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Langbehälter zum Lagern und Befördern von Schüttgut mit einer eingebauten
Entleerungsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf Behälter zumLagern oder Fördern
von staubförmigem, mehlförmigem, körnigem oder kleinstückigem Schüttgut, wie z.
B.
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Zement, Mehl, Sand, Kohlenstaub, Getreide od. dgl., und betrifft insbesondere
langgestreckte, liegende Behälter mit einer eingebauten Entleerungsvorrichtung,
durch die das im Behälter befindliche Schüttgut einer im Bereich des Behälterbodens
vorgesehenen Auslauföffnung zugeführt wird.
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Soweit derartige Behälter mit einem trichterförmigen Boden versehen
sind, ist es zur Vermeidung von Brückenbildungen des Schüttgutes im Trichter bekannt,
die Trichterwände mit elastisch dehnbaren Folien, beispielsweise Gummibahnen, zu
bespannen und diese mechanisch in Vibrationen zu versetzen oder unter die Folien
Druckluft zu führen, durch die sie periodisch in das Innere des Trichters vorgewölbt
werden, um sich anschließend wieder flach auf die Trichterwände aufzulegen. Das
Fassungsvermögen solcher Behälter ist durch die trichterförmige Bodenausbildung
begrenzt.
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Es ist ferner bei langgestreckten, liegenden Behältern, die einen
kreisförmigen oder ovalen Querschnitt haben, bekannt, in den Behälter, und zwar
im Bereich seines Bodens, trichterwandartig schräg nach unten verlaufende Gleitwände
für das Schüttgut einzubauen, deren Neigungswinkel gleich dem Schüttwinkel des Gutes
ist, so daß dieses über die Gleitwände leicht nach unten abrutscht. Da jedoch auch
diese Behälter infolge der in sie eingebauten trichterwandartigen schrägen Gleitwände
ein beschränktes Fassungsvermögen haben, ist zur Erzielung eines größeren Nutzungsraumes
des Behälters vorgeschlagen worden, die Gleitwände elastisch dehnbar auszubilden,
und zwar derart, daß sie sich bei gefülltem Behälter zur vollen Ausnutzung des Behälterraumes
an die sie umgebenden Behälterwände anschmiegen, während sie mit zunehmender Entleerung
des Behälters durch ihr;e Eigenelastizität oder mittels eines Druckmittels, wie
Druckluft oder Druckflüssigkeit, in die Schräglage zurückgeführt werden, in der
das über ihnen liegende Gut sie abzurutschen vermag. Die die schrägen Gleitwände
bildenden elastisch dehnbaren Bahnen sind hierbei mit ihren unteren Rändern beiderseits
einer sich in der Längsrichtung des Be hälters parallel zum Behälterboden erstreckenden
luftdurchlässigen Bodenplatte befestigt, der Druckluft von unten zugeführt wird,
so daß das im Behälter befindliche Schüttgut aufgelockert und damit fließfähig gemacht
wird. Der Hauptnachteil dieser Entleerungsvorrichtung ist, daß die zur Bildung der
schrägen Gleitwände dienenden elastisch dehnbaren Bahnen unter der Last des auf
ihnen ruhenden Schüttgutes gedehnt werden, was die luftdichte Befestigung ihrer
Ränder
an der Behälterwand bzw. an der luftdurchlässigen Bodenplatte erschwert, und daß
ferner, wenn die Behälter auf Fahrzeugen montiert sind und diese nur teilweise gefüllt
über holprige Fahrbahnen laufen, das im Behälter befindliche Gut laufend Stöße auf
die elastisch dehnbaren Gleitwände ausübt und diese dadurch mit der Zeit so ausdehnt,
daß sie in unbelastetem Zustand schlaff zwischen Behälterseitenwand und Behälterboden
herabhängen und keine elastischen Gleitwände mehr zu bilden vermögen oder, mit anderen
Worten, ihre Eigenelastizität nicht mehr voll zur Wirkung kommt. Zwar können solche
schlaff durchhängenden, elastisch dehnbaren Bahnen noch mit Hilfe von Druckluft
so weit hochgeblasen werden, daß das Schüttgut von ihnen abrutscht, jedoch reißen
insbesondere verhältnismäßig dünne, zur Bildung der schrägen Gleitwände verwendete
elastisch dehnbare Bahnen hierbei infolge ihrer Querschnittsschwächung leicht ein.
Schließlich haben die besagten Entleerungsvorrichtungen den Nachteil, daß die Behälter
zum Entleeren entweder mit einer solchen Neigung auf dem Fahrzeug gelagert werden
müssen, daß das fließfähig gemachte Schüttgut über den luftdurchlässigen Boden nach
der Auslauföffnung des Behälters hin abläuft, oder sie müssen zum Entleeren auf
diese Neigung gekippt werden.
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Die Erfindung sieht demgegenüber in einem Lagerbehälter, also in
einem langgestreckten liegenden Behälter, eine sich in diesem erstreckende, von
seiner Auslauföffnung an gegenüber dem Behälterboden ansteigendeRinne und eine von
dieser nach unten durchhängende, sich bei ungefülltem Behälter an seinen konkaven
Teil der Behälterwandung anlegende und durch unter sie eingeführte Druckluft aufwölbbare
und
bei diesem Aufwölben das auf ihr liegende Gut über den Rand der Rinne in diese hineinhebende
flexible, unelastische Bahn vor. Mit anderen Worten: Die Erfindung bezweckt nicht
die Schaffung eines Behälters mit elastisch dehnbaren schrägen Gleitwänden, die
sich unter dem Gewicht des auf ihnen ruhenden Gutes ausdehnen und sich bei Verringerung
dieses Gewichtes wieder elastisch so weit zusammenziehen, bis sie im Innern-des
Behälters schräge Gleitwände bilden, sondern es wird in- den Behältern eine zwar
flexible, aber elastisch nicht dehnbare Bahn gelegt, die sich schon bei ungefülltem
Behälter an den unterhalb und seitlich der ansteigenden Rinne -befindlichen konkauen
Teil der Behälterwand anlegt, die zum Entleeren durch unter sie geführte Druckluft
so in den Behälterinnenraum hinein gewölbt wird, daß sie das auf ihr liegende Gut
seitlich in die Rinne abwirft, wobei der Behälter waagerecht auf dem Fahrzeug montiert
und die zum Abfließen des Gutes nach der Auslauföffnung hin benötigte =Neigung durch
die Neigung der besagten Rinne gegenüber dem Behälterboden erzielt wird. Hierbei
kann die Rinne, bei waagerechter Legung des Behälters, eine den Scliüttwinkel des
Gutes übersteigende Neigung haben; es kann ihr aber auch eine geringere Neigung
gegeben werden, sofern durch den Rinnenboden - bildende Auflockerungselemente hindurch
oder durch auf dem Rinnenboden liegende Auflockerungselemente dem in der Rinne liegenden
Schüttgut Preßluft zugeführt wird. Da die hochwölbbare Bahn weder beim Füllen des
Behälters mit Schüttgut noch beim Fahren eines mit dem Behälter versehenen Fahrzeuges
über eine unebene Fahrbahn noch bei ihrem Hochwölben zum Zwecke der Entleerung des
Behälters eine Dehnung erfährt, läßt sie sich mit großer Sicherheit luftdicht an
den Behälterwänden bzw. den Rinnenseitenwänden befestigen: sie ist auch beim Hochwölben
weit weniger der Gefahr von Rissebildungen ausgesetzt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die biegsame, unelastische
Bahn ganz oder stellenweise derart luftdurchlässig ausgeführt sein, daß der zu ihrem
Aufwölben nicht benötigte Teil der unter sie geblasenen Preßluft durch die Bahn
hindurch zwecks Entleerung des Gutes in dieses eintritt.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß die in dem Behälter nach seiner
Auslauföffnung hin abfallendeRinne und die das Gut in diese bei ihrem Hochwölben
hineinhebende flexible, unelastische Bahn, sich nur über den Teil des Behälters
erstreckt, der außerhalb des sich oberhalb der Auslauföffnung von selbst bildenden
Schüttwinkel des Gutes liegt, wobei mit der Zuführung von Preßluft unter die flexible,
unelastische Bahn erst dann begonnen wird, nach dem der über dem Behälterauslauf
liegende Teil des Gutes von selbst abgeflossen ist, während das Hochwölben der flexiblen,
unelastischen Bahn von dem dem Behälterauslauf abgewandten Ende des Behälters an
nach dem Behälterauslauf hin fortschreitend durchgeführt wird.
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Tn der Zeichnung sind mit Entleerungsvorrichtungen gemäß der Erfindung
versehene Behälter in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar zeigt Fig.
1 einen Langkessel mit eingebauter Entleerungsvorrichtung im Längsschnitt, Fig.
2 einen Querschnitt durch den Kessel nach der Linie TI-II der Fig. 1, Fig. 3 eine
Draufsicht auf den Kessel der Fig. 1 und 2 und Fig. 4 einen der Fig. 1 entsprechenden
Längsschnitt durch einen Langkessel mit einer etwas abgeänderten Entleerungsvorrichtung.
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Der in Fig. 1, 2 und 3 dargestellte Langkessel 1 besitzt einen Einfüllstutzen
2 und einen Auslauf 3. An der Stirnwand 4 des Kessels sitzt in der Nähe der oberen
Kesselwand eine nach dem Kesselinnern hin schwach geneigte Platte 5, an die sich
längs des Kesselmantels 1 erstreckende und nach dem Auslauf3 hin geneigte schmale
Leisten 6 und 7 auf gegenüberliegenden Kesselseiten anschließen. Auf diesen Leisten
und der Platte 5 liegt ein mit einer luftdurchlässigen Wandung versehener Schlauch
8, dessen Enden 9 bis in die Nähe des Auslaufs 3 reichen und der in seinem mittleren
Teil - 10an eine Preßluftleitung anschließbar ist.
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Unterhalb der Platte 5 und der Leisten 6,7 liegt in dem Langkessel
1 ein beispielsweise aus einem gummierten Gewebe oder einer sonstigen elastisch
undehnbaren, aber biegsamen Bahn bestehender aufblasbarer Sack 11, der vorzugsweise
an den Innenkanten der Platte 5 und der Leisten 6, 7 befestigt und mit einem Sicherheitsventil
24 versehen ist. Dieser Sack legt sich bei der Füllung des Kessels völlig flach
gegen die Stirnwand 4 und den unterhalb der Platte 5 und der Leisten 6, 7 befindlichen
Teil der zylindrischen Behältenvand 1, so daß er das Fassungsvermögen des Behälters
praktisch überhaupt nicht beeinträchtigt. Ist der Behälter vollständig gefüllt und
soll er entleert werden, so wird zunächst der Auslauf 3 geöffnet. Das unmittelbar
oberhalb des Auslaufs 3 in dem Behälter befindliche Gut fällt durch sein eigenes
Gewicht durch die Auslauföffnung und wird hinter dieser durch ein besonderes Gebläse
oder auf sonstige Weise weitergefördert. Es rutscht aber auch noch ein Teil des
seitlich oberhalb der Auslauföffnung 3 befindlichen Gutes -nach der Auslauföffnung
hin ab, und zwar bildet sich ein Trichter, dessen gestrichelt angedeutete Begrenzungslinie
12 von der Art und der Beschaffenheit des in dem Kessel befindlichen Gutes abhängt.
Das in Fig. 1 links von der Linie 12 in dem Kessel liegende Gut rutscht also nicht
mehr von selbst in den Auslauf 3 ab. Zur Entleerung dieses Teiles des Kessels dient
der Sack 11, der bei 13 an eine Druckluftleitung angeschlossen ist. Läßt man in
den Sack 11 Druckluft einströmen, so füllt er sich damit und schiebt in gleichem
Ausmaße das in dem Kessel 1 befindliche Gut vor sich her, und zwar nach dem Auslauf
3 hin. Soweit das Gut also in den rechts von der Linie 12 befindlichen Kesselraum
gedrückt wird, rutscht es von selbst in den Ablauf ab.
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Wenn der Sack 11 aufgeblasen ist, nimmt sein oberer Teil die in Fig.
1 durch die gestrichelte Linie 14 und in Fig. 2 durch die gestrichelte Linie 15
angedeutete Lage ein. Hierbei bilden die Leisten 6 bzw. 7 zusammen mit der ihnen
benachbarten Kesselwandung 1 und dem nach der Linie 15 in Fig. 2 hochgewölbten Sackteil
Förderrinnen, in denen Schläuche 8 liegen, auf die beim Hochwölben des Sackes der
Teil des Gutes abgeworfen wird, der nicht schon durch das Aufblasen des Sackes nach
der Auslauföffnung hin verschoben worden ist. Die aus den Wandungen der Schläuche
8 austretende Preßluft lockert das in die genannte Rinne gelangte Gut auf und bringt
es zum Fließen. Da die Leisten 6, 7 eine verhältnismäßig starke Neigung nach dem
Auslauf 3 hin haben, gelingt es, selbst verhältnismäßig grobkörniges oder feuchtes
Gut zum einwandfreien Ablauf zu bringen.
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An Stelle des in Fig. 1 bis 3 dargestellten Sackes 11 kann auch eine
einfache biegsame Bahn 16 (Fig. 4) Verwendung finden, die mit ihren Rändern dicht
an den Innenkanten der Platte 5 und der Leisten 6, 7 befestigt ist.. Diese Bahn
16 bildet zusammen mit einem
Teil der Wandung des Behälters 1 einen
mit Preßluft speisbaren Behälter; die Preßluftzuführungsleitung ist in Fig. 4 bei
17 angedeutet. Im übrigen ist die Wirkungsweise des in Fig. 4 dargestellten Behälters
die gleiche wie diejenige des Behälters nach Fig. 1 bis 3.
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Der Sack 11 oder die Bahn 16 können aus einem luftdurchlässigen Werkstoff
bestehen; sie können aber auch ganz oder teilweise luftdurchlässig sein, wobei die
Luftdurchtrittsöffnungen lage- und größenmäßig so gewählt werden können, daß der
nicht zum Aufblasen des Sackes bzw. zum Hochwölben der Bahn benötigte Teil der Druckluft
durch die Öffnungen hindurchtritt und das in dem Kessel 1 befindliche Gut auflockert
und gleichzeitig unter Druck nach dem Auslauf 3 hin fördert.
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PATENTANSPR8CHE: 1. Langbehälter zum Lagern oder Befördern von Schüttgut
mit einer eingebauten Entleerungsvorrichtung, durch die das im Behälter befindliche
Gut einer im Bereich des Behälterbodens vorgesehenen Auslauföffnung zugeführt wird,
gekennzeichnet durch eine sich im Behälter längs diesem erstreckende, von seiner
Auslauföffnung (3) an gegenüber dem Behälterboden ansteigende Rinne (6 bzw. 7) und
eine von dieser nach unten durchhängende, sich bei ungefülltem Behälter an einen
konkaven Teil der Behälterwandung anlegende und durch unter sie eingeführte Preßluft
aufwölbbare und bei diesem Aufwölben das auf ihr liegende Gut über den Rand der
Rinne in diese hineinhebende flexible, unelastische Bahn (16).