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Schaltungsanordnung mit zwei stationären Betriebszuständen In Anlagen
der Fernmeldetechnik und in nachrichtenverarbeitenden Anlagen ist es vielfach erforderlich,
bestimmte Schaltvorgänge zu verzögern, um mehrere gleichzeitig durchzuführende Schaltoperationen
in ihrem Ablauf zu koordinieren. Zu diesem Zweck kann im Funktionsablauf bestimmter
Schaltmittel jeweils eine Ansprech- oder eine Abfallverzögerung notwendig werden.
Unter Ansprechverzögerung und Abfallverzögerung ist dabei folgendes zu verstehen.
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Die in Anlagen der Fernmeldetechnik und der nachrichtenverarbeitenden
Technik enthaltenen Schaltmittel haben im allgemeinen zwei .mögliche stationäre
Betriebszustände. Diese möglichen Betriebszustände können beispielsweise der »Ruhezustand«
und der »Arbeitszustand« sein oder die Zustände »Aus«-»Ein«, »Frei«-»Belegt« oder
»0«-»1«. Die Durchführung von Schaltoperationen in solchen Anlagen äußert sich im
allgemeinen in einer Zustandsänderung bestimmter in ihnen enthaltener Schaltmittel,
d. h. in einem in der einen oder in der anderen Richtung verlaufenden Übergang von
dem einen in den anderen Betriebszustand dieser Schaltmittel. In Anlehnung an die
in bezug auf Relais übliche Bezeichnungsweise wird nun die einen Übergang vom Ruhezustand
in den Arbeitszustand beinhaltende Zustandsänderung als Ansprechen und die einen
übergang -vom Arbeitszustand in den Ruhezustand beinhaltende Zustandsänderung als
Abfallen bezeichnet. Dementsprechend wird unter Ansprechverzögerung die. Verzögerung
des Überganges vom Ruhezustand in den. Arbeitszustand gegenüber einem diese Zustandsänderung
auslösenden Schaltvorgang verstanden; analog ist .unter Abfallverzögerung die Verzöge=
rang des Überganges vom Arbeits- in den Ruhezustand. gegenüber einem diese Zustandsänderung
'aixsltisenden anderen, im allgemeinen dem ersteren entgegengesetzten Schaltvorgang
zu verstehen.
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Um eine Ansprechverzögerung zu erreichen, ist im allgemeinen eine
völlig andere Dimensionierung des , betreffenden Schaltmittels erforderlich als
zur Erzielung einer Abfallverzögerung: So wird beispielsweise eine Ansprechverzögerung
.bei einem Relais im einfachsten Fall durch eine geringe Amperewindungszahl und
eine hohe Kontaktbelastung erreicht, wäh- , rend für eine Abfallverzögerung eine
hohe Amperewindungszahl und eine geringe Kontaktbelastung erforderlich sind.
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Es ist also, allgemein gesprochen, eine Mehrzahl von Schaltmitteln
erforderlich, die unterschiedlich in der Weise dimensioniert sind, daß bei ihnen
entweder die eine Zustandsänderung, nämlich das Ansprechen, oder die andere Zustandsänderung;
nämlich das Abfallen, auf einen entsprechenden Schaltvorgang hin verzögert stattfindet:
Den jeweiligen Erfordernissen entsprechend; ist dann eines- dieser Schaltmittel-anzuwenden,
um die gewünschte Verzögerung zu erzielen. Eine derartige unterschiedliche Dimensionierung
und unter Umständen auch unterschiedliche Ausführung der Verzögerungsschaltmittel
steht jedoch einer allgemeinen -Verwendbarkeit solcher Schaltmittel entgegen.
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Aufgabe-der Erfindung ist es nun, die Anzahl an unterschiedlichen
Schaltmitteln, mit deren 13ilfe entweder -eine Ansprechverzögerung oder eine Abfallverzögerung
bewirkt werden kann, -zu verringern und nur noch ein einziges Schaltmittel, bei
dem auf einen auslösenden Schaltvorgang hin die eine Zustandsänderung verzögert
und auf einen entgegengesetzten Schaltvorgang hin die -andere Zustandsänderung unverzögert
stattfindet; zu verwenden, -um- eine Verzögerung einer der beiden möglichen Zustandsänderungen,
d. h. eine Verzögerung der -einen oder der anderen Zustandsänderung zu erzielen.
Die Erfindung -betrifft eine Schaltungsanordnung mit zwei stationären Betriebszuständen,
bei der auf einen bestimmten Schaltvorgang hin die eine Zustandsänderung unverzögert
und auf einen entgegengesetzten - Schaltvorgang hin die andere Zustandsänderung
verzögert stattfindet; diese Schaltungsanordnung ist_ gekennzeichnet durch ein Schaltmittel
mit zwei stationären Zuständen, bei dem auf einen bestimmten Schaltvorgang hin die
eine Zustandsänderung verzögert -und ,auf den entgegen
gesetzten
Schaltvorgang hin die andere Zustandsänderung unverzögert stattfindet, dem ein Negator
vorgeschaltet und ein weiterer Negator nachgeschaltet ist.
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Durch die Erfindung wird erreicht, daß in jedem Fall nur noch ein
einziges,- die Verzögerung der einen Zustandsänderung bewirkendes Schaltmittel benötigt
wird, um dennoch an Stelle der einen die andere der beiden möglichen Zustandsänderungen
verzögern zu können. Die hierzu erforderliche Vor- und Nachschaltung je eines Negators
stellt dabei praktisch keinen zusätzlichen Aufwand an neuen Schaltelementen dar,
da Negatoren zusammen mit »Und«-Schaltungen und »Oder«-Schaltungen sowie Verstärkern
ohnehin den wesentlichen Bestandteil von nachrichtenverarbeitenden Anlagen und Anlagen
der Fernmeldetechnik, insbesondere der Fernsprechvermittlungstechnik, ausmachen.
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An Hand der Figuren sei die Erfindung näher erläutert.
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In Fig. 1 ist in einem Blockschaltbild ein Schaltmittel X mit zwei
stationären Betriebszuständen, bei dem auf einen auslösenden Schaltvorgang hin die
eine Zustandsänderung verzögert und auf einen entgegengesetzten Schaltvorgang hin
die andere Zustandsänderung unverzögert stattfindet, dargestellt. Die Funktionsweise
dieses Schaltmittels X geht aus den Fig. 5 und 6 hervor. In Fig. 5 sind bestimmte
Schaltzustände, die am Eingang Ex des Schaltmittels X auftreten können, und in Fig.
6 die entsprechenden Betriebszustände am Ausgang Ax des Schaltmittels X als Funktion
der Zeit dargestellt.
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Es sei angenommen, daß am Eingang Ex des Schaltmittels X zunächst
ein Schaltzustand Uo herrscht (Fig. 5). Dieser Schaltzustand kann beispielsweise
ein bestimmter Potentialzustand sein. Gleichzeitig befindet sich das Schaltmittel
X an seinem Ausgang Ax in dem mit Ruhezustand bezeichneten seiner beiden möglichen
stationären Betriebszustände (Fig. 6). Zu einem Zeitpunkt t 1 tritt nun an die Stelle
des Schaltzustandes Uo am Eingang des Schaltmittels X der andere mögliche Schaltzustand,
der mit &ö bezeichnet sein mag. Durch diesen Schaltvorgang wird eine Zustandsänderung
des Schaltmittels X ausgelöst, nämlich ein übergang vom Ruhezustand in den Arbeitszustand.
Diese Zustandsänderung geht jedoch nicht gleichzeitig mit dem auslösenden Schaltvorgang
vor sich, sondern erst nach einer gewissen Verzögerungszeit A t"". Tritt
am Eingang Ex des Schaltmittels X danach, beispielsweise zum Zeitpunkt
t2,
wieder der Schaltzustand Uo an Stelle des Schaltzustandes Uö auf, so wird
durch diesen zu dem ersteren Schaltvorgang entgegengesetzten Schaltvorgang unverzüglich
die andere Zustandsänderung des Schaltmittels X, nämlich der übergang vom Arbeitszustand
in den Ruhezustand, bewirkt. Bei einem wiederholten Auftreten der genannten Schaltvorgänge
am Eingang Ex des Schaltmittels X wiederholen sich in entsprechender Weise auch
die Zustandsänderungen des Schaltmittels X.
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Das der erfindungsgemäßen Anordnung zugrunde liegende Prinzip wird
aus der Fig. 2 ersichtlich. In dieser Figur ist ebenfalls in einem Blockschaltbild
ein Schaltmittel X, wie es soeben an Hand der Fig.1, 5 und 6 beschrieben worden
ist, dargestellt; diesem Schaltmittel ist je ein Negator vor- und nachgeschaltet.
Dabei sind mit Ex und Ax wiederum der Eingang und der Ausgang des Schaltmittels
X bezeichnet, während der Eingang und der Ausgang der gesamten Anordnung mit Ex'
und Ax' bezeichnet sind. Die Fig. 7 bis 10 dienen der näheren Erläuterung der in
Fig. 2 dargestellten Anordnung. Dabei ist in Fig.7 der jeweils am Eingang
Ex' der Anordnung nach Fig. 2 herrschende Schaltzustand dargestellt; die
Fig. 7 gleicht dabei vollkommen der ihr in bezug auf Fig.-1 entsprechenden Fig.
5. In Fig. 8 ist der am Ausgang des dem Schaltmittel X vorgeschalteten Negators
und damit am Eingang Ex des Schaltmittels X selbst herrschende Schaltzustand
und in Fig. 9 der jeweilige Betriebszustand am Ausgang Ax des Schaltmittels X dargestellt.
In Fig. 10, welcher in bezug auf das in Fig. 1 dargestellte SchaltmittelX die Fig.
6 entspricht, ist der jeweilige Betriebszustand am Ausgang des dem Schaltmittel
X nachgeschalteten Negators und damit am Ausgang Ax' der ganzen Anordnung nach Fig.
2 dargestellt.
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Es sei wiederum angenommen, daß zunächst am Eingang Ex' der
Anordnung nach Fig. 2 ein Schaltzustand Uo, welcher beispielsweise ein bestimmter
Potentialzustand sein kann, herrscht. Am Ausgang des dem Schaltmittel X vorgeschalteten
Negators herrscht daher gerade der entgegengesetzte Schaltzustand, beibefindet sich
das Schaltmittel X, wie sich aus der weiter spielsweise also derSchaltzustandÜi".Dementsprechend
oben gegebenen Erläuterung dieses Schaltmittels ergibt, im sogenannten Arbeitszustand,
während auf Grund des diesem Schaltmittel X nachgeschalteten Negators sich die gesamte
Anordnung nach Fig. 2 an ihrem Ausgang Ax im Ruhezustand befindet. Tritt nun zu
einem Zeitpunkt t I an Stelle des Schaltzustandes Uo der entgegengesetzte Schaltzustand
gö am Eingang Ex der Anordnung nach Fig. 2 auf, so bewirkt dieser Schaltvorgang
einen entgegengesetzten Wechsel des Schaltzustandes am Eingang Ex des Schaltmittels
X. Analog zu den in bezug auf Fig. 1 beschriebenen Vorgängen vollzieht sich daher
beim Schaltmittel X unverzüglich eine Zustandsänderung, die sich auf Grund des diesem
Schaltmittel nachgeschalteten Negators als ein übergang vom Ruhezustand in den Arbeitszustand
an dem Ausgang Ax' der ganzen Anordnung nach Fig. 2 auswirkt. Während nun diese
Zustandsänderung vom Ruhezustand in den Arbeitszustand unverzüglich auf den am Eingang
der Anordnung zum Zeitpunkt t1 auftretenden Schaltvorgang vonstatten geht, ist dies
beim Auftreten des entgegengesetzten Schaltvorganges am Eingang Ex' der Anordnung
nicht der Fall. Vielmehr geht, wenn beispielsweise zu einem Zeitpunkt t2 an Stelle
des Schaltzustandes Vö wieder der Schaltzustand Uo am Eingang Ex' der Anordnung
nach Fig: 2 auftritt und demzufolge sich der Schaltzustand am Eingang Ex des Schaltmittels
X in entgegengesetzter Weise ändert, die Änderung des Betriebszustandes des Schaltmittels
X an seinem Ausgang Ax erst nach einer gewissen Verzögerungszeit
A tab vor sich, so daß auch die gesamte Anordnung nach Fig. 2 auf den entsprechenden
Schaltvorgang an ihrem Eingang Ex' hin erst nach dieser Verzögerungszeit
A tab vom Arbeitszustand in den Ruhezustand zurückkehrt. Bei einem wiederholten
Auftreten der genannten Schaltvorgänge am Eingang Ex der Anordnung nach Fig.
2 wiederholen sich in entsprechender Weise auch die Zustandsänderungen der Anordnung
nach Fig. 2 an ihrem Ausgang Ax'.
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Die gegenüber der des Schaltmittels nach Fig. 1 unterschiedliche Funktionsweise
der erfindungsgemäßen
Anordnung nach Fig. 2 wird auch bei einer
vergleichenden Betrachtung der Fig. 6 und 10 ersichtlich. Während, wie aus den Fig.
5 und 7 hervorgeht; jeweils an dem Eingang des Schaltmittels nach Fig. 1 und der
Anordnung nach Fig. 2 die gleichen Schaltzustände herrschen und die Schaltvorgänge
jeweils zum gleichen Zeitpunkt t1 bzw. t2 vor sich gehen, geht bei dem Schaltmittel
nach Fig. 1 die eine Zustandsänderung, nämlich der Übergang vom Ruhezustand in den
Arbeitszustand, um die Zeit d tan verzögert, die andere Zustandsänderung
dagegen unverzögert vor sich, während umgekehrt bei der Anordnung nach Fig. 2 gerade
diese andere Zustandsänderung nämlich der Übergang vom Arbeits- in den Ruhezustand,
eine Verzögerung um die Zeit A tab erfährt.
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Während also das Schaltmittel X nach Fig. 1 in dem oben näher erläuterten
Sinne eine Ansprechverzögerung bewirkt, tritt statt dessen bei der Anordnung nach
Fig. 2, in welcher dem Schaltmittel X je ein Negator vor- und nachgeschaltet ist,
eine Abfallverzögerung auf. Man kann die Anordnung nach Fig. 2 nun ihrerseits als
ein eine Abfallverzögerung bewirkendes Schaltmittel Y mit einem dem Eingang
Ex' entsprechenden Eingang Ey und einem dem Ausgang Ax' entsprechenden Ausgang
Ay auffassen, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. In ganz analoger Weise zu dem
oben beschriebenen Weg kann man dann seinerseits diesem Schaltmittel Y je einen
Negator vor- und nachschalten, wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Man erhält dabei
eine Anordnung, welche in ihrer Wirkungsweise völlig dem Schaltmittel X gemäß Fig.
1 entspricht. Eine weitergehende Erläuterung der Fig. 3 und 4 dürfte sich daher
erübrigen.
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Ein eine weitere Ausbildung der Erfindung beinhaltendes Ausführungsbeispiel
für ein Schaltmittel mit zwei stationären Betriebszuständen, bei dem auf einen auslösenden
Schaltvorgang hin die eine Zustandsänderung verzögert und auf einen entgegengesetzten
Schaltvorgang hin die andere Zustandsänderung unverzögert stattfindet, wie es vorteilhaft
für die erfindungsgemäße Anordnung verwendet werden kann, ist in Fig. 11 dargestellt.
Bei diesem Schaltmittel X handelt es sich um einen an sich bekannten Multivibrator
mit einem galvanischen und einem kapazitiven Rück- , kopplungsweg. Dieser Multivibrator
ist mit zwei Transistoren T1 und T2 aufgebaut. Die Kollektorelektroden der beiden
Transistoren T 1 und T 2 sind über je einen Widerstand R 12 und R22
mit einer Spannungsquelle -U3 verbunden, an die über einen ; Widerstand R
0 und eine in ihrer Wirkungsweise unten näher erläuterte Diode D 1 auch die Basiselektrode
des Transistors T1 angeschlossen ist. An die Basis des Transistors T 1 ist außerdem
die eine Belegung des Rückkopplungskondensators C angeschlossen, dessen andere Belegung
über einen Widerstand R 25 mit der Spannungsquelle -U3 und außerdem über eine Diode
D 2 mit dem Kollektor des Transistors T2 verbunden ist. Um dabei den Einfluß der
über den Transistor T I fließenden Sperrströme auf den Ladungszustand des Kondensators
C zu verringern und damit eine möglichst gute Genauigkeit der Verzögerungszeit zu
erreichen,- ist es vorteilhaft, in weiterer Ausbildung der Erfindung in die Verbindung
zwischen der Basis des Transistors T1 und der zugehörigen Belegung des Rückkopplungskondensators
C eine Diode D 1 einzufügen, wie dies in Fig. 11 gezeigt wird. Ein definiertes Sperrpotential
- U 1 kann der Basiselektrode dabei über den Widerstand R 11 zugeführt werden. Die
Basis des Transistors T2 liegt an dem Abgriff eines zwischen der Kollektorelektrode
des Transistors T1 und einer Spannung -I- U liegenden Spannungsteilers, der aus
den Widerständen R 13 und R 21 besteht. Die Emitterelektrode des Transistors
T 1 liegt auf einem Potential - U2; die Emitterelektrode des
Transistors T2 weist ein Potential Uo auf. Weiterhin ist an den Kollektor des Transistors
T 2 die Ausgangsklemme A des Schaltmittels X angeschlossen,
während die Eingangsklemme E dieses Schaltmittels X mit der zur Basis des
Transistors T 1
führenden Belegung des Rückkopplungskondensators C verbunden
ist.
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Die jeweiligen Änderungen des Betriebszustandes des Schaltmittels
X nach Fig. 11 können beispielsweise durch die jeweilige Betätigung eines (in Fig.
11 nicht dargestellten) Schalters bewirkt werden, über den dem Eingang E des Schaltmittels
X ein Steuerpotential Uo zugeführt wird. Zur näheren Erläuterung der Wirkungsweise
des Schaltmittels X sei zunächst angenommen, daß an der Eingangsklemme E dieses
Potential Uo herrsche. Dieses Potential mag höher sein als das am Emitter des Transistors
T 1 herrschende Potential -U2, so daß sich der Transistor T2 im leitenden Zustand
befindet. Wenn nun das Potential Uo an der Eingangsklemme E verschwindet und statt
dessen das entgegengesetzte Potential Üö, dessen Wert beispielsweise dem Wert der
Spannung - U3 entsprechen mag, auftritt, so führt dieser Schaltvorgang zu einer
Aufladüng des bisher entladenen Kondensators C. Der Aufladestrom fließt dabei über
die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors T2, die Diode D 2 und den Widerstand
R 0. Nach einer definierten Verzögerungszeitspanne gelangt dabei die über die Diode
D 1 mit der Basis des Transistors T1 verbundene Belegung des Kondensators C auf
ein das Emitterpotential des Transistors T1 unterschreitendes Potential, wodurch
der Transistor T1 geöffnet wird. Die hierdurch bewirkte Potentialänderung am Kollektor
dieses Transistors T1 wirkt sich über den Rückkopplungswiderstand R 13 auf die Basis
des Transistors T2 aus, der damit gesperrt wird. Damit ändert sich auch das an der
Ausgangsklemme A des Schaltmittels X nach Fig. 11 herrschende Potential. Diese Zustandsänderung
von dem Ruhepotential Uo auf das Arbeitspotential -U3, die infolge der entkoppelnden
Wirkung der Diode D 2 unabhängig von der Potentialänderung der zugehörigen Kondensatorbelegung
ist und daher sprunghaft vor sich geht, tritt, wie gesagt, mit einer gewissen Verzögerung
gegenüber dem auslösenden Schaltvorgang, nämlich dem Verschwinden des Eingangspotentials
Uo, auf. Wird dagegen das Eingangspotential Uo wieder eingeschaltet, so wird unverzüglich
der Transistor T 1 gesperrt und über den Entkopplungswiderstand R 13 der Transistor
T2 wieder geöffnet. Die damit verbundene Änderung des Potentialzustandes vom Arbeitspotential
- U 3 auf das Ruhepotential Uo an der Ausgangsklemme A tritt also gleichzeitig mit
dem sie auslösenden Schaltvorgang an der Eingangsklemme E auf. Es tritt also, mit
anderen Worten gesagt, wohl eine Ansprechverzögerung, nicht aber eine Abfallverzögerung
auf.
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Damit der oben geschilderte Zyklus gegebenenfalls sofort von neuem
beginnen kann, ist es erforderlich, daß der Kondensator C sich im entladenen Zustand
befindet. Um diesen Zustand möglichst schnell herbeizuführen,
ist
es zweckmäßig,. an die niit dem Kollektor des Transistors T2 verbundene, Belegung
des Kondensators C eine Begrenzerschaltung, bestehend aus einer DiodeD 3 und einer
Spannungsquelle - U2, anzuschließen. Durch diese Begrenzerschaltung wird bewirkt,
daß die rechte Belegung des Kondensators C nach dem Übergang des Transistors T2
in den Sperrzustand das auch von der linken Belegung angenommene Potential -U2 annimmt,
womit der Kondensator C also in den entladenen Zustand gelangt.
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Die Entladung des Kondensators C beginnt in dem Augenblick, in dem
das Schaltmittel X nach Fig. 11 vom Ruhe- in den Arbeitszustand gelangt ist. Der
Entladestrom fließt dabei über die Emitter=Basis-Strecke des Transistors T 1, die
Diode D 1 und den Widerstand R 25. Um den Transistor T 2 nicht unnötig stark zu
belasten, kann es zweckmäßig sein, den Widerstand R25 relativ hochohmig zu machen;
dies bringt jedoch eine entsprechend hohe Entladezeitkonstante mit sich. Um dennoch
die für die Entladung des Rückkopplungskondensators C erforderliche Zeitspanne hinreichend
klein zu halten und alsbald nach dem Wiederanschalten des dem Ruhezustand entsprechenden
Potentials Uo am Eingang E den ursprünglichen Zustand des Kondensators C wiederherzustellen,
kann gemäß weiterer Erfindung ein zusätzlicher Entladungsstromzweig vorgesehen werden,
der beim Wiederanschalten des Potentials Uo wirksam wird. Wie aus Fig. 11 ersichtlich
wird, ist zu diesem Zweck die rechte Belegung des Kondensators C über einen Richtleiter
D 4 und gegebenenfalls einen passend gewählten, niederohmigen Widerstand R 24 mit
einer Potentialquelle Uo verbunden. Der Richtleiter D 4 befindet sich so lange-
im Sperrzustand, -wie das Potential der rechten Belegung des Kondensators C den
Wert Uo nicht überschreitet. Dies ist während der Aufladung des Kondensators, bei
der die linke Belegung von dem Potential Uo auf das Potential -U2 gelangt und die
rechte Belegung auf dem Potential Uo verbleibt, und zunächst auch während der Entladung,
bei der das Potential der rechten Belegung des Kondensators C dem Wert - U2 zustrebt,
der Fall. Wenn nun noch vor Beendigung der Entladung das Potential Uo wieder an
den Eingang E des Schaltmittels X und damit auch an die linke Belegung des Kondensators
C- angeschaltet wird, kommt es zu einer sprunghaften Verschiebung des Potentials
der rechten Kondensatorbelegung, wobei der Wert Uo überschritten wird. Der Richtleiter
D-4 wird daher durchlässig und öffnet damit einen zusätzlichen Entladestromweg;
so däß der Kondensator C nunmehr -sehr rasch in den entladenen -Zustand gelangt.
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Wie den vorstehenden Erläuterungen zu entnehmen ist, wird mit Hilfe
des Schaltmittels X nach Fig. 11
lediglich eine Ansprechverzögerung, nicht
aber eine Abfallverzögerung erreicht. Um nun statt dessen eine Abfallverzögerung,
nicht aber eine Ansprechverzöge= rang zu erhalten, muß dem in Fig. 11 dargestellten
Schaltmittel X ein Negator, wie er beispielsweise in Fig. 12 dargestellt ist, vorgeschaltet
werden; ein weiterer Negator, wie ihn beispielsweise die Fig. 13 zeigt, ist dem
Schaltmittel X nach Fig.-11 nachzuschallen. Dabei ist die Klemme _E des Negators
nach Fig.12 an die Klemme E des Schaltmittels X nach Fig. 11 anzuschließen und ebenso
die Klemme A des Schaltmittels X nach Fig. 11 mit der Klemme A des
in Fig. 13 gezeigten Negators zu verbinden. Zur Eiläuterung der in -dieser Weise
kombinierten-Sehältungsanardnung sei angenommen, daß an der Klemme E' des Negators
nach Fig.-12 ein Ruhepotential Uo herrscht. Bei den aus der Fig. 12 ersichtlichen
Verhältnissen ist dabei unter der Annahme, daß der Wert von Uo niedriger ist als
der Wert der Basisvorspannung -1-U, der Transistor T3 des Negators gesperrt. Bei
dem Schaltmittel X nach Fig. 11 ist daher, wie sich aus den hierzu bereits gegebenen
Erläuterungen ohne weiteres - ergibt, der Transistor T 1 im.leitenden Zustand, während
der Transistor T2 gesperrt ist. An der Klemme A herrscht deshalb relativ niedriges
Potential -U3, wodurch in dem dem Schaltmittel X nachgeschalteten Negator nach Fig.
13 der Transistor T 4 leitend ist. An dem Ausgang A' der kombinierten Anordnung
tritt das Ruhepotential Uo auf. Wenn nun am Eingang E' der kombinierten Anordnung
das Potential-Uo verschwindet und an seine Stelle das entgegengesetzte Potential
Gö tritt, dessen Wertgleich dem Wert der Spannung - U3 sein mag, so wird der Transistor
T3 in demvorgeschalteten Negatornach Fig.121eitend. An derKlemme Etritt daher das
Potential Uo auf. Wie oben bereits geschildert wurde, wird. hierdurch der Transistor
T 1 des Schaltmittels X
nach Fig. 11 unverzüglich gesperrt und gleichzeitig
über den Rückkopplungswiderstand R 13 der Transistor T 2 geöffnet. An der Klemme
A tritt daher das Potential Uo auf; welches eine.Sperrung des Transistors-T4 in
dem dem Schaltmittel X nach Fig. 11 nachgeschalteten Negator nach Fig. 13 bewirkt,
so daß das . am Ausgang A' der kombinierten Anordnung- herrschende Potential vom
Wert Uo auf den Wert -U3 fällt. Dieser Übergang vom Ruhe- in den Arbeitszustand
geht somit ohne jede Verzögerung gleichzeitig mit dem auslösenden Schaltvorgang
vor sich. Wird danach das Ruhepotential Uo wieder an den Eingang E' der kombinierten
Anordnung angeschaltet, so wird der Transistor T 3 des vorgeschalteten Negators
gesperrt, und das Potential Uo verschwindet an der Klemme E des Schaltmittels X
nach Fig. 11. Statt dessen lädt sich der Kondensator C des Schaltmittels um, wodurch
das an der Klemme E herrschende Potential zunehmend negativer wird. Nach einer bestimmten
Verzögerungszeitspanne unterschreitet es den Wert des am Emitter des Transistors
T1:- herrschenden Potentials -U2, so daß dieser. Transistor T 1- geöffnet wird.
Gleichzeitig wird der Transistor T2 gesperrt, wodurch das an der Klemme A .herrschende
Potential von dem Wert Uo auf den Wert -_U3 -absinkt. Dies hat ein Leitendwerden
des Transistors T4 des nachgeschalteten-Negators zur Folge; so däß die Ausgangsklemme
A' der kombinierten.- Anordnung nunmehr an Stelle des Arbeitspotentials -U3 wieder
das Ruhepotential Uo annimmt. Die -aus dem Schaltmittel X nach Fig. 11 und den beiden
Negatoren nach Fig. 12 und. 13 kombinierte--Anordnung weist -also eine -
Abfallverzögerung, d. h. eine Verzögerung des Überganges vom Arbeitszustand in den
Ruhezustand, auf, während sie vom Ruhe- in den Arbeitszustand auf einen entsprechenden-Schaltvorgang
hin unverzüglich übergeht.