DE1124639B - Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Naramycin B, einem Isomeren des Cycloheximid, und Naramycin A (Cycloheximid) - Google Patents

Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Naramycin B, einem Isomeren des Cycloheximid, und Naramycin A (Cycloheximid)

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DE1124639B
DE1124639B DET16524A DET0016524A DE1124639B DE 1124639 B DE1124639 B DE 1124639B DE T16524 A DET16524 A DE T16524A DE T0016524 A DET0016524 A DE T0016524A DE 1124639 B DE1124639 B DE 1124639B
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naramycin
cycloheximide
naraensis
streptomyces
isomer
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Tomobaru Okuda
Makoto Suzuki
Yoshiyuki Egawa
Kokichi Ashino
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OSAKA und SUMIO UMEZAWA
Tanabe Seiyaku Co Ltd
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OSAKA und SUMIO UMEZAWA
Tanabe Seiyaku Co Ltd
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P17/00Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms
    • C12P17/18Preparation of heterocyclic carbon compounds with only O, N, S, Se or Te as ring hetero atoms containing at least two hetero rings condensed among themselves or condensed with a common carbocyclic ring system, e.g. rifamycin
    • C12P17/188Heterocyclic compound containing in the condensed system at least one hetero ring having nitrogen atoms and oxygen atoms as the only ring heteroatoms

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Description

  • Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Naramycin B, einem Isomeren des Cycloheximid, und Naramycin A (Cycloheximid) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von zwei antibiotischen Substanzen mit hoher Aktivität gegenüber Hefe- und bestimmten pflanzlichen, pathogenen Schimmelpilzen mittels eines neuen Streptomyces-Stammes.
  • Es ist bekannt, daß man als Nebenprodukt von Streptomycin aus einer mit Streptomyces griseus fermentierten Kultur ein antibiotisch wirksames Cycloheximid erhalten kann (F. E. Leach, J. Leach, J. H. Ford, A. F. Whiffen, Journ. Amer. Chem. Soc., Bd.69, S.474 [1947], und deutsche Auslegeschrift 1017 330). Darüber hinaus erzeugen auch Streptomyces nousei und Streptomyces No. ETH 7796 Cycloheximid (R. Brown, E. L. Hazen, AntibioticAnnual, 1955/56, S. 246; R. Corbaz, L. Ettlinger, E. Gaumann, W. Keller-Schierlein, F. Kradolfer, L. Neipp, V. Prelong, H. Zahner, Helv. Chim. Acta., Bd. 38, S. 1445 [1955]. Man hat auch schon durch Züchtung von Streptomyces albulus neben Cycloheximid die Verbindungen Fungicidin und E-73 erhalten (vgl. deutsche Auslegeschrift 1052 065). Cycloheximid ist ein wertvolles Antibioticum mit hoher Aktivität gegenüber Hefepilzen, wie Cryptococcus neoformans, einer pathogenen Hefe, die eine unter dem Namen Cryptococcosis bekannte Krankheit verursacht (USA.-Patentschrift 2 574 519).
  • Im Laufe der Suche nach neuen Antibiotica wurde aus einer Bodenprobe von Nara prefecture, Japan, eine bräunlichgraue sporenbildende Streptomyces-Art isoliert, die mit Streptomyces naraensis bezeichnet wurde. Dieser Mikroorganismus wurde bei der American Type Culture Collection in Washington, Vereinigte Staaten von Amerika, hinterlegt. Es handelt sich um den Stamm S. TW 305-a, der die ATCC-Nummer 13 788 erhalten hat. Diese Streptomyces-Art erzeugt bei Züchtung in einem wäßrigen Nährmedium unter aeroben Bedingungen in üblicher Weise, Filtration des Gärmediums und Lösungsmittelextraktion des Filtrates ein Gemisch von zwei fungiciden Antibiotica mit den Namen Naramycin B und Naramycin A, welche in kristalliner Form isoliert werden können.
  • Vergleichende chemische und physiologische Studien an Streptomyces naraensis haben ergeben, daß es sich um eine neue Streptomyces-Art handelt. Naramyein A wurde als Cycloheximid und Naramycin B als ein neues Isomeres des Cycloheximids identifiziert. Naramycin B besitzt gegenüber Naramycin A (Cycloheximid) die vorteilhafte Eigenschaft, daß es bei Verwendung als Schutzmittel gegen Pflanzenkrankheiten nicht zu Schädigungen der Pflanzen führt. Die Eigenschaften des Naramycine erzeugenden Stammes von Streptomyces naraensis wurden in zahlreichen Medien untersucht.
  • Das Fadengeflecht des Pilzes ist, wenn es auf Agarsubstraten wächst, glasklar und verzweigt. Das auf den meisten Medien sich entwickelnde, in die Luft sich erstreckende Pilzgeflecht bildet Sporen aus, welche zylindrische Kegel in Ketten tragen. Das sich in die Luft erstreckende Pilzgeflecht ist weiß und wandelt sich später nach bräunlichgrau ab, und zahlreiche offene Spiralen können beobachtet werden. Die Eigenschaften der Kulturen dieser Arten sind in Tabelle I zusammengestellt.
    Tabelle I
    Streptomyces naraensis
    Medium Wachstum Mycel an der Luft ( Lösliches Pigment Bemerkungen
    Glucose-Asparagin- farblos, dünn ausge- braungrau bis grau keines
    Agar (27°C) breitet, später mit weißen
    bräunliche Farbe Flecken, voll,
    dick, kräftig
    Gelatinestab (38°C) spärliches Wachstum keines keines positive
    an der Oberfläche Verflüssigung
    milchig, blättrige
    Abscheidung am
    Boden des verfl.
    Teiles
    Milch (38°C) spärliches Wachstum keines rasche Koagulation,
    an der Oberfläche, gefolgt von
    blättrige Abscheidung deutlicher
    am Boden des Peptonisierung
    Gefäßes
    Glucosebouillon farblose blättrige dürftig, weiß keines Reaktion: alkalisch
    (38°C) Abscheidung am
    Boden des Gefäßes
    (15 Tage), später
    Oberflächenring
    milchig (30 Tage)
    Nähr-Agar (38°C) farblos bis milchig, keines keines
    glänzend, leicht faltig
    Kartoffelstück grau bis dunkelbraun, weiß bis grau, dick Farbe des Stückes
    (38°C) stark gefaltet samtartig unverändert, um
    die Kolonie
    erscheint nach
    15 Tagen eine
    schwarze Nachbar-
    zone
    Calciummalat-Agar weiß bis milchfarben, sehr dürftig, weiß keines
    (27'C) glänzend bis grau
    Stärke-Agar (27°C) farblos, dünn bräunlichgrau keines starke Hydrolyse
    ausgebreitet
    Synthetischer Agar farblos, dünn bräunlichgrau keines
    (27' C) ausgebreitet
    Kein Zelluloseabbau; keine Tyrosinaseerzeugung; positive Nitriterzeugung; positive Hämolyse; positive und starke Serumverflüssigung. Dieser Stamm erzeugt in der Kultur keinerlei antibakterielles Antibioticum.
  • Die Klassifikation dieser Kultur wurde nach der in Bergey's Manual of Determinative Bacteriology beschriebenen Methode vorgenommen (R. S. Breed, E. G. D. Murray, N. R. Smith, »Bergey's Manual of Determinative Bacteriology«, 7. Auflage, S. 744 bis 822, Williams & Wilkins Co., Baltimore, l957).
  • Vom morphologischen Standpunkt aus gehört dieser neue Stamm zu der dritten Gruppe der Streptomyceen (Spiralenbildung im sich in die Luft erstreckenden Pilzmycel; länglich offene Spiralen) und hinsichtlich der Eigenschaften der Kulturen zu den saprophytischen, nicht termophylen und nicht chromogenen Arten.
  • Unter den im Bergey's Manual beschriebenen Streptomyceen sind in einigen Eigenschaften der Kulturen die Str. grieolus, Str. fasciculus; Str. griseus und Str. longisporoflavus dem Str. naraensis ähnlich. Wie schon von Leach et a1 (F. E. Leach et a1, J. Am. Chem. Soc., 69, 474 [1947]) und von anderen berichtet wurde, stelltder Str. griseus einen repräsentativen Stamm dar, welcher Cycloheximid als Nebenprodukt des Streptomycins erzeugt. Str. noursei und Str. No. ETH 7796 (R. Brown - E. L. Hazen, Antib. Annual, 1955/56, 246; R. Corbaz et a1, Helv. Chim. Acta, 38, 1445 [1955]) wurden gleichfalls als Erzeuger für Cycloheximid benannt.
  • Durch die bestimmende Eigenschaft, daß der Str. naraensis offene Spiralen auf dem synthetischen Agar bildet, unterscheidet sich diese Art von den Str. griseolus, Str. fasciculus, Str. griseus und Str. No. ETH 7796. Es kann festgestellt werden, daß die morphologischen Charakteristiken von Sporen bildenden Hyphae als erstes Zeichen zur Klassifizierung oder Einteilung der Streptomyceten dienen kann.
  • Außer dieser Charakteristik seien noch folgende Unterschiede festgestellt. Der Str. griseolus erzeugt ein graues bis bläßlich natürlichgraues, sich in die Luft erstreckendes Pilzgeflecht auf synthetischem Agar und ergibt auf der Oberfläche von Glucosebouilton ein dickes, in einem braunen Ring angeordnetes volles aschgraues, sich in die Luft erstreckendes Pilzgeflecht. Str. griseus erzeugt ein wassergrünes, sich in die Luft erstreckendes Pilzgeflecht auf den üblichen Medien. Außerdem ist noch nicht berichtet worden, daß der Str. griseus Cycloheximid als einziges Antibioticum erzeugt. Str. ETH 7796 bildet in synthetischen und eiweißhaltigen Medien ein grünliches bis gelbliches Pigment. Str. fasciculus hat eine große Fähigkeit, Zellulose für sein Wachstum abzubauen, jedoch ist seine Fähigkeit, Nitrat zu reduzieren, begrenzt.
  • Str. longisporoflavus und Str. noursei bilden typische oder atypische Spiralen, jedoch erzeugt der Str. noursei ein muschelrosagefärbtes, sich in die Luft erstreckendes Mycel auf dem Glucose-Asparagin-Agar und auf anderen Medien purpurfarbene bis granatapfelfarbene, in die Luft sich erstreckende Mycele. Der Str. longisporoflavus ähnelt noch am meisten dem Str. naraensis in morphologischen und kulturellen Eigenschaften, dadurch daß ersterer lange, offene Spiralen mit zylindrischen Sporen bildet und gelbwuchernde Mycele, welche gelbe bis braungelbe, sich in dieLuft erstreckende Pilzgeflechte bilden, erzeugt.
  • Jedoch die physiologischen Eigenschaften unterscheiden sich von denen des Str. naraensis insbesondere durch seine schwache Hydrolysierfähigkeit gegenüber Stärke und der niedrigen Peptonisierkraft von Milch.
    Tabelle II
    Vergleich von Str. naraensis mit anderen Cycloheximid bildenden Stämmen
    Str. naraensis Str. griseus W & H Str. ETH 7796 Str. noursei
    Morphologie offene Spirale keine Spirale keine Spirale atyp. Spirale
    Luftmycel bräunlichgrau wassergrün grüngrau muschelrosapurpur
    Lösliches Pigment keines keines grünlichgelblich muschelrosa
    Als Ergebnis der Untersuchungen der Erfinder muß Str. naraensis als neue Art der Straptomyceten betrachtet werden, und sie wurde nach dem Namen des Ortes, wo sie gefunden wurde, als Streptomyces naraensis benannt.
  • Unter den Organismen, deren Wachstum durch sehr niedrige Konzentrationen von Naramycin A und Naramycin B stark gehemmt werden, seien folgende genannt: Saccharomyce sake, Sacch. cereviiae, Sacch. formisensis, Torula utilis, Zygosacch. salsus, Hansenula Wil-7, Candida krusei, Mycosphaerella pinodes, piricularia oryzae und Sclerotinia mali.
  • Die folgende Tabelle III soll die erhaltenen Ergebnisse aufzeigen.
    Tabelle III
    Antimikrobielle Aktivität von Naramycin A und B
    nach der Agar-Streifenverdünnungsmethode
    Geringste wachstum-
    Testorganismus hemmende Konzentration
    (mcg/ml)
    Naramycin Ai Naramycin B
    Saccharomyce sake ...... 0,5 0,2
    Sacch. cerevisiae . . . . . . . . 0,2 0,5
    Sacch. formisensis ....... 0,2 0,5
    Torula rubra . . . . . . . . . . . 1,0 5,0
    Torula utilis . . . . . . . . . . . . 2,0 5,0
    Torula candida . . . . . . . . . 20,0 100,0
    Zygosacch. soya . . . . . . . . . 100,0 100,0
    Zygosacch. salsus . . . . . . . . 2,0 10,0
    Hansenula Wil-7 . . . . . . . . 0,5 2,0
    Candida albicans . . . . . . . . 100,0 100,0
    Candida krusei . . . . . . . . . . 2,0 5,0
    Trichopthyton asteroides 100,0 100,0
    Aspergillus niger . . . . . . . . 100,0 100,0
    Aspergillus oryzae ....... 100,0 100,0
    Mucorspinescens........ 100,0 100,0
    Penicillium chrysogenum 100,0 100,0
    Penicillium citrinum ..... 20,0 50,0
    Testmedium: Sabroud's Agar (27°C, 48 Stunden)
    Tabelle III (Fortsetzung)
    Geringste wachstum-
    Testorganismus hemmende Konzentration
    (meg/ml)
    Naramycin A I Naramycin B
    Botrytis cinerea . . . . . . . . . 10,0 20,0
    Mycosphaerella pinodes . . 1,0 10,0
    Glomerella cingulate ..... 5,0 10,0
    Piricularia oryzae ....... 2,5 6,0
    Gibberella Fujikuroi ..... 20,0 20,0
    Ophiobolus miyabeanus .. 5,0 10,0
    Gloeosporium Kaki ...... 5,0 5,0
    Alternarie Kikuchiana ... 5,0 1,0
    Xanthomonas citri ...... 100,0 100,0
    Sclerotinia Mali . . . . . . . . . 0,5 0,25
    (120 Std.) (120 Std.)
    Sclerotinia Mali . . . . . . . . . 2,0 0,5
    (168 Std.) (168 Std.)
    Testmedium: Kartoffel-Succrose-Agar (27°C, 48 Stunden) Die vorliegende Erfindung umfaßt gleichfalls ein Verfahren zur Züchtung einer neuen und bis jetzt unbeschriebenen Art eines Mikroorganismus, dem Str. naraensis, vorzugsweise bei 24 bis 30°C, unter Rühr-und Belüftungsbedingungen auf einem Medium, das aus einer Quelle für Kohlehydrate, wie z. B. Glucose, Stärke, einer Quelle für organischen Stickstoff, wie Sojabohnenpulver, Weizenkleber, und mineralischen Salzen, wie z. B. Natriumchlorid und Kaliumphosphat, besteht.
  • Eine Beimpfung kann durch Verwendung einer Kultur aus Roux-Flaschen, die mit Str. naraensis geimpft wurden, erhalten werden. Diese Kultur wird verwendet, um entweder Schüttelkolben oder Unterwasserimpibehälter zu beimpfen. Jede Schüttelkolbenkultur wird im allgemeinen ihr Maximum in 4 Tagen erreicht haben, wohingegen ein Impfstoff in Impfkolben gewöhnlich den günstigsten Zustand nach 2 Tagen erreicht haben wird. Die den Mikroorganismus enthaltende Bouillon aus dem Impfkolben wird unter vollständig aseptischen Bedingungen in den Fermenter gebracht, und das Wachstum wird für weitere 2 Tage fortgesetzt.
  • Während der ganzen Zeit wird in dem Behälter durch Einblasen steriler Luft durch einen Luftverteiler eine Belüftung mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 2 Volumen freier Luft pro Volumen der Bouillon pro Minute aufrechterhalten. Wenn Schwierigkeiten durch Schaumbildung innerhalb der Behälter auftauchen, können, um den Schaum, zu zerstören Antischaummittel, wie Silikone oder Paraffine, oder andere Mittel mit gleicher Wirkung zugesetzt werden. Während die Bouillon mit einer Geschwindigkeit gerührt wird, die von der Art des Rührers abhängt, werden vollständige aseptische Bedingungen eingehalten, und die Temperatur der bewegtenBouillonwird zwischen 24 und 30°C gehalten.
  • Nachdem das Wachstum sich vervollständigt hat, wird das Mycel von der Bouillon, die nunmehr die Antibiotica Naramycin A und Naramycin B enthält, abgetrennt, und die Mischungen von Naramycin A und Naramycin B werden aus der Bouillon mittels Extraktion mit Hilfe organischer Lösungsmittel, wie n-Butylalkohol und Äthylacetat, bei einem geeigneten pH-Wert gewonnen, obgleich auch andere Lösungsmittel verwendet werden können, oder gegebenenfalls durch Adsorption der Antibiotica aus der Bouillon auf Aktivkohle und Eluierung derselben aus der Kohle mittels organischer Lösungsmittel.
  • Das bei der obigen Extraktion oder Eluierung erhaltene Lösungsmittel wird im Vakuum unter Einführung von Wasser entfernt, wobei eine ungefähr 2°/3ige, aktive Substanz enthaltende wäßrige Lösung erhalten wird. Die wäßrige Lösung wird mit Äthylacetat oder einem anderen geeigneten Lösungsmittel extrahiert. Nach Entfernung des Lösungsmittels wird eine aktive Rohsubstanz erhalten, die Naramycin A und Naramycin B enthält. Das Naramycin A wird aus der Rohsubstanz durch Umkristallisation mit Isoamylacetat abgetrennt und anschließend durch Umkristallisation mit Isoamylacetat und 30 °/o Methanol gereinigt.
  • Naramycin A hat eine empirische Formel von C15H2304N und ist ß-[2-(3,5-Dimethyl-2-oxo-cyclohexyl) - 2 - hydroxyäthyl] - glutarimid mit folgender Strukturformel: gemäß Kornfeld, Jones und Parke, J. Am. Chem. Soc., 949, Vol. 71, S. 150 bis 159.
  • Sein Schmelzpunkt ist 116 bis 116,5°C, und seine optische Drehung beträgt [a]D9 = -E- 8 ° (c = 2, in Wasser).
  • Diese Probe zeigte keine Schmelzpunktdepression bei Vermischung mit einer authentischen Probe von Acti-dione (Upjohn Co., Ltd.), und beide Infrarotspektren stimmten überein.
  • Das Naramycin B wird aus der Mutterlauge, aus welcher das Naramycin entfernt worden ist, erhalten. Die Mutterlauge wird im Vakuum konzentriert, und der zurückbleibende Sirup wird mit Benzol extrahiert. Nach der Abtrennung von der unlöslichen öligen Substanz wird die benzolische Lösung auf eine Säule von aktiviertem Aluminiumoxyd (H-Form) gegossen. Die Säule wurde mit Benzol, das 3 °/o Methanol enthält, gewaschen, bis das Eluat keinerlei Aktivität mehr zeigte. Die aktiven Fraktionen wurden gesammelt und im Vakuum zu einem Sirup eingedickt, zu welchem große Mengen an Äther zugefügt wurden, anschließend wurde über Nacht im Eisschrank aufbewahrt. Aus der ätherischen Lösung kristallisierte rohes Naramycin B (450 y/mg) aus. Das rohe Naramycin wird durch Kristallisation aus geeigneten Lösungsmitteln, wie Wasser und Äthylacetat, gereinigt. Naramycin B hat eine empirische Formel von C"H2304N. Sein Schmelzpunkt liegt bei 109 bis 110°C, und seine optische Drehung beträgt [a]-1 = -r 48,8' (c = 1, in Wasser).
  • Eine durch Vermahlen von kristallinem NaramycinB mit Mineralöl erhaltene Suspension zeigt zahlreiche charakteristische Absorptionsbande im Infraroten. Unter diesen befinden sich folgende Frequenzen (in reziproken Zentimetern): 3161, 3033, 2867, 2825, 1706, 1458 bis 1449, 1412, 1374, 1289 bis 1285, 1270, 1235, 1193 (breit), 1159, 1142, 1094, 1078, 1068, 1032, 1015, 1003, 979, 929 bis 926, 903, 868 bis 857, 823 und Nebenbande bei 3261, 1723, 1688, 1361, 1124, 1104. Das Infrarotabsorptionsspektrum dieser Mineralölvermahlung wird in der Zeichnung dargestellt.
  • Das Naramycin B ergibt bei alkalischem Abbau cis-d-Dimethylcyclohexanon und bei der Dehydration mit Phosphorpentoxyd oder katalytischer Mengen an BF3-Ätherkomplex Anhydrocyclohexhnid und bei der Oxydation mit Chromtrioxyd Dehydrocycloheximid. Diese Produkte stimmen vollkommen mit den Derivaten, die aus authentischem Cycloheximid und Naramycin A erhalten werden, überein. Aus diesen experimentellen Untersuchungen ergibt sich, daß Naramycin B eines der Stereoisomeren des Cycloheximids ist.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß zur Herstellung von Naramycin A und Naramycin B die Erfindung nicht auf den besonderen Organismus oder auf Organismen beschränkt sein soll, die der obigen Beschreibung entsprachen, sondern die Beschreibung dient nur zum Zwecke der Erläuterung. Insbesondere soll auch der Gebrauch von Mutanten des beschriebenen Organismus, die durch mutierende Mittel, wie Röntgenstrahlen, ultraviolette Strahlen oder Stickstofflost usw., erzeugt werden, umfaßt sein.
  • Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch zu beschränken. Beispiel l Bildung, Gewinnung und Reinigung von Naramycin A und B Medium Glucose.......................... 6000 g Stärkepulver...................... 4500 g Sojabohnenpulver .................. 5250 g Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 450 g Leichte Plätzchen aus Weizenkleber. . - 600 g Mit destilliertem Wasser wurde auf 1501 aufgefüllt. Das p$ wurde mittels Natriumhydroxyd auf 7,0 eingestellt.
  • 1501 des obigen Mediums wurden in einen 400-1-Tank aus Eisen eingefüllt. In den Tank werden noch 250 ml Silicon und flüssiges Paraffin (1 : 5) als Antischaummittel gegeben. Das Medium wurde dann bei 120°C 30 Minuten lang sterilisiert. Nach dem Abkühlen wurde der Tank mit 1,51 einer Saatkultur von Streptomyces naraensis beimpft und bei einer Temperatur von 27°C 120 Stunden lang bebrütet.
  • Während der gesamten Zeit wurde der Tank durch Einblasen steriler Luft durch einen Luftverteiler mit einer Geschwindigkeit von 1 Volumen frischer Luft pro Volumen Bouillon pro Minute belüftet. Es wurde ein Fermentationsmedium mit einer Wirksamkeit von 1500 y/ml erhalten. Das Medium wurde mittels Salzsäure auf ein pH von 2,0 eingestellt. Dazu wurden 4500 g Kieselgur hinzugegeben, und nach einem Erhitzen auf 60 bis 70°C für 30 Minuten wurde das Mycel durch eine Filterpresse abfiltriert.
  • 451 des Filtrates wurden mit einer 30%igen Lösung von Natriumhydroxyd auf ein pH von 5,5 eingestellt, und es wurden 590 g Aktivkohle hinzugefügt. Nach 30 Minuten langem Rühren wurde das Medium abfiltriert. Die Kohle wurde mit 271 Salzsäure und Methanol (pH 2,0) eluiert. 900/, der aktiven Substanz wurde durch dieses Verfahren gewonnen.
  • Das Methanol wurde entfernt im Vakuum unter Zuführung von Wasser, und es wurden ungefähr 31 einer 2%igen wäßrigen Lösung der aktiven Substanz erhalten. Die Wirksamkeit betrug 20 200 y/ml. Isolierung von Naramycin A 31 der obigen wäßrigen Lösung wurden mit 7,5l Äthylacetat extrahiert. Das Äthylacetat wurde durch Destillation im Vakuum entfernt, und 98 g rohe Antibiotica wurden erhalten. Seine Wirksamkeit war 600 -y/mg. Die rohe Substanz wurde in 100 ml Isoamylacetat unter Erhitzen auf einem Wasserbad gelöst. Wenn die Isoamylacetatlösung abgekühlt wurde, schieden sich Kristalle ab. Die Kristalle wurden abfiltriert, mit einer kleinen Menge an Isoamylacetat und Petroläther gewaschen und getrocknet. Es wurden 38 g von rohem Naramycin A (Cycloheximid) erhalten. Seine Wirksamkeit betrug 880 y/mg.
  • Durch Umkristallisation der rohen Kristalle aus Isoamylacetat und 30 % Methanol wurden reine weiße Kristalle von Naramycin A erhalten mit einem Schmelzpunkt von 115 bis 116°C.
  • Isolierung von Naramycin B Dielsoamylacetat-Mutterlauge(200m1,188000y/ml), die von den Kristallen des Naramycins A abgeschieden wurde, wurde durch Destillation im Vakuum eingedampft. Die zurückbleibende sirupartige Substanz wurde in Benzol gelöst. Die benzolische Lösung wurde dann in eine Säule aus aktiviertem Aluminiumoxyd (H-Form) ausgegossen. Die Säule wurde mit Benzol, das 3 % Methanol enthielt, gewaschen, bis das Eluat keinerlei Aktivität mehr zeigte. Die meisten der gefärbten Verunreinigungen wurden von der Säule absorbiert, und die aktive Substanz wurde eluiert.
  • Die eluierte Lösung wurde im Vakuum zu einem Sirup eingeengt, zu welchem große Mengen an Äthyläther hinzugefügt wurden, und das Konzentrat wurde über Nacht im Eisschrank aufbewahrt. Aus der ätherischen Lösung kristallisierte das rohe Naramycin B aus. Die Ausbeute betrug 50g mit einem Schmelzpunkt von 80 bis 85°C. Durch wiederholtes Umkristallisieren des rohen Naramycins B aus Wasser erhielt man reines Naramycin B mit einem Schmelzpunkt von 119 bis 110°C. Beispiel 2 451 eines Fermentationsmediums, hergestellt nach Beispiel 1, nach der Fermentation mit Str. naraensis wurden mit 301 n-Butanol extrahiert. Ungefähr 950/0 der aktiven Substanz wurden extrahiert. Das n-Butanol wurde im Vakuum unter Einführung von Wasser entfernt, und es wurden ungefähr 31 einer 2%igen wäßrigen Lösung der aktiven Substanz erhalten. Die Wirksamkeit betrug 20 500 y/ml.
  • Aus dieser Lösung wurden Naramycin A und B in gleicher Weise wie im Beispiel 1 gewonnen. Beispiel 3 451 eines Fermentationsmediums (1500 y/ml), hergestellt wie im Beispiel 1, wurden nach der Fermentation mit Str. naraensis mit 301 Äthylacetat extrahiert. Ungefähr 9511/0 der aktiven Substanz wurden extrahiert. Das Äthylacetat wurde im Vakuum unter Einführung von Wasser entfernt, und es wurden ungefähr 31 einer 2%igen wäßrigen Lösung an aktiver Substanz erhalten. Die Wirksamkeit betrug 20500 y/ml. Aus dieser Lösung wurden Naramycin A und B in gleicher Weise wie im Beispiel 1 hergestellt.
  • Zahlreiche Modifikationen der vorliegenden Erfindung sind möglich und sollen gleichfalls mit umfaßt sein. Zum Beispiel kann das Cycloheximid und sein Isomeres durch Adsorption an Aktivkohle gewonnen werden, oder es kann durch Extraktion mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel erhalten werden, wie z. B. mit Alkylacetaten, bei welchen der Alkylrest 2 bis 5 Kohlenstoffatome aufweist, oder mit einwertigen Alkoholen mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen oder mittels chlorierter Kohlenwasserstoffe mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen. Das Cycloheximid kann auch von seinem Isomeren durch fraktionierte Kristallisation aus einem geeigneten selektiven Lösungsmittel abgetrennt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Naramycin B, einem Isomeren des Cycloheximides, und Naramycin A (Cycloheximid), dadurch gekennzeichnet, daß ein Stamm von Streptomyces naraensis in einem wäßrigen Nährmedium unter aeroben Bedingungen in üblicher Weise gezüchtet wird und anschließend durch Filtration des Gärmediums und Lösungsmittelextraktion des Filtrates ein Naramycin B und Naramycin A enthaltendes Gemisch gewonnen wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB das Naramycin A durch Umkristallisation des Naramycin B und Naramycin A enthaltenden Gemisches gewonnen wird. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daB das Naramycin B durch Adsorption der Mutterlauge, die von den Kristallen des Naramycins A abgeschieden wurde, an aktiviertem Aluminiumoxyd und Eluierung des Naramycins B gewonnen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1052 065, 1017 330; USA.-Patentschrift Nr. 2 612 502.
DET16524A 1958-04-10 1959-04-09 Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Naramycin B, einem Isomeren des Cycloheximid, und Naramycin A (Cycloheximid) Pending DE1124639B (de)

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DET16524A Pending DE1124639B (de) 1958-04-10 1959-04-09 Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von Naramycin B, einem Isomeren des Cycloheximid, und Naramycin A (Cycloheximid)

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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2612502A (en) * 1947-02-17 1952-09-30 Upjohn Co Extraction of cycloheximide
DE1017330B (de) * 1956-01-26 1957-10-10 Upjohn Co Verfahren zur Herstellung von Actidion
DE1052065B (de) * 1957-04-05 1959-03-05 Pfizer & Co C Verfahren zur Herstellung von biologisch wirksamen Stoffen

Patent Citations (3)

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