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Vorrichtung zum Abtasten von Haaren oder Fasern zur Ermittlung ihres
Trockenheitsgrades Um festzustellen, ob eine Trockenvorrichtung feuchtes Haar hinreichend
getrocknet hat, mißt man den elektrischen Widerstand der Haare. Ist das Haar naß
oder feucht, so ist sein elektrischer Widerstandswert verhältnismäßig klein, sobald
das Haar aber trocken ist, steigt dieser Wert auf einige Megohm an. Dieser Unterschied
wird benutzt, um ein Signal auszulösen. Hierbei ist es notwendig, einen guten Kontakt
zwischen den Elektroden des Meßkreises und dem zu messenden Haar zu erzielen. Man
hat zu diesem Zweck die zu messenden Haare bisher auf Wickler mit radial aus dem
Wicklerkörper herausstehenden Elektrodenstiften aufgewickelt oder zwischen kammartig
ineinandergreifende Elektrodenstifte eines Klipps geklemmt. Hierbei soll in dem
einen Fall durch Zug, in dem anderen Fall durch Druck erreicht werden, daß die Haare
dicht an den Elektroden anliegen. Dabei kann es aber vorkommen, daß die Klipps nicht
zuverlässig sind, da sich die Stifte bei einer geringen Dicke der eingeklemmten
Haarmenge durchdrücken und einen Nebenschluß bzw. Kurzschluß bilden können, der
die Messung verhindert.
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Die Erfindung schlägt eine neue Vorrichtung vor, die einfacher zu
handhaben ist und einen wesentlich zuverlässigeren Kontakt zwischen Haar und Elektroden
herstellt; erfindungsgemäß sind die Elektroden an zwei gegeneinander verschiebbaren
Gleitschienen aus Isolierstoff befestigt, wobei für die Elektrodenreihe jeder Gleitschiene
eine Anschlußstelle vorgesehen ist. Die Elektroden in Form von Zinken bilden mit
den Gleitschienen Kämme. Es ist bekannt, aus zwei Hälften bestehende Kämme, die
durch Schrauben fest miteinander verbunden sind, zu benutzen, um zwischen die beiden
Kammhälften Textilstreifen zur Aufnahme von Staub- und Fetteilchen zwischenzufügen.
Diese bekannten Kammhälften sind aber nicht verschiebbar, sondern entweder starr,
aber lösbar miteinander, oder durch Scharniere klappbar verbunden. Im übrigen waren
diese bekannten Kämme weder zur Einschaltung in Meßkreise vorgesehen noch dazu brauchbar.
Der Vorteil eines Kontaktkammes besteht darin, daß er, unabhängig von Wickeleinrichtungen,
auf denen das Haar zum Zwecke der Ausführung der Frisur aufgewickelt ist, angewendet
werden kann, da er lediglich an einer geigneten Stelle in das Haar gesteckt zu werden
braucht, also auch gegebenenfalls unterhalb einer auf einem Wickler aufgewickelten
Haarsträhne. Bekanntlich wird das Haar in dem Spalt zwischen den eng aneinanderliegenden
Zinken eines Kammes zusammengedrückt; hiervon wird bei der Erfindung Gebrauch gemacht,
indem dieser Druck für das Andrücken der Haare an die Elektroden benutzt wird, Gegebenenfalls
kann der Druck noch dadurch erhöht werden, daß die Zinken durch Feder= druck gegeneinandergepreßt
werden: Durch diesen Kontaktkamm wird das Haar über eine ziemlich große Fläche abgetastet,
so daß hierdurch der Grad der Trockenheit sehr zuverlässig ermittelt werden kann.
Die Zuleitungen können an dem Kamm an Lötösen angeschlossen werden; an Stelle der
Lötösen können Steckstifte oder Steckbuchsen am Kamm vorgesehen werden, so daß die
Zuleitungen leicht ausgewechselt werden können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung zeigen die Figuren, und zwar ist
Fig. 1 ein Längsschnitt durch einen Kontaktkamm mit gerade geformten Zinken, Fig.
2 ein Querschnitt nach Schnittlinie A-B durch den Kamm nach Fig. 1, Fig. 3 ein Längsschnitt
durch einen Kontaktkamm mit gebogenen Zinken, Fig. 4 ein Querschnitt nach Schnittlinie
C-D durch den Kamm nach Fig. 3, Fig. 5 ein Längsschnitt nach Schnittlinie C-D der
Fig. 6 durch einen Kamm, der aus zwei aufeinander gleitenden Teilen besteht,
Fig.
6 ein Querschnitt durch-den Kämm nach Fig. 5 nach Schnittlinie A-B in Fig. 5, Fig.
7 ein Schnitt durch den Kamm nach Fig. 5 in Schnittlinie E-F der Fig: 6, Fig. 8
ein Schnitt _durch den Kamm nach Fig. 5 _in Schnittlinie C -D bei verschobenen
Kammhälften, Fig. 9 ein Schnitt durch den Kamm nach Fig. 8 in Schnittlinie E-F der
Fig, 6.
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Der Kontaktkamm nach Fig. 1 und-2 hat stromleitende Zinken 1, die
elektrisch und gegebenenfalls auch mechanisch durch eine Brücke miteinander verbunden
sind, und Zinken 2, die ebenfalls durch eine Brücke verbunden sind. Die eine Brücke
ist eben durchgeführt, wogegen die andere Brücke eine Kröpfung erhält, wie dies
in Fig. 2 dargestellt ist. Die Zinken und ihre Brücken können aus Blech gestanzt
sein und werden durch den Kammrücken 3 gehalten. Der Kammrücken besteht aus Isolierstoff,
z. B. aus thermoplastischem Kunststoff, in den die Köpfe der Zinken haltbar eingebettet
sind; dabei werden die beiden Zinkenreihen isoliert voneinander gehalten. Der Kammrücken
3 läuft am Anfang und am Ende zu einem zinkenartigen Teil 4 aus und bildet damit
die Begrenzung des Kontaktkammes.
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Für den Fall, daß das Kämmchen besonders am Haar gehalten werden soll,
ist an der einen Stirnfläche ein Knopf 5 und an der gegenüberliegenden Stirnseite
ein Zapfen 6 angeordnet. In dem Knopf 5 kann man eine Gummilasche 7 einhängen. Wenn
das Kämmchen in das Haar gesteckt ist, läßt sich die Gummilasche 7 über den Kamm
spannen und wird auf den Zapfen 6 eingehängt. Durch diese Anordnung kann das Kämmchen
noch einen zusätzlichen Halt am Kopfhaär erhalten.
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Zur besseren Handhabung des Kontaktkämmchens kann auf dem Kammrücken
3 ein kleiner Griff 8 angeordnet sein.
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Die Zinken 1 und 2, die also zwei Elektroden darstellen,
sind je mit einer elektrischen Zuleitung 9
versehen. Die Kontaktstellen dieser
elektrischen Zuleitung mit den einzelnen Zinkenrücken sind so gelegt, daß sie sich
innerhalb des Kunststoffrückens des Kammes befinden und damit gegen mechanische
Beanspruchung jeder Art gesichert sind. Die elektrische Zuleitung 9 führt zu einer
Signal- oder Schalteinrichtung, z. B. unter Verwendung von elektronisch gesteuerten
Stromkreisen.
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In Fig. 3 und 4 ist ein Ausführungsbeispiel des Kämmchens dargestellt,
bei dem die Zinken 1 und 2 wellenartig ausgebildet sind. Diese Zinkenform bietet
eine noch größere Sicherheit für den Kamm gegen Herausfallen aus dem Haar. Im übrigen
ist der Aufbau der gleiche wie nach Fig. 1 und 2 und wie vorstehend beschrieben.
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Die Fig. 5 bis 9 stellen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung
dar. Der Kontaktkamm besteht aus zwei Kammhälften 3 a und 3b. In jeder
Kammhälfte befindet sich eine metallische Zinkenreihe 1 bzw. 2, die in die betreffende
Kammhälfte eingebettet und wie in den Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 bis 4 durch
eine Brücke elektrisch verbunden und mit einer Anschlußleitung 9 versehen ist. Die
beiden aufeinanderliegenden Kammhälften lassen sich in ihrer Längsachse verschieben
und sind zu diesem Zweck mit Führungsleisten 10 a und 10 b
ausgestattet, die in der gegenüberliegenden Kammhälfte in entsprechende Führungsnuten
eingreifen. Die Verschiebungsmöglichkeit der Kammhälften zueinander ist jedoch durch
die entsprechend in ihrer Länge ausgebildeten Führungsleisten und Führungsnuten,
die in ihren Endlagen als Anschläge dienen, so begrenzt, daß zwischen den Zinken
1 und 2 der beiden Kammhälften ein Abstand von der Breite a im einen Grenzfall und
ein solcher von der Breite b im anderen Grenzfall nicht überschritten werden kann.
Eine Druckfeder 11 bewirkt, daß die beiden Hälften die in Fig. 5 dargestellte
Lage einnehmen, wenn die Finger der den Kamm aufsetzenden Hand von den an den Kammhälften
angebrachten Griffen 8 a und 8 b entfernt werden.
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Beide Kammhälften werden von Verbindungsnieten oder Schrauben 12 zusammengehalten.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Vor dem Aufstecken des Kontaktkammes
in das Haar werden die beiden Kammhälften durch Zusammendrücken der Griffe 8 a und
8 b mit den Fingern um das Maß c so weit verschoben, bis zwischen den Zinken 1 und
2 der Zwischenraum a entstanden ist. Nun wird der Kamm in das zu messende Haar gesteckt,
wobei sich jeweils eine so starke Haarsträhne zwischen zwei Zinken schiebt, wie
es der Zwischenraum a zuläßt. Wird nun der Kamm von der Hand freigelassen, so verschiebt
die Feder 11 die Kammhälften 3 a und 3 b bis zum Anschlag, so daß der Zwischenraum
zwischen den Zinken vom Abstand a auf den Abstand b verringert wird. Die erfaßte
Haarsträhne erfährt hierdurch einerseits eine festere Berührung mit der Oberfläche
der metallischen Zinken, ohne jedoch so stark zusammengepreßt zu werden, daß sich
eine Druckstelle im Haar ausbilden kann, da der Mindestabstand b dementsprechend
bemessen ist. Auch ist hierdurch sichergestellt, daß sich die Zinkenreihen 1 und
2 in der Gebrauchslage nicht berühren und einen Kurzschluß der beiden Pole herbeiführen
können.
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Die Einrichtung ist nicht nur bei menschlichem Haar verwendbar; sie
kann auch für andere Haararten und Fasern verwendet werden.