonen, dass diese Eigenschaft der Rückkehr auf die ursprüngliche Länge ein wichtiges Merkmal der Lage 28b ist.
Es ist beobachtet worden, dass eine fertige Nylonlage, die nach den vorstehenden Erläuterungen erzeugt ist, normal eine leichte Querkrimmung aufweist, d. h. sie wird nicht völlig flach liegen, wenn sie auf eine flache Oberfläche ausläuft. Diese Krümmung ist offenbar auf das Verziehen des Nylons unmittelbar in Nähe der Randkanten zurückzuführen und ergibt sich aus der Tatsache, dass die Kanten der Lage seitlich um einen kleinen Betrag ausgequetscht werden, sobald die Lage durch die Druckrollen 44 und 46 hindurchläuft. Dieser Krümmungseffekt kann jedoch durch Trimmen der Randkanten der Lage vermieden werden, und zwar um ein Zurücktrimmen um einen kurzen Abstand, wie bei 62 in Fig. 4 angedeutet ist. Z. B. bei einer Lage von 30 cm Breite kann die Krümmung vermieden werden, indem jede Seite etwa um 2,5 bis 3,75 cm getrimmt wird.
Die Vorteile der Erfindung können am besten erreicht werden, indem das Nylon während der Kompressionsorientierung bei erhöhter Temperatur bearbeitet wird, d. h. innerhalb des Bereiches von 135 bis etwa 163 C. In wtrtschaftlichen Anwendungsfällen, bei denen die Erfindung verwendet wird, wird das fertige Produkt mit Wasser angefeuchtet, um ein Feuchtigkeitsgleichgewicht zu erreichen, und dies verursacht ein gF ringes Ansteigen in der Dicke der Lage.
Bei einem Ausführungsbeispiel einer wirtschaftlichen Anwendung der Erfindung war die Lage 28 47,8 cm breit und 0,1 cm dick und die Zerreissfestigkeit betrug 750 kg/cm2. Nach der Kompressionsorientierung war die Lage 28a 46,8 cm breit und 0,07 cm dick und die Zerreissfestigkeit betrug 2870 km/cm2. Die Orientierung erhöhte die Länge so, dass 250 cm der Lage 28 auf 712 cm der Lage 28a anstiegen, d. h. eine Erhöhung um 285 0/o der ursprünglichen Länge. Gemessen in der Dickenherabsetzung betrug die Kompressionsorientierung 273 %, aber der Abfall in der Breite von 47,8 cm auf 46,8 cm stellte eine leichte Einschnürung dar. Dies stellt die Tatsache in Rechnung, dass die Länge auf 285 % der ursprünglichen Länge erhöht wurde, während die Herabsetzung in der Dicke anzeigen würde, dass die Erhöhung in der Länge 273 % sein sollte.
Es wurde festgestellt, dass eine extreme Schwächung erzeugt wird, wenn die Kompressionsorientierung wesentlich oberhalb der Grösse des Ausführungsbeispieles liegt.
Die zusätzliche Reckorientierung erhöht jedoch nicht die Schwächung und dieser zusätzliche Schritt erlaubt einen weiteren Anstieg in der Orientierung, wie oben auseinandergesetzt ist.
Eine Lage, die entsprechend der Erfindung hergestellt wird, hat sich als sehr ausreichend in vielen industriellen Anwendungsfällen erwiesen. Die Lage oder Schicht ist äusserst stabil in den physikalischen Eigenschaften und wird nicht leicht durch Stoss zu Bruch führen oder beschädigt. Wenn sie als eine Lage in einem Treibriemen verwendet wird, gewährleistet eine etwas elastische Eigenschaft ohne beanstandbare permanente Reckung stabile Arbeitsbedingungen bereits unmittelbar nach der Montage bzw. Installation. Ebenso besitzen die Umlenkungen und die Treibriemengrössen minimale Abmessungen.