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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektronische Spiegelvorrichtung, die eine Anzeigeeinheit enthält, die durch eine Flüssigkristallanzeige ausgebildet ist, und zur Überprüfung einer Umgebung eines Fahrzeugs verwendet wird.
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Technischer Hintergrund
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Es ist eine Fahrzeug-Anzeigevorrichtung (nachfolgend als eine „elektronische Spiegelvorrichtung“ bezeichnet) in der Praxis eingesetzt worden, die eine Anzeigeeinheit enthält, die ausgelegt ist, ein Fahrzeug-Umgebungssichtfeld (z. B. ein hinteres Sichtfeld), das mit einer Fahrzeug-Kamera aufgenommen wird, anzuzeigen, und ausgelegt ist, eine visuelle Erkennung des Fahrzeug-Umgebungssichtfelds mit Hilfe eines Spiegelbilds in einem optischen Spiegel oder eines Kamerabilds auf der Anzeigeeinheit zu ermöglichen. Die Anzeigeeinheit kann durch eine Flüssigkristallanzeige ausgebildet sein, die eine Flüssigkristalltafel und eine Hintergrundbeleuchtungseinheit enthält. Die folgende Beschreibung verwendet den Begriff „Spiegelmodus“ für die visuelle Erkennung des Umgebungssichtfelds mit Hilfe des Spiegelbilds in dem optischen Spiegel und den Begriff „Anzeigemodus“ für die visuelle Erkennung des Umgebungssichtfelds mit Hilfe des Kamerabilds auf der Anzeigeeinheit.
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Es ist bekannt, dass die Flüssigkristallanzeige, wenn die Hintergrundbeleuchtungseinheit für einen langen Zeitraum in Betrieb ist, aufgrund eines Umgebungstemperaturanstiegs eine beschleunigte Degradation einer Leuchtdiode (LED) oder dergleichen, durch welche die Hintergrundbeleuchtungseinheit ausgebildet ist, erfährt. Angesichts dessen ist die Hintergrundbeleuchtungseinheit beim Betrieb in einer Hochtemperaturumgebung in der zulässigen Leuchtdichte zu begrenzen, um eine Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit zu reduzieren (z. B PTL 1). Konkret offenbart PTL 1 das Senken der maximal zulässigen Leuchtdichte einer Hintergrundbeleuchtungseinheit bei steigender Umgebungstemperatur der Hintergrundbeleuchtungseinheit.
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Die Hintergrundbeleuchtungseinheit in der Flüssigkristallanzeige weist eine mindestens zu erreichende Leuchtdichte auf, die so eingestellt wird, dass eine Verschlechterung der Erkennbarkeit vermieden wird. In einer Hochtemperaturumgebung, die eine beschleunigte Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit verursacht, wird die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit innerhalb eines Bereichs von der mindestens zu erreichenden Leuchtdichte bis zur maximal zulässigen Leuchtdichte eingestellt.
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Liste der Anführungen
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Patentliteratur
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PTL 1: Ungeprüfte japanische Patentveröffentlichung Nr. 2007-219008
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung schafft eine elektronische Spiegelvorrichtung, welche die Degradation einer Hintergrundbeleuchtungseinheit in einer Flüssigkristallanzeige reduziert und die Erkennbarkeit des hinteren Fahrzeug-Sichtfelds eines Fahrzeug-Umgebungssichtfelds ermöglicht.
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Die elektronische Spiegelvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung enthält eine Anzeigeeinheit, einen optischen Spiegel, einen Modusumschalter und eine Leuchtdichte-Einstelleinheit. Die Anzeigeeinheit ist ausgelegt, ein Kamerabild eines Umgebungssichtfelds eines Fahrzeugs, das mit einer Fahrzeug-Kamera aufgenommen wird, anzuzeigen. Der optische Spiegel ist auf einer Anzeigefläche der Anzeigeeinheit angeordnet und ausgelegt, ein Spiegelbild des Umgebungssichtfelds zu reflektieren. Der Modusumschalter ist ausgelegt, zwischen einem Spiegelmodus für die visuelle Erkennung des Umgebungssichtfelds mit Hilfe des Spiegelbilds in dem optischen Spiegel und einem Anzeigemodus für die visuelle Erkennung des Umgebungssichtfelds mit Hilfe des Kamerabilds auf der Anzeigeeinheit umzuschalten. Die Leuchtdichte-Einstelleinheit stellt die Leuchtdichte der Anzeigeeinheit zwischen einem ersten Leuchtdichte-Schwellenwert zum Erreichen der Erkennbarkeit und einem zweiten Leuchtdichte-Schwellenwert zum Reduzieren der Degradation der Anzeigeeinheit ein. Der Modusumschalter ist ausgelegt, von dem Anzeigemodus in den Spiegelmodus umzuschalten, wenn der erste Leuchtdichte-Schwellenwert den zweiten Leuchtdichte-Schwellenwert überschreitet.
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Die vorliegende Erfindung erreicht eine Reduzierung der Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit in der Flüssigkristallanzeige und ermöglicht die Erkennbarkeit des Fahrzeug-Umgebungssichtfelds.
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Figurenliste
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- 1 ist eine Ansicht, die einen Installationszustand einer elektronischen Spiegelvorrichtung gemäß einer beispielhaften Ausführungsform darstellt.
- 2 ist ein Diagramm, das eine beispielhafte Auslegung der elektronischen Spiegelvorrichtung gemäß der beispielhaften Ausführungsform darstellt.
- 3 ist ein Ablaufdiagramm, das beispielhaft eine durch die elektronische Spiegelvorrichtung ausgeführte Anzeigeverarbeitung darstellt.
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Beschreibung einer Ausführungsform
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Vor der Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind kurz Probleme einer herkömmlichen Technik beschrieben. In einem Fall, in welchem die maximal zulässige Leuchtdichte bei einem Anstieg der Umgebungstemperatur einer Hintergrundbeleuchtungseinheit eingestellt wird, kann die mindestens zu erreichende Leuchtdichte nicht unbedingt bereitgestellt werden. Die mindestens zu erreichende Leuchtdichte kann beispielsweise nicht bereitgestellt werden, wenn die mindestens zu erreichende Leuchtdichte aufgrund einer hohen Umgebungsbeleuchtungsstärke zu hoch ist oder wenn die maximal zulässige Leuchtdichte aufgrund einer hohen Umgebungstemperatur der Hintergrundbeleuchtungseinheit zu niedrig ist. In diesem Fall nimmt die Erkennbarkeit ab, falls bevorzugt die Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit reduziert wird, oder die Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit beschleunigt sich, falls die Erkennbarkeit Priorität erhält. Eine herkömmliche elektronische Spiegelvorrichtung ermöglicht folglich nicht die Reduzierung der Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit in einer Flüssigkristallanzeige bei gleichzeitiger Ermöglichung der Erkennbarkeit eines Fahrzeug-Umgebungssichtfelds.
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Eine beispielhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben.
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1 ist eine Ansicht, die einen Installationszustand einer elektronischen Spiegelvorrichtung 1 gemäß der beispielhaften Ausführungsform darstellt. 2 ist ein Diagramm, das eine beispielhafte Auslegung der elektronischen Spiegelvorrichtung 1 darstellt. Die elektronische Spiegelvorrichtung 1 kann in einer Mitte in einem oberen Abschnitt (wo typischerweise ein Windschutzscheiben-Rückspiegel angebracht ist) einer Windschutzscheibe in einem Innenraum eines Fahrzeugs V angebracht sein und wird zur Überprüfung eines hinteren Sichtfelds des Fahrzeugs verwendet.
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Wie in 1 und 2 dargestellt, enthält die elektronische Spiegelvorrichtung 1 einen Prozessor 11, eine Anzeigeeinheit 12, einen optischen Spiegel 13, eine Bedieneinheit 14, eine Rückschaukamera 21, einen Beleuchtungsstärkesensor 22, einen Temperaturfühler 23 und dergleichen. Die Rückschaukamera 21, der Beleuchtungsstärkesensor 22 und der Temperaturfühler 23 können durch eine vorhandene Ausrüstung des Fahrzeugs V ausgebildet sein.
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Die Rückschaukamera 21 enthält ein Bilderfassungselement wie etwa einen CCD-(Charge Coupled Device)-Bildsensor oder einen CMOS-(Complementary Metal Oxide Semiconductor)-Bildsensor. Ein durch das Bilderfassungselement photoelektrisch umgewandeltes elektrisches Signal, das ein Bild des hinteren Sichtfelds darstellt, wird mittels drahtloser oder drahtgebundener Kommunikation an die elektronische Spiegelvorrichtung 1 übermittelt.
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Der Beleuchtungsstärkesensor 22 erfasst die Beleuchtungsstärke um die Anzeigeeinheit 12. Die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 (ein erster Leuchtdichte-Schwellenwert) einer Hintergrundbeleuchtungseinheit wird entsprechend einem Erfassungsergebnis (Umgebungsbeleuchtungsstärke) des Beleuchtungsstärkesensors 22 eingestellt. Die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 für eine Vielzahl von Umgebungsbeleuchtungsstärkewerten wird im Voraus und experimentell ermittelt und in einem Nur-Lese-Speicher (ROM) 112 oder dergleichen gespeichert. Die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 wird so eingestellt, dass sie bei zunehmender Umgebungsbeleuchtungsstärke größer wird. Die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 kann alternativ unabhängig von der Umgebungsbeleuchtungsstärke einen konstanten Wert aufweisen.
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Der Temperaturfühler 23 erfasst die Umgebungstemperatur der Hintergrundbeleuchtungseinheit. Die maximal zulässige Leuchtdichte L2 (ein zweiter Leuchtdichte-Schwellenwert) der Hintergrundbeleuchtungseinheit wird entsprechend einem Erfassungsergebnis (Umgebungstemperatur) des Temperaturfühlers 23 eingestellt. Die maximal zulässige Leuchtdichte L2 für eine Vielzahl von Umgebungstemperaturwerten wird im Voraus und experimentell ermittelt und im ROM 112 oder dergleichen gespeichert. Die maximal zulässige Leuchtdichte L2 wird nicht eingestellt, falls die Umgebungstemperatur kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert ist (z. B. 80 °C). Die maximal zulässige Leuchtdichte L2 kann alternativ unabhängig von der Umgebungstemperatur einen konstanten Wert aufweisen.
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Die Anzeigeeinheit 12 ist durch eine Flüssigkristallanzeige ausgebildet, die eine Flüssigkristalltafel und die Hintergrundbeleuchtungseinheit (nicht dargestellt) enthält. Die Flüssigkristalltafel weist eine Außenform auf, die einer Außenform des optischen Spiegels 13 ähnlich ist oder mit einem Anzeigebereich übereinstimmt.
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Der optische Spiegel 13 ist an einer Stirnfläche (in einer Öffnung eines Gehäuses (ohne Bezugszeichen)) angeordnet. Die Anzeigeeinheit 12 ist an einer Rückfläche (innerhalb des Gehäuses) des optischen Spiegels 13 angeordnet. Der optische Spiegel 13 ist ein optisches Element, das ausgelegt ist, einfallendes Licht von einer Vorderfläche zu reflektieren und einfallendes Licht von der Rückfläche durch den optischen Spiegel 13 hindurchzulassen. Beispiele des optischen Spiegels 13 beinhalten einen halbdurchlässigen Spiegel, dessen Reflexionsgrad und Transmissionsgrad gleich sind.
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Die elektronische Spiegelvorrichtung 1 weist einen Anzeigemodus für die visuelle Erkennung des hinteren Sichtfelds mit Hilfe eines Kamerabilds auf der Anzeigeeinheit 12 und einen Spiegelmodus für die visuelle Erkennung des hinteren Sichtfelds mit Hilfe eines Spiegelbilds in dem optischen Spiegel 13 auf. In dem Anzeigemodus ist die Anzeigeeinheit 12 in einem eingeschalteten Zustand und ein Benutzer (z. B. ein Fahrer) erkennt durch den optischen Spiegel 13 visuell das Kamerabild auf der Anzeigeeinheit 12. In dem Spiegelmodus ist die Anzeigeeinheit 12 in einem ausgeschalteten Zustand und der Benutzer erkennt visuell das Spiegelbild in dem optischen Spiegel 13.
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Das Umschalten zwischen dem Anzeigemodus und dem Spiegelmodus kann synchron mit der Bedienung der Bedieneinheit 14 ausgeführt werden. Die vorliegende beispielhafte Ausführungsform umfasst weiterhin das erzwungene Umschalten von dem Anzeigemodus in den Spiegelmodus in Abhängigkeit davon, ob die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit einstellbar ist oder nicht.
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Der Prozessor 11 enthält eine Zentraleinheit (CPU) 111, einen Nur-Lese-Speicher (ROM) 112, einen Direktzugriffsspeicher (RAM) 113 und dergleichen. Das ROM 112 speichert Programme, die zum Umsetzen von Funktionen verwendet werden, und grundlegende Einstelldaten. Die CPU 111 liest ein Programm, das an einen Verarbeitungsinhalt angepasst ist, aus dem ROM 112 aus, entwickelt das Programm in dem RAM 113 und führt eine zentralisierte Steuerung des Verhaltens jedes Blocks in der elektronischen Spiegelvorrichtung 1 in Zusammenarbeit mit dem entwickelten Programm aus. Der Prozessor 11 fungiert als Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A und Modusumschalter 11B.
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Die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A stellt die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit in der Anzeigeeinheit 12 ein. Genauer steuert die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A den Strom, der in eine LED fließt, durch welche die Hintergrundbeleuchtungseinheit ausgebildet ist, um die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit einzustellen. Der in die LED fließende Strom wird durch eine Pulsweitenmodulations-(PWM)-Steuerung eingestellt.
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Die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A steuert den Strom, der in die LED fließt, auf solche Weise, dass die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit größer als die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 ist, um eine Verschlechterung der Erkennbarkeit des Kamerabilds zu vermeiden. Die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A steuert den Strom, der in die LED fließt, auf solche Weise, dass die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit die maximal zulässige Leuchtdichte L2 in einer Hochtemperaturumgebung nicht überschreitet, um die Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit zu reduzieren. Die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit fällt dementsprechend in einen Bereich von der mindestens zu erreichenden Leuchtdichte L1 bis zur maximal zulässigen Leuchtdichte L2 in einer Hochtemperaturumgebung.
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Die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 und die maximal zulässige Leuchtdichte L2 werden unabhängig voneinander eingestellt, und die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 kann somit die maximal zulässige Leuchtdichte L2 überschreiten. In einem solchen Fall kann die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit nicht so einstellen, dass die Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit reduziert und gleichzeitig die Erkennbarkeit des Kamerabilds ermöglicht wird.
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Der Modusumschalter 11B schaltet zwischen dem Anzeigemodus und dem Spiegelmodus automatisch um in Abhängigkeit davon, ob die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit einstellen kann oder nicht. Der Modusumschalter 11B ist nachfolgend im Hinblick auf seine Funktion unter Bezugnahme auf ein in 3 dargestelltes Ablaufdiagramm ausführlich beschrieben.
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3 ist ein Ablaufdiagramm, das beispielhaft die durch den Prozessor 11 ausgeführte Modusumschaltverarbeitung darstellt. Um diese Verarbeitung auszuführen, wird die elektronische Spiegelvorrichtung 1 gleichzeitig mit dem Start einer Energiequelle (einem Verbrennungs- oder Elektromotor) des Fahrzeugs gestartet, und die CPU 111 liest ein Modusumschaltprogramm, das in dem ROM 112 gespeichert ist, und führt das Programm aus. Die Modusumschaltverarbeitung wird während der Fahrt des Fahrzeugs wiederholt ausgeführt.
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In Schritt S101 bestimmt der Prozessor 11, ob der Anzeigemodus aktiv ist oder nicht. Falls der Anzeigemodus aktiv ist („JA“ in Schritt S101), wird der Prozessablauf mit Schritt S102 fortgesetzt. Falls der Anzeigemodus nicht aktiv ist („NEIN“ in Schritt S101), wird der Prozessablauf mit Schritt S107 fortgesetzt.
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In Schritt S102 erfasst der Prozessor 11 die Umgebungstemperatur der Hintergrundbeleuchtungseinheit entsprechend einem Erfassungssignal von dem Temperaturfühler 23.
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In Schritt S103 bestimmt der Prozessor 11, ob die Hintergrundbeleuchtungseinheit in einer Hochtemperaturumgebung betrieben wird oder nicht. Der Prozessor 11 vergleicht die Umgebungstemperatur der Hintergrundbeleuchtungseinheit mit dem vorgegebenen Schwellenwert (z. B. 80 °C) und bestimmt, dass die Hintergrundbeleuchtungseinheit in einer Hochtemperaturumgebung betrieben wird, falls die Umgebungstemperatur größer als der Schwellenwert ist. Falls die Hintergrundbeleuchtungseinheit in einer Hochtemperaturumgebung betrieben wird („JA“ in Schritt S103), wird der Prozessablauf mit Schritt S104 fortgesetzt. Falls die Hintergrundbeleuchtungseinheit nicht in einer Hochtemperaturumgebung betrieben wird („NEIN“ in Schritt S103), ist die Modusumschaltverarbeitung abgeschlossen. In diesem Fall wird keine maximal zulässige Leuchtdichte L2 eingestellt, und die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A kann die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit in geeigneter Weise einstellen, sodass der Anzeigemodus dauerhaft aktiv ist.
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In Schritt S104 erfasst der Prozessor 11 die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 (den ersten Leuchtdichte-Schwellenwert) und die maximal zulässige Leuchtdichte L2 (den zweiten Leuchtdichte-Schwellenwert). Die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 wird entsprechend der momentanen Umgebungsbeleuchtungsstärke eingestellt. Die maximal zulässige Leuchtdichte L2 wird entsprechend der momentanen Umgebungstemperatur eingestellt.
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In Schritt S105 bestimmt der Prozessor 11, ob die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 überschreitet oder nicht. Falls die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 überschreitet („JA“ in Schritt S105), kann die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A die Leuchtdichte nicht einstellen. Der Prozessablauf wird in diesem Fall mit Schritt S106 fortgesetzt. Falls die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 nicht überschreitet („NEIN“ in Schritt S105), kann die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit in geeigneter Weise einstellen, und die Modusumschaltverarbeitung ist dementsprechend abgeschlossen. In diesem Fall ist der Anzeigemodus dauerhaft aktiv.
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In Schritt S106 schaltet der Prozessor 11 von dem Anzeigemodus in den Spiegelmodus um. Falls die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 überschreitet, kann die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit nicht in geeigneter Weise einstellen. In diesem Fall kann das Kamerabild eine verschlechterte Erkennbarkeit aufweisen und Sicherheitsrisiken verursachen. Die elektronische Spiegelvorrichtung wird daher in den Spiegelmodus umgeschaltet, um den Benutzer zu veranlassen, das Spiegelbild in dem optischen Spiegel 13 visuell zu erkennen, sodass die Erkennbarkeit des hinteren Fahrzeug-Sichtfelds ermöglicht wird.
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Nach dem Umschalten der elektronischen Spiegelvorrichtung von dem Anzeigemodus in den Spiegelmodus auf diese Weise kann die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A die Leuchtdichte in geeigneter Weise einstellen, falls die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 aufgrund mindestens einer aus einer Abnahme der Umgebungstemperatur der Hintergrundbeleuchtungseinheit und einer Abnahme der Umgebungsbeleuchtungsstärke der Anzeigeeinheit 12 kleiner oder gleich der maximal zulässigen Leuchtdichte L2 wird. In diesem Fall erfolgt eine Umschaltung eines visuellen Erkennungsmodus von dem Spiegelmodus in den Anzeigemodus. In Schritt S107 bis Schritt S112 wird die Verarbeitung zur Rückkehr von dem Spiegelmodus in den Anzeigemodus ausgeführt.
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In Schritt S107 bestimmt der Prozessor 11, ob ein erzwungener Spiegelmodus aktiv ist oder nicht. Der erzwungene Spiegelmodus ist ein Spiegelmodus, der durch die automatische Umschaltung in Schritt S106 eingestellt wird, und beinhaltet nicht den manuell durch den Benutzer eingestellten Spiegelmodus. Falls der erzwungene Spiegelmodus aktiv ist („JA“ in Schritt S107), wird der Prozessablauf mit Schritt S108 fortgesetzt. Falls der erzwungene Spiegelmodus nicht aktiv ist („NEIN“ in Schritt S107), ist die Modusumschaltverarbeitung abgeschlossen. Wenn der Benutzer den Spiegelmodus manuell einstellt, erfolgt unter Berücksichtigung der Absicht des Benutzers keine Umschaltung von dem Spiegelmodus in den Anzeigemodus.
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In Schritt S108 erfasst der Prozessor 11 die Umgebungstemperatur der Hintergrundbeleuchtungseinheit entsprechend einem Erfassungssignal von dem Temperaturfühler 23.
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In Schritt S109 bestimmt der Prozessor 11, ob die Hintergrundbeleuchtungseinheit in einer Hochtemperaturumgebung betrieben wird oder nicht. Der Prozessor 11 vergleicht die Umgebungstemperatur der Hintergrundbeleuchtungseinheit mit dem vorgegebenen Schwellenwert (z. B. 80 °C) und bestimmt, dass die Hintergrundbeleuchtungseinheit in einer Hochtemperaturumgebung betrieben wird, falls die Umgebungstemperatur größer als der Schwellenwert ist. Falls die Hintergrundbeleuchtungseinheit in einer Hochtemperaturumgebung betrieben wird („JA“ in Schritt S109), wird der Prozessablauf mit Schritt S110 fortgesetzt. Falls die Hintergrundbeleuchtungseinheit nicht in einer Hochtemperaturumgebung betrieben wird („NEIN“ in Schritt S109), das heißt, falls die Nutzungsumgebung von einer Hochtemperaturumgebung in eine Niedertemperaturumgebung übergegangen ist, wird der Prozessablauf mit Schritt S112 fortgesetzt.
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Der Schwellenwert der Umgebungstemperatur, der in Schritt S109 und Schritt S103 ein Kriterium zur Bestimmung, ob die Nutzungsumgebung eine Hochtemperaturumgebung ist oder nicht, darstellt, weist vorzugsweise einen maximalen Hysteresefehler auf. Dadurch wird ein häufiges Umschalten des visuellen Erkennungsmodus und eine dadurch herbeigeführte Verschlechterung der Erkennbarkeit verhindert.
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In Schritt S110 erfasst der Prozessor 11 die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 (den ersten Leuchtdichte-Schwellenwert) und die maximal zulässige Leuchtdichte L2 (den zweiten Leuchtdichte-Schwellenwert).
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In Schritt S111 bestimmt der Prozessor 11, ob die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 überschreitet oder nicht. Genauer bestimmt der Prozessor 11, ob die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A dauerhaft nicht in der Lage ist, die Leuchtdichte in geeigneter Weise einzustellen, oder nicht. In einem Fall, in welchem die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 überschreitet („JA“ in Schritt S111), ist die Modusumschaltverarbeitung abgeschlossen. In diesem Fall ist der erzwungene Spiegelmodus dauerhaft aktiv. In einem anderen Fall, in welchem die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 nicht überschreitet („NEIN“ in Schritt S111), kann die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit in geeigneter Weise einstellen und der Prozessablauf wird dementsprechend mit Schritt S112 fortgesetzt.
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Die maximal zulässige Leuchtdichte L2, die ein Kriterium für den Vergleich mit der mindestens zu erreichenden Leuchtdichte L1 in Schritt S105 und Schritt S111 darstellt, weist bevorzugt einen maximalen Hysteresefehler auf. Dadurch wird ein häufiges Umschalten des visuellen Erkennungsmodus und eine dadurch herbeigeführte Verschlechterung der Erkennbarkeit verhindert.
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In Schritt S112 schaltet der Prozessor 11 von dem Spiegelmodus in den Anzeigemodus um. Falls die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 nicht überschreitet, das heißt, falls die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A in die Lage versetzt wird, die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit auf einen Wert einzustellen, der größer oder gleich der mindestens zu erreichenden Leuchtdichte ist, wird der visuelle Erkennungsmodus in den Anzeigemodus zurückgeschaltet. Das Kamerabild im Anzeigemodus wird einer Lichtsteuerung unterzogen und ist somit als Blendschutzmaßnahme nützlich, wenn das Scheinwerferlicht eines nachfolgenden Fahrzeugs blendet.
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Die Umschaltung von dem Anzeigemodus in den Spiegelmodus und die Rückkehr von dem Spiegelmodus in den Anzeigemodus werden wie oben beschrieben ausgeführt.
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Die elektronische Spiegelvorrichtung 1 enthält die Anzeigeeinheit 12, den optischen Spiegel 13, den Modusumschalter 11B und die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A. Die Anzeigeeinheit 12 enthält die Flüssigkristalltafel und die Hintergrundbeleuchtungseinheit und zeigt ein Kamerabild des hinteren Fahrzeug-Sichtfelds (Umgebungssichtfelds), das mit der Rückschaukamera 21 (Fahrzeug-Kamera) aufgenommen wird, an. Der optische Spiegel 13 ist angrenzend an die Flüssigkristalltafel angeordnet und ausgelegt, ein Spiegelbild des hinteren Sichtfelds zu reflektieren. Der Modusumschalter 11B schaltet zwischen dem Spiegelmodus für die visuelle Erkennung des hinteren Sichtfelds mit Hilfe des Spiegelbilds in dem optischen Spiegel 13 und dem Anzeigemodus für die visuelle Erkennung des hinteren Sichtfelds mit Hilfe des Kamerabilds auf der Anzeigeeinheit 12 um. Die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A stellt die Leuchtdichte der Hintergrundbeleuchtungseinheit so ein, dass sie zwischen die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 (den ersten Leuchtdichte-Schwellenwert) zum Erreichen der Erkennbarkeit und die maximal zulässige Leuchtdichte (den zweiten Leuchtdichte-Schwellenwert) zum Reduzieren der Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit fällt. Der Modusumschalter 11B schaltet von dem Anzeigemodus in den Spiegelmodus um, wenn die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 überschreitet.
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Die elektronische Spiegelvorrichtung 1 stellt im Normalfall ein Kamerabild im Anzeigemodus für die visuelle Erkennung des hinteren Sichtfelds bereit und wird in den Spiegelmodus für die visuelle Erkennung des hinteren Sichtfelds mit Hilfe eines Spiegelbilds in dem optischen Spiegel umgeschaltet, wenn die Erkennbarkeit in einer Hochtemperaturumgebung, die möglicherweise zu einer Beschleunigung der Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit führt, nicht gegeben ist. Mit dieser Auslegung wird eine Reduzierung der Degradation der Hintergrundbeleuchtungseinheit in der Flüssigkristallanzeige erreicht und die Erkennbarkeit des Fahrzeug-Umgebungssichtfelds ermöglicht.
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Die von den Erfindern der vorliegenden Erfindung geschaffene Erfindung ist vorstehend unter Bezugnahme auf die beispielhafte Ausführungsform genau beschrieben. Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die beispielhafte Ausführungsform beschränkt und kann innerhalb eines Umfangs, der nicht von einem Zweck der vorliegenden Erfindung abweicht, modifiziert werden.
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Beispielsweise erwähnt die beispielhafte Ausführungsform das automatische Zurückkehren in den Anzeigemodus nach dem Umschalten von dem Anzeigemodus in den Spiegelmodus. Alternativ kann der Benutzer, wenn die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A in die Lage versetzt wird, die Leuchtdichte in geeigneter Weise einzustellen, von einer Mitteilungseinheit über diese Möglichkeit informiert werden und einen Bedienvorgang ausführen, um in den Anzeigemodus zu wechseln. Die Mitteilungseinheit kann auf der Anzeigeeinheit 12 Informationen anzeigen, die angeben, dass der visuelle Erkennungsmodus in den Anzeigemodus umgeschaltet werden kann, oder kann mittels Audioinformationen eine Mitteilung ausgeben.
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Die vorliegende Erfindung ist auch für eine elektronische Spiegelvorrichtung verwendbar, die einen Ersatz für einen Seitenspiegel darstellt und eine Anzeigeeinheit, die ausgelegt ist, ein Kamerabild eines hinteren seitlichen Fahrzeug-Sichtfelds, das mit einer Seitenkamera aufgenommen wird, anzuzeigen, sowie einen optischen Spiegel, der angrenzend an eine Flüssigkristalltafel angeordnet und ausgelegt ist, ein Spiegelbild des hinteren seitlichen Sichtfelds zu reflektieren, enthält.
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Der Prozessor 11 (Computer) gemäß der beispielhaften Ausführungsform fungiert zur Umsetzung der vorliegenden Erfindung als die Leuchtdichte-Einstelleinheit 11A und der Modusumschalter 11B. Ein Teil oder alle diese Funktionen können alternativ durch eine elektronische Schaltung wie einen digitalen Signalprozessor (DSP), eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC) oder eine programmierbare Logikvorrichtung (PLD) umgesetzt werden.
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Die beispielhafte Ausführungsform schafft beispielhaft die Anzeigeeinheit 12, die durch die Flüssigkristallanzeige, welche die Hintergrundbeleuchtungseinheit und die Flüssigkristalltafel enthält, ausgebildet ist. Die Anzeigeeinheit 12 kann alternativ durch eine selbstleuchtende Anzeige wie eine organische Elektrolumineszenzvorrichtung ausgebildet sein. Auch in einem solchen Fall, in welchem die elektronische Spiegelvorrichtung eine selbstleuchtende Anzeige enthält, können die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 (der erste Leuchtdichte-Schwellenwert) zum Erreichen der Erkennbarkeit und die maximal zulässige Leuchtdichte L2 (der zweite Leuchtdichte-Schwellenwert) zum Reduzieren der Degradation von Elementen in der Anzeigeeinheit bereitgestellt werden, und die elektronische Spiegelvorrichtung kann von dem Anzeigemodus in den Spiegelmodus umgeschaltet werden, falls die mindestens zu erreichende Leuchtdichte L1 die maximal zulässige Leuchtdichte L2 überschreitet.
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Die hierin offenbarte beispielhafte Ausführungsform ist in allen Aspekten als beispielhaft und nicht als einschränkend zu verstehen. Der Umfang der vorliegenden Erfindung wird nicht durch die obige Beschreibung, sondern durch die Ansprüche dargestellt, und soll alle Modifikationen, die im Sinne und Umfang äquivalent zu den Ansprüchen sind, umfassen.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Die vorliegende Erfindung ist vorzugsweise für eine elektronische Spiegelvorrichtung verwendbar, die eine Anzeigeeinheit enthält, die durch eine Flüssigkristallanzeige ausgebildet ist, und zur Überprüfung einer Umgebung eines Fahrzeugs verwendet wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1:
- elektronische Spiegelvorrichtung
- 11:
- Prozessor
- 11A:
- Leuchtdichte-Einstelleinheit
- 11B:
- Modusumschalter
- 12:
- Anzeigeeinheit (Flüssigkristallanzeige)
- 13:
- optischer Spiegel
- 14:
- Bedieneinheit
- 21:
- Rückschaukamera (Fahrzeug-Kamera)
- 22:
- Beleuchtungsstärkesensor
- 23:
- Temperaturfühler
- 111:
- CPU
- 112:
- ROM
- 113:
- RAM
- V:
- Fahrzeug