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Schaltungsanordnung für zentralgesteuerte Fernmelde-, insbesondere
Fernsprechanlagen mit Zweieranschlüssen Die Unterscheidung zwischen den beiden Teilnehmerstellen
eines Zweieranschlusses erfolgt üblicherweise in einer der ersten Wahlstufe vorgeordneten
Einrichtung. Als Unterscheidungsmerkmal dient dabei die Polung der Speisespannungsquelle
in bezug auf die beiden Sprechadern der gemeinsamen Anschlußleitung. Die erwähnte,
der ersten Wahlstufe vorgeordnete Einrichtung, die im allgemeinen als Gemeinschaftsübertragung
bezeichnet wird, enthält deshalb Schaltmittel, die bei Schleifenschluß an einer
der beiden Teilnehmerstellen alternativ wirksam werden und gegebenenfalls eine Kreuzung
der beiden Sprechadern vornehmen. Die Anordnung kann jedoch auch so getroffen sein,
daß den beiden Teilnehmerstellen eines Zweieranschlusses je ein Anrufsucherschritt
zugeteilt ist und daß die alternativ wirksam werdenden Schaltmittel jeweils einen
dieser Anrufsucherschritte markieren.
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Es sind auch Anordnungen bekannt, bei denen jeder Teilnehmerstelle
eines Zweieranschlusses ein eigener Vorwähler oder eine eigene Teilnehmerschaltung
zugeteilt ist. Eine solche Anordnung ist zwar mit dem Nachteil eines höheren Aufwandes
an Amtseinrichtungen verbunden, dem steht jedoch der Vorteil gegenüber, daß der
Aufbau der eigentlichen Vermittlungsanlage nicht verändert zu werden braucht und
die normalen Teilnehmerschaltungen nicht durch speziell für Zweieranschlüsse vorzusehende
Einrichtungen ersetzt werden müssen.
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Es ist ferner eine Anordnung bekanntgeworden, bei der die Schaltmittel
zur Unterscheidung der beiden Teilnehmerstellen eines Zweieranschlusses aus der
Vorwahlstufe in eine nachgeordnete Wahlstufe verlegt sind. Eine derartige Maßnahme
ermöglicht eine erhebliche Vereinfachung der teilnehmerindividuellen Schaltungen.
Der Gesamtaufwand verringert sich ebenfalls in beträchtlichem Maß, da die erforderlichen
Kennzeichnungsschaltmittel nunmehr an konzentrierterer Stelle angeordnet sind und
somit besser ausgenutzt werden. Die vorliegende Erfindung, die im übrigen Fernmelde-,
insbesondere Fernsprechanlagen mit zentralen Steuereinrichtungen betrifft, geht
von dem durch die zuletzt beschriebene bekannte Anordnung gegebenen Stand der Technik
aus; sie bezieht sich also auf solche Anordnungen, bei denen der ersten und der
zweiten Teilnehmerstelle von Zweieranschlüssen eine gemeinsame Teilnehmerschaltung
zugeordnet ist, deren Anschlußlage durch die Rufnummer der ersten Teilnehmerstelle
gekennzeichnet ist, und bei denen die zur Kennzeichnung der jeweils zweiten Teilnehmerstelle
wirksam werdenden und die Anschaltung dieser Teilnehmerstelle einleitenden Schaltmittel
sich in einer nachgeordneten Einrichtung (z. B. dem ersten Nummernstromstoßempfänger)
befinden, und ist dadurch gekennzeichnet, daß beim Aufbau abgehender Verbindungen
in der zentralen Steuereinrichtung die Rufnummer der jeweils zweiten Teilnehmerstelle
aus der Anschlußlage der gemeinsamen Teilnehmerschaltung und dem Schaltzustand der
genannten Kennzeichnungsschaltmittel ermittelt und daß bei ankommenden Verbindungen
die Rufnummer der jeweils zweiten Teilnehmerstelle in eine die Anschlußlage der
gemeinsamen Teilnehmerschaltung kennzeichnenden Information und ein die zur Auswahl
der zweiten Teilnehmerstelle erforderlichen Schaltvorgänge (z. B. Umpolung der Speisespannung)
einleitendes Kriterium zerlegt wird. Zu dem Vorteil der zuletzt genannten bekannten
Anordnung, daß nämlich für die beiden Teilnehmerstellen eines Zweieranschlusses
eine gemeinsame Teilnehmerschaltung mit vergleichsweise einfachem Aufbau verwendet
werden kann, tritt der Vorteil hinzu, daß die tatsächliche Rufnummer der jeweils
zweiten Teilnehmerstelle eines Zweieranschlusses, die voraussetzungsgemäß von der
Anschlußlage der gemeinsamen Teilnehmerschaltung abweicht, ermittelt werden kann.
Hierdurch wird es überhaupt erst möglich, Zweieranschlüsse der erwähnten Art, d.
h. solche, bei denen die Unterscheidung zwischen den beiden Teilnehmerstellen erst
in einer den Wahlstufen nachgeordneten Einrichtung vorzunehmen, in den zukünftigen
Vermittlungssystemen einzusetzen, da diese eine Vielzahl von Sonderberechtigungen
vorsehen, deren Einsatz selbstverständlich stets die
Kenntnis der
genauen Identität der jeweils rufenden Teilnehmerstelle erfordert.
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Ankommende Verbindungen für die beiden Teilnehmerstellen eines Zweieranschlusses
werden in aller Regel über zwei verschiedene Ausgänge der Teilnehmerwahlstufe abgewickelt.
Dabei wird in der Verbindung zwischen Teilnehmerwahlstufe und Teilnehmerschaltung
bzw. Gemeinschaftsübertragung eines der beiden Sprechadernpaare in bezug auf das
andere Sprechadernpaar gekreuzt. Dies ist gleichbedeutend mit einer Umpolung der
Speisespannungsquelle und ermöglicht im ankommenden Verkehr die Unterscheidung zwischen
den beiden Teilnehmerstellen. Die Erfindung beschreitet auch hier einen anderen
Weg, indem die Rufnummer der jeweils zweiten Teilnehmerstelle des Zweieranschlusses
zerlegt wird einerseits in Informationen, die die Anschlußlage der gemeinsamen Teilnehmerschaltung
kennzeichnen, und andererseits in ein Kriterium, das die zur Auswahl der zweiten
Teilnehmerstelle erforderlichen Schaltvorgänge, wie z. B. die Umpolung der Speisespannung,
einleitet. Die Ansteuerung der gemeinsamen Teilnehmerschaltung kann nun in der gleichen
Weise erfolgen, wie dies für Einzelanschlüsse vorgesehen ist. Die die Auswahl der
jeweils zweiten Teilnehmerstelle bewirkenden Schaltmittel werden selbstverständlich
auch im ankommenden Verkehr nicht in der gemeinsamen Teilnehmerschaltung angeordnet,
sondern in dem Verbindungsglied, von dem aus die Speisung der gerufenen Teilnehmerstelle
erfolgt und das ohnedies im Informationsaustausch mit der zentralen Steuereinrichtung
steht. Eine bekannte Anordnung für Direktwahlsysteme benötigt zwar ebenfalls nur
einen Leitungswählerausgang für die beiden Teilnehmerstellen eines Zweieranschlusses.
Diese Anordnung setzt allerdings voraus, daß in der letzten Gruppenwahlstufe ein
freier Höhenschritt bereitgestellt werden kann. Die Sprechadern dieser beiden für
eine Gruppe von Zweieranschlüssen benutzten Höhenschritte des Gruppenwählers werden
zusammengeschaltet, und die Belegungsader des zusätzlich aufzuwendenden Höhenschrittes
beeinlußt in dem Leitungswähler ein zusätzliches Belegungsrelais, das die Kreuzung
der beiden Sprechadern im Leitungswähler vornimmt. Es sind also auch bei dieser
Anordnung zur Unterscheidung der beiden Teilnehmerstellen von Zweieranschlüssen
zwei unterschiedliche Wählerausgänge erforderlich. Diese befinden sich allerdings
nicht mehr in der Leitungswahlstufe, sondern in der letzten Gruppenwahlstufe, also
an »konzentrierterer« Stelle.
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Bei Vermittlungsanlagen mit zentraler Steuereinrichtung werden die
Teilnehmerstellen über das Sprechwegenetzwerk zunächst mit Ausgangsregistern verbunden.
Diese Ausgangsregister empfangen die den Verbindungswunsch kennzeichnenden Wählinformationen
und geben sie an die zentrale Steuereinrichtung weiter. Diese veranlaßt in Abhängigkeit
von einer Berechtigungsprüfung den Aufbau einer Verbindung zu einem die Einrichtungen
zur Speisung der rufenden Teilnehmerstelle enthaltenden Verbindungsglied (z. B.
einem Ausgangsverbindungssatz). Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind in den
Ausgangsregistern Schaltmittel angeordnet, die den Potentialzustand wenigstens einer
der beiden Sprechadern überwachen und z. B. dann wirksam werden, wenn es sich um
die jeweils zweite Teilnehmerstelle eines Zweieranschlusses handelt. Die übermittlung
eines entsprechenden Kriteriums zur zentralen Steuereinrichtung ermöglicht es, zusammen
mit der von dem Teilnehmeridentifizierer ermittelten Anschlußlage der gemeinsamen
Teilnehmerschaltung die Identität der rufenden Teilnehmerstelle festzustellen, und
bietet somit die Grundlage zu einer Berechtigungsprüfung.
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Eine Weiterbildung der Erfindung, die dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Rufnummern der beiden Teilnehmerstellen eines Zweieranschlusses sich lediglich
durch ihren Ziffernwert innerhalb einer Dezimalstelle (z. B. der Hunderterstelle),
und zwar vorzugsweise um eine feste Zahl (z. B. 1) voneinander unterscheiden, schafft
eine besonders einfache Voraussetzung für die Errechnung der wahren Rufnummer der
jeweils zweiten Teilnehmerstelle eines Zweieranschlusses. Hierzu kann nämlich nun
eine einfache logische Verknüpfungsschaltung dienen, die mit zehn Eingangsklemmen
ausgestattet ist, deren Ordnungszahlen den Ziffernwerten der zu korrigierenden Dezimalstelle
entsprechen, und die durch Umschalteeinrichtungen alternativ entweder mit den Ausgangsklemmen
gleicher oder sich von dieser entsprechend dem Umrechnungsschema um einen festen
Betrag (z. B. 1) unterscheidender Ordnungszahl verbindbar sind, wobei die Umschalteeinrichtungen
in Abhängigkeit von den durch die Sprechadernüberwachung im Ausgangsregister gewonnenen
Kennzeichnungskriterium betätigt werden.
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Wenn die Rufnummern der beiden Teilnehmerstellen eines Zweieranschlusses
so gewählt sind, daß sie sich nicht nur lediglich innerhalb einer Dezimalstelle
voneinander unterscheiden, sondern wenn umgekehrt auch alle sich in dieser Weise
voneinander unterscheidenden Rufnummern, die in bezug auf ihren Ziffernwert in einer
Dezimalstelle von höherem Stellenwert miteinander übereinstimmen (also z. B. derselben
Tausendergruppe angehören), ausschließlich den Teilnehmerstellen von Zweieranschlüssen
zugeordnet sind, so läßt sich die im ankommenden Verkehr erforderliche Zerlegung
der jeweiligen Rufnummer in eine die Anschlußlage der gemeinsamen Teilnehmerschaltung
kennzeichnende Information und das gegebenenfalls zur Auswahl der zweiten Teilnehmerstelle
erforderliche Kriterium mit besonders einfachen Mitteln bewerkstelligen. In Weiterbildung
der Erfindung wird auch hierzu eine logische Verknüpfungsschaltung verwendet, die
ebenfalls mit zehn den Ziffernwerten der zu kodierenden Dezimalstellen entsprechenden
Eingangsklemmen ausgestattet ist, die darüber hinaus jedoch noch weitere Eingangsklemmen
aufweist, die gegebenenfalls in Abhängigkeit von Ziffernwert der obengenannten Dezimalstelle
von höherem Stellenwert aktiviert werden und hierbei bewirken, daß die Eingangsklemmen
zu Ausgangsklemmen mit entsprechend dem Umrechnungsschema unterschiedlicher Ordnungszahl
durchgeschaltet werden und daß ferner an einer weiteren Ausgangsklemme das Kriterium
zur Auswahl der zweiten Teilnehmerstelle auftritt, das z. B. die Umpolung der Speisespannung
veranlaßt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung können dem in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispiel entnommen werden.
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F i g. 1 zeigt das übersichtschaltbild über eine zentral gesteuerte
Vermittlungsanlage, enthält jedoch nur die zum Verständnis der Erfindung unbedingt
erforderlichen Einzelheiten: an die Eingänge des
Sprechwegenetzwerkes
SN, das unter dem Steuereinfluß der zentralen Steuereinrichtung M - im folgenden
kurz Markierer genannt - steht, sind die Teilnehmerschaltungen TS angeschlossen,
die ihrerseits mit den einzelnen Teilnehmerstellen in Verbindung stehen. Den Teilnehmerstellen
von Zweieranschlüssen, z. B. den Teilnehmerstellen Tfa 1 und Tn
2 ist eine gemeinsame Teilnehmerschaltung, im Beispiel die Teilnehmerschaltung
TS 1, zugeordnet. An die Ausgänge des Sprechwegenetzwerkes SN sind Ausgangsregister
AR, Ausgangsverbindungssätze AVS für den abgehenden Verkehr sowie Eingangsverbindungssätze
EVS für den ankommenden Verkehr angeschlossen. Die Eingangsverbindungssätze EVS
können über den Registerkoppler RK mit Eingangsregistern ER in Verbindung
treten.
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Im folgenden wird der Ablauf eines Verbindungsaufbaues näher beschrieben.
Wenn an einer der Teilnehmerstellen, z. B. an der Teilnehmerstelle Tn, der Handapparat
abgehoben wird, gelangt aus der dieser Teilnehmerstelle zugeordneten Teilnehmerschaltung
TS2 ein Anreiz zum MarkiererM. Unter der Voraussetzung, daß der Markierer M frei
ist und daß keine Anforderung von größerer Dringlichkeit vorliegt, z. B. die Anforderung,
eine Teilnehmerstelle, deren erste Wahlziffer bereits in einem Ausgangsregister
aufgenommen ist, mit einem Ausgangsverbindungssatz zu verbinden, wird die Identität
der der rufenden Teilnehmerstelle zugeordneten Teilnehmerschaltung in dem Teilnehmeridentifizierer
1d festgestellt. Liegen mehrere derartige Anforderungen vor, so wird in dem Teilnehmerwähler
TW eine von ihnen ausgewählt. Die Identifizierung möge dem vorliegenden Beispiel
nach vier Koordinaten, entsprechend den vier Dezimalstellen der Rufnummer des rufenden
Teilnehmers erfolgen. Die Kennzeichnung der Teilnehmerschaltungen von Zweieranschlüssen,
z. B. der Teilnehmerschaltung TS 1, möge dabei durch die Rufnummer der jeweils ersten
Teilnehmerstelle dieses Zweieranschlusses, z. B. der Teilnehmerstelle Tfa
1, gegeben sein. Das Identifizierergebnis das also die Anschlußlage der jeweiligen
Teilnehmerschaltung repräsentiert, wird in den Teilnehmerlagespeicher TSp übertragen.
Die Einrichtung WS des Markierers M erhält die Informationen über
die freien Wege, die von der Teilnehmerschaltung des rufenden Teilnehmers zu den
noch freien Ausgangsregistern durch das Sprechwegenetzwerk SN führen. Sie enthält
ferner Mittel, um gegebenenfalls aus mehreren freien Wegen einen auszuwählen. Das
Ergebnis der Wegesuche und -auswahl gelangt in die Einrichtung ED, die den ausgewählten
Weg einstellt und durchschaltet. Somit ist eine Verbindung zwischen der Teilnehmerschaltung
der rufenden Teilnehmerstelle und einem Ausgangsregister, z. B. dem dargestellten
Ausgangsregister AR, zustande gekommen. Bevor der Markierer sich abschaltet, überprüft
er, ob der Weg tatsächlich durchgeschaltet ist, und übergibt abschließend die in
dem Teilnehmerlagespeicher TSp enthaltene Information, die die Anschlußlage der
der rufenden Teilnehmerstelle zugeordneten Teilnehmerschaltung kennzeichnet, in
nicht dargestellter Weise dem Ausgangsregister AR. Diese Information stimmt voraussetzungsgemäß
nur dann mit der Rufnummer der rufenden Teilnehmerstelle überein, wenn es sich um
einen Einzelanschluß oder um die erste Teilnehmerstelle eines Zweieranschlusses,
den sogenannten Stammteilnehmer, handelt. In dem Ausgangsregister AR wird durch
die Überprüfung des Potentialzustandes der aus dem Sprechwegenetzwerk SN führenden
Sprechadern a2 und b2 ein Unterscheidungsmerkmal für die beiden Teilnehmerstellen
eines Zweieranschlusses gewonnen. Diese beiden Teilnehmerstellen unterscheiden sich
im Anreizzustand nämlich dadurch, daß sie ein z. B. aus dein Gemeinschaftsumschalter
GUm stammendes Erdpotential entweder an die Sprechader a 2 oder an die Sprechader
b 2 anlegen. Geht der Anruf also z. B. von der Teilnehmerstelle Tn 2 aus,
so spricht in dem Stromkreis (Erde) Tn2, GUm, TS1, SN, b2, an, 3u, B13 -das
Relais B 1 an. Dieses schaltet mit seinen Kontakten 1 b 1 und 2b1 die beiden
Sprechadern a2 und b 2 um, so daß nach dem Anzug des nicht dargestellten Relais
U, das mit seinen Kontakten 1 u und 2 u die Sprechadern mit den Wicklungen 1I und
I des Speiserelais A 1 verbindet, der Wählton zu der rufenden Teilnehmerstelle übertragen
wird und dort mit der Ziffernwahl begonnen werden kann. Inzwischen kann sich das
Relais B 1 in dem Stromkreis Erde, ab, 3 u, B 1, -
weiter halten.
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Wenn die erste Wählziffer in dem Ausgangsregister AR eingetroffen
ist, wird der Markierer M von neuem angereizt, damit dieser die rufende Teilnehmerstelle
mit einem Ausgangsverbindungssatz der gewünschten Richtung verbindet. Die in dem
Ausgangsregister AR gespeicherte Lagenummer der der rufenden Teilnehmerstelle zugeordneten
Teilnehmerschaltung wird dem Markierer übergeben. Bevor sie dem Berechtigungsspeicher
BSp zugeführt wird, der feststellt, ob der rufende Teilnehmer zur Herstellung der
gewünschten Verbindung überhaupt berechtigt ist, muß sie in der Einrichtung
VS 1 gegebenenfalls in die wahre Rufnummer der rufenden Teilnehmerstelle
umgerechnet werden, und zwar dann wenn es sich um die zweite Teilnehmerstelle eines
Zweieranschlusses handelt, deren Rufnummer vorarissetzungsgemäß nicht mit der Anschlußlage
der gemeinsamen Teilnehmerschaltung übereinstimmt. Den Auftrag zur Umrechnung erhält
die Einrichtung VS1 durch den Kontakt 3 b 1 aus dem Ausgangsregister AR. Im übrigen
wird die Lagenummer der Teilnehmerschaltung von neuem in den Teilnehmerlagespeicher
TSp übertragen, und der Markierer M stellt mit Hilfe seiner Einrichtung
WS und ED eine Verbindung zwischen der Teilnehmerschaltung der rufenden Teilnehmerstelle
und einem Ausgangsverbindungssatz AVS durch das Sprechwegenetzwerk SN her. Das vom
Ausgangsregister mit Hilfe des Kontaktes 3 b 1 gelieferte Kriterium, das in der
Einrichtung VS1 gegebenenfalls zu einer Umrechnung geführt hat und das ein Indiz
dafür ist, daß es sich bei der rufenden Teilnehmerstelle um die zweite Teilnehmerstelle
eines Zweieranschlusses handelt, wird an den Ausgangsverbindungssatz A VS
weitergeleitet und bewirkt dort den Anzug des Relais B 2. Diese Kontakte 1 b 2 und
2 b 2 polen die Speisespannung um, der Kontakt 4 b 2 schaltet die geeignete Zählspannung
an, die über den Kontakt zä periodisch zu dem Gebührenzähler der rufenden Teilnehmerstelle
übertragen wird. Der Kontakt 3 b 2
schließlich schafft einen Haltestromkreis
für das Relais B 2.
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Der ankommende Verkehr wird von Eingangsverbindungssätzen EVS aufgenommen.
In F i g. 1 ist eine von ihnen angedeutet. Er kann über den Registerkoppler RK mit
einem Eingangsregister ER in Verbindung treten. In dieses Eingangsregister gelangt
in nicht dargestellter Weise die Rufnummer des gerufenen Teilnehmers. Sobald die
letzte Ziffer eingespeichert ist, fordert das Eingangsregister ER den Markierer
M an. Es übergibt ihm die gewählte Rufnummer. Im Markierer gelangt diese Rufnummer
einerseits zum Berechtigungsspeicher BSp, der sie im Hinblick auf irgendwelche Sonderberechtigungen
(z. B. Fangen) untersucht und gegebenenfalls ein entsprechendes Kriterium zum Eingangsregister
zurückgibt. Die Rufnummer gelangt andererseits in die Einrichtung VS2, die feststellt,
ob es sich um die Rufnummer eines Zweieranschlußteilnehmers handelt, die korrigiert,
d. h. in die Anschlußlage der Teilnehmerschaltung umgewandelt werden muß. In diesem
Fall erzeugt die Einrichtung VS 2 gleichzeitig ein Kriterium, das in dem
Eingangsregister ER den Anzug des Relais B 4 bewirkt. Dessen Kontakt
b 4
schaltet in einem über den Registerkoppler RK verlaufenden Stromkreis
das Relais B 3 im Eingangsverbindungssatz EVS ein, das sich über seinen Kontakt
3 b 3 selbst hält und mit seinen Kontakten 1 b 3 und 2b3 die Speisespannungsquelle
in bezug auf die beiden in das Sprechwegenetzwerk führenden Sprechadern a3 und b3
umpolt. Nach der Verbindungsherstellung durch das Sprechwegenetzwerk, die es wieder
mit Hilfe der Einrichtungen TSp, WS
und ED durchführt, kann der Markierer
freigeschaltet werden. Die gerufene Teilnehmerstelle erhält in nicht dargestellter
Weise das Rufzeichen aus dem Eingangsverbindungssatz EVS.
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Die Einrichtung VS1 des Markierers kann besonders einfach aufgebaut
sein, wenn die Rufnummern für Zweieranschlußteilnehmer in geeigneter Weise ausgewählt
werden. Unterscheiden sich die Rufnummern der beiden Teilnehmerstellen eines Zweieranschlusses
nur innerhalb einer Dezimalstelle voneinander, und zwar so, daß z. B. den jeweils
ersten Teilnehmerstellen die ungeraden und den zweiten Teilnehmerstellen die geraden
Ziffern der Hunderterstelle zugeteilt sind, so braucht die Einrichtung
VS 1
auch nur diese eine Dezimalstelle zu berücksichtigen. Dies ist deshalb
möglich, weil durch die Sprechadernüberwachung im Ausgangsregister ein weiteres
unabhängiges Kriterium zur Verfügung steht. Die Einrichtung VS1 kann dann aus der
in F i g. 2 dargestellten einfachen logischen Verknüpfungsschaltung bestehen, an
deren zehn Eingangsklemmen E0 bis E9 die der Hunderterkoordinate entsprechenden
Informationsleitungen angeschlossen sind. Die Eingangsklemmen mit ungerader Ordnungszahl
werden immer mit den Ausgangsklemmen derselben Ordnungszahl verbunden, da die entsprechenden
Lagenummern niemals umgerechnet zu werden brauchen. Die Eingangsklemmen mit gerader
Ordnungszahl werden dagegen über eine aus einem Sperrgatter und einem Koinzidenzgatter
bestehende Umschalteeinrichtung entweder mit der Ausgangsklemme derselben oder der
nächsthöheren Ordnungszahl verbunden, je nachdem, ob der Eingang BM aktiviert
wird oder nicht. Wenn z. B. ein Signal an der Eingangsklemme E2 erscheint, aktiviert
dieses den rechten Eingang des Sperrgatters S2 und den linken Eingang des Koinzidenzgatters
K2. Erscheint nun gleichzeitig ein Signal an dem Eingang BM, so wird das
Sperrgatter S2 ge-
sperrt und das Koinzidenzgatter K2 geöffnet, so daß der
Eingang E2 über das Koinzidenzgatter K2 zu der Ausgangsklemme A 3 durchgreifen kann.
Erscheint dagegen an der Eingangsklemme BM kein Signal, so bleibt das Koinzidenzgatter
K2 gesperrt, und die Eingangsklemme E2 wird über das Sperrgatter S2 mit der Ausgangsklemme
A 2 verbunden. Diese Ziffernumwandlung kann selbstverständlich auch in einer anderen
Dezimalstelle als der Hunderterstelle stattfinden.
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Die Einrichtung VS2 hat nach dem Obengesagten die Aufgabe, eine von
dem Ausgangsregister oder dem Eingangsregister angebotene Rufnummer entweder unverändert
weiterzugeben oder aber in die Lagenummer der Teilnehmerstelle umzuwandeln und dabei
ein zusätzliches, z. B. aus dem Befehl zur Umpolung der Speisespannung bestehendes
Kriterium zur Auswahl der Teilnehmerstelle zu erzeugen. Auch sie kann sehr einfach
aufgebaut sein, wenn man bei der Zuteilung der Rufnummern für Zweieranschlußteilnehmer
festsetzt, daß alle in der oben beschriebenen Weise gekennzeichneten Rufnummern
tatsächlich den jeweils zweiten Teilnehmerstellen von Zweieranschlüssen zugehören,
sofern sie im Hinblick auf eine Dezimalstelle von höherem Stellenwert miteinander
übereinstimmen, d. h. im vorliegenden Ausführungsbeispiel, alle Rufnummern mit ungerader
Hunderterziffer den jeweils zweiten Teilnehmerstellen von Zweieranschlüssen zugeteilt
sind, sofern sie demselben Tausend angehören. In F i g. 3 ist eine einfache Verknüpfungsschaltung
dargestellt, mit deren Hilfe eine solche Umrechnung vorgenommen werden kann. Den
Eingangsklemmen E0 bis E9 wird die in Frage stehende Dezimalstelle (z. B. die Hunderterstelle)
zur Auswertung angeboten. Ferner sind weitere Eingangsklemmen T 0
bis T 9 vorgesehen, die den Ziffernwerten der Tausenderstelle entsprechen.
Es sind selbstverständlich nur diejenigen Tausenderziffern zu berücksichtigen, die
in Rufnummern von Zweieranschlußteilnehmern überhaupt vorkommen. Alle Rufnummern
mit gerader Hunderterziffer sind entweder normalen Teilnehmerstellen oder den jeweils
ersten Teilnehmerstellen von Zweieranschlüssen zugeteilt und brauchen nicht umgerechnet
zu werden. Die Eingänge E O, E2, E4, E 6 und E
8
werden deshalb stets zu den Ausgängen mit derselben Ordnungszahl durchgeschaltet.
Die übrigen Eingangsklemmen E 1 bis E 9 werden dagegen in Abhängigkeit von den an
den Eingangsklemmen T 0 bis T 9
liegenden Signalen entweder
zu den Ausgangsklemmen mit derselben Ordnungszahl oder jedoch zu denjenigen mit
der nächstniedrigeren Ordnungszahl durchgeschaltet. Im letzteren Fall erscheint
gleichzeitig über das Mischgatter M6 ein Signal an der Ausgangsklemme B. Eine Rangierverdrahtung
zwischen den Ausgängen der Koinzidenzgatter K6 bis K9 und der Ader d ermöglicht
die beliebige Zuordnung der gegebenenfalls zu korrigierenden (ungeraden) Ziffern
der Hunderterstellen zu den einzelnen Ziffern der Tausenderstelle. Im dargestellten
Beispiel wird die Hunderterziffer 1 dann in eine 0 umgewandelt, wenn die Tausenderziffer
der Rufnummer 1 ist. Dagegen wird die Hunderterziffer 3 dann in eine 2 umgewandelt,
wenn die Tausenderziffer eine 0 ist.