-
Anhängerkupplung mit Kupplungsbolzen Die Erfindung betrifft eine Anhängerkupplung,
bei der die Kupplungsglieder der zu kuppelnden Fahrzeuge mittels eines Steckbolzens
miteinander verbunden sind. Solche Fahrzeugkupplungen finden sich vorwiegend in
der Land- und Forstwirtschaft, wo es auf einfache, schnell herzustellende und wieder
schnell zu lösende Verbindung zweier Fahrzeuge ankommt.
-
Gewöhnlich bestehen die Kupplungselemente aus einem Kupplungsmaul
mit zwei zylindrischen, in einer Achse liegenden Bohrungen gleichen Durchmessers,
einer Zugöse am zweiten Fahrzeug mit einer Bohrung wie am Maul und aus einem über
die ganze Länge zylindrischen Steckbolzen, der gegen Entkupplungsgefahr abgesichert
ist. Da der Durchmesser der Bohrungen in den Kupplungselementen höchstens 8 mm größer
als der Durchmesser des zylindrischen Steckbolzens ist, dieser also. höchstens ±
4 mm Spiel in den Bohrungen hat; müssen die zu kuppelnden Fahrzeuge sehr genau zusammengefahren
sein, damit die Bohrungen untereinanderzustehen kommen. Bei unebenem Gelände erfordert
diese Art des Kuppelns beträchtlichen Arbeitsaufwand, zumal dann, wenn der Steckbolzen
zunächst zwischen oberer Bohrung des Kupplungsmaules und der Zugöse des zweiten
Fahrzeuges stark klemmt, und die untere Bohrung des Kupplungsmaules nicht ohne Veränderung
des Fahrzeugstandes gefunden werden kann. Beim Entkuppeln treten Schwierigkeiten
auf, wenn die Kupplungsteile auf Zug stehen und das Lösen der Teile erst bei entspannter
Kupplung vorgenommen werden kann. Die Beseitigung der Zugspannungen ist je nach
Gelände mehr oder weniger schwierig.
-
Es sind auch schon konische Kupplungsbolzen bekannt, deren konischer
Teil in einer ebenfalls konischen Öffnung der Kupplungsöse oder einer Kugelkupplung
gelagert ist. Hierdurch wird eine relativ feste Verbindung zwischen dem Mittelteil
des Bolzens und der Kupplungsöse bzw. der Öffnung in der Kugelkupplung bewirkt.
Das Einführen des Bolzens in die untere Bohrung des Kupplungsmaules ist auch bei
dieser Ausführung ohne Veränderung des Fahrzeugstandes nahezu unmöglich. Die zwischen
solchen Steckbolzen und der zugehörigen Zugöse sowie dem Kupplungsmaul gebildete,
meist nahezu starre Verbindung ergibt auch beim Entkuppeln erhebliche Schwierigkeiten.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die genannten Nachteile
zu vermeiden. Der Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, den Kupplungsbolzen
selbst zur Ausübung einer Hebelwirkung beim Kuppeln und Entkuppeln - besonders bei
stark verschoben stehenden Bohrungen der Kupplungsglieder - zu verwenden.
-
Bei einer Anhängerkupplung mit einem teilweise konischen Kupplungsbolzen
sind erfindungsgemäß mindestens das untere Ende des Kupplungsbolzens und die obere
Führung des Kupplungsbolzens im Kupplungsmaul konisch ausgebildet. Infolge dieser
Gestaltung kann der Kupplungsbolzen in einer Schräglage durch die obere Öffnung
des Kupplungsmaules und in die Öse eingeführt werden. Er bildet in dieser Lage einen
Hebel, dessen Drehpunkt an der oberen Kante des Kupplungsmaules liegt. Die öffnungen
des Kupplungsmaules brauchen daher nicht übereinanderzuliegen, sondern kommen durch
Herabdrücken des Hebels automatisch zur Deckung.
-
Der Kupplungsbolzen kann aus zwei achsgleichen, hintereinanderliegenden
kegeligen Teilen bestehen, deren Übergang kurvenartig verläuft.
-
Die kegeligen Teile liegen in diesem Falle am oberen und unteren Ende
des Kupplungsbolzens. Der obere Kegel weist dabei eine größere Steigung als der
untere Kegel auf. Einem weiteren Merkmal der Erfindung entsprechend ist der untere
Rand der oberen Maulbohrung konisch erweitert. Die Bohrungen des Kupplungsmaules
sind entsprechend den zugehörigen konischen Kupplungsbolzenteilen ausgebildet.
-
Zum Heranhebeln der Zugöse zur Mitte der Maulbohrungen von Hand sind
durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Kupplung nur noch geringe Kräfte, unbeschadet
der Beschaffenheit des Untergrundes, auf dem die Fahrzeuge stehen, aufzuwenden,
weil die besondere Ausbildung von Bolzen und Maulbohrungen größere Hebelkräfte zu
übertragen gestattet, und zwar in jeder Lage des Bolzens, solange er nicht in die
untere Maulbohrung eingedrungen ist. Ferner läßt z. B. eine Doppelkegelform den
Bolzen beim
Hebeln immer tiefer in die Kupplungsteile eindringen.
Ist auch die untere, kegelig gestaltete Bohrung des Kupplungsmaules gefunden, dann
genügt ein kurzer Druck von Hand oder eine kleine Lageänderung der Fahrzeuge zueinander,
um den Steckbolzen ganz in die endgültige Lage hineinfallen zu lassen.
-
In der Zeichnung sind weitere wesentliche Merkmale der Erflndung an
zwei Kupplungen beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 eine geschlossene
Anhängerkupplung m t doppelkegeligem Sicherungsbolzen, Fig. 2 die Lage der Kupplungsteile
von Fig. 1 beim Einführen des Steckbolzens, Fig. 3, 4 eine- weitere Ausführung von
kegeligen Kupplungsklauenbohrungen und einer nur teilweise kegeligen Bolzenform
in der gekuppelten und entkuppelten Lage.
-
In der Ausführung bei Fig. 1. hat der Steckbolzen 1
eine doppelkegelige
Form mit verlaufenden übergängen von dem im Bolzen 1 vornhegenden Kegel 2 zu dem
dahinterliegenden Kegel 3. Die Steigung der beiden Kegel 2, 3 kann zweckmäßig
verschieden groß sein, derart, daß der im oberen Bolzenteil-befindliche Kegel 3
eine größere Steigung hat. Die beiden übereinanderliegenden Bohrungen 4, 5 im Kupplungsmaul
6 weisen die gleichen Kegelmaße wie der Steckbolzen 1 auf. Die oberen und unteren
Kegel 2,3
können auch maßgleich sein. Der kleinste Innendurchmesser der konischen
oberen Maulbohrung 5 ist um ein geringes Spiel größer als der Nenndurchmesser D
des Steckbolzens 1 bis zu der entsprechenden Stelle, um dem Steckbolzen 1 die nötige
seitliche Bewegungsfreiheit beim schrägen Einführen zu geben. In der Fig. 1 befindet
sich der Steckbolzen 1 in eingekuppelter Lage, die Zugöse 7 des zweiten Fahrzeuges
in Gleichgewichtslage der Kupplung.
-
Der Kupplungsvorgang ist in Fig. 2 dargestellt. Der Steckbolzen
1. wird je nach Lage der Zugöse 7 mehr oder weniger schräg in die
obere kegelige Maulbohrung eingeführt. Auch wenn die Lage der Zugöse 7 um das Mehrfache
des gewohnten ± 5-mm-Spiels oder um etwa die Hälfte des Bohrungsdurchmessers der
Zugöse 7 von der Mittellinie m abweicht, wird die ösenbohrung 4 vom kegeligen Steckbolzen
1 noch ohne wesentliche Sucharbeit erfaßt. Der Bolzen liegt beim Punkt P1 an der
oberen Maulbohrung, bei Punkt P2 an der ösenbohrung an. Durch Druck auf den Steckbolzengriff
14 wird in Richtung des Pfeiles eine Hebelkraft P - ausgeübt, deren günstige
Hebelübersetzung über P1 ein Mehrfaches der Kraft P auf die Zugöse 7 bei Punkt P2
erzeugt und die Zugöse zur Mittellage vorrücken läßt. Die Hebelbewegung wird so
oft wie nötig wiederholt, wobei der Steckbolzen 1 infolge seiner Kegelform
der Zentrumslage zustrebt und immer weiter in die ösenbohrung eindringt.
-
Der Kegel der oberen Kupplungsmaulbohrung 5 erlaubt, die Zugöse 7
auch über die erforderliche Mittellage hinaus vorzudrücken, so daß der Bolzen 1
bei Gleichgewicht der Kupplungsteile in die untere Maulbohrung 4 hineingedrückt
werden kann oder in freiem Fall von selbst hineinfällt.
-
Durch die doppelkegelige Form des Steckbolzens 1
und durch die
beschriebene Möglichkeit der Hebelwirkung wird das Entkuppeln in gleicher Weise
erleichtert, besonders weil bei bestehenden Zug- oder Druckspannungen zwischen den
beiden Fahrzeugen das Ausweichen des Bolzens nach oben wegen Verringerung der Auflageflächen
begünstigt wird.
-
In Fig. 3 ist eine weitere Anwendung des Erfindungsprinzips gezeigt,
für den Fall, daß aus hier nicht näher zu erläuternden Gründen an der allgemeinen
zylindrischen Form des Steckbolzens 1' festgehalten werden soll. Die obere
Maulbohrung 5' ist zum Teil kegelig, zum Teil zylindrisch ausgeführt, und zwar derart,
daß ihr oberer kegeliger Rand in einen zylindrischen Bohrungsteil übergeht. Der
Bolzen 1' besitzt zwei zylindrische Abschnitte 15, 16 mit kegeligem Übergang
17 und eine kegelige Spitze 18, während die untere Maulbohrung 4'
zylindrisch ausgebildet ist.
-
Der Durchmesser der oberen Maulbohrung 5' ist so groß gewählt, daß
der Steckbolzen 1' mit seinem oberen zylindrischen Teil 16 eine ausreichende Schräglage
des Durchsteckbolzens zum Aufsuchen der mit großer Ungenauigkeit eingeführten Zugöse
7" erhalten kann. Der Durchmesser der unteren Maulbohrung 4' ist- dem Durchmesser
des kleineren Zylinderabschnittes 15 des Bolzens 1' angepaßt.
-
Der Kupplungsvorgang spielt sich hier wie bei der Ausführungsart in
Fig. 2 ab. Die Zentrierung des Bolzens übernehmen die zwei kegeligen Flächen in
der oberen Bohrung des Kupplungsmaules. Gegenüber der Ausführung in Fig. 2 geht
bei dieser Anordnung lediglich ein Merkmal des kegeligen Steckbolzens verloren,
nämlich daß beim Entkupplungsvorgang keine sofortige Entspannung eintritt.