DE1113889B - Verfahren zum Trocknen und Sieben von gegen elektrostatische Aufladungen hochempfindlichen sowie reibungsempfindlichen Sprengstoffen - Google Patents

Verfahren zum Trocknen und Sieben von gegen elektrostatische Aufladungen hochempfindlichen sowie reibungsempfindlichen Sprengstoffen

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DE1113889B
DE1113889B DEH38948A DEH0038948A DE1113889B DE 1113889 B DE1113889 B DE 1113889B DE H38948 A DEH38948 A DE H38948A DE H0038948 A DEH0038948 A DE H0038948A DE 1113889 B DE1113889 B DE 1113889B
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DE
Germany
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drying
explosives
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sieving
friction
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DEH38948A
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English (en)
Inventor
Dr Max Tilzen
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Hirtenberger Patronen Zundhutchen und Metallwarenfabrik AG
Original Assignee
Hirtenberger Patronen Zundhutchen und Metallwarenfabrik AG
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Pending legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0091Elimination of undesirable or temporary components of an intermediate or finished product, e.g. making porous or low density products, purifying, stabilising, drying; Deactivating; Reclaiming
    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F26DRYING
    • F26BDRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
    • F26B3/00Drying solid materials or objects by processes involving the application of heat

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zum Trocknen und Sieben von gegen elektrostatische Aufladungen hochempfindlichen sowie reibungsempfindlichen Sprengstoffen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trocknen und Sieben von gegen elektrostatische Rufladungen hochempfindlichen sowie reibungsempfindlichen Sprengstoffen, die durch elektrostatische Funkenentladung leicht gezündet werden, z. B. Bleitrinitroresorcinat.
  • Das Trocknen und Sieben solcher Sprengstoffe geht bisher in der Weise vor sich, daß der filterfeuchte Sprengstoff auf Trockenrahmen ausgebreitet wird, wobei zwei Rahmen Verwendung finden und die Trocknung mit Warmluft bewirkt wird. Hierauf wird der Sprengstoff kurzfristig von feuchter Kaltluft bestrichen. Die Trockenrahmen werden dann gekippt und abgeklopft, damit der Sprengstoff auf die Siebe abrutscht. Beim anschließenden Sieben fällt er durch lederne Trichter in Becher aus leitfähigem Gummi. Der Trocken- und Siebapparat steht in einer betonierten Kammer mit einer leichten Ausblaseseite und wird von außen gesteuert, so daß sich während des Trockenvorganges, des Kippens und Abklopfens des Trockenrahmens sowie während des Siebens niemand in der Trockenkammer befindet.
  • Es hat sich gezeigt, daß bei diesem bekannten Verfahren bisweilen Explosionen auftreten, die offenbar auf elektrostatische Funkenentladungen zurückzuführen sind. Die Erfindung zielt darauf ab, diese Gefahr zu beseitigen oder wenigstens weitgehend zu verringern.
  • Es ist ferner ein Verfahren zum Trocknen von Sprengstoffen bekannt, nach welchem der Sprengstoff auf einer langen, durch einen mit erwärmter Luft gefüllten Kasten gebildeten allseitig umschlossenen Förder- oder Schüttelrinne langsam und stetig vom vorderen Aufgabeende bis zum hinteren Entnahmeende fortbewegt wird. Dieses bekannte Verfahren ist für Initialsprengstoffe, die gegen elektrostatische Rufladungen sehr empfindlich sowie reibungsempfindlich sind, nicht geeignet, da durch die dauernden Bewegungen des Sprengstoffes im Schüttelkasten Reibungen auftreten und elektrostatische Rufladungen erzeugt werden, die zur Explosion des Sprengstoffes führen würden.
  • Die Erfindung besteht im Wesen darin, daß der filterfeuchte Sprengstoff auf demselben Sieb oder denselben Sieben getrocknet wird, auf dem oder auf denen er anschließend gesiebt wird. Es sind also im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren die Operation des Trocknens und die Operation des Siebens nicht mehr örtlich voneinander getrennt, und es entfällt somit die Notwendigkeit, den bereits getrockneten Sprengstoff durch irgendwelche zusätzliche Vorgänge (z. B. Abrutschen vom Trockenrahmen), die Reibung und elektrostatische Rufladungen hervorrufen, aufs Sieb zu befördern.
  • Das neue Verfahren hat sich auch bereits seit einem Jahr in der Praxis bestens bewährt, so sind in dieser Zeit keine Explosionen # ufgetreten, während beim früheren Verfahren bei der gleichen getrockneten Sprengstoffmenge fünf Explosionen auftraten, und zwar immer beim Abrutschen des Sprengstoffes vom Trockenrahmen. Es wurde auch festgestellt, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren die Höhe der elektrostatischen Rufladungen im Sprengstoff unter einem Zwanzigstel der früheren gesenkt werden konnte. Außerdem wird die Apparatur zufolge des Wegfalles separater Trockenrahmen, Kipp- und Abklopfeinrichtungen wesentlich einfacher.
  • Der filterfeuchte Sprengstoff wird auf einem feinmaschigen Sieb ausgebreitet, dessen Maschenweite je nach der Korngröße des Sprengstoffes so zu wählen ist, daß der feuchte Sprengstoff beim Ausbreiten auf dem Sieb nicht durch die Siebmaschen fällt, der getrocknete Sprengstoff aber leicht hindurchgeht. Während des Ausbreitens und des Trocknens fällt feuchter Sprengstoff praktisch nicht durch das Sieb, vielmehr erst dann, wenn das Sieb, nachdem der Sprengstoff darauf getrocknet worden ist, kurz gerüttelt wird. Der Feuchtigkeitsgehalt der getrockneten Sprengstoffe ist nachweislich sehr gering und gleichmäßig (unter 0,1%).
  • An Stelle der Lufttrocknung ist es zweckmäßig, gemäß der Erfindung die Trocknung durch Bestrahlung mit Infrarotstrahlen vorzunehmen. Diese ist wesentlich intensiver als die bisherige Warmlufttrocknung. Es braucht daher zur Trocknung derselben Sprengstoffmenge die Trockenfläche nur etwa halb so groß zu sein, was weiter auch zur Verminderung der elektrostatischen Aufladungen beiträgt. Andererseits kann unter Beibehaltung derselben Trockenfläche und derselben Trockenzeit etwa die doppelte Sprengstoffmenge getrocknet werden. Die Infrarottrocknung hat noch den weiteren Vorteil, daß der Einfluß des Warmluftstromes, der eine Verstaubung bewirken kann, wegfällt. Außerdem kann bei der Infrarottrocknung die relative Luftfeuchtigkeit im Trockenraum leicht auf einer Höhe gehalten werden, bei der elektrostatische Aufladungen schnell abklingen. Beim bisherigen Verfahren war dies nicht der Fall.
  • Nach der Infrarottrocknung wird der Sprengstoff durch Stehenlassen oder andere geeignete Mittel, z. B. eine Klimaanlage, abgekühlt, hierauf wird die Siebvorrichtung kurz betätigt, so daß der Sprengstoff durch den Trichter in den Becher fällt. Zweckmäßig wird der trockene Sprengstoff zu annähernd gleichen Teilen durch mehrteilige Trichter in eine entsprechende Anzahl von Bechern abgefüllt. Die Aufteilung der Sprengstoffmenge auf mehr als zwei Becher verringert die Höhe der beim Sieben entstehenden elektrostatischen Aufladung in jedem Becher anteilmäßig.
  • Solange die Trockenkammer mit Sprengstoff belegt ist, wird die relative Luftfeuchtigkeit auf der erforderlichen Höhe gehalten. Die Steuerung der Apparatur erfolgt von außen. Eine separate Anlage zur Warmlufterzeugung wird bei der Anwendung der Infrarottrocknung nicht benötigt und dadurch die Anlage auch in diesem Sinne vereinfacht.
  • Die Trocknung durch Bestrahlung mit Infrarotstrahlen ist nicht darauf beschränkt, daß der filterfeuchte Sprengstoff erfindungsgemäß auf demselben Sieb oder auf denselben Sieben getrocknet wird, auf dem oder auf denen er anschließend gesiebt wird. Die angeführten Vorteile der Trocknung durch Infrarotstrahlen ergeben sich selbstverständlich auch bei dem bekannten Verfahren zum Trocknen und Sieben von hochempfindlichen Sprengstoffen. Das erfindungsgemäße Verfahren hat sich auch bei anderen Initialsprengstoffen, wie z. B. Knallquecksilber und Tetrazen, gut bewährt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zum Trocknen und Sieben von gegen elektrostatische Aufladungen hochempfindlichen sowie reibungsempfindlichen Sprengstoffen, z. B. Bleitrinitroresorcinat, dadurch gekennzeichnet, daß der filterfeuchte Sprengstoff auf demselben Sieb oder denselben Sieben getrocknet wird, auf dem oder auf denen er anschließend gesiebt wird.
  2. 2. Verfahren zum Trocknen und Sieben von hockempfindlichen Sprengstoffen, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung des filterfeuchten Sprengstoffes durch Bestrahlung mit Infrarotstrahlen durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sprengstoff von einem Sieb in mehrere Becher abgefüllt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 325 611.
DEH38948A 1959-04-06 1960-03-19 Verfahren zum Trocknen und Sieben von gegen elektrostatische Aufladungen hochempfindlichen sowie reibungsempfindlichen Sprengstoffen Pending DE1113889B (de)

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WO2018141630A1 (de) * 2017-02-06 2018-08-09 Rheinmetall Waffe Munition Gmbh Verfahren und vorrichtung zur trocknung von explosivstoff

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DE325611C (de) * 1918-05-14 1920-09-18 Anton Faust Verfahren zum Trocknen von Sprengstoffen

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