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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Einstellen der Förderung eines Faserbands in einer Kämmmaschine zu den Abnahmezylindern der Kämmmaschine und einen entsprechenden Bausatz.
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In einer Garnherstellungsanlage wird nach den Anfangsphasen des Öffnens und Reinigens der Fasern das Kardieren durch Kardiermaschinen durchgeführt, nach dem die Faser in Form eines Bands auftritt.
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Nach der Verarbeitung auf einer Bandwickelmaschine, falls vorhanden, auf der verschiedene separate Faserbänder so kombiniert werden, dass ein Band gebildet wird, wird das Faserband oder Band von einer Kämmmaschine gekämmt, um ein Faserband zu erhalten, bei dem die Fasern höchst parallel und sauber sind.
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Die Kämmmaschine umfasst eine Zangengruppe, umfassend eine untere Backe, eine obere Bake und einen von einem unteren Rahmen gehaltenen Speisezylinder, und zumindest ein Paar Abnahmezylinder stromabwärts der Zangengruppe.
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Das in die Kämmmaschine eintretende Faserband wird zu dem Speisezylinder befördert, der eine intermittierende Bewegung hat, und während er das Faserband eingeklemmt hält, nur einen Flor austreten lässt; der Flor, der am vorderen Teil durch den Rundkamm gekämmt worden ist, wird durch die Abnahmezylinder abgenommen, um von dem geradlinigen Kamm am hinteren Teil gekämmt und an den vorhergehenden Flor angefügt zu werden.
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Die Länge des von dem Speisezylinder zugeführten Flors ist besonders wichtig für die Qualität des Faserbands; im Allgemeinen gilt: je kürzer der Flor, desto besser die Qualität; allerdings ist die Produktivität der Anlage niedriger, je kürzer die Länge des Flors ist.
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Entsprechend der Art der verarbeiteten Faser und der gewünschten Qualität des Faserbands sind Einstelloperationen der Zangengruppe notwendig, um die Gesamtheit der intermittierenden Drehung des Speisezylinders, und damit die Länge des Flors zu verändern.
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Bei der Entwicklung der Kämmmaschine muss die Notwendigkeit solche Einstelloperationen durchzuführen berücksichtigt werden. Eine derartige Anforderung macht die Entwicklung, und insbesondere die Definition der Bewegungsgesetzte, die die alternierende Bewegung der Backen steuern, besonders komplex.
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Außerdem bringen solche Einstelloperationen lange Standzeiten der Maschine und Testvorgänge mit sich, bevor der Betrieb wieder aufgenommen wird, was zu Produktivitätsverlusten der Anlage führt.
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EP 1 449 944 B1 offenbart ein Zangenaggregat für eine Kämmaschine mit Mitteln, um die Wegstrecke für die Fasermasse zwischen Speisemittel und Klemmstelle der Zange veränderbar definierbar zu machen.
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DD 283 427 A5 offenbart eine Antriebsvorrichtung für den Speisezylinder einer Kämmaschine und ein Verfahren zum schrittweisen Zuführen eines Faservlies.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Einstellen der intermittierenden Bewegung des Speisezylinders einer Kämmmaschine anzugeben, das die vorgenannten Anforderungen erfüllt und die unter Bezugnahme auf den Stand der Technik genannten Nachteile beseitigt und ein entsprechender Bausatz zur Umsetzung des Verfahrens.
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Diese Aufgabe löst ein gemäß Anspruch 1 durchgeführtes Einstellverfahren mit einem Bausatz gemäß Patentanspruch 2.
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Die Eigenschaften und Vorteile des Einstellverfahrens entsprechend der vorliegenden Erfindung werden aus der untenstehenden Beschreibung anhand eines nicht einschränkenden Beispiels unter Bezugnahme auf die angefügten Zeichnungen deutlich, in denen:
- 1 eine Zangengruppe einer Kämmmaschine zeigt, die zum Ausführen des Einstellverfahrens entsprechend der vorliegenden Erfindung geeignet ist;
- 2 eine schematische Seitenansicht der Zangengruppe in 1 zeigt; und
- 3a, 3b und 3c die Zangengruppe der 1 zeigen, die jeweils mit einem anderen Hauptrad ausgestattet ist.
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Eine Kämmmaschine entsprechend der Erfindung umfasst eine Zangengruppe 1 und einen unter der Zangengruppe angeordneten Rundkamm, der dazu geeignet ist in Drehung betrieben zu werden.
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Die Zangengruppe 1 umfasst eine Zange 4. Die Zange 4 umfasst eine untere Backe 6, die von einem unteren Rahmen 7 gehalten ist, eine obere Backe 8, die von einem oberen Rahmen 9 gehalten und auf einem Drehgelenk 10 an die untere Backe 6 angelenkt ist, und einen geradlinigen Kamm, der in dem vorderen Bereich der unteren Backe einstückig mit dieser ausgebildet ist.
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Außerdem umfasst die Zangengruppe 1 einen Speisezylinder 12, der sich auf Befehl dreht und von der unteren Backe 7 gehalten ist. Der Speisezylinder 12 ist folglich auf der Zange 4 angeordnet.
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Stromabwärts der Zangengruppe 1 sind Paare von Abnahmewalzen angeordnet, die sich auf Befehl mit alternierender Drehbewegung drehen.
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Die Zange hat eine alternierende Vorwärts- und Rückwärtsbewegung; in einer vorderen Stellung sind die Backen 6, 8 nahe den Abnahmewalzen angeordnet und geöffnet, sodass das Kämmen des hinteren Teils des Flors durch den geradlinigen Kamm möglich ist; in einer hinteren Stellung der Zange sind die Backen 6, 8 fern von den Abnahmewalzen angeordnet und zugekniffen, sodass das Kämmen des vorderen Teils durch den Rundkamm möglich ist.
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Während des Vorwärtsschritts der Zange, d.h. wenn sich die Zange von der hinteren Stellung in die vordere Stellung bewegt, oder während des Rückwärtsschritts, d.h. wenn sich die Zange von der vorderen in die hintere Stellung bewegt, führt der Speisezylinder eine intermittierende Drehung aus, die einer Förderrichtung A entspricht, um einen Abschnitt des Faserbands zu fördern, um einen neuen zu kämmenden Flor zu bilden.
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Zu diesem Zweck umfasst die Zangengruppe ein Hauptrad 14, das drehfest mit dem Speisezylinder 12 verbunden ist; beispielsweise ist das Hauptrad 14 lösbar an dem axialen Ende des Speisezylinders, koaxial zu diesem, angebracht.
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Das Hauptrad 14 ist mit einer Vielzahl von Zähnen 16 versehen, die in Umfangsrichtung aufeinander folgen und zwischen denen Vertiefungen 18 ausgebildet sind.
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Die Zangengruppe 1 umfasst ferner Mittel zum intermittierenden Antreiben des Hauptrads 14, die mit der Zange 4 synchronisiert sind.
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Beispielsweise umfassen die Mittel zum intermittierenden Antreiben einen Hebel 20, der an den oberen Rahmen 9 angelenkt und dafür geeignet ist, mit dem Hauptrad 14 in Eingriff zu treten, um es in Förderrichtung A in Drehung zu versetzen.
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Vorzugsweise umfasst der Hebel 20 ein Ende 22, das dafür geeignet ist, in die Vertiefungen 18 zwischen den Zähnen 16 des Hauptrads 14 eingeführt zu werden.
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Der Hebel 20 ist synchronisiert mit der Zange 4 drehbar, sodass die Drehung des Hebels 20 stattfindet, wenn sich die untere Backe 6 in einer vorgegebenen Stellung gegenüber den Abnahmezylindern befindet.
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Eine Teilung „p“ und eine Anzahl von Zähnen „Z“ sind für das Hauptrad 14 mit einem charakteristischen Durchmesser „D“ definiert. Der Durchmesser D, die Teilung p und die Anzahl der Zähne Z stehen durch die Formel p * Z = n * D miteinander in Beziehung.
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Bei jedem Kämmzyklus überträgt der Hebel eine geregelte Drehung auf das Rad 20, die einer Teilung entspricht; mit anderen Worten: Das Ende 22 des Hebels löst sich aus einer Vertiefung 18 und schreitet zum Eingreifen in die angrenzende Vertiefung fort.
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Nachfolgend wird angenommen, dass die Zangengruppe 1 mit einem Hauptrad 14' mit einem Durchmesser D1, einer Anzahl von Zähnen Z1 und einer Teilung p1 ausgestattet ist.
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Bei jedem Takt der Kämmmaschine durchläuft der Speisezylinder eine Drehung, der eine vorgegebene Förderung des Faserbands entspricht.
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Um eine Änderung der Förderung des Faserband zu erhalten, sieht das Einstellverfahren vor, das erste Hauptrad 14' gegen ein zweites Hauptrad 14" auszuwechseln, das eine Teilung p2, die im Wesentlichen gleich der Teilung p1 des ersten Hauptrads 14' ist, eine Anzahl von Zähnen Z2, die sich von der Anzahl von Zähnen Z1 des ersten Hauptrads 14' unterscheidet, und einen Durchmesser D2 hat, der sich von dem Durchmesser D1 des ersten Hauptrads 14' unterscheidet.
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Nach einer derartigen Auswechslung ist das zweite Hauptrad 14" bereits in der Winkelstellung angeordnet, in der es mit den Mitteln zum intermittierenden Antreiben, d.h. mit dem Ende 22 des Hebels 20 in Eingriff treten kann, das in die Vertiefungen zwischen zwei Zähnen des zweiten Hauptrads 14" eingeführt werden kann.
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Die Teilung p2 des zweiten Hauptrads 14" ist „im Wesentlichen“ gleich der Teilung p1 des ersten Hauptrads 14' in dem Sinne, dass leichte Unterschiede zwischen den beiden Teilungen möglich sind, sodass mögliches Spiel oder Abmessungsschwankungen ausgeglichen werden.
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In jedem Fall folgt gemäß dem Einstellverfahren nach dem Auswechseln des ersten Rads 14' gegen das zweite Rad 14" der Schritt, in dem die Fördermittel mit dem zweiten Rad 14" in Eingriff gebracht werden, ohne Modifizieren der Zangenkonfiguration, das heißt ohne Modifizieren des gegenseitigen Abstands der Backen.
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Das Einstellverfahren sieht die Verwendung eines Bausatzes aus Haupträdern vor, die im Wesentlichen die gleiche Teilung p, jedoch unterschiedliche Anzahlen von Zähnen Z, und damit unterschiedliche Durchmesser D haben.
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Wenn ein Hauptrad gegen ein anderes mit einer anderen Anzahl von Zähnen ausgewechselt werden muss, erlaubt das Einstellverfahren außerdem eine derartige Auswechslung in jeglicher Konfiguration der Zange; mit anderen Worden: Anders als es bei den Kämmmaschinen nach dem Stand der Technik der Fall ist, muss die Zangengruppe nicht in eine durch einen Durchmesser vorgegebene bestimmte Einstellkonfiguration gesetzt werden.
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Stattdessen sieht das Einstellverfahren entsprechend der Erfindung vorzugsweise vor, die Zange nur für die erste Einstellung, d.h. für die Einstellung, die von spezialisierten Technikern beim Einbauen der Kämmmaschine in die Spinnanlage vorgenommen wird, in eine vorgegebene Einstellkonfiguration zu bringen, in der die untere Backe 6 und die obere Backe 8 in einer vorgegebenen Stellung zueinander angeordnet sind.
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Auf erfinderische Weise erfüllt das Einstellverfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung die Anforderungen und beseitigt die unter Bezugnahme auf den Stand der Technik genannten Nachteile.
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Tatsächlich ermöglicht das Einstellverfahren vorteilhafterweise das schnelle Einstellen der Förderung des Faserbands, indem ein Hauptrad gegen ein anderes ausgewechselt wird, ohne die Stellung der Zangenbacken zueinander in der während der Einstellung angenommenen Konfiguration zu modifizieren.
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Entsprechend einem weiteren vorteilhaften Aspekt ermöglicht das Einstellverfahren die Vereinfachung der Entwicklungsphase und ermöglicht insbesondere die optimale Definition der Bewegungsgesetze der Backen dahingehend, dass die relative Stellung zwischen den Backen während der Einstellung nicht modifiziert wird.
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Selbstverständlich kann ein Fachmann Modifikationen des vorstehend beschriebenen Verfahrens derart vornehmen, dass enthaltene Anforderungen erfüllt werden, während der Schutzumfang der folgenden Ansprüche nicht verlassen wird.