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Verfahren zum Trocknen von Sprengstoffen. Die bislang bekanntgewordenen
Verfahren und mechanischen Vorrichtungen zum Trocknen von Sprengstoffen sind durchweg
mehr oder weniger explosionsgefährlich, .da sich bei ihnen bedenkliche Reibungsstellen
niemals ganz vermeiden. lassen. Namentlich trifft dies für die bekannten Trockentrommeln
zu. Wegen der wahrscheinlich auf Entzündung durch Reibungen zurückzuführenden großen
Gefahren und häufigen Unglücksfälle sind mechanisch bewegte Trockenvorrichtungen
neuerdings behördlicherseits untersagt- und die Trocknung erfolgt in der Regel nur
noch in den bekannten Vakuum-Trockenapparaten und Trockenschränken. Diese Einrichtungen
sind aber sehr umständlich und bedürfen eines ziemlich zahlreichen Bedienungspersonals-bei
verhältnismäßig geringen Leistungen. Je mehr Bedienung, desto größer sind aber anderseits
wieder die .Gefahrenquellen, so daß das Bedürfnis nach einer selbsttätig wirkenden
und doch völlig ungefährlichen Trocknung allgemein ist. Diesem Bedürfnis hilft die
vorliegende Erfindung ab. Sie geht aus von dem Prinzip der bekannten Förder- oder
Schüttelrinne. Der am einen Ende einer solchen -Rinne durch einen schmalen einstellbaren
Spalt aufgegebene Sprengstoff soll sich in einem langen geschlossenen Kasten, der
vielfach federnd aefgehängt ist und wie eine bekannte Schüttelrinne durch irgendwelche
geeigneten Mittel hin und her bewegt wird, langsam und stetig . nach dem anderen
Ende hin fortbewegen und auf seinem Wege durch in den geschlossenen Kasten eingeführte
warme Luft kräftig getrocknet werden. Am anderen Ende verläßt der Sprengstoff den
Schüttelkasten durch geeignete Sieböffnungen des Bodens. Die in zahlreichen Stutzen
durch .die Decke des Kastens oder seitlich bis zum Boden geführte Luft _ entweicht
am hinteren Ende des Kastens zu einer Filterkammer, an deren Hindernissen sich etwa
mitgerissene Staubteilchen niederschlagen können.
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Eine derartige Trockenvorrichtung gewährt bei bedeutender Leistungsfähigkeit
eine große Sicherheit gegen Explosionsgefahren, da der Sprengstoff, von außen .
völlig unzugänglich, langsam auf dem Boden fortwandert. Dabei kommen seine einzelnen
Teilchen mit der vorgewärmten Trockenluft vielfach in innige Berührung. Um letzteres
noch mehr zu fördern, können auf dem Boden des Kastens in bekannter Weise quer zur
Längsrichtung noch kleine Hindernisse, z. B. dreieckige Leisten, angebracht sein,
- über die der Sprengstoff hinwegklettern muß, wobei - sich die einzelnen Teilchen
umwälzen und die unteren nach oben gelangen. Der allseitig geschlossene Kasten ist
nur am vorderen Aufgabeschlitz und an den hinteren Ausgängen offen. Die Luftzuführung
geschieht zweckmäßig durch ein langes über den Kasten hinweglaufendes, festliegendes
Rohr, von welchem mittels elastischer Verbindungen Stutzen abzweigen, die bis nahe
auf den Boden des Fördergutes reichen. Hier sind die Stutzen zweckmäßig schnauzenförmig
erweitert, so daß sich die Luftaustrittsöffnungen fast über die ganze Breite des
Bodens erstrecken, wobei zur Vermeidung von Expansionen und Kontraktionen der Austrittsquerschnitt
dem Zuführungsquerschnitt möglichst
entsprechen soll. Der lange
Kasten ist besonders vorteilhaft, damit sich die Luft gleichmäßig verteilen und
ausdehnen kann, so daß beim Austritt nur wenig Staubteile mitgerissen werden. Durch
das am Ende des Kastens im Boden angebrachte Sieb werden etwa noch vorhandene Knötchen
oder Ballen ausgeschieden und gelangen über das Sieb hinweg in einen besonderen
Ausgang. Am Ende des Schüttelkastens läßt man zweckmäßig die Luftzuführungen fortfallen,
damit sich das Trockengut vor dem Ausgange entsprechend abkühlen kann.
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Sowohl der mechanische Antrieb des Förderkastens als auch die - federnde
Aufhängung liegen außerhalb des Bereiches des Sprengstoffes; so daß durch die Reibung
der mechanischen -Teile keinerlei "Gefahren entstehen können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung im Schema
dargestellt.
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Fig. r zeigt den Aufriß im Längsschnitt und Seitenansicht, Fig. 2
den Grundriß, ebenfalls teils im Schnitt, teils in Ansicht, Fig. 3 einen Querschnitt
durch die Anlage, Fig. q. einen Teil des Bodens mit darauf angebrachten Hindernissen.
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Der lange, in der Zeichnung nur in seinem vorderen und hinteren Teile
dargestellte, auf allen vier Seiten geschlossene Kasten a .hängt mittels außen angebrachter
Federn b an den Deckenbalken c des Gebäudes. Das vordere und hintere Ende des Kastens
ragen durch entsprechende Öffnungen der Gebäudewände d und e hindurch, bis in den
Aufgabe- oder -Entnahmeraum. Am vorderen Ende greift eine Zugstange f an dem Kasten
an, die durch irgendeinen mechanischen Antrieb hin und her gezogen wird, wie bei
Schüttelrinnen bekannt. .Vor dem vorderen Ende dcs Kastens a liegt der Aufgabebehälter
g mit in bekannter Weise durch einen Schieber k verstellbarem Eintrittspalt: Durch
diesen gelangt der Sprengstoff in bestimmt abgemessener regelbarer Höhe in den Kasten
a .hinein und bewegt sich langsam auf 'dem Boden fort. Am hinteren Ende fällt der
.Sprengstoff in bekannten Weise durch ein Sieb i des Bodens hindurch in die Entnahmeöffnung
k. Etwaige Knoten oder Klumpen gelangen über das Sieb hinweg zu einer zweiten Bodenöffnung
m.
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Über dem Kasten liegt fast der ganzen Länge nach ein Rohr n, durch
welches die vorgewärmte Luft zugeführt wird. Dies geschieht mittels Abzweigstutzen
o, die durch elastische Manschetten p mit senkrechten Einführungsrohren y in Verbindung
stehen. Letztere führen bi.s nahe zum Boden des Kastens a und erweitern sich über
dem auf dem Boden liegenden Sprengstoff in der Breite zu Schnauzen s, aus denen
die Luft -ausströmt. Die wärme Luft kann auch seitlich, von links und rechts, in
den Schüttelkasten und zu der Verteilungsschnauze eingeführt werden, wodurch die
Luftzuführung durch den Kasten. hindurch sich erübrigt und infolgedessen der Querschnitt
des Kastens kleiner gehalten werden kann. Die Abzweigung würde alsdann unteri alb
des Hauptrohres und über dem Kasten nach beiden Seiten hin angebracht werden. Die
Strömungsrichtung liegt nach dein Ausgange des Kastens zu. Die verbrauchte Trockenluft
gelangt am hinteren Ende durch den Ausgangsstutzen t und eine elastische Ver. bindung
u in die Filterkammer v, Auf dem Boden w des Förderkastens können gemäß Fig. q.
in bekannter Weise Hindernisse, etwa in Form -dreikantiger Leisten y" angeordnet
sein: Die äußere Ausbildung der Vorrichtung kann von der Darstellung der Zeichnung
natürlich mehr oder weniger erheblich abweichen.