<Desc/Clms Page number 1>
Bekämpfung des Wachstums von Pilzen in der Landwirtschaft und im Gartenbau
Die Erfindung betrifft die Verwendung bestimmter Verbindungen zur Bekämpfung des Wachstums von Pilzen in der Landwirtschaft und im Gartenbau. Im Rahmen der Erfindung wird die Bezeichnung "funigzid"nicht in ihrer strengen wissenschaftlichen Bedeutung verwendet, sondern es soll damit die Eignung, das Wachstum von Pilzen zu unterdrücken, zum Ausdruck gebracht werden.
Pflanzenpathogene Pilze können in vielen Fällen ansehnliche Verringerungen der Ernten in Landwirtschaft und Gartenbau bewirken. Viele Verbindungen, die derzeit zur Vernichtung solcher Pilze verwendet werden, können den Verlust wertvoller Ernten verhindern. Beispielsweise befällt der Pilz Botrytis cinerea Salat und es sind bereits verschiedene Verbindungen mit dem Ziel verwendet worden, diesen Pilz zu vernichten.
Präparate, welche Verbindungen wie Tetrachlornitrobenzol als Wirkstoff enthalten, sind in Grossbritannien bei Glashaussalat verbreitet zur Bekämpfung von Botrytis cinerea angewendet worden, wobei diese Verbindungen bis zu einem bestimmten Punkt wirksam, jedoch mit gewissen Mängeln behaftet sind. Beispielsweise hat Tetrachlornitrobenzol auf Grund seiner hohen Flüchtigkeit eine wenig nachhaltige Wirkung und es hat sich als Nasssprühmittel bei freiwachsenden Pflanzen als nicht wirksam erwiesen. Ferner können Tetrachlornitrobenzol u. a. im Handel erhältliche fungizide Verbindungen, z. B.
Tetramethylthiuramdisulfid und Pentachlornitrobenzol, insbesonders wenn sie in grösseren Mengen als empfohlen verwendet werden, eine beträchtliche Hemmung beim Heranwachsen der Ernten bewirken.
Ziel der Erfindung ist es, Methoden für die Pilzbekämpfung zu schaffen, welche insbesondere zur Vernichtung der Botrytisarten der Pilze wirksamer sind als die bisher bekannten. Ein weiteres Ziel der, Erfindung besteht darin, die Bekämpfung von Pilzen mittels Verbindungen zu erreichen, die sowohl eine erwünscht niedrige Flüchtigkeit und niedrige Phytotoxizität als auch eine hohe fungizide Aktivität in sich vereinigen.
Die Erfindung sieht die Verwendung einer Verbindung der allgemeinen Formel
EMI1.1
worin X Chlor oder Brom ist und Y und Z verschiedene Substituenten sind und ein Chloratom oder eine Nitrogruppe bedeuten, zur Bekämpfung des Wachstums von Pilzen in der Landwirtschaft und im Gartenbau vor.
Es wurde gefunden, dass Staube, Dispersionen, Emulsionen, Rauche und Aerosole, die als aktiven Bestandteil eine Verbindung der oben angegebenen allgemeinenformel enthalten, Eigenschaften besitzen,
<Desc/Clms Page number 2>
die sie zur Vernichtung von Pilzen, z. B. Botrytis cinerea, Botrytis tulipae, Pythium debaryanum, Corticium solani, Plasmopara viticola und Phytophthora infestans wertvoll machen. Die Verbindungen der allgemeinen Formel sind zur Vorbeugung gegen ein Festsetzen von Pilzen in Ernten und auch bei der Verhinderung des Pilzwachstums, wenn ein Befall der. Ernten bereits erfolgt ist, nützlich.
EMI2.1
Nachstehend sind typische Verbindungen angegeben, die erfindungsgemäss verwendet werden können.
Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Verwendung von Mischungen beschränkt, die als wirksamen Bestandteil ausschliesslich diese Verbindungen enthalten.
2, 4-Dichlor-6-nitroanilin,
2, 6-Dichlor-4-nitroanilin,
6-Brom-4-chlor-2-nitroanilin,
2-Brom-6-chlor-4-nitroanilin.
Die Dispersionen mit fester disperser Phase können einen aktiven Bestandteil der oben angegebenen allgemeinen Formel in Kombination mit einemDispergier-und bzw. oder Suspendiermittel in wässerigem Medium enthalten. Zweckmässig können die Präparate aus dem aktiven Bestandteil, der mit einem Dis- pergier-und bzw. oder Suspendiermittel vermischt ist, bestehen, so dass eine Dispersion gebildet wird, wenn die Mischung zu Wasser gegeben wird. Zur Erleichterung der auf eine solche Weise erfolgenden Ausbildung einer Dispersion können die zu verdünnenden Präparate auch ein mit Wasser mischbares Lösungsmittel, beispielsweise Aceton, enthalten.
Die Dispersionen umfassen auch Suspensionen, in welchen die feste, in Wasser dispergierte Phase mit einer Wasser-in-Öl-Emulsion vermischt ist ; da dabei der aktive Bestandteil im wesentlichen in Öl unlöslich ist, wird als Öl vorzugsweise ein nichtflüchtiges Öl, z. B. flüssiges Paraffin, verwendet.
Die Emulsionen können einen aktiven Bestandteil der oben angegebenen allgemeinen Formel gemeinsam mit einem Emulgiermittel und einem organischen Lösungsmittel enthalten, beispielsweise Xylol oder ein aromatisches Lösungsmittel, das im Bereich von 80 bis 3800C siedet. Es kann vorteilhaft sein, ein nichtflüchtiges pflanzliches Öl oder Mineralöl zuzusetzen, wie z. B. flüssiges Paraffin, das als Aktivator und bzw. oder Haftmittel wirkt. Die Emulsionspräparate können auch ein Netzmittel enthalten.
Zweckmässig können die Mischungen aus dem aktiven Bestandteil mit oder in Lösung in einem organischen Lösungsmittel sowie einem Emulgiermittel, gewünschtenfalls einem Netzmittel, bestehen, so dass beim Vermischen der Präparate mit Wasser eine Emulsion gebildet wird. Die wässerigen Emulsionen und Dispersionen können vor der Anwendung mit Wasser verdünnt werden, wobei eine Endkonzentration der aktiven Bestandteile im Bereich von 0, 001 bis 10 Gew. -0/0 erhalten wird ; die Erfindung ist aber nicht auf die Verwendung von Mischungen beschränkt, welche diese Konzentration der aktiven Bestandteile enthalten. Die Konzentration der angewendeten Lösungen hängt von den Erfordernissen und insbesondere von der Art der zu verwendenden Sprühmaschine ab.
Dispersionen des aktiven Bestandteils, in denen der Träger ein pulverförmiges festes Verdünnungs- mittel ist, können bis zu 50 Gew. o aktiven Bestandteil enthalten.
Es wurde gefunden, dass es möglich ist, die Verbindungen der oben angegebenen allgemeinen Formel in Form von Rauchen in Aerosolen zu verwenden. Diese Anwendungsweise ist sehr zweckmässig,
EMI2.2
Raum, z. B. in einem Glashaus, befinden.
Bei der Herstellung von Mischungen, die zur Dispergierung als Aerosol geeignet sind und die als aktiven Bestandteil eine Verbindung der oben angegebenen allgemeinen Formel enthalten, kann der aktive Bestandteil in einem flüchtigen Lösungsmittel, wie Aceton, gelöst sein. Anderseits kann der aktive Bestandteil in einem hochsiedenden aromatischen Lösungsmittel, wie Xylol, oder einem nichtflüchtigen Öl, wie einem pflanzlichen Öl, gewünschtenfalls gemeinsam mit einem Ergänzungslösungsmittel, wie Cyclohexanon oder Aceton, gelöst werden. Solche Mischungen sind entweder durch mechanische Mittel oder durch Einverleibung eines flüchtigen Treibmittels, wie Freon, leicht als Aerosol dispergierbar (Freon ist eine Mischung der Chlorfluorderivate von Methan und Äthan).
Mischungen, die zur Bildung fungizider Rauche geeignet sind, enthalten eine Verbindung der oben angegebenen allgemeinen Formel gemeinsam mit einem entzündbaren langsam brennenden Gemisch, so dass nach dem Entzünden ein den aktiven Bestandteil enthaltender Rauch gebildet wird.
Es wurde gefunden, dass Mischungen, die als aktiven Bestandteil eine Verbindung der oben angegebenen allgemeinen Formel enthalten, bei der Vernichtung der Bodenpilze, wie Botrytis cinerea,
<Desc/Clms Page number 3>
Pvthium debaryanum und Corticium solani, von besonderem Wert sind. So kann beispielsweise ein fungizider Staub am Boden verteilt werden, bevor die Pflanzen, wie z. B. Salat, ausgepflanzt werden und in regelmässigen, auf das Auspflanzen folgenden Abständen, kann der Staub auf und um die Pflanzen aufgebracht werden. Diese Art der Behandlung ergibt einen Schutz der Pflanzen während ihrer gesamten Lebensdauer, falls die Verbindung nicht geeignet ist, die Krankheit bei bereits befallenen Pflanzen auszurotten.
Eine
EMI3.1
sind, welchefunden, dass das Wachstum des Botrytis cinerea auf Salat unterdrückt werden kann, wenn auf die Beete dieser Pflanze 2, 6-Dichlor-4-nitroanilin in einer Menge von 0,07 bis 2, 4 g/m2 aufgebracht wird. Diese Behandlung kann in üblicher Weise ausgeführt werden, indem beispielsweise ein Staub, der den aktiven Bestandteil gemeinsam mit einem inerten Verdünnungsmittel, z. B. Talk, enthält, verwendet wird. Die Konzentration des aktiven Bestandteils in dem Staub ist nicht kritisch.
Manche Landwirte oder Gärtner bevorzugen die Verwendung eines 4 gew. doigen Staubes vorteilhaft, der in einer Menge von etwa 2 bis 67 g/m angewendet werden kann, andere wieder ziehen die Verwendung eines 8 gew.-"oigen Staubes, vor, der in einer Menge von etwa 1 bis 33, 8 g/m2 des Beetes aufgebracht werden kann.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel können zur Vernichtung von Botrytisfäule auf Erdbeeren, flaumigen Brand (Plasmopara viticola) und Botrytisbrand auf Weintrauben und Tulpenbrand (Botrytis tulipae) bei Tulpen verwendet werden.
So kann z. B. eine wässerige Dispersion, die 0, 01 - 0, 4 Gew.-% 2, 6-Dichlor-4-nitroanilin enthält, zur Vernichtung der vorstehend erwähnten Pilze auf diese Pflanzen bis zum Ablaufen aufgesprüht werden.
Fungizide Staube, welche als aktiven Bestandteil eine Verbindung der allgemeinen Formel enthalten, sind ferner zur Bekämpfung der Lagerfäule bei Kartoffelhaufen wertvoll, die durch Mikroorganismen, wie Fusarium caeruleum, Phoma foveataund Pythium debaryanum, hervorgerufen werden. Zu diesem Zwecke können die Staube als aktiven Bestandteil 2, 6-Dichlor-4-nitroanilin oder 2, 4-Dichlor-6-nitroanilin enthalten, wobei sie bei Kartoffeln in Lagerhaufen mit einer Menge von 0,045 bis 0,72 kg des aktiven Bestandteils je Tonne Kartoffel angewendet werden können ; dabei wurde festgestellt, dass die Lagerfäule hintangehalten wird.
Mischungen zur Verwendung gemäss der Erfindung können als aktiven Bestandteil mehr als eine Verbindung der oben angegebenen allgemeinen Formel enthalten. So kann es vorteilhaft sein, als aktiven Bestandteil eine Mischung von zwei oder mehreren der vorstehend erwähnten Stoffe zu verwenden, wobei eine Komponente eine ausserordentlich hohe fungizide Wirksamkeit gegen einen Pilz und die andere Verbindung eine hohe fungizide Wirksamkeit gegen einen zweiten Pilz aufweist.
Die Präparate können neben einer oder mehreren Verbindungen der oben angegebenen allgemeinen Formel andere Verbindungen enthalten, von denen bekannt ist, dass sie fungizide, insektizide oder wachstumshemmende Eigenschaften aufweisen.
Die gemäss der Erfindung verwendeten aktiven Bestandteile zeigen in den nachstehend angegebenen Versuchen eine fungizide Wirksamkeit.
1. Eindringtest.
Bei diesem Versuch werden Agarplatten hergestellt, deren Agar die zu prüfende Verbindung in einer Konzentration von 10 Teilen je Million enthält. Die Stoffe werden in heissen Agar mittels einer Acetonlösung eingebracht, bevor die Platten gegossen werden. In der Mitte jeder Platte wird mit Botrytis cinerea beimpft und die Platten werden bebrütet. Die Grösse des Durchmessers der Kolonie wird in Abständen von 3 Tagen gemessen und mit unbehandelten Kontrollplatten verglichen.
Die Ergebnisse werden wie folgt angegeben :
EMI3.2
xÄhnliche Versuche werden mit Konzentrationen der zu testenden Substanzen in Agar von 5, 2, 5 Teilen und 1 Teil je Million ausgeführt.
<Desc/Clms Page number 4>
2. Stäubeversuch Bei diesem Versuch werden Mycel von Pythium debaryanum oder Corticium solani enthaltende
EMI4.1
in die Mitte von Agarplatten gebracht. Ein Mass für die Wirksamkeit der zu prüfenden Verbindung wird erhalten, indem der Durchmesser der Kolonien mit dem Durchmesser von durch unbehandelte Agarwürfel hervorgerufenen Kolonien verglichen wird. Die Wirksamkeit wird wie folgt ausgedrückt :
EMI4.2
EMI4.3
EMI4.4
<tb>
<tb> Agar- <SEP> behandelten <SEP> Agarwür-Verbindung <SEP> : <SEP> Eindringtest <SEP> : <SEP> Stäubeversuche <SEP> : <SEP>
<tb> 10 <SEP> 5 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP> 1
<tb> p. <SEP> p.m. <SEP> p.p.m. <SEP> p.p.m. <SEP> p.p.m. <SEP> P.D. <SEP> C.S.
<tb>
2,4-Dichlor- <SEP> 100 <SEP> 98 <SEP> 83 <SEP> 44 <SEP> 4 <SEP> 0
<tb> - <SEP> 6 <SEP> -nitro <SEP> anilin <SEP>
<tb> 2,6-Dichlor- <SEP> 100 <SEP> 86 <SEP> 71 <SEP> 42 <SEP> 2 <SEP> 0
<tb> -4-nitroanilin
<tb> 6-Brom-4-chlor-84 <SEP> 72 <SEP> 52 <SEP> 0 <SEP> 100 <SEP>
<tb> -2-nitroanilin
<tb> 2-Brom-6-chlor- <SEP> 100 <SEP> 98 <SEP> 77 <SEP> 47 <SEP> 37 <SEP> 29
<tb> -4-nitroanilin
<tb>
3. Botrytis-Fäule der Erdbeeren.
Die Wirksamkeit des 2, 6-Dichlor-4-nitroanilin bei der Vernichtung von Botrytisfäule bei Erdbeeren wird durch folgendes Verfahren veranschaulicht.
20 Erdbeeren werden in eine wässerige Suspension von 2, 6-Dichlor-4-nitroanilin getaucht. Die behandelten Erdbeeren werden in einen Feuchtraum gebracht, mit einer wässerigen Sporensuspension des Botrytis cinerea besprüht und bei Zimmertemperatur stehengelassen. Die Erdbeeren werden in Abständen geprüft und die Anzahl der Fäule zeigenden Erdbeeren wird notiert. In gleicher Weise werden 20 unbehandelte Erdbeeren künstlich mit Botrytis cinerea beimpft, um eine Vergleichsmöglichkeit zu schaffen.
Die Ergebnisse der beiden Versuche sind in Tabelle 2 angegeben.
<Desc/Clms Page number 5>
Tabelle 2
EMI5.1
<tb>
<tb> Versuch <SEP> Bei <SEP> der <SEP> Behand-Anzahl <SEP> der <SEP> verfaulten <SEP> Erdbeeren
<tb> Nr. <SEP> : <SEP> lung <SEP> verwendete <SEP> x <SEP> = <SEP> Tage <SEP> nach <SEP> der <SEP> Behandlung <SEP> : <SEP>
<tb> Konzentration <SEP> x <SEP> = <SEP> 3 <SEP> x <SEP> = <SEP> 4 <SEP> x <SEP> = <SEP> 6 <SEP> x <SEP> = <SEP> 7 <SEP> x <SEP> = <SEP> 8
<tb> an <SEP> 2,6-Dichlo-
<tb> -4-nitroanilin
<tb> (Gew. <SEP> -0/0) <SEP> : <SEP>
<tb> 1 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 2
<tb> Vergleich <SEP> 4 <SEP> 9 <SEP> 10
<tb> 2 <SEP> 0, <SEP> 1 <SEP> 0 <SEP> - <SEP> - <SEP> 1 <SEP> 1
<tb> 0, <SEP> 05 <SEP> 1--2 <SEP> 3
<tb> Vergleich <SEP> 4 <SEP> - <SEP> - <SEP> 8 <SEP> 8
<tb>
- bedeutet, dass keine Prüfung vorgenommen wurde.
4. "Tulpenbrand", hervorgerufen durch Botrytis tulipae.
Bei diesen Versuchen werden Tulpen der Sorten Bartigon und William Pitt in Kisten zu 50 Pflanzen gezüchtet. Nach dem Pflanzen der Zwiebeln im Oktober werden die Kisten in einen kalten Raum bis zum nächstfolgenden Feber gebracht. Dann werden sie ins Glashaus gestellt. 24 Tage nach der Überführung in das Glashaus werden die Tulpen bis zum Ablaufen mit wässerigen Suspensionen der zu prüfenden Verbindung besprüht, wobei 3 Kisten für jede gesonderte Behandlung verwendet werden und 3 Kontrollkisten ohne Behandlung bleiben. Die Tulpen werden 37, 50 und 64 Tage nach dem Einbringen in das Glashaus mit gleichen wässerigen Suspensionen besprüht. In Abständen werden die Tulpen daraufhin überprüft, ob sich Anzeichen von Tulpenbrand bemerkbar machen und die Anzahl der Blüten wird notiert.
Schliesslich wurden nach Beendigung der Blütezeit die Tulpen aus der Erde genommen und die Anzahl der Zwiebeln festgehalten, die mit Botrytis tulipae infiziert waren.
Das Ausmass der Tulpenbrandinfektion wurde unter Anwendung einer willkürlichenBewertungsmethode aufgezeichnet, wobei die Kisten gemäss der folgenden Skala bewertet wurden : 4-Blätter sehr stark fleckig, mit Sporenschäden, die über den gesamten Blättern ausbrechen.
3-Blätter stark fleckig mit gelegentlichen Sporen- schäden.
2-Blätter mässig fleckig.
1 - geringe Flecken auf den Blättern.
1/2-sehr geringe Flecken auf den Blättern.
0-keine Flecken, Blätter vollkommen rein.
Die Bewertung, die den einzelnen Kisten mit Tulpen bei jeder'auf jeweils 3 Kisten angewendeten Behandlung gegeben wird, wird zusammengezählt, wobei sich eine Gesamtbewertung ergibt. Diese Gesamtbewertung ist ein Mass für die Infektion jedes Satzes von 3 Kisten von Pflanzen und die erhaltenen Zahlen sind in der Kolonne der Tabelle 3 angegeben, die mit "Krankheitsstufe" überschrieben ist.
<Desc/Clms Page number 6>
Tabelle 3
EMI6.1
<tb>
<tb> Behandlung <SEP> : <SEP> Konzentration <SEP> der <SEP> Krankheitsstufe, <SEP> 57 <SEP> Taangewendeten <SEP> wäs- <SEP> ge <SEP> nach <SEP> Einbringen <SEP> der
<tb> serigen <SEP> Dispersion <SEP> Pflanzen <SEP> ins <SEP> Glashaus
<tb> (Gew.-%): <SEP> Bartigon <SEP> William <SEP> Pitt
<tb> 2,4-Dichlor- <SEP> 0,2 <SEP> 1 <SEP> 3,5
<tb> - <SEP> 6 <SEP> -nitro <SEP> anilin <SEP>
<tb> 2, <SEP> 6-Dichlor- <SEP> 0, <SEP> 2 <SEP> 0 <SEP> 2, <SEP> 5 <SEP>
<tb> -4-nitroanilin
<tb> Vergleich <SEP> - <SEP> 4,5 <SEP> 5
<tb> Behandlung: <SEP> Krankheitsstufe <SEP> Gesamtzahl <SEP> der <SEP> % <SEP> Infektion
<tb> 71 <SEP> Tage <SEP> nach <SEP> Blüten <SEP> 84 <SEP> Tage <SEP> bei <SEP> den <SEP> ausgeEinbringender <SEP> nachEinbrin-nommenen <SEP>
<tb> Pflanzen <SEP> ins <SEP> gen <SEP> der <SEP> Pflan-Zwiebeln <SEP> : <SEP>
<tb> Glashaus <SEP> :
<SEP> zen <SEP> ins <SEP> Glashaus <SEP> : <SEP>
<tb> Barti <SEP> - <SEP> William <SEP> Barti <SEP> - <SEP> William <SEP> Barti <SEP> - <SEP> William <SEP>
<tb> gon <SEP> : <SEP> Pitt <SEP> : <SEP> gon <SEP> : <SEP> Pitt <SEP> : <SEP> gon <SEP> : <SEP> Pitt <SEP> : <SEP>
<tb> 2, <SEP> 4-Dichlor- <SEP> 1/2 <SEP> 1 <SEP> 99 <SEP> 89 <SEP> 19 <SEP> 50 <SEP>
<tb> -6-nitroanilin
<tb> 2,6-Dichlor-
<tb> -4-nitroanilin <SEP> 0 <SEP> 1 <SEP> 92 <SEP> 81 <SEP> 19 <SEP> 25
<tb> Vergleich <SEP> 6 <SEP> 6 <SEP> 81 <SEP> 74 <SEP> 12 <SEP> 62
<tb>
5. Botrytis cinerea auf Salat.
Die Wirksamkeit des 2, 6 - Dicblor - 4 - nitroanilins bei der Vernichtung von Botrytis cinerea warde durch Versuche veranschaulicht, die wie folgt durchgeführt wurden :
Am 21. Oktober wurde Salat in abgesteckten kalten Glasbeeten gepflanzt, wobei in jedes Beet 35 Pflanzen gesetzt wurden.
Je 4 Beete wurden wie folgt behandelt :
Methode 1 : Unmittelbar vor der Pflanzung des Salates wurde der Boden mit 17 eines Staubes bestreut, der 1 Gew.-% 2,6-Dichlor-4-nitroanilin enthielt.
Methode 2 : Die Behandlung erfolgte wie bei Methode l, jedoch wurde ein 2 gew.-iger Staub angewendet.
EMI6.2
Staubes.
Methode 4 : Der Boden wurde vor dem Bepflanzen mit Salat nicht behandelt. Die Salatbeete wurden aber mit einer Menge von 8,5 g/m2 eines 1 gew.-%igen 2,6-Dichlor-4-nitroanilin enthaltenden Staubes am 6. November, 5. Dezember und S. Jänner behandelt.
Methode 5 : Entsprechend Methode 4, aber unter Verwendung eines 2 gew.-%oigen Staubes.
Methode 6 : Wie Methode 5 unter Verwendung eines 4 gew. -%igen Staubes.
Methode 7 : Ohne Behandlung, zu Vergleichszwecken.
EMI6.3
Pflanzen am 10. Feber und des Anteils an marktfähige Salat am 4. März festgehalten. Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle 4 angegeben.
<Desc/Clms Page number 7>
Tabelle 4
EMI7.1
<tb>
<tb> Methode <SEP> : <SEP> % <SEP> überlebender <SEP> Salat- <SEP> % <SEP> marktfähiger
<tb> pflanzen <SEP> am <SEP> Salat <SEP> am
<tb> 10. <SEP> Feber <SEP> : <SEP> 4. <SEP> März <SEP> : <SEP>
<tb> 1 <SEP> 62 <SEP> 29
<tb> 2 <SEP> 73 <SEP> 38
<tb> 3 <SEP> 92 <SEP> 63
<tb> 4 <SEP> 90 <SEP> 63
<tb> 5 <SEP> 96 <SEP> 88
<tb> 6 <SEP> 99 <SEP> 94
<tb> 7 <SEP> 68 <SEP> 34
<tb>
6. Kartoffel-Lagerfäule.
Kartoffel werden in Haufen zu je 2 Zentnern gelagert und die Haufen werden den folgenden Behandlungen unterworfen :
Methode 1 : Mit einem 2 gew.-% igen 2, 6-Dichlor-4-nitroanilin enthaltenden Staub.
EMI7.2
Methode 5 : Ohne Behandlung, zu Vergleichszwecken.
Die Staubes wurden auf die Kartoffeln während des Aufschüttens der Haufen in einer Menge von 4,53 kg/Tonne aufgebracht. Die Haufen wurden in Abständen und am Ende der Lagerzeit geprüft, wobei eine Schätzung des Ausmasses in jedem Haufen aufgetretener Fäulnis vorgenommen wurde.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle 5 angegeben.
Tabelle 5
EMI7.3
<tb>
<tb> Behandlung <SEP> : <SEP> % <SEP> fäulnis <SEP> : <SEP>
<tb> 1 <SEP> 9, <SEP> 4 <SEP>
<tb> 2 <SEP> 9, <SEP> 7 <SEP>
<tb> 3 <SEP> 15, <SEP> 6 <SEP>
<tb> 4 <SEP> 12, <SEP> 9 <SEP>
<tb> Vergleich <SEP> 36
<tb>
Die folgenden Beispiele erläutern verschiedene Ansätze von erfindungsgemäss verwendbaren Verbindungen :
Beispiel 1 : Zur Herstellung eines dispergierbaren Pulvers werden 20 Gew. -Teile 2, 6-Dichlor- - 4-nitroanilin mit 8 Gew.-Teilen eines Kondensates aus Formaldehyd und einem Alkyl-Aryl-Sulfonat (Belloid TD) und 72 Gew.-Teilen Kaolin innig vermischt. Dieser Mischung kann man Wasser zusetzen, wobei sich eine für Zwecke des Gartenbaues geeignete Dispersion bildet. beispiel2 :ZurHerstellungeinesfungizidenStaubeswerden4Gew.-Teile2,6-Dichlor-4-nitroanilin mit 96 Gew.-Teilen Kaolin innig vermischt.
Beispiel 3 : Zur Herstellung eines dispergierbaren Pulvers werden 25 Gew.-Teile 2, 6-Dichlor- - 4-nitroanilin mit 5 Gew.-Teilen Sulfitablauge, 8,5 Gew.-Teilen des Natriumsalzes einer Alkyl-Aryl- - Sulfonsäure (Nansa S) und 61, 5 Gew.-Teilen Kaolin innig vermischt. Diese Mischung kann man zu Wasser geben, wobei sich eine für Zwecke des Gartenbaues geeignete Dispersion bildet.
Beispiel 4 : Zur Herstellung eines fungiziden Staubes werden 4 Gew.-Teile 2, 6-Dichlor-4-nitro- anilin mit 1 Gew.-Teil Magnesiumstearat, 58 Gew.-Teilen Kaolin und 37 Gew.-Teilen Gips innig vermischt.
Beispiel 5 : Zur Herstellung eines dispergierbaren Pulvers werden 50 Gew.-T -Teile 2, 6-Dichlor- -4-nitroanilin mit 10 Gew.-Teilen Sulfitablauge, 17 Gew.-Teilen des Natriumsalzes einer Alkyl-Aryl-
<Desc/Clms Page number 8>
Sulfonsäure (Nansa S) und 23 Gew. -Teilen Kaolin innig vermischt. Diese Mischung kann man zu Wasser geben, wobei sich eine für die Anwendung im Gartenbau geeignete Dispersion bildet.
Beispiel 6 : Zur Herstellung einer zur Verdünnung mit Wasser unter Bildung einer stabilen Emulsion geeigneten Mischung wird eine solche Menge 2, 4 - Dichlor - 6 - nitro anilin in einer Mischung aus 10 Vol.-Teilen eines Emulgiermittels aus einer Mischung des Laurinsäurediäthanolamins und einem Poly- äthylenoxydkondensat des Octylphenols (Ethylan SE) und 90 Vol. -Teilen Toluol gelöst, dass eine Lösung mit einem Gehalt an aktiven Bestandteilen von 5% (Gewicht/Vol.) erhalten wird.
Ähnliche Mischungen können hergestellt werden, indem das 2, 4-Dichlor-6-nitroanilin z. B. durch 6-Brom-4-chlor-2-nitroanilin ersetzt wird.
Beispiel 7: Zur Herstellung einer zur Dispergierung als Aerosol geeigneten Mischung wird eine solche Menge von 2, 6-Dichlor-4-nitroanilin in Aceton gelöst, dass eine Lösung mit einem Gehalt an aktivem Bestandteil von 3% (Gewicht/Vol.) entsteht.
Ähnliche Mischungen können hergestellt werden, wenn das 2, 6-Dichlor-4-nitroanilin durch 6-Brom- - 4-chlor-2-nitroanilin ersetzt wird.
Diese Mischungen sind unter Anwendung mechanischer Mittel, z. B. einer Farbspritzpistole, leicht als Aerosol dispergierbar.
Beispiel 8 : Zur Herstellung eines fungiziden Staubes, der eine sehr hohe fungizide Wirksamkeit sowohl gegen Botrytis cinerea als auch gegen Pythium debaryanum und Corticium solani besitzt, werden 3 Gew.-Teile 2,6-Dichlor-4-nitroanilin und 1 Gew. -Teil 2-Chlor-4-nitroanilin mit 96 Gew.-Teilen Kaolin innig vermischt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verwendung einer Verbindung der allgemeinen Formel
EMI8.1
worin X Chlor oder Brom ist und Y und Z verschiedene Substituenten sind und ein Chloratom oder eine Nitrogruppe darstellen, zur Bekämpfung des Wachstums von Pilzen in der Landwirtschaft und im Gartenbau.