DE11214C

DE11214C - Apparat, welcher die Geschwindigkeit eines Gas- oder Flüssigkeitsstromes anzeigt, genannt "Vaporimeter"

Info

Publication number: DE11214C
Application number: DENDAT11214D
Authority: DE
Original assignee: Dr. O. BRAUN in Berlin W., Wichmannstr. 18

Description

1880.

Klasse 42.

Dr. O. BRAUN in BERLIN.

Apparat, welcher die Geschwindigkeit eines Gas- oder Flüssigkeitsstromes anzeigt,

genannt „Vaporimeter".

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1880 ab.

Beiliegende Zeichnung zeigt den Apparat in zwei Formen, nämlich Fig. 1 bis 3 den einfach-, Fig. 4 bis 6 den doppeltwirkenden.

Wenn in der Röhre A eine Flüssigkeit oder ein Gas in Ruhe sich befindet, so steht das Quecksilber in den beiden Röhrchen B und b gleich hoch, einerlei, welcher Druck in A herrscht.

Wird die Flüssigkeit oder das Gas, wofür der Kürze halber immer Luft gesagt werden möge, in A in Bewegung gesetzt, in der Richtung des Pfeiles oder auch umgekehrt, so steigt das Quecksilber in b, und zwar um so höher, in je rascherem Strom die Luft an der Mündung von b vorüberstreicht. Es giebt also die Differenz der Quecksilberstände in B und b ein Mafs ab, aus welchem man auf die Menge der durch A strömenden Luft scbliefsen kann.

Statt Quecksilbers kann auch eine jede andere Flüssigkeit genommen werden, wenn es sich um Gase handelt; auch kann man die Röhrchen B und b zur Erhöhung der Empfindlichkeit schief legen.

Die Richtung der Röhre A ist gleichgültig.

Bei dem doppeltwirkenden Apparat ist an Stelle der Röhre B ein zweites Röhrchen b, getreten (s. Fig. 4 bis 6). :

Wenn in A Ruhe herrscht, so ist, unabhängig vom Druck, der Stand des Quecksilbers in b und b, auf o.

Wird in der Richtung des Pfeiles geblasen, so steigt das Quecksilber in b, und fällt in b; wird in umgekehrter Richtung geblasen, so fällt das Quecksilber in b_t und steigt in b.

Die Richtung der Röhre A ist auch hier ohne Einflufs, und die Röhrchen b und b, können zur Erhöhung der Empfindlichkeit auch hier schief gelegt werden.

Weil sich die Wirkungen des Luftstromes auf die Röhrchen b und b, summiren, so ist diese Art des Apparates empfindlicher als die zuerst beschriebene, und hat auch noch den Vortheil, dafs man an Stelle der Glasröhrchen b und ^₁ zwei Manometer (beliebiger Art) setzen kann, so dafs man dann aus der Differenz der durch sie angezeigten Drucke gerade so auf die Stärke des Luftstromes schliefsen kann, wie aus dem Stand des Quecksilbers in b und b,.

Endlich kann man auch den Apparat mit Hülfe eingeschmolzener Platindrähte c und c, (s. Fig. 5) und eines Elektromagneten Zeichen geben lassen oder einen Regulator in Gang setzen, wenn eine gewisse Geschwindigkeit des Luftstromes in A über- oder unterschritten wird.

Für besondere Zwecke, z. B. zur Bestimmung der Windgeschwindigkeit, kann die Röhre A entbehrt werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Apparat, welcher die Geschwindigkeit eines Gas- oder Flüssigkeitsstromes anzeigt, genannt Vaporimeter, bestehend:

a) in einer unten geschlossenen, eine Flüssigkeit enthaltenden Röhre B, in welcher eine an beiden Enden offene Röhre b steht, deren oberes Ende in das den Gasstrom enthaltende Gefäfs A mündet, oder

b) in einer zweischenkligen Röhre b b,, deren Bug mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, und deren in entgegengesetztem Sinne umgebogene offene Enden in das den Gasstrom enthaltende Gefäfs A in der Art münden, dafs das eine Ende sich gegen die Richtung des Stromes-' kehrt, während das andere nach der entgegengesetzten Seite gerichtet ist.

2. Die Verbindung eines solchen Apparates mit einem elektromagnetischen Signalapparat.