DE1116937B - Wundverschlussmittel fuer Pflanzen - Google Patents
Wundverschlussmittel fuer PflanzenInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G17/00—Cultivation of hops, vines, fruit trees, or like trees
- A01G17/18—Means for filling-up wounds in trees
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23B—PRESERVING, e.g. BY CANNING, MEAT, FISH, EGGS, FRUIT, VEGETABLES, EDIBLE SEEDS; CHEMICAL RIPENING OF FRUIT OR VEGETABLES; THE PRESERVED, RIPENED, OR CANNED PRODUCTS
- A23B7/00—Preservation or chemical ripening of fruit or vegetables
- A23B7/16—Coating with a protective layer; Compositions or apparatus therefor
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Description
Zur Entnahme von Säften aus Pflanzen oder zum Ernten von Früchten ist es erforderlich, die Rinde
anzuschneiden oder die Früchte von der Pflanze abzutrennen. Die dabei entstehenden Schnittflächen sind
dem Befall von Pilzen, Bakterien oder anderen Pflanzenschädlingen besonders ausgesetzt. Die Einwirkung
dieser Schädlinge auf die angeschnittene Pflanze bewirkt ein vorzeitiges Verderben der Früchte
oder Pflanzensäfte einerseits und der Stammpflanzen andererseits.
Zur Verhinderung dieser Schädigungen wurde schon versucht, den Zutritt der Pilze, Bakterien usw.
zu verhindern, indem man die Schnittstellen mit filmbildenden und biocid wirkenden Stoffen oberflächlich
abschließt. Als filmbildende Substanzen wurden z. B. verwendet Lösungen oder Emulsionen von thermoplastischen
Kunststoffen oder Kautschuk.
Diese bekannten Verfahren sind zwar auf Grund ihres oberflächlichen Abschlusses der Schnittstellen
an der frisch geschnittenen Pflanze wirksam, verlieren aber ihre Wirksamkeit, sobald durch den natürlichen
Trockenprozeß oder durch mechanische Beschädigung der behandelten Schnittstellen ein neuerliches
Freilegen von Angriffsflächen für Pflanzenschädlinge erfolgt.
Es wurde nun gefunden, daß man eine biocide Dauerwirkung dadurch erreicht, daß man eine Lösung
oder Dispersion von biocid wirksamen Substanzen in einer Lösung von chemischen Umwandlungsprodukten
von natürlichen oder synthetischen Dienpolymerisaten oder von Polymerisaten, die einen
überwiegenden Dienanteil enthalten, in organischen Lösungsmitteln als Schnittschutzmittel einsetzt.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß im Gegensatz zu den bekannten Schnittschutzmitteln mit
dem erfindungsgemäßen Schnittschutzmitteln eine rasche und sehr starke Tiefenwirkung der biocid
wirksamen Substanz erfolgt. Diese bewirkt, daß beim nachträglichen Aufreißen der behandelten Schnittflächen
durch das Eintrocknen an der Luft oder durch mechanische Beschädigung dieselbe hohe biocide
Wirksamkeit erhalten bleibt.
Wie sich aus Schnittversuchen gezeigt hat, dringt das erfindungsgemäße Schnittschutzmittel sehr rasch
und tief in das KapiUarsystem der Pflanze ein und garantiert damit auch beim wiederholten nachträglichen
Freilegen von Angriffsflächen für Pflanzenschädlinge eine hohe biocide Dauerwirkung.
Die erfindungsgemäßen Schnittschutzmittel ziehen sehr rasch in die Schnittstelle ein und trocknen rasch
auf, sie sind absolut abrieb- und wasserfest, was vor allen Dingen dann von großer Wichtigkeit ist,
Anmelder:
Farbenfabriken Bayer Aktiengesellschaft,
Leverkusen-Bayerwerk
Leverkusen-Bayerwerk
Dr. Wolfgang Czerch, Leverkusen,
Dr. Günther KoIb, Köln-Stammheim,
Dr. Günther KoIb, Köln-Stammheim,
Dr. Fritz Steinfatt, Opladen,
Otto Teile und Dr. Josef Witte, Köln-Stammheim,
sind als Erfinder genannt worden
wenn die behandelten Pflanzenteile transportiert oder wiederholt verladen werden müssen. Sie können
daher auch bei starken tropischen Regenfällen zur Anwendung kommen, ohne daß ihre Wirksamkeit
darunter leidet.
Die erfindungsgemäßen Schnittschutzmittel zeigen hervorragende Resultate bei der Anwendung an
Bananenstauden, Hopfen, Melonen, Gummibäumen usw. Die Anwendung kann z. B. so erfolgen, daß die
Schnittflächen durch Tauchen, Bespritzen oder Bestreichen mit den erfindungsgemäßen Schnittschutzmitteln
behandelt werden.
Die erfindungsgemäßen Schnittschutzmittel können z. B. auf folgendem Wege hergestellt werden:
Man löst die Derivate der natürlichen oder synthetischen Dienpolymerisate in einem organischen Lösungsmittel,
gibt gegebenenfalls noch Hilfsstoffe, wie Weichmacher, Verdicker, Pigmente, Verlaufmittel
und ähnliche Stoffe, zu und trägt die biocid wirksamen Verbindungen in geeigneter Form ein. Letztere
sollen sich vorzugsweise wenigstens zu einem Teil in der Polymerisatlösung lösen.
Unter Derivaten von natürlichen und synthetischen Dienpolymerisaten oder von Polymerisaten, die einen
überwiegenden Dienanteil enthalten, sollen beispielsweise verstanden werden:
Die Chlorierungs-, Hydrochlorierungs-, Hydrierungs-, Cyclisierungsprodukte von natürlichen oder
synthetischen Dienpolymerisaten oder die Anlagerungsprodukte von Maleinsäurederivaten oder von
Merkaptogruppen enthaltenden Verbindungen an Dienpolymerisate, die nach bekannten Verfahren
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hergestellt werden können. Als natürliche oder synthetische Dienpolymerisate oder Polymerisate, die
einen überwiegenden Dienanteil enthalten, seien genannt: Naturkautschuk, Guttapercha, Polybutadien,
Polyisopren, Polydimethylbutadien, Poly-2-chlorbutadien
usw. oder Mischpolymerisate von Butadien, Isopren, Dimethylbutadien, 2-Chlorbutadien unter
sich oder mit anderen, mit den genannten Dienen mischpolymerisierbaren Vinyl- oder Divinylverbindungen,
wie Styrol, substituierte Styrole, Acrylnitril, Acrylsäure oder Methacrylsäure sowie deren Ester
und Amide, Dichloräthan und ähnliche mehr.
Als für die Herstellung der erfindungsgemäßen
Schnittschutzmittel geeignete organische Lösungsmittel kommen beispielsweise in Frage: Aliphatische
Kohlenwasserstoffe mit einer Siedegrenze von 100 bis 2500C, chlorierte Aliphaten, wie Dichloräthan
oder Perchloräthylen, aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Xylol oder Dichlorbenzol, sowie polare,
mit Wasser mischbare organische Flüssigkeiten, wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd, aliphatische
Alkohole, wie Äthanol oder Propanol, Äthylenglykol, Äthylenglykolmonoalkyläther, Propylenglykol, PoIyäthylenoxydadditionsprodukte,
Glykolsulfat, Glycerin, 1,4-Butandiol, Cyclohexanol, Cyclohexanon und
andere.
Die biocid wirksamen Substanzen können organischer oder anorganischer Natur sein. Als Beispiele
seien genannt: Schwefel, Jod, Diphenyl, halogenierte Diphenyle und Oxydiphenyle, Tetramethylthiurammono-
und -disulfid, Dithio- und Bisdithiocarbamate der Schwermetalle, wie Eisen, Kupfer,
Zink, Mangan usw., Chinoline, halogenierte Chinoline und Chinolinkomplexe, Tetrahydrophthalimid,
Formaldehyd, Azoverbindungen, N-Trichlormethylmerkaptocyclohexan-l^-dicarboximid
und ähnliche.
Aus der Reihe der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schnittschutzmittel genannten Verbindungen
seien vorzugsweise erwähnt: Die Lösung von niedermolekularem chloriertem Naturkautschuk oder
von niedermolekularen chlorierten Butadien- oder Isoprenpolymerisaten in einem Gemisch aus chlorierten
Aliphaten, Aromaten und Dimethylformamid in Kombination mit biocid wirksamen Substanzen.
Man löst 16 Teile eines Chlorierungsproduktes von Naturkautschuk mit einem Chlorgehalt von etwa
65% in 30 Teilen Perchloräthylen, gibt 11 Teile Leinöl sowie 23 Teile Xylol und 5 Teile Dimethylformamid
hinzu und fügt zu dieser klären Lösung 22,5 Teile Tetramethylthiuramdisulfid oder einer
anderen biocid wirksamen Substanz unter Rühren, bis homogene Verteilung erfolgt ist. Man erhält ein
Schnittschutzmittel mit hoher biocider Dauerwirkung.
10 Teile des in Beispiel 1 genannten Chlorierungsproduktes werden in einem Gemisch aus 12,5 Teilen
Äthylenchlorid und 56 Teilen Dimethylformamid und 7,5 Teilen Leinöl gelöst. In diese Lösung werden
15 Teile eines biociden Wirkstoffs eingerührt. Man erhält nach kurzer Zeit eine viskose Lösung, die,
auf die Schnittstellen aufgebracht, den Angriff von Pflanzenschädlingen über einen langen Zeitraum hinweg
verhindert.
15 Teile cyclisierter Naturkautschuk werden in einem Gemisch aus 15 Teilen Xylol, 9 Teilen Leinöl,
15 Teilen Benzin mit einer Siedegrenze von 160 bis 230° C, 4,5 Teilen Dimethylformamid und 20 Teilen
Perchloräthylen gelöst und zu dieser Lösung 22,5 Teile einer biocid wirksamen Substanz hinzugegeben. Dieses
Schnittschutzmittel hat pastenartigen Charakter.
10 Teile eines Chlorierungsproduktes von Polybutadien mit einem Chlorgehalt von 63,5% werden
in 25 Teilen Perchloräthylen, 25 Teilen Xylol, 5 Teilen Dimethylformamid und 10 Teilen Leinöl gelöst
und mit 15 Teilen einer biocid wirksamen Substanz versetzt. Das Schnittschutzmittel zeigt hervorragende
Tiefenwirkung.
15 Teile eines Chlorierungsproduktes eines Mischpolymerisats aus 95 Teilen Isopren und 5 Teilen
Methacrylsäure mit einem Chlorgehalt von 62,5% werden im Lösungsmittelgemisch des Beispiels 2
gelöst und mit 17,5 Teilen biocid wirksamer Substanz versetzt. Das Schnittschutzmittel dringt rasch
und tief in die Schnittstellen ein.
15 Teile eines Chlorierungsprodukes eines Mischpolymerisats aus 75 Teilen Butadien und 25 Teilen
Dichloräthan mit einem Chlorgehalt von 65 % werden im Lösungsmittelgemisch des Beispiels 2 gelöst und
mit 15 Teilen einer biocid wirksamen Substanz versetzt. Das Schnittschutzmittel entspricht in seinen
Eigenschaften dem des Beispiels 5.
Claims (3)
1. Wundverschlußmittel für Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Lösung oder
Dispersion von biocid wirksamen Substanzen in einer Lösung von chemischen Umwandlungsprodukten von natürlichen oder synthetischen
Dienpolymerisaten oder von Polymerisaten, die einen überwiegenden Dienanteil enthalten, in
organischen Lösungsmitteln besteht.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Umwandlungsprodukt von
natürlichen oder synthetischen Polymerisaten chlorierten Naturkautschuk mit einem Chlorgehalt
von wenigstens 40% enthält.
3. Mittel nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als organische
Lösungsmittel aliphatische Kohlenwasserstoffe mit einer Siedegrenze von 100 bis 250° C, chlorierte
Aliphaten, Aromaten, mit Wasser mischbare, polare organische Verbindungen oder deren Gemische
enthält.
© 109 738/398 10.61
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF30906A DE1116937B (de) | 1960-04-02 | 1960-04-02 | Wundverschlussmittel fuer Pflanzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF30906A DE1116937B (de) | 1960-04-02 | 1960-04-02 | Wundverschlussmittel fuer Pflanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1116937B true DE1116937B (de) | 1961-11-09 |
Family
ID=7093971
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF30906A Pending DE1116937B (de) | 1960-04-02 | 1960-04-02 | Wundverschlussmittel fuer Pflanzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1116937B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1273896B (de) * | 1965-12-16 | 1968-07-25 | Riedel De Haeen Ag | Wundpflegemittel fuer Pflanzen |
-
1960
- 1960-04-02 DE DEF30906A patent/DE1116937B/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1273896B (de) * | 1965-12-16 | 1968-07-25 | Riedel De Haeen Ag | Wundpflegemittel fuer Pflanzen |
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