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Anordnung zur Auswertung einer aus Einzelinformationen zusammengesetzten
Informationsgruppe, insbesondere einer Kennzifferngruppe, in Fernmelde-, vorzugsweise
Fernsprechanlagen In der Nachrichtentechnik ist es bekannt, Informationen zu übertragen,
die aus mehreren Einzelinformationen oder auch aus mehreren aus Einzelinformationen
zusammengesetzten Informationsgruppen bestehen. So kann beispielsweise in der Fernsprechtechnik
eine solche Information zusammengesetzt sein aus einer Zifferngruppe, die die Art
der gewünschten Verkehrsrichtung, z. B. den Fernverkehr, bezeichnet, einer weiteren
Zifferngruppe, die das gewünschte Ortsnetz kennzeichnet, sowie einer dritten Zifferngruppe,
die die Rufnummer des verlangten Teilnehmers beinhaltet.
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Jede dieser Informationsgruppen hat dabei eine oder eine Anzahl bestimmter
Funktionen auszulösen, die durch die die Informationsgruppe zusammensetzenden Einzelinformationen
festgelegt sind. In dem oben angezogenen Beispiel des Fernsprechfernverkehrs veranlaßt
beispielsweise die das gewünschte Ortsnetz kennzeichnende Ziffernfolge beim Ausgangsamt
die Auswahl des in Frage kommenden Leitweges und die Verzonung für die Gebührenberechnung.
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Bei den bisher bekannten Anordnungen zur Auswertung solcher Infonnationsgruppen
wird die Auswertung des durch die Informationsgruppe übermittelten Nachrichteninhaltes
eingeleitet, sobald mit Hilfe einer Relaiskette, eines Widerstandsnetzwerkes oder
anderer geeigneter Elemente das Vorliegen sämtlicher die Informationsgruppe zusammensetzenden
Einzelinformationen festgestellt ist. Hierbei ergibt sich jedoch der Nachteil, daß
das Vorliegen sämtlicher Einzelinformationen abgewartet werden muß, auch wenn eine,
mehrere oder alle auf Grund des Nachrichteninhaltes durchzuführenden Funktionen
b#creits vorher, beispielsweise durch die beiden ersten von vier Einzelinformationen,
eindeutig festgelegt sind.
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Dies bedeutet unter Umständen einen unerwünten Zeitverlust, insbesondere
wenn durch solche Wartezeiten hochwertige Elemente, wie Speicher, Umrechner oder
Leitungen des Weitverkehrs, unnötig lange belegt werden. Es ist z. B. denkbar, daß
im Selbstwählfernverkehr in der durch eine Ziffer gebildeten Kennzeichnung des gewünschten
fernen Ortsnetzes bereits nach der zweiten Ziffer die Zone eindeutig festliegt,
da das in Frage stehende Zentralamt nur Ortsnetze umfaßt, die, bezogen auf das Ausgangsamt,
der gleichen Zone angehören.
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Es sind weiterhin Anordnungen bekanntgeworden, bei denen die Auswertung
schon vor Eingang der letzten Einzelkennziffer erfolgt. Diese Anordnungen sind jedoch
sehr aufwendig bzw. nicht bei jedem beliebigen System einzusetzen. Bei einer dieser
Anordnungen werden die Umsetzungen von einer Zeitimpulsbasis ausgeführt.
Je nach Anschaltung der beschriebenen Impulsquelle wird damit dann auch eine
Auswertung vor Eingang der letzten Einzelkennziffer möglich. Bei einer anderen Anordnung
sind zur Eingabe besondere Wähler erforderlich. Diese Wähler müssen in alle nicht
eingestellten Ausgänge ein Potential anlegen lassen, das von dem an die eingestellten
Ausgänge angelegten verschieden ist, sie müssen also nach Art der Umschaltkontakte
arbeiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur der Verzonung
und/oder Leitweglenkung dienenden Auswertung von Kennzahlen in Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechanlagen mit Fernwahl, bei der die Auswertung vor Eingang zumindest der
letzten Einzelziffer der Kennzahl einleitbar ist, sofern bereits die empfangenen
Ziffern die Zone und/oder den Leitweg eindeutig festlegen, zu schaffen, die allgemein
verwendbar ist und auch wahlweise für verschiedenziffrige Auswertung ohne Änderungen
verwendet werden kann. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der eine
zur Festlegung der Zone und/oder Leitweglenkung nicht erforderliche Einzelkennziffer
darstellende, nur Schließkontakte aufweisende Schritt- oder Einzelschalter
umgangen
wird und unabhängig von der Schalterstellung das Potential an den der nicht erforderlichen
Stelle der Kennziffer entsprechenden Eingang derAuswerteeinrichtung, die bei Koinzidenz
der an den den verschiedenen Stellen der Kennzahl entsprechenden Eingängen anliegenden
Potentiale ein Ausgangssignal abgibt, angelegt wird, welches auch bei vollständiger
Kennzifferaufnahme zur Auswertung zur Anlage kommen würde.
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Im folgenden wird das unabhängig von der Schalterstellung anliegende
Potential als »FüRinformation« bezeichnet.
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An Hand der Fig. 1 bis 4 soll der Erfindungsgedanke kurz erläutert
werden. Hierbei zeigt Fig. 1 als Ausführungsbeispiel einen Umordner für die
im Selbstwühlfernverkehr der Kennzeichnung des gewünschten fernen Amtes dienende
Zifferngruppe, Fig. 2 die zur Einleitung der Auswertung dienende Widerstandsanordnung
im Falle einer normalen Ja-Aussage, Fig. 3 die gleiche Widerstandsanordnung
wie Fig. 2 im Falle einer Nein-Aussage, im Fig. Falle 4 die einer gleiche durch
Widerstandsanordnung eine Füllinformation wie künstlich Fig. 3
bewirkten Ja-Aussage.
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In Fig. 1 ist als Ausführungsbeispiel für den Erfindungsgedanken
ein Umordner für die bei Fernwahl zur Kennzeichnung des gewünschten fernen Amtes
dienende Zifferngruppe schematisch dargestellt. Die Zifferngruppe möge aus vierZiffem
zusammengesetzt sein, von denen die beiden ersten das Zentralamt, die dritte das
Hauptamt, die vierte das Knotenamt bezeichnen. Die Ziffernfolge wird während des
Wählens zunächst einem in der Fig. 1 nicht dargestellten Speicher zugeführt
und dort festgehalten. Der Speicher leitet die einzelnen Ziffern dann nacheinander
dem Umordner zu, und zwar durch Steuern der Schaltarme ZA-D, ZA-E, HA,
KA auf die jeweils der gespeicherten Ziffer entsprechende Stellung. Die Schaltarme
entsprechen in der oben angegebenen Reihenfolge der ersten und zweiten Zentralamtsziffer,
der Hauptamtsziffer, der Knotenamtsziffer. Die einzelnen Schaltstellungen sind mit
1, 2, 3 . . . 0 bezeichnet; die Ruhestellung hat keine Bezeichnung.
Es ist unterstellt, daß die erste Ziffer wegfallen kann; in diesem Falle bleibt
der Schaltarin ZA-D in seiner Ruhestellung.
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Die Ausgänge der einzelnen Schaltstellungen der vier Schaltarine sind
jeweils in Vielfachschaltung auf eine Reihe von Steckleisten geführt, die als Matrix
angeordnet sind, und endigen dort auf den Kontaktelementen B. Diese Kontaktelemente
B können durch Stecker S mit den entsprechenden Gegenkontaktelementen
C verbunden werden, die sämtlich miteinander verbunden sind und zu einem
weiter unten näher beschriebenen Widerstandsnetzwerk Wl ...
W8 führen. Außerdem
ist jeder Steckleiste noch ein weiteres Kontaktelement F zugeordnet, außer der dem
Schaltarm ZA-D entsprechenden. Die Indizes a, b, c
bezeichnen die Zugehörigkeit
zu den waagerechten, die hinter diesen befindlichen Ziffern 1 ... 4 die Zugehörigkeit
zu den senkrechten Reihen der Matrixanordnung. Für die Widerstände WI
... W 8 der Netzwerke ist nur die Zugehörigkeit zu den betreffenden
waagerechten Reihen (a, b, c) angegeben.
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Die Ausgänge der Widerstandsnetzwerke sind in Vielfachschaltung an
die Kontaktelemente BL, BM,
BN geführt und können über diese mittels Stecker
SL, SM, SN über die Gegenkontakte CL, CM, CN mit den
der Auswertung dienenden Anordnungen L, M, N, beispielsweise einer
Verzonungsanordnung, verbunden werden. Für die Kontaktelemente BL, BM, BN,
CL, CM, CN ist die Zugehörigkeit zu der betreffenden waagerechten
Reihe durch die Indizes a, b, c angegeben. Über die Schaltarme
ZA-D, ZA-E, HA, KA werden vier Punkte q, r, s, t der
der jeweiligen Einstellung der Schaltarme entsprechenden Widerstandsnetzwerke an
ein bestimmtes Potential - U gelegt, wie dies in Fig. 2 dargestellt
ist. Erst wenn alle vier Punkte q, r, s, t an dieses Potential
- U gelegt sind, bewirkt das infolgedessen am Punkt v auftretende Potential
- Ur das öffnen des Transistors Tr und damit die Einleitung des Auswertungsvorganges.
Sind jedoch einer oder mehrere der Schaltarme geöffnet, beispielsweise Arm KA in
Fig. 3, so tritt am Punkt v ein niedrigeres Potential -
Ur' auf, das nicht ausreicht, den Transistor Tr zu öffnen. Die obenerwähnten,
zusätzlich den Steckleisten zugeordneten Kontaktelemente F führen sämtliche das
Potential - U. Wird nun durch einen Stecker S in der in Fig. 4 gezeigten
Weise das Kontaktelement F mit dem entsprechenden Punkt (z. B. t) des Widerstandsnetzwerkes
verbunden, so wird die Auswertung des Nachrichteninhaltes schon beim Vorliegen der
dritten Einzelinformation eingeleitet, da an dem Punkt v das erforderliche Potential
- Ur bereits auftritt, bevor die vierte Einzelinformation eingetroffen ist.
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In Fig. 1 ist die Arbeitsweise der Anordnung an Hand verschiedener
Betriebsfälle aufgezeigt. Die erste Stelle des grundsätzlich einziffrigen Kennzeichens
kann in dem gewählten Beispiel nur entweder Eins sein oder fehlen, wodurch die Kennziffernfolge
selbst scheinbar dreiziffrig wird. Diese Unterscheidung wird bereits im Speicher
vorgenommen und im zweiten Fall die erste Ziffer, die dann natürlich nie Eins sein
kann, sofort zur Einstellung des Schaltarmes ZA-E verwendet.
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Zur Feststellung der Koinzidenz sind Widerstandsnetzwerke vorgesehen,
deren Punkte r, s, t mittels Stecker S über die Kontaktelemente
B, C der Steckleisten mit den der jeweiligen Ziffernfolge entsprechenden
Ausgängen der Schaltarine verbunden bzw. gegebenenfalls über die Kontaktelemente
C, F
direkt an das Potential - U gelegt sind. Andererseits
ist der Punkt u des Widerstandsnetzwerkes über eine Steckverbindung mit der der
gesteckten Ziffernfolge entsprechenden Auswertungsanordnung (L, M,
N)
verbunden. Es können auch mehrere Ziffernfolgen, die die gleichen Auswertungsvorgänge
veranlassen, auf ein einziges Widerstandnetzwerk gesteckt werden. Dies ist natürlich
nur möglich, wenn zugleich eine Entkopplung der auf den gleichen Pol des Netzwerkes
geschalteten Vielfachleitungen vorgesehen ist. Zu diesem Zweck sind beispielsweise
die Stecker S mit nichtlinearen Widerständen (Gleichrichterelementen, Dioden)
und unverwechselbaren Steckstiften ausgestattet.
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Beispielsweise sei das Netzwerk Wla ... W8a der ersten waagerechten
Reihe der Kennziffernfolge 223
zugeordnet. Durch die SteckerSal bis Sa4 ist
dementsprechend der der Ruhestellung des Schaltarmes ZA-D entsprechende KontaktBal
mit dem zugehörigen KontaktCal, der der Schaltstellung2 des SchaltarmesZA-E entsprechende
KontaktBa2 mit Ca2, der der Schaltstellung2 des SchaltannesHA entsprechende KontaktBa3
mit Ca3 und der der
Schaltstellung 3 des Schaltarmes KA entsprechende
Kontakt Ba 4 mit Ca 4 verbunden. Durch Stecker SM
ist der Ausgang
des Netzwerkes W 1 a . . . W
8 a auf das der Ziffernfolge 223 entsprechende Auswertungsorgan
M durchgeschaltet.
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Es sei nun angenommen, daß bei einer mit 132
oder
133 beginnenden Ziffernfolge jeweils die letzte Ziffer n ohne Bedeutung für
die örtliche Auswertung des Nachrichteninhaltes ist, ferner daß für beide Fälle
der gleiche Auswertungsvorgang in Frage kommt, beispielsweise daß sämtliche über
die durch die Ziffernfolge 132 und 133 gekennzeichneten Hauptämter
zu erreichenden Knotenämter der gleichen Zone angehören oder über den gleichen Leitweg
erreicht werden. In diesem Falle werden die Stecker Sb 1, Sb 2,
Sb 3, Sb 3' in der in Fig. 1 gezeigten Weise in die den
beiden Ziffernfolgen entsprechenden Kontaktelemente Bbl-Cbl, Bb2-Cb 2, Bb
3 - Cb 3, der der vierten Ziffer entsprechende Stecker
Sb 4 jedoch in die Kontaktelemente Cb 4 -Fb 4 gesteckt. Der
Auswertungsvorgang wird nun über BLb, SL, CLb in dem Organ L eingeleitet, ohne daß
das Eintreffen der vierten Ziffer abgewartet wird.
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In gleicher Weise können auch die beiden letzten Ziffern durch eine
Füllinformation ersetzt werden, wie dies in Fig. 1 für eine Ziffernfolge
Umn gezeigt ist, bei der die beiden letzten Einzelinformationen m und n keinen Einfluß
auf die örtliche Auswertung haben und beliebige Werte annehmen können. In diesem
Falle werden die Stecker Sc 1 und Se 2 in die jeweils der Schaltstellung
1 der Schaltarine ZA-D und ZA-E entsprechenden Kontak-telementeBel-Cc
1 bzw. Bc 2 - Cc 2, die Stecker Sc 3 und Sc 4
hingegen in die Kontaktelemente Cc3-Fc3 bzw. Cc4-Fc4 gesteckt. Um die Verwendung
verschiedenartiger Stecker zu vermeiden, können die zur Entkopplung im Vielfach
mit nichtlinearen Widerständen ausgestatteten Stecker auch zum Stecken der Füllinformation
und für die Durchschaltung zu den Auswertungsorganen (SL, SM, SN)
verwendet werden.
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Die vorstehend beschriebene Anordnung stellt nur ein Ausführungsbeispiel
dar, das der Erläuterung des Erfindungsgedankens dient, jedoch seine andersartige
Anwendung nicht ausschließt. Die Verwendung von Füllinformationen, um unter besonderen
Voraussetzungen bereits vor dem Vorliegen sämtlicher Einzehnformationen eine Koinzidenz
herzustellen, beschränkt sich selbstverständlich nicht auf Ferusprechanlagen, sondern
ist überall da möglich, wo aus Einzelinformationen zusammengesetzte Informationsgruppen
ausgewertet werden, wie beispielsweise in der Fernschreibtechnik, Fernwirktechnik,
der Speichertechnik oder der Automatisierung.