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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbereiten von bei
der Metallbearbeitung eingesetzten Bearbeitungsölen.
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Bearbeitungsöle werden
in der Metall-Umformtechnik aufgrund ihrer Eigenschaften, wie einer hohen
Tragfähigkeit
bei der Umformung, einer einfachen Entfettung der Fertigteile sowie
einer besseren Umweltverträglichkeit
bevorzugt gegenüber Öl-in-Wasser-Emulsionen
eingesetzt, wobei die Bearbeitungsöle üblicherweise aktive Leistungsträger (Additive)
für den
Korrosions-, Verschleiß- und den Alterungsschutz
enthalten.
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Aus
der Metallbearbeitung sind Pflegemaßnahmen zur Standzeitverlängerung
von Öl-in-Wasser-Emulsionsbädern und
Entfettungsbädern
bekannt.
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Die
Emulsionen der Emulsionsbäder
werden durch Abtrennen von fremden Feststoffen und Fremdölen gereinigt
und erneut in den Bearbeitungsprozess zurückgeführt. Ihre Qualität nimmt
mit der Einsatzdauer ständig
ab, da die aktiven Leistungsträger
verbraucht werden. Weiterhin sind Emulsionen anfällig gegenüber mikrobiellen Abbauvorgängen, die
sich zusätzlich
auch negativ auf den gesamten Betrieb der Bearbeitungsanlagen auswirken.
Beispielsweise tritt verstärkt
Korrosion an Werkzeugen oder Maschinenteilen auf. Um den Befall
mit Mikroorganismen in Grenzen zu halten, müssen den Emulsionen Bakterizide
zugesetzt werden. Oft werden diese Bakterizide nicht den unterschiedlichen
Anforderungen an die Umweltverträglichkeit
und hoher mikrobieller Wirkung gerecht, da die systembedingten Zusammenhänge äußerst komplex
sind.
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Bei
der Badpflege von Entfettungsanlagen liegt der Schwerpunkt momentan
auf einer Rückgewinnung
der Waschflüssigkeit,
um die Wasserkosten zu senken. Die Waschflüssigkeit wird mittels Abscheider
gereinigt und die abgetrennten Öl-Bestandteile werden
als Abfall teuer entsorgt.
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Weiterhin
sind zur Aufbereitung von Altöl thermische,
chemische und mikrobiologische Verfahren, wie Destillation oder
Neutralisation, bekannt. Ziel einer thermischen Verwertung ist es,
den Energiegehalt des Altöls
bei einer Verbrennung zu nutzen oder durch Destillation einzelner
Fraktionen für
eine weitere Nutzung zu gewinnen. Bei der chemischen oder biologischen
Verwertung wird das Altöl
als Rohstoff eingesetzt.
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Nachteilig
ist, dass diese Verfahren aufwendig und teuer sind. Außerdem erlaubt
keines der angesprochenen Verfahren eine Rückführung des Altöls als Recyclingstoff
in den Ausgangsprozess.
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Die
Druckschrift „Tribologie
+ Schmierungstechnik" 42
(1995) 6-9 befasst sich mit wassermischbaren Kühlschmierstoffen, wozu Emulsionen
zählen. Hierbei
liegt eine feinste (kolloidale) Verteilung der Ölphase (disperse Phase) in
der nicht mischbaren Wasserphase (Dispersionsmittel) vor. Der Fachmann spricht
dann von einer "Öl-in-Wasser-Emulsion".
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In
Abhängigkeit
von der Größe der dispergierten
Teilchen wird in der Praxis von Makro- (auch: grob dispers) und
Mikroemulsionen (auch: kolloid-dispers) gesprochen. Der Teilchendurchmesser schwankt
dabei zwischen 10-2 und 10-6 cm. Die meisten Emulsionen zeigen jedoch
eine uneinheitliche Teilchengröße und sind
polydispers. Je nach Größe der dispergierten
Teilchen sind Emulsionen milchig trüb (Makroemulsion) bis klar
(Mikroemulsion).
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Die
in der Entgegenhaltung beschriebenen Emulsionen setzen sich üblicherweise
zusammen aus einem Konzentrat auf Ölbasis von ca. 3 % bis 10 %
und einem Wasseranteil von ca. 90 % bis 97 %. Sehr häufig findet
man: 4 % Konzentrat – 96
% Wasser oder auch 5 % Konzentrat – 95 % Wasser.
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Das
Konzentrat auf Ölbasis
enthält
je nach Anforderungen verschiedene Bestandteile: Grundölemulgatoren,
Korrosionsschutzinhibitoren, pH-Stabilisatoren, Verschleißschutzverbesserer,
Puffer-Substanzen, Tenside usw. Das Konzentrat verleiht durch seine
spezielle Rezeptur der Emulsion eine individuelle Ausprägung gewünschter
Eigenschaften.
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Befindet
sich eine Emulsion im praktischen Gebrauchseinsatz, so stellt sich
betriebsbedingt nach einer gewissen Zeit eine Veränderung
zur Ausgangskonzentration ein. So steigt der prozentuale Anteil
des Wassers, wenn durch gewisse Einflüsse, z.B. durch Keime oder
Pilze, das Konzentrat abgebaut wird. Dem Absinken des Konzentrat-Anteils wirkt
die Fachwelt mit einer "Nachdosierung" entgegen. Die Menge
der Zudosierung richtet sich üblicherweise
nach einer Konzentrationsbestimmung, beispielsweise durchgeführt mit
einem Refraktometer. Zudosiert werden kann einzig nur eine messwertabhängige Menge
des Konzentrats. Die Nachdosierung einzelner Rezepturanteile oder
gar ein entwickeltes Teilkonzentrat ist nicht vorgesehen. Sowohl für den Neuansatz
als auch für
die Nachdosierung steht nur eine "Sorte" Konzentrat zur Verfügung.
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Betrachtet
man unter der vorstehend wiedergegebenen Prämisse den Stand der Technik
der
CH 684 410 A5 ,
so muss fraglos unterstellt werden, dass es bekannt ist, ein Bearbeitungsöl mindestens
einstufig aufzuarbeiten, das aufbereitete Öl-Gemisch anschließend zu
analysieren und in Abhängigkeit
von dieser Analyse wieder dem Bearbeitungsprozess zuzuführen bzw.
der Entsorgung zuzuleiten.
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Hierbei
ist allerdings hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der Entgegenhaltung
zu beachten, dass die hierin erwähnte
Aufbereitung speziell nur der Reinigung, d.h. dem Abscheiden der
Metallteile dient. Es ist also möglich,
gereinigtes Bearbeitungsöl dem
Bearbeitungsprozess wieder zuzuführen.
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Es
ist der Entgegenhaltung jedoch nicht zu entnehmen, dass dort die
Eigenschaften der in den verschiedensten Bearbeitungsprozessen in
Abhängigkeit
von dem Ziel dieser Bearbeitungsprozesse jeweils eingesetzten Bearbeitungsöle Berücksichtigung
finden.
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Mit
anderen Worten ausgedrückt
heißt
dies, dass nicht das Problem angesprochen wird, wonach die Qualität eines
in einem Bearbeitungsprozess eingesetzten Bearbeitungsöls auch
bei einwandfreier Reinigung mit jedem neuen Einsatz abnimmt. In
der Konsequenz hat dies zur Folge, dass jedes gemäß der Entgegenhaltung
gereinigte Bearbeitungsöl
nur begrenzt wiederholt verwendet werden kann. Dies kann bei dem
einen Bearbeitungsprozess einmal oder ggf. auch zweimal erfolgen,
während
bei einem anderen Bearbeitungsprozess das dort eingesetzte Bearbeitungsöl unter
Umständen
zehnmal nach seiner Reinigung wieder eingesetzt werden kann. Die Häufigkeit
des Einsatzes hängt
davon ab, ob seine Leistungsfähigkeit
aufgrund der bei der Bearbeitung verloren gegangenen Wirkstoffe
oder Additive den jeweils gestellten Anforderungen noch genügt.
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Unabhängig von
der Art und der Anzahl der Einsätze
ist aber bei jedem gemäß der Entgegenhaltung
gereinigten Bearbeitungsöl
seine Leistungsfähigkeit
beendet, so dass es zwangsläufig
entsorgt werden muss.
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Der
Erfindung liegt – ausgehend
vom Stand der Technik – die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Aufbereiten von bei der Metallbearbeitung
eingesetzten Bearbeitungsölen
aufzuzeigen, mit welchem diese Bearbeitungsöle umweltfreundlich sowie mittels
einfacher Apparaturen zu quasi neuwertigen Bearbeitungsölen wirtschaftlich
aufbereitet werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
in den Ansprüchen
1 oder 2 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Die
in den Ansprüchen
3 bis 13 aufgeführten Merkmale
stellen vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung dar.
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Das
grundsätzliche
erfindungsgemäße Verfahren
besteht aus einer ein- oder mehrstufigen Abtrennung, einer Qualitätskontrolle
und gegebenenfalls einer Nachadditivierung.
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Hierbei
wird ein vor oder während
der Bearbeitung eines Werkstücks überschüssig aufgebrachtes
oder verdrängtes
Bearbeitungsöl
im Anschluss an den Metallbearbeitungsprozess in mindestens einem
Auffangbehälter
gesammelt. Bei der Bearbeitung werden verschiedene Bearbeitungsöle mit speziellen
Eigenschaften, wie Reibungs-, Verschleiß-, Korrosions- und Alterungsschutz
gezielt eingesetzt. Die Anzahl der verwendeten Bearbeitungsöle wird möglichst
gering gehalten, da bei der Aufbereitung die Bearbeitungsöle miteinander
vermischt werden und aus ökonomischer
Sicht eine Trennung in Einzelfraktionen nicht sinnvoll ist.
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Das überwiegend
aus Bearbeitungsölen
bestehende gesammelte und verunreinigte Öl-Gemisch, welches außerdem Fremdöle, wie
Maschinenöle
oder hydraulische Öle
und feste Fremdstoffe, insbesondere Schmutz und Metallabrieb enthält, wird zuerst
gereinigt. Die Feststoffe werden in einer Abtrennvorrichtung bevorzugt
mechanisch, alternativ mit einem Elektroabscheider oder Magnetabscheider entfernt.
Als mechanische Abtrennvorrichtungen können z.B. Zentrifugen, Filter
oder Absetzbecken Verwendung finden. Eine besonders vorteilhafte
Abtrennvorrichtung ist ein Separator, da neben einer Fest-Flüssig-Abscheidung
auch parallel auftretende Flüssigphasen
voneinander getrennt werden.
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In
einer Qualitätskontrolle
wird das derart aufbereitete Öl-Gemisch
auf seine Verwendungsfähigkeit
für einen
erneuten Einsatz in einem Metallbearbeitungsprozeß geprüft. Eine
Sichtkontrolle, entweder manuell oder automatisiert, gibt aufgrund
der Farbänderung
und der Trübung
des aufbereiteten Öl-Gemisches
Aufschluß über den
Anteil der Fremdstoffe bzw. den Reinheitsgrad.
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Weiterhin
wird in mindestens einem tribologischen Qualitätstest das tribologische Verhalten
des aufbereiteten Öl-Gemisches
untersucht. Hierbei wird es als Trennschmierschicht zwischen zwei
sich relativ zueinander bewegenden Kontaktflächen der Prüfkörper eingebracht.
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Bei
Einhaltung von vorgegebenen Qualitätskriterien, d.h. innerbetrieblichen
Werksnormen oder nationalen bzw. internationalen Standards, wird
das aufbereitete Öl-Gemisch
als sogenanntes Recycling-Öl
direkt in den Ausgangsprozeß der
Metallbearbeitung zurückgeführt.
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Negative
Abweichungen von derartigen Qualitätskriterien können z.B.
durch Fremdöl
hervorgerufen werden. Dieses kann dann durch eine Zugabe von Leistungsträgern in
einer sich der Qualitätskontrolle
anschließenden
Nachadditivierung beseitigt oder zumindest reduziert werden. Das
derart additivierte Öl-Gemisch
kann jetzt ebenfalls als Recycling-Öl in dem Metallbearbeitungsprozeß wieder
verwendet werden.
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Ist
jedoch der Anteil an Fremdölen
zu hoch, muß das
aufbereitete Öl-Gemisch
auf herkömmlichem
Weg entsorgt werden.
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Gemäß einem
weiteren, dem Metallbearbeitungsprozeß nachgeschalteten Recycling-Verfahren mit
einer sich an die Metallbearbeitung anschließenden Entfettungsanlage werden
die in einem Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch
aus der Entfettungsanlage enthaltenen, teilweise in der Flüssigkeit
gelösten
diversen Bearbeitungsöle
aufbereitet.
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In
der Entfettungsanlage werden an der Oberfläche des Werkstücks anhaftende
Bearbeitungsöle
mittels entsprechend angepaßter
Reiniger abgelöst,
um das Werkstück
für eine
Weiterbearbeitung, wie z.B. einer Lackierung, welches eine schmierstofffreie
Werkstoffoberfläche
erfordert, vorzubereiten. Neben den Bearbeitungsölen enthält das aufzubereitende Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch
feste und flüssige
Fremdstoffe, wie Schmutz, Metallabrieb, Fremdöl oder Reinigerrückstände und
evtl. auch Ausfällungen,
wie Ölharz, Ölschlamm
oder Asphalt, die durch Alterungsprozesse der Bearbeitungsöle entstehen.
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Die
Bearbeitungsöle
werden in einer ein- oder mehrstufigen Abtrennvorrichtung von der Waschflüssigkeit
und den Feststoffen getrennt.
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Eine
einstufige Abtrennung erfordert den Einsatz einer Vorrichtung mit
einer scharfen Trenngrenze, um die vorge gebenen Qualitätskriterien
einzuhalten. Hierfür
eignen sich besonders Separatoren.
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Bei
einer zweistufigen Abtrennung wird in der ersten Trennstufe aus
dem Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch
ein hochkonzentriertes Öl-Gemisch
mit geringen Restanteilen an Waschflüssigkeit und Reinigern abgeschieden.
Die zweite Trennstufe, bevorzugt ein Separator, dient zur Reduzierung
dieser Restanteile. Die erste Trennstufe kann durch einen Schwerkraft- oder
Fliehkraftabscheider, einen Ölabstreifer,
einen Koaleszenzabscheider, einen Membranfilter oder einer thermischen
Abtrennvorrichtung gebildet sein.
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Eine
mehrstufige Abtrennung erlaubt eine differenziertere Abtrennung
der Einzelkomponenten. In der ersten Trennstufe liegt der Schwerpunkt
der Abtrennung auf einer ölfreien
Waschflüssigkeits-Abscheidung
und in der zweiten Trennstufe auf einer Senkung des Restanteils
der Fremdstoffe im aufbereiteten Öl-Gemisch. Geringe Anteile
von Reinigern in diesem Öl-Gemisch
haben eine positive Wirkung, da sie aufgrund ihrer Grenzflächenaktivität die Entfettung
des mit dem Recycling-Öl
behandelten Werkstücks
in der Entfettungsanlage erleichtern.
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In
einer Nachadditivierung werden dem aufbereiteten Öl-Gemisch bei der Metallbearbeitung
verbrauchte oder in der Entfettung entzogene Leistungsträger wieder
zugegeben, um die tribologischen Eigenschaften des aufbereiteten Öl-Gemisches
zu verbessern. Die Qualitätskriterien,
wie Reibung und Verschleiß,
werden in einer Qualitätskontrolle
in mindestens einem tribologischen Qualitätstest überprüft. Bei Einhaltung der vorgegebenen
Qualitätskriterien
wird das aufbereitete Öl-Gemisch
als Recycling-Öl
direkt in den Metallbearbeitungsprozeß zurückgeführt.
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Im
Falle einer Nichterfüllung
der Qualitätskriterien
werden in einer weiteren Nachadditivierung erneut die tribologischen
Eigenschaften verbessernde Leistungsträger zudosiert oder es wird
bei einem sehr schlechten Ergebnis des Qualitätstestes das aufbereitete Öl-Gemisch
einer Entsorgung zugeführt.
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Im
Rahmen einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung werden die vorstehend beschriebenen Verfahren miteinander
kombiniert. Die aufbereiteten Öl-Gemische
werden vor oder nach der Nachadditivierung miteinander vermischt.
Sie fallen in unterschiedlichen Mengen an. Ein hoher Anteil der verdrängten oder überschüssig aufgetragenen
Bearbeitungsöle
im aufbereiteten Öl-Gemisch
wirkt sich positiv auf die tribologischen Eigenschaften der Gesamtmischung
aus, da dieses Öl-Gemisch
aufgrund geringer mechanischer und chemischer Veränderungen
Qualitätseigenschaften
von neuwertigem Bearbeitungsöl
aufweist. Weiterhin wird dadurch der prozentuale Bedarf der Leistungsträger in der
Nachadditivierung gesenkt.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
kann abhängig
von den anfallenden verunreinigten Ölmengen und vom Bedarf an Recycling-Öl intermittierend oder
kontinuierlich gearbeitet werden. Verlustmengen an Bearbeitungsöl im Metallbearbeitungsprozeß und in
der Aufbereitung werden durch Zugabe von frischem Bearbeitungsöl bei der
Metallbearbeitung ausgeglichen.
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Die
im Rahmen der Qualitätskontrolle
des erfindungsgemäßen Aufbereitungs-Verfahrens
entwickelte Systematik in der Vorgehensweise zur Prüfung der
Verwendungsfähigkeit
des aufbereiteten Öl-Gemisches
für einen
erneuten Einsatz im Metallbearbeitungsprozeß stellt einen eigenständigen Erfindungsgedanken
dar.
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Um
die Pufferzeit für
das aufbereitete oder gegebenenfalls additivierte Öl-Gemisch
bis zur Entscheidung über
seine Verwendbarkeit zu minimieren, können in einer Qualitätskontrolle
tribologische Schnelltests und/oder chemische und/oder physikalische
Schnellanalysen mit kurzen Prüfzeiten
zur Bestimmung der Öl-Gemisch-Eigenschaften
eingesetzt werden. Weiterhin können
die Tests und Analysen mit einfachen Apparaturen durchgeführt werden,
da die Störanfälligkeit
abnimmt und kein Fachpersonal für
die Durchführung
der Qualitätskontrolle
erforderlich ist.
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In
der Praxis hat sich gezeigt, daß der
Brugger-Test (DIN 51347) zur Untersuchung des tribologischen Verhaltens
des aufbereiteten und gegebenenfalls additivierten Öl-Gemisches
die zweckmäßigste Testmethode
ist. Alternative Qualitätstests
zum Brugger-Test sind teilweise aufwendigere Prüfungen, wie der Timken-Test
nach ASTM-D-2287 oder der Verschleißtest mittels Almen-Wielandmaschine,
Verschleißwaage
nach Reichert (VKIS-Arbeitsblatt 6), Shell-Vierkugel-Apparat (DIN
51350) oder Falex-Prüfmaschine
(ASTM-D-2670).
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Um
für die
Zugabe der Leistungsträger
in der Nachadditivierung die erforderlichen Informationen über die
chemische Zusammensetzung des aufbereiteten Öl-Gemisches zu erhalten, kann
eine chemische Qualitätsanalyse
durchgeführt
werden. Das aufbereitete Öl-Gemisch
wird entweder kontinuierlich während
der Aufbereitung oder einmal vor dem Recycling-Verfahren an einer
Probe analysiert. Eine Gesamtanalyse ist nicht erforderlich, da
chemische Veränderungen
während
der Metallbearbeitung und Entfettung nur selektiv auf einige Leistungsträger wirken. Beispielsweise
werden in der Entfettung vor allem wasserlösliche Leistungsträger, wie
Zinkdialkyldithiophosphate oder Natriumsulfonate ausgewaschen. Daher
ist nur eine Analyse bezüglich
dieser Öl-Komponenten
notwendig.
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Mit
der IR-Spektroskopie kann in der Qualitätskontrolle eine einfache Schnellanalyse
zur Ermittlung der chemischen Zusammensetzung des aufbereiteten Öl-Gemisches
eingesetzt werden. Die IR-Spektroskopie erlaubt auch eine Abschätzung hinsichtlich
der Oxidation des aufbereiteten und gegebenenfalls additivierten Öl-Gemisches.
Weitere Alternativmethoden zur selektiven Additivanalyse sind die
Atomemissionsspektroskopie zur Bestimmung der Natriumsulfonate oder
Zinkdithiophosphate bzw. die kernmagnetische Resonanzspektroskopie
zur Messung des Anteils der phosphorhaltigen Zersetzungsprodukte
im aufbereiteten Öl-Gemisch. Gegebenenfalls
kann das aufbereitete Öl-Gemisch
weiteren Prüfungen
unterzogen werden, in denen andere chemische und physikalische Stoffeigenschaften
untersucht werden. Geeignete Qualitätsprüfungen sind z.B. die Alterungsbeständigkeit
nach Baader (DIN 51554), die Neutralisationszahl-Bestimmung (DIN 51558),
die Verseifungszahl-Bestimmung
(DIN 51559 bzw. DIN 53401), die Säurezahl-Bestimmung (DIN 53402)
und die Jodzahl-Bestimmung (DIN 53241), in denen spezifische Eigenschaften
für das aufbereitete Öl-Gemisch
ermittelt werden können.
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In
der Nachadditivierung wird dem aufbereiteten Öl-Gemisch eine jeweils an den
Verbrauch der Leistungsträger
angepaßte
Zusammensetzung von Leistungsträgern
zugesetzt. Diese Maßnahme
beinhaltet ebenfalls einen eigenständigen Erfindungsgedanken.
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Bei
einer während
der Aufbereitung durchgeführten
kontinuierlichen chemischen Qualitätsanalyse wird in der Nachadditivierung
eine meßwertabhängige Zusammensetzung
bzw. Menge der verbrauchten Leistungsträger zudosiert. Im Falle einer einmal
durchgeführten
chemischen Qualitätsanalyse des
jeweils in der Metallbearbeitung bei bestimmten Prozeßbedingungen
eingesetzten Bearbeitungsöls anhand
einer Probe vom aufbereiteten Öl-Gemisch wird
in der Nachadditivierung konstant eine an diese Analyse angepaßte Leistungsträger-Zusammensetzung
dem aufbereiteten Öl-Gemisch
zugegeben.
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Diese
einfache Qualitätsanalyse
bei Einsatz eines einzigen Bearbeitungsöls in den Bearbeitungsprozeß führt zu einer
merklichen Kosten- und Zeitersparnis.
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Abhängig von
dem Ergebnis des tribologischen Qualitätstests und/oder der chemischen
Qualitätsanalyse
können
dem aufbereiteten Öl-Gemisch in
der Nachadditivierung Leistungsträger wie polare Additive, Hochdruck-Additive
(EP-Additive), Verschleißschutz-Additive
(AW-Additive), Korrosionsinhibitoren, Oxidationsinhibitoren und
Metallkomplexbildner zugesetzt werden. Polare Leistungsträger, wie
Syntheseester, natürliche
Fettöle
oder Fettsäuren,
dienen zur Verbesserung des Qualitätskriteriums Reibung. Mit der
Zugabe von EP-Additiven werden die Qualitätskriterien Reibung, Verschleiß sowie
Alterung verbessert. AW-Additive, wie ZnDTP, werden als Verschleißschutz-Verbesserer
eingesetzt. Korrosions- und Oxidationsinhibitoren dienen als Alterungsschutz
zur Standzeitverlängerung
der Bearbeitungsöle.
Es wird in der Regel eine Mischung dieser Additivtypen zugegeben,
weil sie unterschiedlich und in verschiedenen Temperaturbereichen
wirksam sind.
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Die
erfindungsgemäße Aufbereitung
der Bearbeitungsöle
ist vorteilhaft in einen geschlossenen Öl-Kreislaufprozeß eingebunden.
Da das Verfahren modular aufgebaut ist, können im Einsatz befindliche Fertigungsanlagen
mit den fehlenden Aufbereitungsvorrichtungen ohne weiteres nachgerüstet werden.
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Mit
der Nachadditivierung und der Qualitätskontrolle stellt die Erfindung
einfache Verfahrensschritte zur Verfügung, welche die Standzeit
jedes eingesetzten Bearbei tungsöls
bei nahezu gleichbleibender Qualität kostengünstig verlängert. Durch den Einsatz von
recyceltem Bearbeitungsöl
werden die Betriebs- und die Entsorgungskosten gesenkt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
wird den gesetzlichen Anforderungen (Abfallgesetz) mit dem Ziel
einer möglichst
hohen stofflichen Wiederverwertung vollauf gerecht.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 in einer schaubildlichen
Darstellung ein Verfahren zur Aufbereitung von vor oder während der
Umformung eines metallischen Halbzeuges überschüssig aufgebrachtem oder verdrängtem Bearbeitungsöl;
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2 ebenfalls in einer schaubildlichen
Darstellung ein Verfahren zum Aufbereiten von in einem Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch
aus einer einer Metallumformung nachgeschalteten Entfettungsanlage enthaltenen
Bearbeitungsölen,
wobei die Aufbereitung in einer einstufigen Abtrennvorrichtung vorgenommen
wird;
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3 wiederum in schaubildlicher
Darstellung ein Verfahren zum Aufbereiten von in einem Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch
aus einer einer Metallumformung nachgeschalteten Entfettungsanlage enthaltenen
Bearbeitungsölen,
wobei die Aufbereitung in einer zweistufigen Abtrennvorrichtung
vorgenommen wird;
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4 nochmals in schaubildlicher
Darstellung ein Kombinations-Verfahren zum Aufbereiten von Bearbeitungsölen gemäß den Verfahren
der 1 und 2 und
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5 gleichfalls in schaubildlicher
Darstellung eine Variante des Verfahrens gemäß 2, wobei in einer Qualitätskontrolle
das aufbereitete Öl-Gemisch
in einem tribologischen Qualitätstest
und gegebenenfalls durch eine chemisch-physikalische Qualitätsanalyse
untersucht wird.
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In
der 1 ist ein Verfahren
zur Aufbereitung eines vor oder während der pressenden Umformung
U eines metallischen Halbzeugs 10 überschüssig aufgebrachten Bearbeitungsöls VBÖ oder verdrängten, d.h.
verunreinigten Bearbeitungsöls ÜBÖ schematisch
dargestellt.
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In
einer Öl-Gemisch-Aufbereitungseinrichtung
R für die
Bearbeitungsöle ÜBÖ und VBÖ sind hinter
einer Presse P ein Auffangbehälter
B1 und eine Abtrennvorrichtung A1 zur Feststoffabtrenung angeordnet.
Der Abtrennvorrichtung A1 sind eine Qualitätskontrolle QK1 und eine Nachadditivierung NA1
nachgeschaltet.
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Zur
besseren Bearbeitbarkeit wird vor der Umformung U des Halbzeugs 10 auf
seine Oberfläche
in einer Schmierölaufbringung
SA, wie z.B. einem Öltauchbad
oder einer Sprühanlage,
Bearbeitungsöl 11 überschüssig aufgetragen.
Das geölte Halbzeug 12 wird
der Presse P zugeführt,
in welcher während
der Umformung U verunreinigtes Bearbeitungsöl VBÖ verdrängt wird. Das während der Schmierölaufbringung
SA und der Umformung U des geölten
Halbzeugs 12 überschüssig aufgebrachte oder
verdrängte
Bearbeitungsöl ÜBÖ, VBÖ wird in dem
Auffangbehälter
B1 unterhalb der Presse P gesammelt. Dieses hier gesammelte Öl-Gemisch 11a ist
außerdem
durch Feststoffe 13, wie Schmutz oder Metallabrieb, und
Fremdöle 14,
insbesondere Hydrauliköl,
verunreinigt. In der einstufig ausgebildeten Abtrennvorrichtung
A1, bevorzugt in Form eines Separators oder eines Filters mit einer
Filterfeinheit von 5 bis 50 μm,
insbesondere 40 μm,
werden die Feststoffe 13 aus dem verunreinigten Öl-Gemisch 11a entfernt.
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Das
die Abtrennvorrichtung A1 verlassende aufbereitete Öl-Gemisch 11b wird
in der Qualitätskontrolle
QK1 auf seine Verwendungsfähigkeit
für einen
erneuten Einsatz als Recyclingöl 15 in
dem Metallbearbeitungsprozeß MP
geprüft.
Dazu wird das aufbereitete Öl-Gemisch 11b mindestens
einer Sichtkontrolle unterzogen und/oder in mindestens einem tribologischen
Qualitätstest
TQT sein tribologisches Verhalten untersucht. Mit Hilfe des Brugger-Tests (DIN 51347),
bei welchem das aufbereitete Öl-Gemisch 11b als
Schmierölfilm
zwischen sich relativ zueinander bewegenden Zylindern aufgetragen
wird, wird die Belastbarkeit nach Brugger als vorgegebenes Reib-Verschleiß-Qualitätskriterium
ermittelt.
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Bei
Einhaltung dieses Qualitätskriteriums wird
das untersuchte aufbereitete Öl-Gemisch 11b nunmehr
als Recyclingöl 15 direkt
wieder in der Schmierölaufbringung
SA verwendet.
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Weichen
die Ergebnisse in der Qualitätskontrolle
QK1 nur geringfügig
von dem vorgegebenen Wert für
das Qualitätskriterium
ab, wird in der Nachadditivierung NA1 dem aufbereiteten Öl-Gemisch 11b eine
das tribologische Verhalten verbessernde Leistungsträger-Mischung 16 zugegeben.
Die Zusammensetzung dieser Leistungsträger-Mischung 16 ist in Vorprüfungen durch
eine chemische Qualitätsanalyse
CQA (siehe auch 5) einer
Standard probe des aufbereiteten Öl-Gemisches 11b festgelegt
worden. In der Nachadditivierung NA1 wird dann eine standardisierte
Leistungsträger-Mischung 16 zum
aufbereiteten Öl-Gemisch 11b dosiert,
wobei auf die Zugabemenge regulierend von außen Einfluß genommen werden kann. Dieses
additivierte Öl-Gemisch 11c kann
trotz der durch einen geringen Anteil an Fremdöl 14 hervorgerufenen
Abweichungen ebenfalls als Recycling-Öl 15 wieder im Metallbearbeitungsprozeß MP eingesetzt
werden.
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Zeigt
die Qualitätskontrolle
QK1 jedoch, daß eine
Wiederverwendung des aufbereiteten Öl-Gemisches 11b nicht
möglich
ist, wird dieses einer herkömmlichen
Entsorgung ES1 zugeführt.
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2 zeigt im Schema ein Aufbereitungs-Verfahren
für in
einem Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch 18 enthaltene,
teilweise darin gelöste Bearbeitungsöle 11.
Der Umformung U eines Halbzeugs 10 in einem Metallbearbeitungsprozeß MP ist eine
Entfettungsanlage EF zum Reinigen von umgeformten Halbzeugen 17 nachgeschaltet,
deren Abwasser, d.h. das Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch 18 in einer
einstufigen Abtrennvorrichtung A2 aufbereitet wird.
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In
diesem Zusammenhang läßt die 2 erkennen, daß in einer Öl-Gemisch-Aufbereitungseinrichtung
R1 einer Abtrennvorrichtung A2 eine Nachadditivierung NA2 sowie
eine Qualitätskontrolle
QK2 nachgeschaltet sind.
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Das
umzuformende Halbzeug 10 in Form z.B. eines Blechs oder
Coils, wird vor der Umformung U in einer Schmierölaufbringung SA, wie z.B. einem Öltauchbad
oder einer Sprühanlage,
mit Bearbeitungsöl 11 behandelt.
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Um
die Aufbereitung des während
des Metallbearbeitungsprozesses MP verunreinigten Bearbeitungsöls 11 zu
verein fachen, kann anstelle verschiedener Bearbeitungsöle 11 mit
speziellen Reib-, Verschleiß-
und Alterungseigenschaften nur ein – aber dafür aufgrund eines höheren Leistungsträgeranteils 19 – höherwertiges
Bearbeitungsöl 11,
verwendet werden. Dieses Bearbeitungsöl 11, 19 besteht
aus einem Basis-Öl-Anteil 11 von
54,1 % und einem Leistungsträgeranteil 19 von
45,9 %, wobei auf den Ester, das Sulfonat und ZnDTP Anteile von 14,7
%, 24,6% und 6,6 % entfallen. Das AW-Additiv ZnDTP ist gleichzeitig
ein Korrosions- und Oxidationsinhibitor und beugt daher der Alterung
des eingesetzten Bearbeitungsöls 11 vor.
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Das
geölte
Halbzeug 12 wird in einer Presse P umgeformt. Hier reagiert
das Bearbeitungsöl 11 oder 11, 19 mit
der Metalloberfläche.
Unter Umständen
treten Veränderungen
am Bearbeitungsöl 11 bzw. 11, 19 aufgrund
lokaler Überhitzung
auf. Während
der Umformung U durch Pressen nimmt das Bearbeitungsöl 11 bzw. 11, 19 Feststoffe 13,
wie Schmutz und kleine Späne
auf. Weiterhin vermischt es sich mit auf der Oberfläche des
geölten
Halbzeugs 12 aufgebrachtem Fremdöl 14. Durch Leckagen
in den Schmier- und Hydraulikölkreisläufen gelangen noch
andere Fremdöle 14 in
den Metallbearbeitungsprozeß MP.
Für die
Weiterverarbeitung WA der umgeformten Halbzeuge 17 werden
ihre Oberflächen von
daran anhaftendem Bearbeitungsöl 11 bzw. 11, 19 befreit.
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Die
auf warmer Basis arbeitende Entfettungsanlage EF wird durch fünf in Reihe
geschaltete Tauchbecken gebildet, welche ein Fassungsvermögen von
V=10m3 haben.
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Jedes
umgeformte Halbzeug 17 durchläuft zuerst zwei Entfettungsbäder, in
denen die oberflächig
anhaftenden Bearbeitungsöle 11 bzw. 11, 19 mittels
einer Waschflüssigkeit 20 abgelöst werden.
Als Waschflüssigkeit 20 wird
z.B. ein an das verwendete Bearbeitungsöl 11 bzw. 11, 19 angepaß ter Reiniger 21,
u.a. bestehend aus Natronlauge und Tensiden mit einer Konzentration
von 4 Gew.-%, verwendet.
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Der
Reiniger 21 kann folgende Auswirkungen auf ein Bearbeitungsöl 11 bzw. 11, 19 hervorrufen:
Einerseits werden Leistungsträgeranteile 19,
insbesondere die wasserlöslichen
Bestandteile, wie beispielsweise ZnDTP, abgegeben und andererseits nimmt
das Bearbeitungsöl 11 Komponenten
des Reinigers 21 auf. Bei bestimmten Prozeßbedingungen
in der Entfettungsanlage EF fallen beispielsweise polare Leistungsträger aus.
Das gereinigte und ölfreie umgeformte
Halbzeug 17a wird in zwei weiteren Spülbecken gespült. Anschließend wird
in einem Konservierungsbad ein Konservierungsschutz aufgebracht,
um das ölfreie
Halbzeug 17a bis zur Weiterverarbeitung WA vor Korrosion
zu schützen.
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Zur
Standzeitverlängerung
der Entfettungs- und Spülbäder in der
Entfettungsanlage EF wird die Waschflüssigkeit 20 kontinuierlich
gereinigt. Bei optimaler Badpflege kann eine Rückbefettung beim Herausziehen
der ölfreien
Halbzeuge 17a aus der Entfettungsanlage EF unterbunden
werden.
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Das Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch 18 aus den
Entfettungsbädern
wird mittels einer einstufigen Abtrennvorrichtung A2, insbesondere
einem Separator, mit einer Kapazität von 3 m3/h
in seine Bestandteile: aufbereitetes Öl-Gemisch 11b, Feststoffe 13 und
Waschflüssigkeit 20 getrennt.
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Die
Spülbäder sind
durch 10 bis 25 % Verschleppung von Bearbeitungsöl 11 und Waschflüssigkeit 20 verunreinigt.
Dieses Abwasser wird mittels eines Koalisierplattenklärers mit
einer Kapazität
von 3 m3/h vom Bearbeitungsöl 11 befreit,
damit nachfolgend das aufbereitete Öl-Gemisch 11b und
die Waschflüssigkeit 20 wieder
verwertet werden können.
Die Feststoffe 13 werden abgeschieden.
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Das
aufbereitete Öl-Gemisch 11b enthält neben
dem eingesetzten Bearbeitungsöl 11 Leistungsträgeranteile 19,
Fremdöle 14 sowie
geringe Anteile an Waschflüssigkeit 20,
die beim erneuten Einsatz des aufbereiteten Öl-Gemisches 11b im
Metallbearbeitungsprozeß MP
die Entfettung in der Entfettungsanlage EF erleichtern.
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Bei
einer in einer Voruntersuchung des aufbereiteten Öl-Gemisches 11b bestimmten
Qualitätsanalyse
CQA (siehe auch 5) wurde
folgende chemische Zusammensetzung analytisch ermittelt:
Ein
Anteil von 83,6 % an Basisöl
und ein Anteil von 16,4 % an Ester. Die wasserlöslichen Leistungsträger-Anteile 19,
wie z.B. ZnDTP und Natriumsulfonat, wurden in der Entfettungsanlage
EF ausgewaschen. Daher geht durch die Aufbereitung ungefähr 1/3 der ursprünglich eingesetzten
Menge an Bearbeitungsöl 11 verloren.
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Dem
aufbereiteten Öl-Gemisch 11b werden in
der Nachadditivierung NA2 die fehlenden Leistungsträger in einer
Mischung 16 zugegeben. Diese Leistungsträger-Mischung 16 wird
standardmäßig als 10
%-ige Mischung ausgeführt.
Die Einmischung erfolgt chargenweise bei einer erhöhten Temperatur von
60° bis
65°C mit
einem Propellerrührer.
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Das
derart additivierte Öl-Gemisch 11c wird in
der Qualitätskontrolle
QK2 auf seine Verwendungsfähigkeit
für einen
erneuten Einsatz als Recycling-Öl 15 in
dem Metallbearbeitungsprozeß MP
geprüft.
In mindestens einem tribologischen Qualitätstest TQT wird das tribologische
Verhalten des additivierten Öl-Gemisches 11c untersucht.
Der Brugger-Test (DIN 51347) ist wiederum eine geeignete Schnellprüfung, mit
dem der Reibverschleiß ermittelt wird.
Bei Einhaltung dieses Qualitätskriteriums
kann das untersuchte additivierte Öl-Gemisch 11c als
Recycling-Öl 15 direkt
in die Schmierölaufbringung
SA zurückgeführt werden.
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Anderenfalls
wird das additivierte Öl-Gemisch 11c einer
erneuten Nachadditivierung NA2 unterzogen, so daß es als nachadditiviertes Öl-Gemisch 11d dem
Metallbearbeitungsprozeß MP
zugeleitet wird, oder es wird das additivierte Öl-Gemisch 11c einer
Entsorgung ES2 zugeführt,
wenn das Ergebnis der Qualitätskontrolle
QK2 sehr schlecht ist.
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Bei
dem anhand der 3 veranschaulichten
Verfahren wird – abweichend
zum Verfahren gemäß 2 – das Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch 18 in
einer zweistufigen Aufbereitungseinrichtung R2 aufbereitet.
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Das Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch 18 aus der
Entfettungsanlage EF wird der ersten Trennstufe A2 in Form eines Ölabscheiders
zugeführt,
in welcher aufgrund der Dichteunterschiede des in dem Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch 18 enthaltenen
Bearbeitungsöls 11 und
der Waschflüssigkeit 20 eine Phasentrennung
stattfindet. Hierbei kann an der Grenzfläche zwischen der abgesetzten
Waschflüssigkeit 20 und
dem aus der Trennstufe A2 tretenden behandelten, geringe Restanteile
Wasser enthaltenden Öl-Gemisch 11e eine
cremige Zwischenschicht auftreten, da die im Reiniger 21 enthaltenen
Tenside wegen ihrer Grenzflächenaktivität eine homogene Phasenbildung
erschweren. Diese Zwischenschicht wird entweder abgesaugt oder durch
einen Skimmer bzw. ein Förderband
abgeschieden. Anschließend wird
in einer zweiten Trennstufe A3 in Form eines Separators das behandelte Öl-Gemisch 11e auch
von Restanteilen der Waschflüssigkeit 20 und
ausgefallenen Reinigern 21 gesäubert.
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Das
derart aufbereitete Öl-Gemisch 11b gelangt
dann in eine Nachadditivierung NA2. Das additivierte Öl-Gemisch 11c wird
anschließend
in einer Qualitätskontrolle
QK2 mittels des Brugger-Testes (DIN 51347) auf seine Verwendung
für einen
erneuten Einsatz als Recycling-Öl 15 untersucht.
Es kann aber auch noch einmal nachadditivert und dann als nachadditiviertes Öl-Gemisch 11d dem
Metallbearbeitungsprozeß MP
zugeführt
werden.
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Bei
Nichteinhaltung der Qualitätskriterien wird
das additivierte Öl-Gemisch 11c der
Entsorgung ES2 zugeführt.
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In
der 4 ist im Ablaufschema
eine Kombination der anhand der 1 und 2 veranschaulichten Verfahren
dargestellt.
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Bei
diesem kombinativen Verfahren werden sowohl das vor und während der
Umformung U überschüssig aufgebrachte
oder verdrängte
Bearbeitungsöl ÜBÖ, VBÖ als auch
das in dem Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch 18 aus
der Entfettungsanlage EF enthaltene Bearbeitungsöl 11 recycelt. Ansonsten gelten
die Erläuterungen
zu den 1 und 2.
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5 zeigt anhand eines Ablaufschemas eine
Variante des Verfahrens gemäß 2 mit einer Qualitätskontrolle
QK2, in der ein tribologischer Qualitätstest TQT und gegebenenfalls
eine chemische Qualitätsanalyse
CQA durchgeführt
werden.
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- 10
- Halbzeug
ungeölt
- 11
- Bearbeitungsöl, sauber
- ÜBÖ
- Bearbeitungsöl, überschüssig
- VBÖ
- Bearbeitungsöl, verunreinigt
- 1a
- Öl-Gemisch,
verunreinigt
- 11b
- Öl-Gemisch,
aufbereitet
- 11c
- Öl-Gemisch,
additiviert
- 11d
- Öl-Gemisch,
nachadditiviert
- 11e
- Öl-Gemisch
mit Restanteilen Wasser
- 12
- Halbzeug
beölt
- 13
- Feststoffe
- 14
- Fremdöle
- 15
- Recycling-Öl
- 16
- Leistungsträger-Mischung
- 17
- umgeformte
Halbzeuge
- 17a
- ölfreie umgeformte
Halbzeuge
- 18
- Öl-Waschflüssigkeits-Gemisch
- 19
- Leistungsträgeranteil
- 20
- Waschflüssigkeit
- 21
- Reiniger
- A1
- Abtrennvorrichtung
- A2
- Abtrennvorrichtung
- A3
- Abtrennvorrichtung
- B1
- Auffangbehälter
- CQA
- Qualitätsanalyse
- EF
- Entfettungsanlage
- ES1
- Entsorgung
- ES2
- Entsorgung
- MP
- Metallbearbeitungsprozeß
- NA1
- Nachadditivierung
- NA2
- Nachadditivierung
- P
- Presse
- QK1
- Qualitätskontrolle
- QK2
- Qualitätskontrolle
- R
- Aufbereitungseinrichtung
- R1
- Aufbereitungseinrichtung
- R2
- Aufbereitungseinrichtung
- SA
- Schmierölaufbringung
- TQT
- tribologischer
Qualitätstest
- U
- Umformung
- WA
- Weiterverarbeitung