DE1116413B - Verfahren zur Gewinnung von Zink aus zinkhaltigen sulfidischen Erzen und Konzentraten - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Zink aus zinkhaltigen sulfidischen Erzen und Konzentraten

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DE1116413B
DE1116413B DES63350A DES0063350A DE1116413B DE 1116413 B DE1116413 B DE 1116413B DE S63350 A DES63350 A DE S63350A DE S0063350 A DES0063350 A DE S0063350A DE 1116413 B DE1116413 B DE 1116413B
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sulfuric acid
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Herbert Veltman
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Viridian Inc Canada
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Sherritt Gordon Mines Ltd
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B19/00Obtaining zinc or zinc oxide
    • C22B19/20Obtaining zinc otherwise than by distilling
    • C22B19/22Obtaining zinc otherwise than by distilling with leaching with acids
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Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Zink aus zinkhaltigen sulfidischen Erzen und Konzentraten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Zink aus zinkhaltigen sulfidischen Erzen und Konzentraten unter Behandlung des Ausgangsmaterials mit Schwefelsäure und einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas unter überdruck und darauffolgender Extraktion des Zinks als Zinksulfat bei gleichzeitiger Oxydation des Sulfidschwefels zu elementarem Schwefel.
  • Unter dem Ausdruck »zinkhaltige sulfidische Erze und Konzentrate« im Sinne vorliegender Erfindung sind solche Erze zu verstehen, deren Zinkgehalt eine wirtschaftliche Gewinnung des Zinks zuläßt und welche auch Eisen- und andere Nichteisenmetalle enthalten können.
  • Die Verfahren zur Aufbearbeitung solcher Erze, welche eine vorausgehende oxydierende Röstung erfordern, zeigen große Nachteile. Abgesehen von den hohen Kosten dieser Verfahren selbst und denjenigen der Unterhaltung der Röstöfen und Dampfsammelapparate bestehen Schwierigkeiten bei der Beseitigung des Schwefeldioxyds der aus den Röstern entweichenden Verbrennungsgase. Zudem begünstigen die Bedingungen, unter denen die Röstung durchgeführt wird, vor allem die Temperaturen und diese insbesondere bei der Verarbeitung von Marmatiterzen - (Zn, Fe) S -, die Bildung von Zinkferraten und Zinkferriten, aus denen man Zink weder durch Laugung noch durch Destillation gewinnen kann.
  • Es ist bereits bekannt, die Laugung der zinkhaltigen sulfidischen Erze mit einer wäßrigen Säure oder einer wäßrigen Alkalilauge in Gegenwart von freien Sauerstoff enthaltendem Gas wie Luft, an Sauerstoff angereicherter Luft oder Sauerstoff durchzuführen. Der hohe Gehalt der zinkhaltigen Erze oder Konzentrate an Sulfidschwefel bildet bei dieser Art von Laugungsverfahren durch Oxydation des Sulfidschwefels zu Sulfat gewisse Schwierigkeiten. Wenn die Marktlage für Ammoniumsulfat günstig ist, können die Sulfide mit wäßriger ammoniakalischer Laugelösung in Gegenwart von freien Sauerstoff enthaltendem Gas gelaugt und eine ammoniakalische Lösung erhalten werden, welche Zinksulfat und Ammoniumsulfat enthält. Das gelöste Zink und Ammoniumsulfat können voneinander getrennt und aus einer solchen Lösung wiedergewonnen werden. Wenn aber die Marktlage für Ammoniumsulfat nicht günstig ist, erfordert die Laugung mittels einer alkalischen Lösung Vorkehrungen für die Regeneration der zur Laugung benutzten Lösung, welche das Verfahren unwirtschaftlich machen.
  • Man kann auch die Laugung mit einer wäßrigen Säurelösung durchführen, aber der hohe Schwefelgehalt der Sulfide bietet hier eine weitere Schwierigkeit. Wenn die Laugung bei einer Temperatur unter ungefähr 175° C durchgeführt wird, oxydiert der Sulfidschwefel, S- -, schnell zu elementarem Schwefel, SO, und bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Schwefels, nämlich 119° C, liegt er in dem aus diesen und der Lösung bestehenden Schlamm als flüssige Schwefelkügelchen vor. Nichtoxydierte Zinksulfidteilchen werden von den flüssigen Schwefelkügelchen benetzt und darin eingeschlossen, denn es besteht eine starke Adhäsionskraft zwischen elementarem Schwefel in der flüssigen Phase und den nichtoxydierten sulfidischen Mineralteilchen. Daher werden nichtoxydierte Sulfidteilchen eingeschlossen oder mit einem Schwefelfilm bedeckt, so vor weiterer Oxydation geschützt und bleiben unoxydiert. Es erwachsen dann zusätzliche Kosten durch die Trennung der nichtoxydierten Zinksulfide von dem elementaren Schwefel, die Rückführung des letzteren in die Laugungsstufe und die Gewinnung von elementarem Schwefel von annehmbarer Reinheit.
  • Es ist auch bereits bekannt, die Laugung komplexer sulfidischer Zinkerze bei Temperaturen von 200° C und darüber und bei einem Sauerstoffüberdruck von 10 at und darüber durchzuführen. Hierbei wird der Schwefel in Schwefelsäure übergeführt, die heute oft in einem überschuß anfällt, der auf dem Markt nicht mehr unterzubringen ist, während für reinen Schwefel immer Nachfrage besteht. Zudem überzieht bei dem bekannten Verfahren der bei so hohen Temperaturen schmelzende Schwefel nichtoxydierte Teilchen des sulfidischen Erzes und verhindert die Extraktion des Zinks als Zinksulfat und die Oxydation des Sulfidschwefels zu Schwefel und Schwefelsäure. Diese Momente beeinträchtigen die Ausbeute sowohl an Zink wie an Schwefel (Schwefelsäure), da ein Teil dieser Stoffe unaufgeschlossen und ungelöst als Sulfid im Rückstand verbleibt.
  • Diese Schwierigkeiten werden nun erfindungsgemäß dadurch behoben, daß man die Behandlung des feinverteilten Ausgangsmaterials mit Schwefelsäure und dem sauerstoffhaltigen Gas bei einem PH-Wert von ungefähr 0,5 bis 2,5 und bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Schwefels, vorteilhaft bei 90 bis 112° C, durchführt, worauf man nach Abtrennung des ungelösten Rückstandes und elementaren Schwefels das Zink in an sich bekannter Weise, insbesondere durch Elektrolyse, aus der Zinksulfatlösung gewinnt. Die Laugung kann unter den erfindungsgemäßen Bedingungen schon bei wesentlich niedrigeren Drücken, nämlich von 1,5 bis 7 at Sauerstoffpartialdruck, durchgeführt werden. Hierdurch erhält man nicht nur eine verhältnismäßig sehr reine Lösung von Zinksulfat, die man leicht, z. B. durch Elektrolyse, auf reines Zink aufarbeiten kann, sondern auch den Schwefel des sulfidischen Erzes in elementarer Form, der sich leicht, z. B. durch Schmelzen und Filtrieren der Schmelze, reinigen läßt. Hierbei fällt der Schwefel in 100%iger Reinheit an. Der elementare Schwefel bildet sich nämlich bei der raschen und wirkungsvollen Extraktion der Erze in Form von feinen festen Teilchen, welche die nichtoxydierten sulfidischen Teilchen nicht benetzen, d. h. an ihnen nicht anhaften und daher die Oxydation nicht behindern. Man kann ihn leicht von dem eingeschlossenen sulfidischen Material abtrennen, vorteilhaft dadurch, daß man den vom ungelösten Rückstand der Lau-, na getrennten elementaren Schwefel schmilzt, die Unreinigkeiten der Schmelze durch Filtration entfernt und das abgetrennte sulfidische Material wieder der Oxydation unterwirft. Der elementare Schwefel kann hierbei praktisch frei von Verunreinigungen in einer für industrielle Verwendungszwecke geeigneten Form gewonnen werden. Die Laugelösung befindet sich nach der Reinigung in einem Zustand, in dem sie sich zur Gewinnung des gelösten Zinks nach üblichen Verfahren vorzüglich eignet, z. B. durch Elektrolyse, bei welcher das Zink sich in praktisch reinem Zustand an der Kathode abscheidet. Die bei der Elektrolyse erhaltene schwefelsaure Lösung kann wieder für die Laugung des sulfidischen Materials benutzt werden.
  • Es gelingt so zum ersten Mal im technischen Ausmaß, sowohl Zink als auch Schwefel aus sulfidischen Erzen in großer Reinheit als marktfähige Ware zu gewinnen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich leicht den Erfordernissen der zu behandelnden sulfidischen Erze oder Konzentrate anpassen. Wenn z. B. die Mineralsulfide außer Zink auch Blei enthalten, wird das Blei während der Oxydation zu Bleisulfat oxydiert, das in der Lösung unlöslich ist und im Rückstand zurückbleibt. Es haftet während der Agglomeration des elementaren Schwefels nicht an diesem an. In den Mineralsulfiden enthaltene Kupfersulfide oxydieren bei der Laugung langsamer als Sphalerit oder Marmatit. Bei Beendigung der Oxydation im Schlamm vorhandere Kupfersulfide werden von dem elementaren Schwefel »benetzt« und bei der Agglomerierung des letzteren in den flüssigen Schwefelkügelchen eingeschlossen. Eisen wird zu Eisenoxyd oder -oxydhydrat oxydiert, das in der Laugelösung unlöslich ist, von flüssigem Schwefel nicht »benetzt«, wird und daher im ungelösten Rückstand zurückbleibt. Andere, in den mineralischen Sulfiden vorhandene Nichteisenmetalle verbleiben entweder in der Lösung, aus welcher sie ohne Schwierigkeiten durch bekannte Fällungsmethoden entfernt werden können, oder aber im ungelösten Rückstand oder im elementaren Schwefel.
  • Im folgenden wird eine Anzahl von Faktoren beschrieben, welche die Durchführung des Verfahrens beeinflussen. So wird bei der Arbeitstemperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Schwefels im wesentlichen der gesamte im Zinksulfid enthaltene Sulfidschwefel zu elementarem Schwefel oxydiert, wobei sich, wenn überhaupt, nur wenig Sulfatschwefel bildet. Daher bilden sich auch während der Oxydation höchstens geringe Mengen von Schwefelsäure. Deswegen muß man dafür Sorge tragen, daß der Schlamm eine solche Menge von Säure, vorzüglich Schwefelsäure, enthält, die genügt, um mit dem Zink Zinksulfat zu bilden. Auch muß, wenn andere Nichteisenmetalle im sulfidischen Zinkerz zugegen sind, die sich in die Sulfatform umwandeln, z. B. Bleisulfid, eine genügende Menge Schwefelsäure vorhanden sein, um auch diese anderen Metalle in Sulfate überzuführen. Die Schwefelsäure kann als solche vorhanden sein, oder man kann sie in der Lösung, z. B. durch Zugabe von feinverteiltem Pyrit, Fe S2, zum Schlamm, erst bilden.
  • Andere Faktoren, welche die Reaktionsgeschwindigkeit und das Ausmaß der Extraktion des Zinks aus dem sulfidischen Material unter Auflösen desselben in der Lauge beeinflussen, sind die Feinheit der der Behandlung unterworfenen sulfidischen Erzteilchen, die Dichte des Breis oder der Prozentgehalt des Schlamms an festem Material und die Bewegung des Reaktionsgemisches.
  • Die Oxydationstemperatur ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren von besonderer Bedeutung. Wenn Zinksulfid mit Sauerstoff in einer wäßrigen, schwefelsauren Lösung ungefähr bei einer Temperatur unterhalb 175° C behandelt wird, wird der Sulfidschwefel, S- -, zu elementarem Schwefel gemäß folgender Reaktionsgleichung oxydiert: Bei gewöhnlicher Temperatur geht die Reaktion verhältnismäßig langsam vor sich. Bei wachsender Temperatur steigt die Reaktionsgeschwindigkeit. Bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes des Schwefels tritt im Schlamm elementarer Schwefel in geschmolzener Form auf. Man führt daher die Oxydation bei einer Temperatur unterhalb 119° C, und da der elementare Schwefel bei einer Temperatur zwischen 112 und 119° C weich und plastisch ist, bei einer Temperatur unterhalb 112° C, vorzugsweise zwischen 90 und 112° C, durch. Die Reaktionsgeschwindigkeit ändert sich direkt mit der Temperatur, d. h., das Ausmaß der Reaktion wächst mit wachsenden Temperaturen. Die Oxydation geht, wie erwähnt, nur in einer sauren Umgebung vor sich. Da sie in einer Lösung mit einem pH-Wert zwischen 6 und 3 langsam abläuft, soll der pH-Wert unterhalb 2,5 liegen. Da die Säure bei der Reaktion verbraucht wird, muß man für genügend Säure sowohl am Anfang als auch während der Reaktion Sorge tragen, so daß während des Verlaufs der Extraktion der pH-Wert innerhalb des Bereichs von 2,5 und ungefähr 0,5 aufrechterhalten wird. Zu diesem Zweck kann man die Säure als solche oder in Form einer säurebildenden Verbindung dem Ausgangsmaterial zusetzen, z. B. als feinverteilter Pyrit, welcher unter den oxydierenden Bedingungen gemäß folgenden Reaktionsgleichungen Schwefelsäure bildet:
    Fe S2 + 2 02 --> Fe S O4 + S0 (2)
    2 Fe S2 + 7 OZ + 2 HZ O -@ 2 Fe S O4 + 2 H2 S O4 (3)
    4 Fe S O4 + 2 H2 S 04 + 02 -@ 2 Fe." (S 04)3 + 211 20 (4)
    Fee (S O4)3 + 3 H2 O -@ Fe, 03 + 3 H2 S O4 (5)
    Die Oxydation geht schon bei einem Sauerstoffpartialdruck von ungefähr 0,3 at vor sich. Sie erfolgt jedoch vollständiger und unter geringerem Einschluß von Zink im elementaren Schwefel, wenn der Sauerstoffpartialdruck höher ist. Auch geht hierbei das in den Sulfiden enthaltene Eisen schnellen in basisches Eisensulfat über, welches mit fortschreitender Reaktion aus der Lösung infolge Hydrolyse ausfällt. Man arbeitet daher vorzugsweise bei einem Sauerstoffpartialdruck von wenigstens 1,5 at.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der Verfahrensskizze durch das nachfolgende Beispiel erläutert. Beispiel Ein Zinksulfidkonzentrat mit einem Gehalt von 41,5 % Zink, 10 % Eisen, 7,8 % Blei, 24,5 0/0 Schwefel und 16,2 1/c Gangart oder unverwendbares Material wie Kieselsäure wird bis auf eine Teilchengröße kleiner als 0,043 mm vermahlen. 500 g des vermahlenen Konzentrats wird in einem Autoklav in 10 mit 31 wäßriger Schwefelsäurelösung eingefüllt, welche ungefähr 340 g Schwefelsäure enthält, d. h. einen geringen überschuß über die zur Bindung des Zinks als Zinksulfat erforderliche Säuremenge. Der so erzeugte Schlamm hat einen pH-Wert von 0,5 und enthält 14 0.io »Festes«. In dem verschlossenen Autoklav wird nun unter Rühren Sauerstoff eingelassen, um die Bildung von Schwefelwasserstoff während nachfolgender Erhitzung zu vermeiden. Der Schlamm wird dann auf 110° C erhitzt und der Sauerstoffstrom zwecks Aufrechterhaltung eines Sauerstoffüberdrucks von 1,5 at weiter eingeleitet. Die Oxydation verläuft gewöhnlich exotherm, und die erforderliche Temperatur wird durch die beim Prozeß entstehende Wärme aufrechterhalten. Der Reaktionskessel kann aber auch erhitzt oder gekühlt werden, je nachdem es die Umstände erfordern. Man läßt den Schlamm 1,5 Stunden reagieren. Bei Beendigung der Oxydation wird die Temperatur des Schlamms während 15 Minuten auf 140° C gesteigert, um den Schwefel in Il zu schmelzen, der sich in Form flüssiger Schwefeltröpfchen angesammelt hat. Der Schlamm wird dann auf eine Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Schwefels abgekühlt und hierdurch die Tröpfchen des elementaren Schwefels zu Kügelchen oder Stückchen verfestigt, welche sodann vom ungelösten Rückstand durch Passieren des Schlamms in 20 durch ein Sieb oder mittels einer Zentrifuge abgetrennt werden.
  • Die Schwefelkügelchen enthalten 80 % Schwefel und 10 % Zink als Zinksulfid. Diese Kügelchen werden geschmolzen und der geschmolzene Schwefel in 12 filtriert, wodurch ein elementarer Schwefel von praktisch 100°/ciger Reinheit erhalten wird.
  • Die bei der Schwefelfiltration abgetrennten Zinksulfidteilchen werden wieder der Mahlstufe zugeführt. Der Schlamm hat nach Abtrennung der Schwefelkügelchen einen p11-Wert von 1,5. Zu dem Schlamm wird in 13 Calciumcarbonat zugegeben und dadurch der PH-Wert der Lösung von 1,5 auf 4 bis 5 erhöht. Während dieser pH-Einstellung wird die geringe Menge des in der Lösung gelösten Eisens gefällt.
  • Der Brei geht dann bei 14 in einen Absetzbehälter. Zu dem Ablauf aus dem Oberteil dieses Behälters wird in 15 Zinkstaub zugegeben, um geringe Mengen Kupfer und Cadmium, welche sich bei der Laugung in der Lösung gelöst haben, auszufällen. Die erhaltene Zinksulfatlösung, welche 120 g Zink im Liter enthält, wird von den gefällten festen Teilchen durch Filtration in 16 abgetrennt und nötigenfalls nach Einstellung des pH-Werts der Elektrolyse in 17 zugeführt, wobei unter gleichzeitiger Regeneration des Säuregehalts der Lösung ein praktisch von Verunreinigungen freies Zink sich an den Kathoden niederschlägt. Der verbrauchte Elektrolyt wird aus der Elektrolyse wieder der Laugung in 10 zugeführt. Bei der Elektrolyse wird die Säure in einer Menge wiedergewonnen, welche der auf elektrischem Wege niedergeschlagenen Menge Zink entspricht. Daher braucht man dem Prozeß bei Kreislaufführung der Lauge nur die Säuremenge wieder zu ersetzen, welche bei der Trennung des »Festen« vom »Flüssigen« mitgerissen wird, und diejenige Menge, welche zur Bildung unlöslicher Sulfate, wie Bleisulfat, verbraucht wird. Der Abfluß aus dem unteren Teil des Abflußbehälters wird in 18 filtriert und gewaschen. Man erhält einen Rückstand von 25 0/c. Eisen, 20 % Blei, 0,2 %. Zink und 3 % Schwefel. Das Waschwasser von der Wäsche des Filterkuchens des Filters 18 kann man der Reinigung 15 oder der Laugung 10 zuführen.
  • Diese besondere Ausführungsform nach der Skizze hat den wesentlichen Vorteil, daß die Maßnahme der Trennung des »Festen« vom »Flüssigen« hier ein Minimum an Zeit, Kapital, Betriebs- und Unterhaltungskosten erfordert. Das Verfahren kann auch in kontinuierlicher Weise durchgeführt werden.
  • Der elementare Schwefel kann von dem ungelösten Rückstand, erforderlichenfalls auch außerhalb der Laugenstufe, entfernt werden, und zwar dadurch, daß der feste Rückstand in Wasser dispergiert, die Dispersion durch Umrühren bis zum Schmelzen und Agglomerieren erhitzt und dann zwecks Verfestigung der Schwefelstückchen gekühlt wird, welche dann durch Absieben gewonnen werden können. Der elementare Schwefel kann vom ungelösten Rückstand auch durch ein übliches Flotationsverfahren abgetrennt und dabei ein Konzentrat gewonnen werden, welches elementaren Schwefel und Metallsulfide enthält. Diese würde noch die Abtrennung des festen Rückstandes von der Lösung durch Filtration, das Zerkleinern des Filterkuchens in Wasser und die Weiterleitung des Breis in ein übliches Flotationsbad erfordern.
  • Es gibt hier keinen Staub oder schädliche Abgase, weder innerhalb des Betriebes noch durch Ausströmen in die freie Atmosphäre. Die verhältnismäßig niedrigen Temperaturen und der Druck, bei denen die Oxydation vor sich geht, ermöglichen die Verwendung der üblichen Niedrigdruckapparaturen, ohne daß Korrosionen auftreten. Auch werden aus den Zinksulfiden hohe Ausbeuten an Zink erzielt, wie sie bisher bei den bekannten, unter vorausgehender Röstung arbeitenden Verfahren nicht erreicht werden konnten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung von Zink aus zinkhaltigen sulfidischen Erzen und Konzentraten unter Behandlung des Ausgangsmaterials mit Schwefelsäure und einem freien Sauerstoff enthaltenden Gas unter Überdruck und Extraktion des Zinks als Zinksulfat bei gleichzeitiger Oxydation des Sulfidschwefels zu elementarem Schwefel, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung des feinverteilten Ausgangsmaterials mit Schwefelsäure und dem sauerstoffhaltigen Gas bei einem pa-Wert von ungefähr 0,5 bis 2,5 und bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Schwefels, vorteilhaft bei 90 bis 112° C, durchführt, worauf man nach Abtrennung des ungelösten Rückstandes und elementaren Schwefels das Zink in an sich bekannter Weise, insbesondere durch Elektrolyse, aus der Zinksulfatlösung gewinnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den elementaren Schwefel von dem eingeschlossenen sulfidischen Material abtrennt, vorteilhaft dadurch, daß man den vom ungelösten Rückstand der Laugung getrennten elementaren Schwefel schmilzt, die Vereinigungen der Schmelze durch Filtration entfernt und das abgetrennte sulfidische Material wieder der Oxydation unterwirft.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Elektrolyse verbrauchte Zinksulfatlösung wieder für die Laugung des sulfidischen Materials benutzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 888 929.
DES63350A 1959-01-22 1959-06-06 Verfahren zur Gewinnung von Zink aus zinkhaltigen sulfidischen Erzen und Konzentraten Pending DE1116413B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE2357280A1 (de) * 1972-11-20 1974-05-30 Sherritt Gordon Mines Ltd Verfahren zum extrahieren von zink aus eisenhaltigen zinkfuehrenden mineralischen sulfiden

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE888929C (de) * 1951-12-05 1953-09-07 Franz Dr-Ing Pawlek Verfahren zur Verhuettung komplexer sulfidischer Erze auf nassem Wege

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