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Ortsfester Bunker für Schüttgüter Die Erfindung betrifft ortsgebundene
Bunker zur Aufnahme und Lagerung solcher Schüttgüter, die beim Entleeren des Bunkers
nicht oder nur ungenügend fließen. Das mangelhafte Fließverhalten der Schüttgüter
kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, wie z. B. feiner Verteilungsgrad,
Feuchtigkeitsgehalt usw. und äußert sich oft in einem Zusammenbacken oder einer
Brückenbildung, so daß ein freiwilliges Fließen entweder ganz ausbleibt oder nach
dem Ausfließen eines Teiles des Bunkerinhaltes Hohlräume gebildet werden, über denen
sich das Material brückenartig aufbaut. Man hat schon versucht, das zusammengebackene
oder aufgebaute Material durch Stangen, Kratzvorrichtungen oder Rührarme zu lockern.
Will man solche Einrichtungen gezielt einsetzen, so erfordern sie eine Bedienung
von Hand; ein ungezielter maschineller Antrieb verbraucht viel Kraft und schädigt
möglicherweise das Gut, weil ständig ein großer Teil des Bunkerinhaltes in Bewegung
gehalten werden muß.
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Man hat weiter versucht, am Boden des Bunkers mehrere Öffnungen anzubringen,
um das Schüttgut während des Entleerens in verschiedene Richtungen zu lenken und
so gebildete Brücken zum Einsturz zu bringen. Derartige Vorrichtungen versagen aber
bei Schüttgütern, bei denen die Brückenbildung auf Zusammenbacken zurückzuführen
ist. Man hat dann keine Gewähr dafür, daß innerhalb der Austragsöffnung selbst kein
Aufbauen stattfindet. Alle derartigen Einrichtungen wirken innerhalb des Bunkers.
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Es wurde nun gefunden, daß die erwähnten Nachteile überwunden werden,
wenn man ortsgebundene Bunker, die wenigstens am unteren konischen Ende aus leicht
deformierbaren Materialien bestehen, mit außenliegenden Vorrichtungen versieht,
die längs der deformierbaren Wandung auf einer horizontalen Kreislinie um deren
ganzen Umfang herum undloder längs der vertikalen Ausdehnung des konischen Teiles
der Bunkerwand bewegt werden und die es gestatten, die deformierbare Wand des Bunkers
nach innen einzudrücken.
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Man hat zwar schon vorgeschlagen, in einem Bunkerkonus aus deformierbarem
Material eine innenliegende Lockerungsstange anzubringen, wobei von dieser Stange
Ketten zu verschiedenen in einer waagerechten Ebene liegenden Stellen der Konuswand
führen. Beim Hochziehen der Lockerungsstange wird die Konuswand nach innen deformiert,
so daß eine Querschnittsverengung entsteht und das dabei stattfindende Zusammendrücken
des darüber befindlichen Bunkerinhaltes unter Umständen erst eine Brückenbildung
zur Folge haben kann. Ähnliches gilt für eine
andere Vorrichtung, bei der ein starrer
Konus innen mit einem deformierbaren Material ausgelegt ist.
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Man kann nun in den Raum zwischen dem starren Konus und dem deformierbaren
Material ein Gas einblasen oder man kann darin einen Ring bewegen und will dadurch
eine Lockerung erzielen. Tatsächlich erreicht man aber auch hierbei eine Querschnittsverengung
und damit ein Zusammendrücken des Bunkerinhaltes.
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Man hat auch versucht, das Ausbilden von Brükken in starren Bunkern
durch Einbau sogenannter Bunkerkissen zu verhindern. Bei diesen Bunkerkissen handelt
es sich um gegenüber dem Bunker durch eine Folie aus elastischem Material abgeschlossene
Hohlräume, die durch Einblasen von Druckluft aufgeblasen werden. Mit derartigen
Vorrichtungen kann man aber Brücken nur dann zum Einsturz bringen, wenn sich die
Brücken gerade an denjenigen Stellen aufgebaut haben, an denen sich solche Bunkerkissen
befinden. Die Kissen sind im Gegensatz zu der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht
beliebig beweglich und daher erzielt man mit diesen Vorrichtungen nicht immer befriedigende
Erfolge. Man kann zwar die Erfolgschancen dadurch erhöhen, daß man innerhalb eines
Bunkers mehrere Kissen anbringt, aber dies bedingt einen erhöhten Aufwand an Rohrleitungen,
Ventilen usw.
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In erster Linie wird der Auslaufkonus des Bunkers aus leicht deformierbarem
Material hergestellt. Man kann aber auch größere Teile oder den ganzen Bunker aus
derartigem Material herstellen. Da bei großer Bauhöhe des Bunkers an den oberen
Teilen unter Umständen erhebliche Lasten hängen können, empfiehlt es sich, den Bunker
in ein Gerüst aus starrem widerstandsfähigem Material einzubauen, wobei jedoch zwischen
den Stützen genügend Raum für die Bearbeitung der deformierbaren Bunkerwand mit
der Eindrückvorrichtung freizuhalten ist. Ein ebensolches Gerüst kann man selbstverständlich
auch an dem deformierbaren Auslaufkonus eines Bunkers, der im übrigen aus starrem
Material besteht, anbringen, weil auf dem Auslaufkonus der Druck des gesamten Bunkerinhaltes
lastet.
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Als leicht deformierbares Material können alle biegsamen, elastischen
oder nicht elastischen Materialien verwandt werden, insbesondere die hochmolekularen
organischen, zur Bildung von Folien oder biegsamen Schichten geeigneten Substanzen,
wie z. B. Polyvinylverbindungen, Polyacrylverbindungen, Polyamide, Polyurethane,
Polyester, natürlicher oder synthetischer Kautschuk oder Substanzen mit kautschukähnlichen
Eigenschaften usw. Alle diese Materialien können durch Faserstoffeinlagen, insbesondere
durch Einlagen aus Geweben oder Gewirken verstärkt sein.
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Bei den erfindungsgemäß von außen wirkenden Vorrichtungen zum Deformieren
der Bunkerwand kann es sich um Hebel, Rollen, Klopfer usw. handeln. Diese Vorrichtungen
können in beliebiger Weise, z.B. elektrisch oder pneumatisch, angetrieben sein.
Obwohl es nicht erforderlich ist, daß die Deformierungsvorrichtung dauernd in Betrieb
ist, kann es zwecks Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Fließens zweckmäßig
sein, diese dauernd in Betrieb zu halten und man kann dann auch mit Deformierungsvorrichtungen
sehr hoher Frequenz arbeiten, wie man sie beispielsweise durch an ein vorhandenes
Wechselstromnetz angeschlossene Magnete oder durch mit hohen Geschwindigkeiten umlaufende
Exzenter erreichen kann. Im letzteren Fall ist aber darauf zu achten, daß die Amplitude
der Schwingung groß genug ist, um eine deutliche Verformung der Bunkerwand an einer
bestimmten Stelle zu erzielen.
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Gerade hierdurch zeichnet sich die Erfindung von anderen Vorschlägen
aus, bei denen der gesamte starre Behälter in eine schwingende Bewegung versetzt
wurde.
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Die erfindungsgemäßen Bunker haben sich sehr gut zur Lagerung von
Bleicherde bewährt, können selbstverständlich aber auch bei anderen Schüttgütern,
wie beispielsweise Mehl usw., eingesetzt werden.
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Fig.A zeigt einen Bunker 1, der ganz aus elastischem Material besteht.
Der konische Auslauftrichteer 3 des Bunkers ist von einem konischen, starr angebrachten
Haltering 2 umgeben, an dem die Lockerungsvorrichtungen befestigt werden können.
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Fig. B zeigt eine Lockerungsvorrichtung, die sowohl beim Konus als
auch am zylindrischen Teil des aus deformierbarem Material hergestellten Bunkers
angebracht werden kann. Die Lockerungsvorrichtung besteht aus der Knetrolle4, die
mit einem Zahnrad fest verbunden ist. Das motorisch angetriebene Zahnrad greift
in den außerhalb des Bunkers angebrachten Zahnkranz 5 ein und bewegt, in einem Kreise
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führt, horizontal die Rolle um die Bunkerwand herum so daß diese laufend vorübergehend
auf einer horizontalen Linie deformiert wird. Dadurch werden gebildete Brücken zum
Einsturz gebracht und ein Aufbauen des Schüttgutes an den Wänden des Bunkers bzw.
des Konus verhindert.
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Fig. C zeigt Lockerungsvorrichtungen für den Bunkerkonus, die als
Knetrollen 6 ausgebildet sind und durch Kolben 7 an der Oberfläche des Konus entlanggeführt
werden. Sie bearbeiten den Konus in verschiedenen senkrechten Linien.
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Fig. D zeigt eine Weiterentwicklung der Lockerungsvorrichtung nach
Fig.C. Der aus deformierbarem Material bestehende Konus des Bunkers ist von einem
sich um die Achse des Bunkers drehenden Korb 8 umgeben. Die Innenseite des Korbes
ist mit Zahnstangen9 versehen, an denen sich die mit Hilfe eines elektromotorisch
betriebenen und in die Zahnstangen eingreifenden Zahnrades Knetkugeln 10 auf- und
abbewegen. Die Stromzuführung zu den Elektromotoren erfolgt über die Schleifkontaktell.
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Bei geeigneter Abstimmung derUmdrehungsgeschwindigkeit des Korbes
mit der Geschwindigkeit der Knetkugeln hat man daher die Möglichkeit, den Konus
und den Bunkerinhalt auf der gesamten konischen Fläche zu bearbeiten, weil nach
und nach jeder einzelne Punkt des Konus eingedrückt wird, wobei jede einzelne Kugel
eine Wellenlinie auf der konischen Fläche beschreibt. Unter geeigneter Abstimmung
ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, daß die Knetkugeln erst nach mehrmaliger
Umdrehung des Korbes in ihre Ausgangsstellung zurückkehren.