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Selbsttätiger Belichtungsregler für Photokameras Die Erfindung bezieht
sich auf selbsttätige Belichtungsregler für photographische Kameras, mit Hilfe deren
die auf eine Photozelle einfallende Lichtmenge gesteuert werden soll.
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Man hat bereits bei Belichtungsmessern die Photozelle mechanisch mit
einer Blende gekuppelt, und zwar in der Weise, daß entweder durch manuelle Blendenverstellung
ein im Photozellenstromkreis liegender Widerstand geändert wird oder aber rein mechanisch
eine zweite Blende die Photozellenöffnung entsprechend der Blendeneinstellung verkleinert
bzw. vergrößert. Auch sind schon für derartige Zwecke Kompensationsschaltungen bekannt,
bei denen der Strom einer Meßphotozelle durch eine Beleuchtungsänderung einer zweiten
Photozelle ausgeglichen wird. Darüber hinaus ist es ferner nicht mehr neu, bei photoelektrischen
Meßgeräten zur Feststellung des erforderlichen Farbfilters und der Belichtungszeit
beim Farbphotographieren mindestens zwei relativ zueinander verschiebbare verschiedenfarbige
Lichtfilter vor Photoelementen anzuordnen und dabei einen darüber bewegbarenAbdeckschieber
zu benutzen.
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Für den Fall, daß der zur Verwendung kommende Kunstlichtfilm (beispielsweise
mit 16 ASA) empfindlicher ist als der Tageslichtfilm (von 10 ASA), kann a11 diesen
dabei in Erscheinung tretenden Unzulänglichkeiten durch die vorliegende Erfindung
begegnet werden, die sich die Aufgabe gestellt hat, einen automatisch, d. h. selbsttätig
wirkenden Belichtungsregler für photographische Kameras zu entwickeln, der sowohl
bei Tageslicht als auch bei Kunstlicht, das bekanntlich nur einen bestimmten Teil
des Tageslichtspektrums aufweist, verwendbar ist und eine Photozelle enthält, die
dem vom Aufnahmegegenstand reflektierten Licht ausgesetzt ist und ein zwischen diesem
Gegenstand und der Photozelle angeordnetes Filter besitzt. Erfindungsgemäß wird
als Filter ein Selektivfilter verwendet, d. h. ein solches, das im wesentlichen
denjenigen Teil des Lichtspektrums nahezu ungeschwächt auf die Photozelle gelangen
läßt, der dem Tageslicht und dem Kunstlicht gemeinsam ist. Hierbei ergibt sich nun
der nicht von der Hand zu weisende Vorteil, daß keinerlei mechanische Einstellungen
beim Übergang von Tages- zu Kunstlichtaufnahmen erforderlich sind und damit die
Kamera jederzeit betriebsbereit ist. Ganz besonders tritt die Überlegenheit den
Kameras gegenüber in Erscheinung, bei denen von Hand eine Abdeckvorrichtung vor
der Zelle zu betätigen ist, die die Blendenöffnung im umgekehrten Verhältnis mit
der Lichtänderung regelt, daß es nicht mehr zu unbeabsichtigten Fehleinstellungen
kommen kann. Als selektiv wirkendes Filter wird nach der Erfindung zweckmäßig ein
solches in Anwendung gebracht, das im wesentlichen nur für Licht von längerer Wellenlänge
als 560 mau (Millimikron) durchlässig ist und dabei etwa dieselbe Form wie die Photozelle
hat, so daß sie diese völlig abdeckt. Weiterhin hat es sich im Rahmen der Erfindung
für wirksam herausgestellt, vor der Photozelle noch einen sogenannten, an sich bekannten
Bildwinkelbegrenzer anzuordnen, der alles Licht bis auf das senkrecht einfallende
abhält. Einen solchen Begrenzer bildet man zweckmäßig als Gitter mit horizontalen
und vertikalen Stäben aus, wobei das Filter zwischen zwei hintereinanderliegenden,
gleichgestalteten Elementen angeordnet ist und von diesen in seiner Lage gehalten
wird.
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Die Erfindung soll nun an Hand zeichnerischer Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert werden. Dabei stellt dar Fig. 1 eine Vorderansicht
in Originalgröße einer 8-mm-Kamera mit dem erfindungsgemäßen Belichtungsregler,
Fig. 2 einen maßstäblich vergrößerten Schnitt nach der Linie 2-2 der Fig. 1, Fig.
3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der Fig. 2, wobei die Photozelle in einem Abstand
von dem Rück-
Seitengitter dargestellt ist, um ihren Zusammenbau
mit dem Gehäuse zu zeigen, Fig. 4 eine vergrößerte Ansicht, aus der sich die Stellung
zwischen der Photozelle, dem Lichtfilter und dem Gitter ersehen läßt, und schließlich
Fi2.5 das Durchlässigkeitsdiagramm des Filters. Die in den Fig. 1, 2 und 3 dargestellte
Filmkamera 10 weist ein an ihrer Vorderseite befindliches Gehäuse
12 auf, das durch Schrauben 13 an der Kamera befestigt ist. Innerhalb
dieses Gehäuses 12
(Fig. 2 und 3) ist eine im Umriß vorzugsweise rechteckige
Photozelle 14 angeordnet, deren Anschlußklemmen 15 (Fig. 4) mit der
Wicklung einer galvanometerartigen Vorrichtung verbunden sind, die die Blendenöffnung
entsprechend der auf die Photozelle einfallenden Lichtmenge einstellt. Um eine solche
Kamera sowohl bei Tageslicht als auch bei Kunstlicht benutzen zu können, erfolgt
entsprechend der verschiedenen Filmempfindlichkeit die Belichtungsregelung erfindungsgemäß
rein automatisch, und zwar unter Verwendung eines etwa der Form der Photozelle angepaßten
Filters 16, das zwischen die Photozelle und den zu photographierenden Gegenstand
eingeschaltet ist, so daß also die Photozelle das vom Aufnahmegegenstand reflektierte
Licht empfängt. Das Filter wirkt als Selektivfilter und läßt im wesentlichen den
Teil des Lichtspektrums nahezu ungeschwächt auf die Photozelle gelangen, der dem
Tageslicht und dem Kunstlicht gemeinsam ist. Die in Fig.5 dargestellte Kurve zeigt
eine solche Lichtschwächungscharakteristik für das Filter. Hierbei sind als Ordinate
die Prozentanteile der Lichtdurchlässigkeit, als Abszisse die Wellenlängen in Millimikron
dargestellt. Das eine Gesamtabsorption ausschließende Filter sperrt, wie deutlich
zum Ausdruck kommt, lediglich den Durchtritt kürzerer Wellenlängen, die im Kunstlicht
ohnedies nicht vorhanden sind oder nur in vernachlässigbaren Mengen vorkommen, jedoch
einen beträchtlichen Teil des Tageslichtes ausmachen. Das heißt also, daß bei Tageslicht
das Filter die Erregung der Photozelle so vermindert, daß sie in gleichbleibender
Größe sowohl dem Tageslicht als auch dem Kunstlicht ausgesetzt werden kann. Dabei
wird der mit der Photozelle verbundene Blendenregler eine größere Blendenöffnung
des Objektivs bei Tageslichtfarbfilm als bei Kunstlichtfarbfilm einstellen entsprechend
der eingangs erwähnten höheren Empfindlichkeit des letzteren gegenüber dem ersteren.
Man hat es nicht mehr notwendig, sich einer mechanisch zu betätigenden Abdeckeinrichtung
zu bedienen.
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Wichtig ist nun weiterhin die Art und Weise, in der das Filter im
Gehäuse 12 eingesetzt ist. Wie sich aus Fig. 2 und 4 ersehen läßt, liegt
es zwischen einem Rückseitengitter 20 und einem Vorderseitengitter
21.
Diese Gitter sind aus Kunststoff geformt und im allgemeinen rechteckig,
so daß sie mit den rechteckigen Formen der Photozelle 14 und des Filters
16 übereinstimmen. Im allgemeinen ist es erwünscht, daß die Photozelle senkrecht
auffallendes Licht erhält. Zu diesem Zweck ist ein Bildwinkelbegrenzer vorgesehen,
dessen Funktion von den Gittern 20, 21 im Zusammenwirken mit Gitterstegen
ausgeübt wird. Dabei halten waagerechte Gitterstege 22, 23 das von oben und unten
einfallende Licht und senkrechte Gitterstege 24, 25 das von der Seite einfallende
Licht von der Photozelle ab.
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Das Rückseitengitter 20 (Fig. 2 und 3) liegt mit einer Schulter
26 im Vorderseitengitter 21, während das Vorderseitengitter
21 mit einer Schulter 27 in einer ungefähr rechteckigen Öffnung 28
des Gehäuses 12 liegt. Zwischen den Gittern 20, 21 befindet sich eine
Nut 29 zur Aufnahme des Filters 16. Die Gitter 20, 21 und das dazwischen befindliche
Filter werden als bauliche Einheit in ihrer Stellung von Blattfedern 30 gehalten.
Es ergibt sich auf diese Weise eine gedrängte Anordnung innerhalb des Gehäuses
12, bei der die Photozelle 14 auf dem hinteren Abschnitt des Rückseitengitters
20 aufliegt und das Filter 16 zwischen Rückseitengitter 20 und Vorderseitengitter
21 eingeschaltet ist. Das Vorderseitengitter 21 wird in der Öffnung
28 gehalten und ragt aus dieser Öffnung heraus.