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Fachgebiet
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Diese
Erfindung bezieht sich auf Glas und insbesondere auf ein optisches
Glas, wie ein optisches SiO2-TiO2-La2O3-Glas,
das als optische Konstanten einen Brechungsindex (nd) von 1,79 oder
mehr und eine Abbe-Zahl (νd)
von 27 oder mehr aufweist und für
die Verwendung als optische Elemente wie Prismen, Linsen einschließlich einer
Linse für
eine (z.B. DVD-)Lasereinheit und eines Brillenglases und optische
Substrate, wie eine Reflexionsplatte, Streuplatte, einen Polarisator
und ein Deckglas, geeignet ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Da
sich die Leistungsfähigkeit
von optischen Elementen für
IT-Instrumente, wie zum Beispiel eine Digitalkamera, Digitalvideokamera,
Fernsehkamera zur Herstellung von hochauflösendem Fernsehen und einen Projektor,
in letzter Zeit merklich entwickelt hat, wurden verschiedene Möglichkeiten
des optischen Aufbaus vorgeschlagen, um die optischen Eigenschaften
von optischen Instrumenten, welche dem Brechungsindex und der Dispersion
des Brechungsindex zuzuschreiben sind, wie zum Beispiel die chromatische
Aberration, zu verbessern. Es besteht jedoch das Problem, das ein
ausreichendes Linsenelement, d.h. optisches Glas, zum Erreichen
eines solchen optischen Aufbaus vom Markt bisher noch nicht bereitgestellt
wurde. Daher muss in den Produkten des Standes der Technik eine
gewünschte
optische Eigenschaft geopfert werden, oder alternativ dazu muss
diese optische Eigenschaft erreicht werden, indem man eine Verarbeitung
durchführt,
um eine komplizierte Linsenform zu erreichen, oder indem man eine
komplexe Kombination von Linsen verwendet, d.h. die Zahl der verwendeten
Linsen erhöht.
In jedem Fall muss ein solcher optischer Aufbau auf Kosten entweder der
optischen Eigenschaft oder der Produktivität und der Herstellungskosten
erreicht werden.
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Insbesondere
wurde bisher kein ausreichendes optisches Glas, das einen Brechungsindex
(nd) von 1,79 oder mehr und eine Abbe-Zahl (νd) in der Nähe von 30 aufweist, bereitgestellt,
und zwar weil (1) ein solches optisches Glas gewöhnlich entglast, d.h. während der
Heißverarbeitung,
wie Heißpressen,
seine Transparenz verliert, (2) ein solches optisches Glas im Allgemeinen
eine schlechte chemische Beständigkeit
hat und infolgedessen spezielle Sorgfalt bei der Handhabung nach
dem Polieren erfordert und (3) die relative Dichte des Glases groß ist und
daher das Gewicht eines Endprodukts unzumutbar hoch ist.
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Bekannt
auf dem Gebiet der optischen Gläser
mit einem Brechungsindex (nd) von 1,79 oder mehr und einer Abbe-Zahl
(νd) von
27 oder mehr sind ein optisches SiO2-B2O3-La2O3-Nb2O5-ZrO2-TiO2-RO-Glas (wobei R
ein Erdalkalimetallelement ist), wie es in der japanischen Offenlegungsschrift
Nr. Sho 59-50048 offenbart ist, ein optisches SiO2-TiOz-Nb2O5-R2O-Glas
(wobei R ein Alkalimetallelement ist), wie es in der japanischen
Offenlegungsschrift Nr. 2002-87841 offenbart ist, ein optisches
SiO2-B2O3-CaO-TiO2-Nb2O5-Glas, wie es
in der japanischen Offenlegungsschrift Nr. Hei 3-5340 offenbart
ist, und ein optisches SiO2-B2O3-La2O3-TiO2-Nb2O5-Glas,
wie es in der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 2004-18371 offenbart
ist.
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Das
in der japanischen Offenlegungsschrift Nr. Sho 59-50048 offenbarte
optische Glas hat die erforderlichen optischen Konstanten, hat aber
eine so große
relative Dichte, dass das Gewicht der Linse groß wird, und ist daher für praktische
Zwecke nicht geeignet. Da dieses optische Glas außerdem eine
starke Neigung zur Entglasung hat, sind spezielle Erhitzungsbedingungen
erforderlich, wenn durch Heißpressen
eine Linse aus diesem optischen Glas hergestellt wird. Somit kann
eine Linse nicht durch Heißpressen
aus diesem optischen Glas hergestellt werden, sondern sie muss unter
Verwendung eines Schleif- und Polierverfahrens hergestellt werden.
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Bei
dem in der japanischen Offenlegungsschrift Nr. 2002-87841 offenbarten
optischen Glas ist die Abbe-Zahl bezüglich der Dispersion des Brechungsindex
kleiner als 27. Optische Gläser
in diesem Bereich der Abbe-Zahl wurden in der Vergangenheit geliefert,
sind aber unter dem Gesichtspunkt der Vergrößerung des Spielraums beim
optischen Aufbau nicht ausreichend. Da dieses optische Glas außerdem eine
große
Menge an Alkalimetalloxid enthält,
hat es eine starke Neigung zur Entglasung beim Heißpressen,
und weiterhin gibt es Probleme beim Schmelzen des Glases in eine
Form und mit der Verschlechterung der Haltbarkeit der Form aufgrund
des Herauslösens
von Alkali.
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Die
japanischen Offenlegungsschrift Nr. Hei 3-5340 und die japanische
Offenlegungsschrift Nr. 2004-18371 offenbaren optische Borosilikat-Lanthanoxid-Gläser. Diese
optischen Gläser
enthalten jedoch eine große
Menge Borsäure
und sind daher unzureichend in Bezug auf die chemische Beständigkeit,
insbesondere Wasser- und Säurefestigkeit.
Daher muss das Glas vorsichtig gehandhabt werden, nachdem es in eine
gewünschte
Form, wie eine Linse oder ein Prisma, poliert wurde, was zu einer
Abnahme der Produktivität führt.
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Es
ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung, mit geringen Herstellungskosten
und einer minimalen Umweltbelastung Glas und ein optisches Element
bereitzustellen, die als optische Konstanten einen Brechungsindex
(nd) von 1,79 oder mehr und eine Abbe-Zahl (νd) von 27 oder mehr aufweisen
und die frei von Entglasung und Undurchsichtigkeit im Innern des
Glases sind, wenn das Glas mit einem Herstellungsverfahren geformt
wird, das ein Erhitzen erfordert, wie Heißpressen, und die eine ausgezeichnete
chemische Beständigkeit
haben.
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Offenbarung der Erfindung
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Studien
und Experimente, die der Erfinder durchgeführt hat, um das oben beschriebene
Ziel der Erfindung zu erreichen, führten zu dem Ergebnis, das
zu der vorliegenden Erfindung geführt hat, nämlich dass gewünschte optische
Konstanten in einem optischen SiO2-TiO2-La2O3-Glas
erreicht werden können,
ohne PbO und As2O3,
die schädlich
für die
Umwelt sind, zu verwenden, und dass dieses Glas in einem Erhitzungstest, der
das Heißpressen
simuliert, frei von Entglasung und Undurchsichtigkeit im Innern
des Glases ist und ein gewünschtes
optisches Glas und optisches Element mit geringen Herstellungskosten
in Bezug auf die Glasmaterialien, das Schmelzen des Glases und die
Verarbeitung des Glases bereitgestellt werden kann.
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Im
ersten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, das als optische
Konstanten einen Brechungsindex (nd) von 1,79 oder mehr und eine
Abbe-Zahl (νd)
von 27 oder mehr sowie eine relative Dichte (D) von 3,20 oder mehr
aufweist und das in einem Erhitzungstest frei von Entglasung im
Innern des Glases ist.
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Im
zweiten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es im
ersten Aspekt definiert ist und das eine chemische Beständigkeit
gemäß dem Pulverfahren
(Säurebeständigkeit
RA nach dem Pulververfahren) von Klasse 1 hat.
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Im
dritten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, das eine
Zusammensetzung hat, die SiO2, TiO2 und La2O3 umfasst, und ein Verhältnis der Gehalte in Masse-%
von B2O3/SiO2 im Bereich von 0 bis 0,5 hat und als optische
Konstanten einen Brechungsindex (nd) von 1,79 oder mehr und eine
Abbe-Zahl (νd)
im Bereich von 27 bis 35 hat, wobei die Beziehung zwischen dem Brechungsindex
Y (nd) und der relativen Dichte X (D) lautet: Y ≥ 0,175X + 1,137.
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Im
vierten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es im
dritten Aspekt definiert ist und das ein FR2O
im Bereich von 0,1% bis weniger als 15% in Masse-% umfasst und frei
von Undurchsichtigkeit und Entglasung ist, wenn das Glas erhitzt
und 30 Minuten lang auf einer Temperatur gehalten wird, die um 150 °C höher als
die Glasübergangstemperatur
(Tg) ist.
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Im
fünften
Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es in einem der
Aspekte 1 bis 4 definiert ist, wobei die relative Dichte (D) in
einem Bereich von 3,20 bis 4,10 liegt.
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Im
sechsten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es in
einem der Aspekte 1 bis 5 definiert ist und das ein Verhältnis der
Gehalte in Masse-% von (BaO + SrO)/(TiO2 +
Nb2O5) < 0,80 hat.
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Im
siebten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es in
einem der Aspekte 1 bis 6 definiert ist und das ein Verhältnis der
Gehalte in Masse-% von (SiO2 + Al2O3)/ΣR2O > 2,2
hat.
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Im
achten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es in
einem der Aspekte 1 bis 7 definiert ist und das Folgendes umfasst,
in Mol-%:
SiO2 | 30,0–48,0% |
TiO2 | 3,0–25,0% und |
La2O3 | 0,5–15,0%. |
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Im
neunten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es in
einem der Aspekte 1 bis 8 definiert ist und das als optische Konstanten
einen Brechungsindex (nd) im Bereich von 1,79 bis 1,88 und eine
Abbe-Zahl (νd)
im Bereich von 27 bis 35 aufweist und das Folgendes umfasst, in
Mol-%:
SiO2 | 30,0–48,0% |
TiO2 | 3,0–25,0% |
Nb2O5 | 0,5–15,0% |
La2O3 | 0,5–15,0% |
ZrO2 | 0,5–10,0% |
R2O (R = Li, Na, K, Cs) | 0,5–25,0% |
wobei | |
Li2O | 0,0–23,0% und/oder |
Na2O | 0,0–15,0% und/oder |
K2O | 0,0–8,0% und/oder |
Cs2O | 0,0–5,0% und |
RO
(R = Mg, Ca, Sr, Ba) | 1,0–35,0% |
wobei | |
MgO | 0,0–7,0% und/oder |
CaO | 0,0–30,0% und/oder |
SrO | 0,0–8,0% und/oder |
BaO | 0,0–20% |
wobei
MgO + CaO | 0,0–31,0% und |
B2O3 | 0,0–10,0% |
Al2O3 | 0,0–3,0% und/oder |
ZnO | 0,0–10,0% und/oder |
WO3 | 0,0–5,0% und/oder |
Bi2O3 | 0,0–3,0% und/oder |
Gd2O3 | 0,0–3,0% und/oder |
Y2O3 | 0,0–3,0% und/oder |
Ta2O5 | 0,0–3,0% und/oder |
Yb2O3 | 0,0–2,0% und/oder |
Lu2O3 | 0,0–2,0% und/oder |
TeO2 | 0,0–2,0% und/oder |
Sb2O3 | 0,0–0,5% |
und ein oder mehrere Fluoride eines oder mehrerer
Metallelemente, die in den obigen Metalloxiden enthalten sind, wobei
die Gesamtmenge des in dem oder den Fluoriden enthaltenen F 0–10% beträgt und B
2O
3/SiO
2 = 0–0,5 ist.
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Im
zehnten Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es in
einen der Aspekte 1 bis 9 definiert ist und das als optische Konstanten
einen Brechungsindex (nd) im Bereich von 1,79 bis 1,88 und eine
Abbe-Zahl (νd)
im Bereich von 27 bis 35 aufweist und das Folgendes umfasst, in
Masse-%:
SiO2 | 20,0–35,0% |
TiO2 | 1,0-weniger
als 21,0% |
Nb2O5 | 1,0-weniger
als 25,0% |
La2O3 | 5,0-weniger
als 25,0% |
ZrO2 | 1,0–12,0% |
R2O (R = Li, Na, K, Cs) | 0,1-weniger
als 15,0% |
wobei | |
Li2O | 0,0–10,0% und/oder |
Na2O | 0,0-weniger
als 7,0% und/oder |
K2O | 0,0–5,0% und/oder |
Cs2O | 0,0–5,0% und |
RO
(R = Mg, Ca, Sr, Ba) | 3,0-weniger
als 30,0% |
wobei | |
MgO | 0,0–5,0% und/oder |
CaO | 0,0-weniger
als 15,0% und/oder |
SrO | 0,0–10,0% und/oder |
BaO | 0,0-weniger
als 25% |
wobei
MgO + CaO | 0,0-weniger
als 16,0% und |
B2O3 | 0,0-weniger
als 6,0% |
Al2O3 | 0,0-weniger
als 1,0% und/oder |
ZnO | 0,0–10,0% und/oder |
WO3 | 0,0–5,0% und/oder |
Bi2O3 | 0,0–5,0% und/oder |
Gd2O3 | 0,0–10,0% und/oder |
Y2O3 | 0,0–10,0% und/oder |
Ta2O5 | 0,0–10,0% und/oder |
Yb2O3 | 0,0–5,0% und/oder |
Lu2O3 | 0,0–5,0% und/oder |
TeO2 | 0,0–3,0% und/oder |
Sb2O3 | 0,0–2,0% |
und ein oder mehrere Fluoride eines oder mehrerer
Metallelemente, die in den obigen Metalloxiden enthalten sind, wobei
die Gesamtmenge des in dem oder den Fluoriden enthaltenen F 0–5% beträgt und B
2O
3/SiO
2 = 0–0,5 ist.
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Im
elften Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es in
einem der Aspekte 1 bis 10 definiert ist und das B2O3 in einer Menge im Bereich von 0 bis weniger
als 2 Masse-% umfasst.
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Im
zwölften
Aspekt der Erfindung wird Glas bereitgestellt, wie es in einem der
Aspekte 1 bis 11 definiert ist und das Na2O
in einer Menge im Bereich von 0 bis weniger als 3 Gew.-% umfasst.
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Im
dreizehnten Aspekt der Erfindung werden optische Elemente einschließlich einer
Linse und eines Prismas bereitgestellt, die das Glas, wie es in
einem der Aspekte 1 bis 12 definiert ist, als Grundmaterial umfassen.
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Im
vierzehnten Aspekt der Erfindung werden optische Elemente einschließlich einer
Linse und eines Prismas bereitgestellt, die durch Heißpressen
des Glases, wie es in einem der Aspekte 1 bis 12 definiert ist, hergestellt
sind.
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Im
fünfzehnten
Aspekt der Erfindung werden optische Substratmaterialien einschließlich einer
Reflexionsplatte, Streuplatte und Wellenlängentrennplatte bereitgestellt,
die das Glas, wie es in einem der Aspekte 1 bis 12 definiert ist,
als Grundmaterial umfassen.
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Im
sechzehnten Aspekt der Erfindung werden optische Instrumente einschließlich einer
Kamera und eines Projektors bereitgestellt, bei denen ein optisches
Element oder ein optisches Substratmaterial verwendet wird, das
das Glas, wie es in einem der Aspekte 1 bis 12 definiert ist, umfasst.
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Im
siebzehnten Aspekt der Erfindung wird eine Vorform für das Präzisionspressformen
bereitgestellt, die aus dem Glas besteht, wie es in einem der Aspekte
1 bis 12 definiert ist.
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Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsformen
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Das
Glas des ersten Aspekts der Erfindung hat die Wirkung, den Freiheitsgrad
im optischen Aufbau zu erweitern. In der Vergangenheit wurde die
chromatische Aberration reduziert, indem man eine komplexe Verarbeitung
für die
Linsenformung, zum Beispiel durch asphärische Verarbeitung, verwendete
oder indem man die Zahl der verwendeten Linsen erhöhte. Gemäß dem Glas
der Erfindung kann die chromatische Aberration reduziert werden,
ohne eine Linse zu einer komplexen Form zu verarbeiten oder die
Zahl der Linsen zu erhöhen,
und außerdem
kann eine Heißverarbeitung,
wie Heißpressen,
leicht auf das Glas der Erfindung angewendet werden. Dementsprechend
können
die Herstellungskosten für
das optische Glas erheblich reduziert werden. "Erhitzungstest" bedeutet hier einen Test, gemäß dem eine
Glasprobe in Form einer quadratischen Säule mit einer Breite und Dicke
von jeweils 15 mm und einer Länge
von 30 mm auf ein feuerfestes Material gelegt und in einem Elektroofen
so erhitzt wird, dass die Temperatur in 150 Minuten von Raumtemperatur
auf eine eingestellte Temperatur erhöht wird, welche in der Nähe einer
Temperatur liegt, bei der das Glas auf eine solche Viskosität erweicht
wird, das das Glas gepresst werden kann, und dann die Temperatur
auf Raumtemperatur gesenkt wird und die Glasprobe aus dem Elektroofen
entnommen und das Innere der Glasprobe durch polierte, einander
gegenüberliegende
Flächen
der Probe mit dem Auge beobachtet wird. Wenn das Innere des Glases
im Erhitzungstest frei von Entglasung ist, bedeutet dies, dass das
Glas leicht durch Heißpressen
verarbeitet werden kann, und daher ist dies eine wesentliche Eigenschaft
für das
Glas der vorliegenden Erfindung. Wenn man annimmt, dass Heißpressen
auf das Glas angewendet wird, gilt: Je höher die beim Erhitzungstest eingestellte
Temperatur, desto niedriger wird die Viskosität des Glases und daher die
Presskraft. Da jedoch eine hohe Temperatur die Haltbarkeit der Pressform
verschlechtert, wird das Glas vorzugsweise dadurch bewertet, dass
man die Erhitzungstemperatur in einem Bereich von +50 °C bis +250 °C von der
Glasübergangstemperatur
entfernt einstellt und die Glasprobe 5 Minuten bis 30 Minuten lang
auf dieser Temperatur hält.
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Im
Glas des zweiten Aspekts der Erfindung entspricht die chemische
Beständigkeit
gemäß dem Pulververfahren
(Säurebeständigkeit
RA nach dem Pulververfahren) der Klasse 1. Aufgrund dieser chemischen Beständigkeit ändert sich
die Qualität
des Glases kaum, wenn zum Beispiel eine schwach saure oder saure Lösung zum
Spülen
einer polierten Fläche
von Glas oder eines optischen Glases verwendet wird.
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Im
Glas des dritten Aspekts der Erfindung ist die Zusammensetzung des
Glases definiert, da das Glas zum Erreichen eines Brechungsindex
(nd) von 1,79 oder mehr und einer Abbe-Zahl (vd) im Bereich von
27 bis 35 wenigstens SiO2 als Glasbildner,
TiO2 als Komponente zum Erreichen eines
hohen Brechungsindex und einer niedrigen relativen Dichte und La2O3 als Komponente
zum Erreichen eines hohen Brechungsindex und einer hohen Abbe-Zahl
enthalten muss.
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Das
Verhältnis
von B2O3/SiO2 ist ein wichtiger Faktor zur Bestimmung
der chemischen Beständigkeit des
Glases. Die Zugabe von B2O3 in
einer großen
Menge bewirkt eine schwere Verschlechterung der chemischen Beständigkeit
und eine Verstärkung
der Entglasung beim Erhitzen des Glases. Im Glas der vorliegenden Erfindung
sollte dieses Verhältnis
vorzugsweise 0,5 oder weniger, besonders bevorzugt 0,45 oder weniger
und am meisten bevorzugt 0,4 oder weniger betragen.
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Wenn
der Brechungsindex (nd) mit Y und die relative Dichte des Glases
mit X bezeichnet wird, bedeutet die Beziehung Y ≥ 0,17X + 1,137, dass das Glas,
das dieser Beziehung genügt,
einen hohen Brechungsindex und eine niedrige relative Dichte hat.
Es ist eine allgemeine Tendenz: Je größer die relative Dichte des Glases,
desto höher
ist der Brechungsindex des Glases. Wenn das Glas zum Beispiel für Produkte,
die von Hand getragen werden, wie eine Fernsehkamera und eine Digitalkamera,
verwendet wird, sollten die Produkte vorzugsweise so leicht wie
möglich
sein. Selbst bei einem Produkt, das nicht von Hand getragen wird,
gilt: Wenn die relative Dichte des Glases groß ist, verursacht das Gewicht
des Glases zuweilen eine Doppelbrechung aufgrund von mechanischer
Spannung, die im Innern des Glases angewendet wird, und infolgedessen verschlechtert
sich die Qualität
des Produkts. Indem es der obigen Beziehung zwischen X und Y genügt, kann das
Gewicht eines Produkts reduziert werden, und die Doppelbrechung
aufgrund des Gewichts des Glases kann verringert werden, und gewünschte Eigenschaften
des Produkts können
dadurch erreicht werden. Daher sollte im dritten Aspekt der Erfindung
die Beziehung Y ≥ 0,17X
+ 1,137 im Hinblick auf die Anforderungen einer niedrigeren relativen
Dichte und eines höheren
Brechungsindex erfüllt
sein.
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Im
Glas des vierten Aspekts der Erfindung sollte die Gesamtmenge in
Masse-% von R2O (wobei R = Li, Na, K oder
Cs ist) vorzugsweise in einem Bereich von 0,1 bis weniger als 15%
liegen. R2O ist eine unerlässliche
Komponente für
das Glas zur Senkung der Viskosität der Glasschmelze und der
Glasübergangstemperatur
während
der Bildung des Glases. Wenn die Gesamtmenge an R2O
unzureichend ist, wird die Schmelzeigenschaft des Glases verschlechtert,
und daher ist mehr thermische Energie erforderlich, um das Glas
herzustellen, was zu einer Erhöhung
der Herstellungskosten führt.
Wenn die Gesamtmenge an R2O übermäßig groß ist, können gewünschte optische
Konstanten nicht erreicht werden, und außerdem wird die chemische Beständigkeit
des Glases stark verschlechtert, und im Innern des Glases kommt
es bei einem Erhitzungsvorgang, wie beim Heißpressen, zu einer Entglasung
und Undurchsichtigkeit. Dementsprechend sollte die Untergrenze der
Gesamtmenge an R2O (ΣR2O)
vorzugsweise 0,1 Masse-%, besonders bevorzugt 0,3 Masse-% und am
meisten bevorzugt 0,5 Masse-% betragen, und die Obergrenze von ΣR2O sollte vorzugsweise 15,0 Masse-%, besonders
bevorzugt 14,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 13,0 Masse-% betragen.
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Die
Eigenschaft des Glases, dass es frei von Undurchsichtigkeit und
Entglasung ist, wenn das Glas erhitzt und 30 Minuten lang auf einer
Temperatur gehalten wird, die um 150 °C höher als die Glasübergangstemperatur
ist, ist eine Eigenschaft, die notwendig ist, um die Produktion
eines optischen Elements zu erreichen, das kostengünstiger
ist und eine ausgezeichnete Produktivität hat.
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Im
Glas des fünften
Aspekts der Erfindung sollte die relative Dichte des Glases vorzugsweise
in einem Bereich von 3,20 bis 4,10 liegen, um das Gewicht eines
optischen Instruments, in das eine aus dem Glas bestehende Linse
oder ein aus dem Glas bestehendes Prisma eingebaut ist, zu reduzieren
und die Doppelbrechung aufgrund des Gewichts des Glases zu verringern.
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Im
Glas des sechsten Aspekts der Erfindung ist das Verhältnis der
Gehalte in Masse-% von (BaO + SrO)/(TiO2 +
Nb2O5) ein wichtiger
Faktor zum Erreichen eines hohen Brechungsindex und einer niedrigen
relativen Dichte des Glases. BaO und SrO haben die Wirkung, die
relative Dichte zu erhöhen,
wenn sie in einer übermäßig großen Menge
hinzugefügt
werden. Andererseits bewirken TiO2 und Nb2O5 einen hohen Brechungsindex,
während
sie eine niedrige relative Dichte haben. In der vorliegenden Erfindung
sollte zur Erfüllung
der Beziehung Y ≥ 0,17X
+ 1,137, während
die gewünschten
optischen Konstanten erreicht werden, das Verhältnis der Gehalte in Masse-%
von (BaO + SrO)/(TiO2 + Nb2O5) vorzugsweise kleiner als 0,80, besonders bevorzugt
0,78 oder darunter und am meisten bevorzugt 0,76 oder darunter sein.
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Im
Glas des siebten Aspekts der Erfindung wird das Verhältnis der
Gehalte in Masse-% von (SiO2 + Al2O3)/ΣR2O als Standard für die Bewertung der Entglasung
und der chemischen Beständigkeit
im Innern des Glases im Erhitzungstest des Glases verwendet. SiO2 und Al2O3 sind glasbildende Komponenten und sind auch
Komponenten, die bewirken, dass eine Entglasung verhindert und die
chemische Beständigkeit
im Innern des Glases im Erhitzungstest verbessert wird. Andererseits
neigt R2O dazu, eine Entglasung zu verursachen, und
verschlechtert die chemische Beständigkeit im Innern des Glases
im Erhitzungstest, wenn es in einer übermäßig großen Menge hinzugefügt wird.
Wenn dieses Verhältnis
von Gehalten groß ist,
kann daher eine Entglasung verhindert und die chemische Beständigkeit
im Erhitzungstest verbessert werden. Dementsprechend sollte das
Verhältnis
der Gehalte in Masse-% von (SiO2 + Al2O3)/ΣR2O in der vorliegenden Erfindung vorzugsweise
größer als
2,2 sein, besonders bevorzugt 2,3 oder mehr betragen und am meisten
bevorzugt 2,5 oder mehr betragen.
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In
den Gläsern
des achten, neunten und zehnten Aspekts der Erfindung sind die Gehalte
der jeweiligen Komponenten aus den folgenden Gründen so definiert, wie es beschrieben
ist.
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SiO2 ist eine wesentliche Komponente als glasbildendes
Oxid. Wenn die Menge dieser Komponente kleiner als 30 Mol-% und/oder
20,0 Masse-% ist, kann eine stabile Glasbildung nicht erwartet werden,
und es kann kein transparentes Glas hergestellt werden. Wenn die
Menge dieser Komponente 48,0 Mol-% und/oder 35,0 Masse-% übersteigt,
kann ein hoher Brechungsindex von nd = 1,79 oder darüber nicht
erreicht werden. Die Untergrenze der Menge an SiO2 sollte
daher vorzugsweise 30,0 Mol-% und/oder 20 Masse-%, besonders bevorzugt
30,5 Mol-% und/oder
21,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 31,0 Mol-% und/oder 23,0 Masse-% betragen,
und die Obergrenze der Menge dieser Komponente sollte vorzugsweise
48,0 Mol-% und/oder 35,0 Masse-%, besonders bevorzugt 47,5 Mol-%
und/oder 34,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 47,0 Mol-% und/oder
33,0 Masse-% betragen. SiO2 kann in einer
gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (SiO2),
K2SiF6 oder Na2SiF6 eingeführt werden.
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TiO2 ist eine wesentliche Komponente, um eine
niedrige relative Dichte und einen hohen Brechungsindex zu erreichen.
Wenn die Menge dieser Komponente kleiner als 3,0 Mol-% und/oder
1,0 Masse-% ist, kann ein gewünschter
Brechungsindex nicht erreicht werden, während dann, wenn die Menge
dieser Komponente 25,0 Mol-% und/oder 21,0 Masse-% überschreitet,
die Dispersion übermäßig groß wird,
und infolgedessen kann eine mittlere Dispersion von νd = 27 oder
mehr nicht aufrechterhalten werden, und die Färbung des Glases wird so erheblich,
dass eine hohe Transmission nicht erreicht werden kann. Dementsprechend
sollte die Untergrenze für
die Menge an TiO2 vorzugsweise 3,0 Mol-%
und/oder 1,0 Masse-%, besonders bevorzugt 4,0 Mol-% und/oder 3,0
Masse-% und am meisten bevorzugt 5,0 Mol-% und/oder 5,0 Masse-%
betragen, und die Obergrenze dieser Menge sollte vorzugsweise 25,0
Mol-% und/oder 21,0 Masse-%,
besonders bevorzugt 24,5 Mol-% und/oder 20,5 Masse-% und am meisten
bevorzugt 24,0 Mol-% und/oder 20,0 Masse-% betragen. TiO2 kann in einer gewünschten Rohmaterialform hinzugefügt werden.
Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (TiO2)
eingeführt
werden.
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Nb2O5 ist wie TiO2 eine wesentliche Komponente, um eine niedrige
relative Dichte und einen hohen Brechungsindex zu erreichen. Wenn
die Menge dieser Komponente kleiner als 0,5 Mol-% und/oder 1,0 Masse-%
ist, kann ein gewünschter
Brechungsindex nicht erreicht werden, während dann, wenn die Menge
dieser Komponente 15,0 Mol-% und/oder 18,0 Masse-% überschreitet,
die Dispersion übermäßig groß wird,
und infolgedessen kann eine mittlere Dispersion von νd = 27 oder
mehr nicht aufrechterhalten werden. Dementsprechend sollte die Untergrenze
für die
Menge an Nb2O5 vorzugsweise
0,5 Mol-% und/oder 1,0 Masse-%, besonders bevorzugt 0,8 Mol-% und/oder
3,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 1,0 Mol-% und/oder 5,0 Masse-% betragen,
und die Obergrenze dieser Menge sollte vorzugsweise 15,0 Mol-% und/oder
25,0 Masse-%, besonders
bevorzugt 14,5 Mol-% und/oder 23,0 Masse-% und am meisten bevorzugt
14,0 Mol-% und/oder 18,0 Masse-% betragen. Nb2O5 kann in einer gewünschten Rohmaterialform hinzugefügt werden.
Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (Nb2O5) eingeführt
werden.
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La2O3 bewirkt die Abnahme
der Dispersion, während
es einen hohen Brechungsindex erreicht, und ist eine wesentliche
Komponente, um eine Abbe-Zahl in einem Bereich von 27 bis 35 zu
erreichen. Wenn die Menge dieser Komponente 0,5 Mol-% oder weniger
und/oder 5,0 Masse-% oder weniger beträgt, können ein hoher Brechungsindex
und eine mittlere Dispersion nicht erreicht werden, während dann,
wenn die Menge dieser Komponente 15,0 Mol-% und/oder 16,0 Masse-% überschreitet,
die Schmelzeigenschaft des Glases sich verschlechtert und die relative
Dichte groß wird.
Dementsprechend sollte die Untergrenze für die Menge dieser Komponente
vorzugsweise 0,5 Mol-% und/oder 5,0 Masse-%, besonders bevorzugt
0,8 Mol-% und/oder 5,5 Masse-% und am meisten bevorzugt 1,0 Mol-%
und/oder 6,0 Masse-% betragen, und die Obergrenze dieser Komponente
sollte vorzugsweise 15,0 Mol-% und/oder 25,0 Masse-%, besonders
bevorzugt 14,5 Mol-% und/oder 20,0 Masse-% und am meisten bevorzugt
14,0 Mol-% und/oder 16,0 Masse-% betragen. La2O3 kann in einer gewünschten Rohmaterialform hinzugefügt werden.
Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (La2O3), eines Nitrats oder eines Nitrathydrats
(La(NO3)3·xH2O (wobei x eine gewünschte ganze Zahl ist)) eingeführt werden.
-
ZrO2 ist eine wesentliche Komponente, denn es
bewirkt eine Erhöhung
der Stabilität
des Glases und eine Einschränkung
des Auftretens von Entglasung bei dem Vorgang des Kühlens des
Glases ausgehend von einem geschmolzenen Zustand und eine Verbesserung
der chemischen Beständigkeit
des erhaltenen Glases. Wenn die Menge dieser Komponente kleiner
als 0,5 Mol-% und/oder 1,0 Masse-% ist, kann die Stabilität des Glases
nicht ausreichend verbessert werden, während dann, wenn die Menge
dieser Komponente 10,0 Mol-% und/oder 12,0 Masse-% überschreitet,
die Schmelzeigenschaft des Glases sich verschlechtert und kein homogenes
Glas erhalten werden kann. Dementsprechend sollte die Untergrenze
für die
Menge an ZrO2 vorzugsweise 0,5 Mol-% und/oder
1,0 Masse-%, besonders bevorzugt 0,8 Mol-% und/oder 1,5 Masse-%
und am meisten bevorzugt 1,0 Mol-% und/oder 2,0 Masse-% betragen,
und die Obergrenze dieser Menge sollte vorzugsweise 10,0 Mol-% und/oder
12,0 Masse-%, besonders bevorzugt 9,5 Mol-% und/oder 11,0 Masse-%
und am meisten bevorzugt 9,0 Mol-% und/oder 10,0 Masse-% betragen.
ZrO2 kann in einer gewünschten Rohmaterialform hinzugefügt werden.
Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (ZrO2)
eingeführt
werden.
-
R2O (R = Li, Na, K, Cs) ist eine wesentliche
Komponente, denn es bewirkt eine Verbesserung der Schmelzeigenschaft
des Glases und eine Senkung der Viskosität der Glasschmelze und der
Glasübergangstemperatur
während
der Bildung des Glases. Wenn die Gesamtmenge an R2O
zu gering ist, wird die Schmelzeigenschaft des Glases verschlechtert,
und infolgedessen ist mehr thermische Energie während der Herstellung des Glases
erforderlich, und dadurch nehmen die Herstellungskosten zu. Wenn
die Gesamtmenge an R2O übermäßig groß ist, können gewünschte optische Konstanten
nicht erreicht werden, und außerdem
wird die chemische Beständigkeit
des Glases stark verschlechtert, und bei einem Erhitzungsvorgang,
wie Heißpressen,
kommt es zu einer Undurchsichtigkeit und Entglasung. Dementsprechend
sollte die Untergrenze der Gesamtmenge an R2O
vorzugsweise 0,5 Mol-% und/oder 0,1 Masse-%, besonders bevorzugt
0,8 Mol-% und/oder
0,3 Masse-% und am meisten bevorzugt 1,0 Mol-% und/oder 0,5 Masse-%
betragen, und die Obergrenze der Gesamtmenge dieser Komponente sollte
vorzugsweise 25,0 Mol-% und/oder 15,0 Masse-%, besonders bevorzugt 24,5
Mol-% und/oder 14,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 24,0 Mol-%
und/oder 13,0 Masse-% betragen.
-
Es
folgt nun eine Beschreibung der Wirkungen und der bevorzugten Mengenbereiche
der jeweiligen R2O-Komponente.
-
Li2O ist eine Komponente, die die Schmelzeigenschaft
des Glases stärker
erhöht
als jede andere R2O-Komponente, und kann
je nach der Schmelzeigenschaft der Glaszusammensetzung gegebenenfalls
hinzugefügt
werden. Wenn diese Komponente jedoch übermäßig hinzugefügt wird,
kann ein hoher Brechungsindex nicht erreicht werden, und während des
Erhitzungsvorgangs kommt es zu einer Undurchsichtigkeit oder Ausfällung von
Kristallen. Dementsprechend sollte die Obergrenze der Menge dieser
Komponente vorzugsweise 23,0 Mol-% und/oder 10,0 Masse-%, besonders
bevorzugt 22,0 Mol-% und/oder 9,0 Masse-% und am meisten bevorzugt
21,0 Mol-% und/oder 8,0 Masse-% betragen. Li2O
kann in einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Carbonats (Li2CO3) oder eines
Nitrats (LiNO3) eingeführt werden.
-
Na2O ist wie Li2O eine
Komponente, die die Schmelzeigenschaft des Glases erhöht, und
kann je nach der Schmelzeigenschaft der Glaszusammensetzung gegebenenfalls
hinzugefügt
werden. Wenn diese Komponente jedoch übermäßig hinzugefügt wird,
können
ein hoher Brechungsindex und eine mittlere Dispersion nicht erreicht
werden, und die chemische Beständigkeit
des Glases wird verschlechtert. Dementsprechend sollte die Obergrenze
der Menge dieser Komponente vorzugsweise 15,0 Mol-% und/oder 7,0
Masse-%, besonders bevorzugt 14,0 Mol-% und/oder 6,5 Masse-% und
am meisten bevorzugt 13,0 Mol-% und/oder 6,0 Masse-% betragen. Na2O kann in Form eines Carbonats (Na2CO3), eines Nitrats
(NaNO3), eines Fluorids (NaF), Na2SiF6, Na3AlF6, NaCl, Na2SO4, Na2B4O, oder Na2H2Sb2O7·5H2O hinzugefügt werden. Es sollte vorzugsweise
in Form eines Carbonats, Nitrats oder Sulfats eingeführt werden.
-
K2O ist eine Komponente, die den Brechungsindex
und die Abbe-Zahl regulieren kann, während sie die Schmelzeigenschaft
des Glases reguliert, und kann gegebenenfalls hinzugefügt werden.
Wenn diese Komponente jedoch übermäßig hinzugefügt wird,
können
ein hoher Brechungsindex und eine mittlere Dispersion nicht erreicht
werden, und die relative Dichte nimmt zu. Dementsprechend sollte
die Obergrenze der Menge dieser Komponente vorzugsweise 8,0 Mol-%
und/oder 5,0 Masse-%, besonders bevorzugt 7,0 Mol-% und/oder 4,5
Masse-% und am meisten bevorzugt 6,0 Mol-% und/oder 4,0 Masse-%
betragen. K2O kann in Form eines Carbonats
(K2CO3), eines Nitrats
(KNO3), eines Fluorids (KF), K2SiF6, K3TiF6/H2O oder KI hinzugefügt werden. Es sollte vorzugsweise
in Form eines Carbonats oder Nitrats eingeführt werden.
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Cs2O ist wie K2O eine
Komponente, die den Brechungsindex und die Abbe-Zahl regulieren
kann, während
sie die Schmelzeigenschaft des Glases reguliert, und kann gegebenenfalls
hinzugefügt
werden. Wenn diese Komponente jedoch übermäßig hinzugefügt wird,
können
ein hoher Brechungsindex und eine mittlere Dispersion nicht erreicht
werden, und die relative Dichte nimmt zu. Dementsprechend sollte
die Obergrenze der Menge dieser Komponente vorzugsweise 5,0 Mol-%
und/oder 5,0 Masse-%, besonders bevorzugt 4,5 Mol-% und/oder 4,5
Masse-% und am meisten bevorzugt 4,0 Mol-% und/oder 4,0 Masse-%
betragen. Cs2O kann in einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Carbonats (Cs2CO3) oder eines
Nitrats (CsNO3) eingeführt werden.
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RO
(Mg, Ca, Sr, Ba) ist eine wesentliche Komponente, denn es bewirkt
eine Abnahme der Dispersion, während
es den Brechungsindex erhöht.
Wenn die Gesamtmenge an RO jedoch zu gering ist, können ein
gewünschter
hoher Brechungsindex und eine mittlere Dispersion nicht erreicht
werden, während
dann, wenn die Gesamtmenge an RO übermäßig groß ist, die chemische Beständigkeit
verschlechtert wird und die relative Dichte zunimmt. Dementsprechend
sollte die Untergrenze der Gesamtmenge an RO vorzugsweise 1,0 Mol-% und/oder
3,0 Masse-%, besonders bevorzugt 3,0 Mol-% und/oder 4,0 Masse-%
und am meisten bevorzugt 5,0 Mol-% und/oder 5,0 Masse-% betragen,
und die Obergrenze der Gesamtmenge dieser Komponente sollte vorzugsweise
35,0 Mol-% und/oder 30,0 Masse-%, besonders bevorzugt 33,0 Mol-%
und/oder 27,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 31,0 Mol-% und/oder
25,0 Masse-% betragen.
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Es
folgt nun eine Beschreibung der Wirkungen und der bevorzugten Mengenbereiche
der jeweiligen RO-Komponente.
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MgO
bewirkt eine Abnahme der relativen Dichte, während die optischen Konstanten
erhalten bleiben. Wenn diese Komponente übermäßig hinzugefügt wird,
wird das Glas instabil, und während
des Abkühlvorgangs
fallen Kristalle aus. Dementsprechend sollte die Obergrenze der
Menge dieser Komponente vorzugsweise 7,0 Mol-% und/oder 5,0 Masse-%,
besonders bevorzugt 6,0 Mol-% und/oder 4,0 Masse-% und am meisten
bevorzugt 5,0 Mol-% und/oder 3,0 Masse-% betragen. MgO kann in einer
gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (MgO), eines
Carbonats (MgCO3) oder eines Hydroxids (Mg(OH)2) eingeführt
werden.
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CaO
bewirkt eine Reduktion der relativen Dichte und eine Abnahme der
Dispersion. Wenn diese Komponente übermäßig hinzugefügt wird,
wird es schwierig, einen hohen Brechungsindex zu erreichen. Dementsprechend
sollte die Obergrenze der Menge dieser Komponente vorzugsweise 30,0
Mol-% und/oder 15,0 Masse-%, besonders bevorzugt 29,0 Mol-% und/oder
14,8 Masse-% und am meisten bevorzugt 28,0 Mol-% und/oder 14,5 Masse-%
betragen. CaO kann in einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Carbonats (CaCO3) oder eines Fluorids (CaF2)
eingeführt
werden.
-
Die
Obergrenze für
die Gesamtmenge an MgO und CaO sollte vorzugsweise 31,0 Mol-% und/oder 16,0
Masse-% betragen. Bei Zugabe dieser Komponenten in einer Menge oberhalb
dieser Obergrenze wird es schwierig, die gewünschten optischen Konstanten
zu erreichen, und daher ist dies nicht wünschenswert. In der vorliegenden
Erfindung sollte die Obergrenze der beiden Komponenten besonders
bevorzugt 30,5 Mol-% und/oder 15,5 Masse-% und am meisten bevorzugt
30,0 Mol-% und/oder 15,0 Masse-% betragen.
-
Unter
den RO-Komponenten ist SrO besonders wirksam, um den Brechungsindex
zu erhöhen.
Wenn diese Komponente übermäßig hinzugefügt wird,
nimmt die relative Dichte des Glases zu, und daher ist dies nicht
wünschenswert.
Dementsprechend sollte die Obergrenze der Menge dieser Komponente
vorzugsweise 8,0 Mol-% und/oder 10,0 Masse-%, besonders bevorzugt
7,5 Mol-% und/oder 9,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 7,0 Mol-%
und/oder 8,0 Masse-% betragen. SrO kann in einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Nitrats (Sr(NO3)2) oder eines Fluorids
(SrF2) eingeführt werden.
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Unter
den RO-Komponenten ist BaO besonders wirksam, um den Brechungsindex
zu erhöhen,
und kann gegebenenfalls hinzugefügt
werden. Wenn diese Komponente übermäßig hinzugefügt wird,
nimmt die relative Dichte des Glases erheblich zu, und daher ist
dies nicht wünschenswert.
Dementsprechend sollte die Obergrenze der Menge dieser Komponente
vorzugsweise 20,0 Mol-% und/oder 25,0 Masse-%, besonders bevorzugt
19,0 Mol-% und/oder 24,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 18,0 Mol-%
und/oder 23,0 Masse-% betragen. BaO kann in einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Carbonats (BaCO3), eines Nitrats (Ba(NO3)2), eines Sulfats (BaSO4)
oder eines Fluorids (BaF2) eingeführt werden.
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B2O3 ist eine Art
glasbildendes Oxid und bewirkt auch eine Verbesserung der Schmelzeigenschaft
des Glases, wenn man eine geeignete Menge davon hinzufügt, und
daher kann es als wahlfreie Komponente hinzugefügt werden. Wenn diese Komponente übermäßig hinzugefügt wird,
wird die chemische Beständigkeit
erheblich verschlechtert, und außerdem kommt es bei der Heißverarbeitung
zu einer Undurchsichtigkeit und zum Ausfallen von Kristallen. Dementsprechend
sollte die Obergrenze der Menge dieser Komponente vorzugsweise 10,0
Mol-% und/oder 6,0 Masse-%, besonders bevorzugt 6,0 Mol-% und/oder
2,0 Masse-% betragen, und am meisten bevorzugt sollte die Komponente überhaupt
nicht hinzugefügt
werden. B2O3 kann
in Form von H3BO3,
Na2B4O7 und
Na2B4O7·10H2O eingearbeitet werden, und von diesen ist
H3BO3 das am meisten
bevorzugte Rohmaterial.
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Al2O3 ist eine Art
glasbildendes Oxid und bewirkt auch eine erhebliche Verbesserung
der chemischen Beständigkeit
des Glases, wenn man eine geeignete Menge davon hinzufügt. Wenn
diese Komponente übermäßig hinzugefügt wird,
wird die Stabilität
gegenüber
Entglasung erheblich verschlechtert, und daher wird es schwierig,
ein Glas zu erhalten, das keine Einschlüsse im Innern des Glases aufweist.
Dementsprechend sollte die Obergrenze der Menge dieser Komponente
vorzugsweise 3,0 Mol-% und/oder 1,0 Masse-%, besonders bevorzugt
2,5 Mol-% und/oder
0,8 Masse-% und am meisten bevorzugt 2,0 Mol-% und/oder 0,5 Masse-%
betragen. Al2O3 kann
in einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (Al2O3), Hydroxids (Al(OH)3)
oder als Na3AlF6 eingeführt werden.
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ZnO
bewirkt eine Verbesserung der Schmelzeigenschaft des Glases und
eine Erhöhung
des Brechungsindex und kann daher gegebenenfalls hinzugefügt werden.
Wenn diese Komponente übermäßig hinzugefügt wird,
kommt es beim Erhitzungsvorgang zu einer Undurchsichtigkeit oder
zum Ausfallen von Kristallen. Dementsprechend sollte die Obergrenze
der Menge dieser Komponente vorzugsweise 10,0 Mol-% und/oder 10,0
Masse-%, besonders bevorzugt 9,0 Mol-% und/oder 8,0 Masse-% und
am meisten bevorzugt 8,0 Mol-% und/oder 6,0 Masse-% betragen. ZnO
kann in einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (ZnO) oder eines
Fluorids (ZnF2) eingeführt werden.
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WO3 bewirkt eine Verbesserung der Schmelzeigenschaft
des Glases, eine Verhinderung des Auftretens von Entglasung beim
Abkühlen
der Schmelze und das Erreichen eines hohen Brechungsindex und kann daher
gegebenenfalls hinzugefügt
werden. Wenn diese Komponente jedoch übermäßig hinzugefügt wird, nimmt
die Dispersion übermäßig stark
zu, so dass es schwierig ist, die gewünschte Abbe-Zahl zu erreichen, und
außerdem
wird die Färbung
des Glases erheblich. Dementsprechend sollte die Obergrenze der
Menge dieser Komponente vorzugsweise 5,0 Mol-% und/oder 5,0 Masse-%,
besonders bevorzugt 4,5 Mol-% und/oder 4,5 Masse-% und am meisten
bevorzugt 4,0 Mol-% und/oder 4,0 Masse-% betragen. WO3 kann
in einer gewünschten
Rohmaterial form hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (WO3)
eingeführt werden.
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Bi2O3 bewirkt wie WO3 eine Verbesserung der Schmelzeigenschaft
des Glases, eine Verhinderung des Auftretens von Entglasung beim
Abkühlen
der Schmelze und das Erreichen eines hohen Brechungsindex und kann
daher gegebenenfalls hinzugefügt
werden. Wenn diese Komponente jedoch übermäßig hinzugefügt wird, nimmt
die Dispersion übermäßig stark
zu, so dass es schwierig ist, die gewünschte Abbe-Zahl zu erreichen, und
außerdem
wird die Färbung
des Glases erheblich. Dementsprechend sollte die Obergrenze der
Menge dieser Komponente vorzugsweise 3,0 Mol-% und/oder 5,0 Masse-%,
besonders bevorzugt 2,5 Mol-% und/oder 4,5 Masse-% und am meisten
bevorzugt 2,0 Mol-% und/oder 4,0 Masse-% betragen. Bi2O3 kann in einer gewünschten Rohmaterialform hinzugefügt werden.
Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (Bl2O3) eingeführt
werden.
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Gd2O3 und Y2O3 bewirken wie
La2O3 das Erreichen
eines hohen Brechungsindex und einer kleinen Dispersion und können daher
gegebenenfalls hinzugefügt
werden. Wenn diese Komponenten jedoch übermäßig hinzugefügt werden,
wird die Stabilität
des Glases erheblich verschlechtert, und daher wird es schwierig,
ein Glas zu erhalten, das frei von Einschlüssen im Innern des Glases ist.
Dementsprechend sollte die Obergrenze der Menge der jeweiligen Komponenten
vorzugsweise 3,0 Mol-% und/oder 10,0 Masse-%, besonders bevorzugt
2,8 Mol-% und/oder
9,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 2,5 Mol-% und/oder 8,0 Masse-%
betragen. Gd2O3 und
Y2O3 können in
einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Sie sollten vorzugsweise in Form eines Oxids (Gd2O3, Y2O3) oder eines Fluorids (GdF3,
YF3) eingeführt werden.
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Ta2O5 bewirkt das Erreichen
eines hohen Brechungsindex und eine Verhinderung des Auftretens
von Entglasung beim Abkühlen
der Schmelze und kann daher gegebenenfalls hinzugefügt werden.
Wenn diese Komponente jedoch in einer Menge von 3,0 Mol-% oder darüber und/oder
10,0 Massen-% oder darüber
hinzugefügt
wird, nimmt die Dispersion übermäßig stark
zu, so dass es schwierig ist, die gewünschte Abbe-Zahl zu erreichen,
und außerdem
wird es schwierig, das Glas zu mäßigen Kosten
herzustellen, da das Rohmaterial dieser Komponente teuer ist. Dementsprechend
sollte die Obergrenze der Menge dieser Komponente vorzugsweise 3,0
Mol-% und/oder 10,0 Masse-%, besonders bevorzugt 2,8 Mol-% und/oder
9,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 2,5 Mol-% und/oder 8,0 Masse-%
betragen. Ta2O5 kann
in einer gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (Ta2O5) eingeführt
werden.
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Yb2O3 und Lu2O3 bewirken das
Erreichen eines hohen Brechungsindex und können daher gegebenenfalls hinzugefügt werden.
Wenn diese Komponenten jedoch übermäßig hinzugefügt werden,
wird die Stabilität des
Glases verschlechtert, und daher wird es schwierig, ein Glas zu
erhalten, das keine Einschlüsse
im Innern des Glases aufweist, und außerdem wird es schwierig, das
Glas zu mäßigen Kosten
herzustellen, da das Rohmaterial dieser Komponenten teuer ist. Dementsprechend
sollte die Obergrenze der Menge der jeweiligen Komponenten vorzugsweise
2,0 Mol-% und/oder 5,0 Masse-%, besonders bevorzugt 1,8 Mol-% und/oder
4,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 1,5 Mol-% und/oder 3,0 Masse-%
betragen. Yb2O3 und
Lu2O3 können in einer
gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Sie sollten vorzugsweise in Form eines Oxids (Yb2O3, Lu2O3) eingeführt
werden.
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TeO2 bewirkt das Erreichen eines hohen Brechungsindex
und bei Hinzufügen
einer geeigneten Menge dieser Komponente eine Verstärkung der
Raffination der Schmelze und kann daher gegebenenfalls hinzugefügt werden.
Wenn diese Komponente jedoch übermäßig hinzugefügt wird,
wird das Glas häufig
farbig. Dementsprechend sollte die Obergrenze der Menge dieser Komponente
vorzugsweise 2,0 Mol-% und/oder 3,0 Masse-%, besonders bevorzugt
1,8 Mol-% und/oder 2,0 Masse-% und am meisten bevorzugt 1,5 Mol-% und/oder
1,0 Masse-% betragen. TeO2 kann in einer
gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (TeO2)
eingeführt
werden.
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Sb2O3 bewirkt bei Hinzufügen einer
geeigneten Menge dieser Komponente eine Verstärkung der Raffination und Entschäumung der
Schmelze und kann daher gegebenenfalls hinzugefügt werden. Wenn diese Komponente
jedoch übermäßig hinzugefügt wird,
kommt es zu einer übermäßigen Blasenbildung,
was zur Verschlechterung der Innenqualität des Glases führt und
außerdem
ein Metall mit einer hohen Wärmebeständigkeit
(einschließlich
einer Legierung), zum Beispiel Platin in einer Schmelzapparatur,
negativ beeinflusst. Dementsprechend sollte die Obergrenze der Menge
dieser Komponente vorzugsweise 0,5 Mol-% und/oder 2,0 Masse-%, besonders
bevorzugt 0,4 Mol-% und/oder 1,5 Masse-% und am meisten bevorzugt
0,3 Mol-% und/oder 1,0 Masse-% betragen. Sb2O3 kann in einer gewünschten Rohmaterialform hinzugefügt werden.
Es sollte vorzugsweise in Form eines Oxids (Sb2O3 und Sb2O5) oder als Na2H2Sb2O7·5H2O eingeführt
werden.
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Die
Komponente F bewirkt eine Verbesserung der Schmelzeigenschaft des
Glases und eine Erhöhung der
Abbe-Zahl des Glases und kann daher gegebenenfalls als ein oder
mehrere Fluoride eines oder mehrerer Metallelemente, die in den
oben beschriebenen Metalloxiden enthalten sind, bis zu einer Gesamtmenge
des in dem oder den Fluoriden enthaltenen F von 10 Mol-% oder 5
Masse-% hinzugefügt
werden. Wenn die Komponente F jedoch in einer Menge hinzugefügt wird,
die größer ist
als notwendig, können
die gewünschten
optischen Konstanten nicht erreicht werden, und außerdem wird
die innere Qualität
des Glases verschlechtert, und es kommt im Erhitzungstest zu einer
Entglasung. Dementsprechend sollte die Obergrenze der Menge dieser
Komponente vorzugsweise 10,0 Mol-% und/oder 5,0 Masse-%, besonders
bevorzugt 9,0 Mol-% und/oder 4,5 Masse-% und am meisten bevorzugt
8,0 Mol-% und/oder 4,0 Masse-% betragen. Die Komponente F kann in
Form eines oder mehrerer Fluoride als Rohmaterial bei der Einführung der
verschiedenen Oxide in das Glas eingeführt werden.
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Die
Gesamtmenge an F in "einem
oder mehreren Fluoriden eines oder mehrerer Metallelemente, die in
dem oder den obigen Metalloxiden enthalten sind," bedeutet in dieser Beschreibung unter
der Annahme, dass alle Oxide, Komplex salze, Metallfluoride usw.,
die als Rohmaterialien der Glaszusammensetzung verwendet werden,
während
des Schmelzvorgangs zersetzt und in Oxide umgewandelt werden, ein
Verhältnis
der Masse von F-Atomen, die in Masse-% ausgedrückt ist, zu einer Gesamtmasse
der hergestellten Oxide, wenn das Verhältnis in Masse-% ausgedrückt wird,
oder ein Verhältnis
der Stoffmenge der tatsächlich
enthaltenen F-Atome, die in Mol-% ausgedrückt ist, zu einer Gesamtstoffmenge
der hergestellten Oxide.
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P2O5 kann in einer
Menge im Bereich hinzugefügt
werden, in dem die vorteilhaften Ergebnisse der vorliegenden Erfindung
nicht beeinträchtigt
werden. Da die Zugabe dieser Komponente häufig die Entglasung im Innern
des Glases verstärkt,
sollte die Obergrenze der Menge dieser Komponente vorzugsweise 10,0
Mol-% und/oder 5,0 Masse-% betragen. Am meisten bevorzugt sollte
diese Komponente überhaupt
nicht hinzugefügt werden.
P2O5 kann in einer
gewünschten
Rohmaterialform hinzugefügt
werden. Es sollte vorzugsweise in Form von Al(PO3)3, Ba(PO3)3, BPO4 oder H3PO4 eingeführt werden.
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In
der vorliegenden Erfindung sollte die Obergrenze der Menge an Blei
und/oder PbO und As2O3 vorzugsweise
0,01 Mol-% und/oder 0,01 Masse-%, besonders bevorzugt 0,005 Mol-%
und/oder 0,005 Masse-%, betragen, und am meisten bevorzugt sollten
sie überhaupt
nicht hinzugefügt
werden, abgesehen von unvermeidlichen Beimischungen dieser Komponenten
als Verunreinigungen. Ebenso sollte die Obergrenze der Menge an
SnO2 und SnO vorzugsweise 0,01 Mol-% und/oder
0,01 Masse-%, besonders bevorzugt 0,005 Mol-% und/oder 0,005 Masse-%,
betragen, und am meisten bevorzugt sollten sie überhaupt nicht hinzugefügt werden.
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Übergangsmetallkomponenten,
wie V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu, Ag und Mo, wobei Ti ausgeschlossen ist,
färben
häufig
das Glas, wenn diese Komponenten allein oder in Kombination selbst
in einer kleinen Menge hinzugefügt
werden, so dass bei einer speziellen Wellenlänge im sichtbaren Bereich eine
Absorption stattfindet. Daher sollten diese Komponenten vorzugsweise
nicht in wesentlichen Mengen in ein optisches Glas gegeben werden,
das Wellenlängen
im sichtbaren Bereich verwendet. Was Pb, Th, Cd, Tl, As, Os, Be
und Se betrifft, so besteht die Tendenz, auf die Verwendung dieser
Komponenten zu verzichten, da es schädliche chemische Substanzen
sind, und wenn diese Komponenten verwendet werden, müssen Schritte
unternommen werden, um die Umwelt nicht nur im Glasherstellungsverfahren,
sondern auch bei der anschließenden
Handhabung des Glases einschließlich
der Verarbeitung des Glases bis zur Entsorgung eines aus dem Glas
hergestellten Produkts zu schützen.
Diese Komponenten sollten daher vorzugsweise nicht in wesentlichen
Mengen hinzugefügt
werden, wenn es notwendig ist, den Einfluss auf die Umwelt zu berücksichtigen.
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Indem
man im Glas des elften Aspekts der Erfindung die Menge an B2O3 auf 0 bis weniger
als 2,0 Masse-% beschränkt,
können
Wirkungen der Verhinderung der Entglasung im Erhitzungstest und
der Verbesserung der chemischen Beständigkeit erhalten werden.
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Im
Glas des zwölften
Aspekts der Erfindung kann die chemische Beständigkeit verbessert werden,
indem man die Menge an Na2O auf 0 bis weniger
als 3,0% beschränkt.
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Wie
im dreizehnten bis siebzehnten Aspekt der Erfindung beschrieben
ist, sind die Gläser
des ersten bis zwölften
Aspekts der Erfindung nützlich
als Grundmaterial für
optische Elemente, wie eine Linse oder ein Prisma, und optische
Substratmaterialien, wie eine Reflexionsplatte, Streuplatte und
Wellenlängentrennplatte. Dieses
Glas eignet sich auch als Material für eine Vorform für das Präzisionspressformen.
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Beispiele
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Es
werden nun Beispiele für
das Glas gemäß der Erfindung
beschrieben. In allen folgenden Tabellen sind die Mengen der Komponenten
des Glases in Masse-% ausgedrückt.
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Die
Tabellen 1 bis 5 zeigen Zusammensetzungen, Brechungsindex (nd),
Abbe-Zahl (νd), Säurebeständigkeit
RA nach dem Pulververfahren, relative Dichte D und Ergebnis des
Erhitzungstests für
die Beispiele Nr. 1 bis 38, die geeignet sind, um Glas zu erhalten,
das als optische Konstanten einen Brechungsindex (nd) von 1,79 oder
mehr und eine Abbe-Zahl (νd)
von 27 oder mehr aufweist und im Erhitzungstest frei von Entglasung im
Innern des Glases ist.
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Die
Tabellen 6 und 7 zeigen verschiedene Eigenschaften und Ergebnisse
der Bewertung der Vergleichsbeispiele A bis J von bekannten optischen
Gläsern.
Die Vergleichsbeispiele A bis D sind die Beispiele Nr. 2, 35, 39
und 40 der oben beschriebenen japanischen Offenlegungsschrift Nr.
Sho 59-50048. Die Vergleichsbeispiele E bis G sind die Beispiele
Nr. 16, 34 und 41 der oben beschriebenen japanischen Offenlegungsschrift
Nr. 2002-87841. Die Vergleichsbeispiele N und J sind die Beispiele
Nr. 1 und 7 der oben beschriebenen japanischen Offenlegungsschrift
Nr. Hei 3-5340. Vergleichsbeispiel J ist das Beispiel Nr. 4 der
oben beschriebenen japanischen Offenlegungsschrift Nr. 2004-18371.
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Die
Säurefestigkeit
RA(P) gemäß dem Pulververfahren
der jeweiligen Beispiele und Vergleichsbeispiele wurde in der folgenden
Weise im Einklang mit dem Messverfahren für die chemische Beständigkeit
von optischem Glas (Pulververfahren) des Japanese Optical Glass
Industrial Standard JOGIS06-1999 gemessen. Gläser der
Beispiele und Vergleichsbeispiele wurden zu Stücken mit einer Teilchengröße im Bereich
von 425 μm
bis 600 μm
zerkleinert, und die so erhaltene Glaspulverprobe wurde in einer
bestimmten Menge in einen Platinauflösungskorb gelegt. Dieser Auflösungskorb,
der die Glaspulverprobe enthielt, wurde in einen Rundkolben aus
Quarzglas gegeben, der 0,01 N Salpetersäure enthielt. Nach 60 Minuten
Behandlung in siedendem Wasser wurde die Reduktionsrate (%) der
Glaspulverprobe nach der Behandlung berechnet. Klasse 1 zeigt einen
Fall an, bei dem die Reduktionsrate kleiner als 0,05% ist, Klasse
2 zeigt einen Fall an, bei dem die Reduktionsrate 0,05% bis weniger
als 0,10% beträgt,
und Klasse 3 zeigt einen Fall an, bei dem die Reduktionsrate 0,10%
bis weniger als 0,25% beträgt.
Je kleiner also der Wert der Klasse, die das RA(P) anzeigt, desto größer ist
die Säurebeständigkeit
des Glases.
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Der
Erhitzungstest wurde in folgender Weise durchgeführt. Die Glasprobe in Form
einer quadratischen Säule
mit einer Breite und Dicke von jeweils 15 mm und einer Länge von
30 mm wurde auf ein feuerfestes Material gelegt und in einem Elektroofen
so erhitzt, dass die Temperatur in 150 Minuten von Raumtemperatur auf
eine Temperatur erhöht
wird, welche um 150 °C
höher als
die Glasübergangstemperatur
(Tg) der Glasprobe ist, und nachdem die Glasprobe 30 Minuten lang
auf dieser Temperatur gehalten wurde, wurde die Temperatur auf Raumtemperatur
gesenkt, und die Glasprobe wurde aus dem Elektroofen genommen, und
das Innere der Glasprobe wurde durch polierte, einander gegenüberliegende
Flächen
der Probe mit dem Auge beobachtet. Wenn das Innere der Glasprobe
transparent war, also im Erhitzungstest frei von Entglasung war,
wird das Ergebnis des Erhitzungstests als o angegeben, und wenn
im Innern der Glasprobe eine Undurchsichtigkeit oder Entglasung
beobachtet wurde, wird das Ergebnis des Erhitzungstests als x angegeben.
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Die Übergangstemperatur
des optischen Glases der Beispiele der vorliegenden Erfindung lag
im Bereich von 550 °C
bis 700 °C.
Tabelle
2
Tabelle
3
Tabelle
4
Tabelle
7
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Zur
Herstellung der Gläser
der Beispiele Nr. 1 bis 38, die in den Tabellen 1 bis 5 gezeigt
sind, wurden gewöhnliche
Rohmaterialien für
optische Gläser,
wie Oxide, Carbonate, Nitrate, Fluoride, Hydroxide und Metaphosphatverbindungen,
abge wogen und in einem vorbestimmten Verhältnis miteinander gemischt,
und die gemischten Materialien wurden in einen Platintiegel gegeben
und je nach der Schmelzeigenschaft der Glaszusammensetzung drei
bis vier Stunden lang bei einer Temperatur im Bereich von 1200 °C bis 1400 °C geschmolzen.
Die Schmelze wurde gerührt
und dadurch homogenisiert, und dann, nachdem die Temperatur auf eine
geeignete Temperatur gesenkt worden war, wurde die Schmelze in eine
Form gegossen und getempert, so dass man das Glas erhielt.
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Wie
in den Tabellen 1 bis 5 gezeigt ist, haben die Gläser von
Beispielen der vorliegenden Erfindung die gewünschten optischen Konstanten,
eine ausgezeichnete chemische Beständigkeit und sind im Erhitzungstest
frei von Entglasung. Dagegen haben die Gläser der Vergleichsbeispiele
A bis D und J, die in den Tabellen 6 und 7 gezeigt sind, eine große relative
Dichte und genügen
nicht der Beziehung Y ≥ 0,175X
+ 1,137 und sind daher unter dem Gesichtspunkt der Reduktion des
Gewichts eines Produkts den Beispielen der vorliegenden Erfindung
unterlegen. Die Gläser
der Vergleichsbeispiele B und E bis G zeigten im Erhitzungstest eine
Entglasung, und es hat sich gezeigt, dass diese Gläser beim
Heißpressen
Schwierigkeiten bereiten. Die Gläser
der Vergleichsbeispiele H bis zeigen eine Säurefestigkeit der Klasse 2
und Klasse 3, was zeigt, dass sie eine schlechte chemische Beständigkeit
haben.
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Wie
vorstehend beschrieben ist, kann gemäß der vorliegenden Erfindung
ein optisches Glas, das als optische Konstanten einen Brechungsindex
(nd) von 1,79 oder mehr und eine Abbe-Zahl (νd) von 27 oder mehr aufweist
und für
die Heißverarbeitung,
zum Beispiel Heißpressen,
geeignet ist und eine ausgezeichnete chemische Beständigkeit
hat, zu mäßigen Kosten
hergestellt werden, und daher kann ein optischer Aufbau mit hohem
Freiheitsgrad erreicht werden, und optische Elemente, wie eine Linse,
ein Prisma und eine Reflexionsplatte mit ausgezeichneten Eigenschaften
sowie optische Instrumente, bei denen solche optischen Elemente verwendet
werden, können
bereitgestellt werden.
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Gewerbliche Anwendbarkeit
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Das
Glas der vorliegenden Erfindung ist zur Verwendung als optische
Elemente wie Prismen, Linsen einschließlich einer Linse für eine (z.B.
DVD-)Lasereinheit und eines Brillenglases und optische Substrate,
wie eine Reflexionsplatte, Streuplatte, einen Polarisator und ein
Deckglas, geeignet.
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Zusammenfassung
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Glas,
das als optische Konstanten einen Brechungsindex (nd) von 1,79 oder
mehr und eine Abbe-Zahl (νd)
von 27 oder mehr sowie eine relative Dichte (D) von 3,20 oder mehr
aufweist und das in einem Erhitzungstest frei von Entglasung im
Innern des Glases ist. Das Glas hat eine chemische Beständigkeit
gemäß dem Pulverfahren
(Säurebeständigkeit
RA nach dem Pulververfahren) von Klasse 1.