DE1122295B

DE1122295B - Schnellanalyse von Motorenoelen

Info

Publication number: DE1122295B
Application number: DEM28982A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Hans Lenitschek
Original assignee: MAN Maschinenfabrik Augsburg Nuernberg AG
Current assignee: MAN AG
Priority date: 1955-12-07
Filing date: 1955-12-07
Publication date: 1962-01-18

Description

Die Erfindung betrifft eine Schnellanalyse von Motorenölen.

In Verbrennungsmaschinen entstehen mit der Zeit durch den Verbrennungsvorgang Rückstände, die sich allein oder mit den Alterungsprodukten des Schmieröles und mit dem mechanischen Abrieb zusammen im Motorinnern und auf Kolben, Zylinder und Kurbeltrieb festsetzen und zu Betriebsstörungen führen können.

Durch Verwendung von verschiedenen ölzusätzen, den sogenannten Additives, zum Motorenöl kann man, wie dies bekannt ist, verhindern, daß die oben angegebenen Rückstandsbildungen zu mehr oder weniger festen Ablagerungen und lackartigen Überzügen führen. Diese Eigenschaft der Motorenöle, die die Bildung der Ablagerungen und lackartigen Überzüge verhindert oder vorhandene Ablagerungen auflöst, nennt man den Detergenteffekt, und die öle, die diese Eigenschaften besitzen, werden als »legierte öle« bezeichnet. In der Hauptsache sind dies die sogenannten HD-Öle (Hochleistungs- oder Heavy-Duty-Öle).

Es ist nun für die Praxis bedeutungsvoll, sich über die Eigenschaft von Motorenölen, insbesondere auch wenn das öl schon einige Zeit im Gebrauch war, rasch ein zuverlässiges Bild machen zu können, da hieraus auch auf den Betriebszustand des Motors selbst geschlossen werden kann.

Die Erfindung zeigt hierzu einen brauchbaren Lösungsweg durch Angabe einer Schnellanalyse, die dadurch gekennzeichnet ist, daß von dem zu untersuchenden öl eine Tropfenprobe auf Teststreifen gegeben wird, die jeweils mit einer Testschicht versehen sind, welche dieselben Eigenschaften gegenüber Detergentadditives aufweisen, wie die im Motorinneren üblicherweise entstehenden Rückstandsschichten.

Zwar sind Tropf- oder Tüpfelanalysen an sich bekannt, bei denen mit Substanzen gearbeitet wird, von denen eine im voraus auf einen Substanzträger, etwa auf ein Indikatorpapier, aufgetragen ist. Beispielsweise wird auf diese Art die Korrosität von Schmieröl im Hinblick auf Metalle getestet. Im letzteren Falle sind aber ganz andere Gesichtspunkte maßgebend als für die Feststellung des Detergenteffektes. Außerdem geht es bei der Erfindung nicht um das bloße, bisher nur laboratoriumsmäßig angewendete Nachahmen der gleichen technischen Wirkung, sondern darum, diese Wirkung in ganz bestimmter Weise nunmehr kontrollierbar anzuwenden, d. h. eine solche Nachahmung in eine kontrollierbare Form überzuführen, daß diese Maßnahmen ohne größeren Aufwand und größere Kosten einen sofortigen Rückschluß Schnellanalyse von Motorenölen

Anmelder:

Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg A. G.

Zweigniederlassung in Nürnberg,

Nürnberg, Katzwanger Str. 101

Dipl.-Ing. Hans Lenitschek, Braunschweig,

ist als Erfinder genannt worden
Der Miterfinder hat beantragt, nicht genannt
zu werden

auf die Legierungsbeschaffenheit des Öles gestattet. Die Testschicht kann dabei nach einem weiteren Merkmal der Erfindung in ihrer Zusammensetzung den ölrückstandablagerungen im Motorinneren im wesentlichen nachgebildet sein. Ein solcher Teststreifen kann beispielsweise ein Stück Eisenblech sein, auf dem die Testschicht in der erfindungsgemäß vorgesehenen Zusammensetzungais Überzug aufgebrannt ist. Die Durchführung der erfindungsgemäßen Schnellanalyse erfolgt in der Weise, daß ein oder mehrere Tropfen des zu untersuchenden Öles auf die Testschicht eines Teststreifens aufgegeben werden und daß die Testschicht einige Zeit, z. B. mehrere Minuten, der Einwirkung dieser öltropfen ausgesetzt wird.

Bewirkt der öltropfen eine Veränderung der Testschicht im Sinne einer Auflösung derselben, dann ist dies ein Zeichen dafür, daß der Detergenteffekt vorhanden und das untersuchte öl ein legiertes öl (HD-Öl) ist. Wird dagegen die Testschicht von dem öltropfen nicht angegriffen, dann fehlt der Detergenteffekt, und es handelt sich in diesem Falle um ein unlegiertes öl (Nicht-HD-Öl).

Es ist zweckmäßig, die Teststreifen, welche naturgemäß in größerer Anzahl vorrätig zu halten sind, zusammen mit dem sonstigen Testzubehör, wie Pipetten, Ölfläschchen u. dgl., in einem gemeinsamen Testversuchskasten unterzubringen, der gegebenenfalls auch auf Fahrt mitgenommen werden kann.
Die Erfindung gibt somit die Möglichkeit in die Hand, schnell und mit ausreichender Zuverlässigkeit Motorenöle zu untersuchen und hieraus Rückschlüsse auf die Betriebsstandzeit des Öles und den Betriebs-

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zustand des Motors selbst zu ziehen. Dies wiederum ist ein wertvoller Hinweis für rechtzeitige Motoren-^" kontrollen und die Vornahme von Ölwechsel. ■'..·'

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Schnellanalyse von Motorenölen mittels Tropfenprobe und Teststreifen zur Feststellung des sogenannten Detergenteffektes, dadurch gekennzeichnet, daß von dem zu untersuchenden öl eine Tropfenprobe auf Teststreifen gegeben wird, die jeweils mit einer Testschicht versehen sind, welche dieselben Eigenschaften gegenüber Detergentadditives aufweist,-wie die im Motonnneren entstehenden Rückstandsschichten.

2. Teststreifen zur Durchführung der Schnellanalyse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Testschich; eine Zusammensetzung aufweist, welche den ölrückstandablagerungen im Motonnneren im wesentlichen nachgebildet ist.

3. Teststreifen zur Durchführung der Schnellanalyse nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet/daß die Testschicht auf dem Teststreifen als lackartiger Überzug aufgebrannt ist.

4. Teststreifen zur Durchführung der Schnellanalyse nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch Anordnung derselben zusammen mit dem sonstigen Testzubehör, wie ölpipetten, ölfläschchen u. dgl., in einem gemeinsamen Testversuchskasten.

In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 453 904.