DE1113062B - Verfahren zur Gewinnung neuer Polysaccharide aus Sassafras-Pflanzen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung neuer Polysaccharide aus Sassafras-Pflanzen

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DE1113062B
DE1113062B DEC19917A DEC0019917A DE1113062B DE 1113062 B DE1113062 B DE 1113062B DE C19917 A DEC19917 A DE C19917A DE C0019917 A DEC0019917 A DE C0019917A DE 1113062 B DE1113062 B DE 1113062B
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sassafras
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Dr Med Georg Ferdinan Springer
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BASF Schweiz AG
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Ciba Geigy AG
Ciba AG
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K36/00Medicinal preparations of undetermined constitution containing material from algae, lichens, fungi or plants, or derivatives thereof, e.g. traditional herbal medicines
    • A61K36/18Magnoliophyta (angiosperms)
    • A61K36/185Magnoliopsida (dicotyledons)
    • A61K36/54Lauraceae (Laurel family), e.g. cinnamon or sassafras

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Description

  • Verfahren zur Gewinnung neuer Polysaccharide aus Sassafras-Pflanzen Gegenstand der Erfindung ist die Gewinnung neuer Polysaccharide aus Pflanzen der Gattung Sassafras, insbesondere aus Holz-, Rinden- und Wurzelteilen, vorzugsweise von Sassafras albidum, ferner von Sassafras variifolium und Sassafras tzumu.
  • Aus Pflanzenmaterial von Sassafras-Pflanzen wurde bisher vorwiegend durch Dampfdestillation ein Öl isoliert, das sowohl in der kosmetischen Industrie wegen seines guten Geruches und Geschmackes als auch als fungizides Mittel verwendet wurde.
  • Dieses Öl enthält als Hauptbestandteil »Safrol« (3 ,4-Methylendioxy-1-propen-(2')-benzol) zusammen mit kampfer- und terpenähnlichen Stoffen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man zu neuen Polysacchariden gelangen kann, wenn man aus einem wäßrigen Extrakt aus Pflanzen der Gattung Sassafras, insbesondere Holz-, Wurzel- und Rindenteilen davon, die neuen Polysaccharide mit mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln ausfällt. Diese Polysaccharide haben ein Molekulargewicht von 20000 bis 400000, im Durchschnitt ungefähr 100 000. Sie enthalten Galaktose-, Arabinose-, Rhamnose- und Xylose wie auch rn-Desoxyzuckereinheiten, die nicht identisch sind mit Fucose oder Rhamnose, jedoch keine Aminozucker-und Aminosäureteile. Sie sind ferner durch die folgenden physikalischen Eigenschaften gekennzeichnet: a) Die Sedimentationskonstante für eine 0,1°/oige Lösung beträgt bei 250 C S20=2,8 10-l3 (bei einem PH von 5,32, enthaltend 6,7 g Natriumacetat pro Liter Lösung und bei 59 780 Umdrehungen pro Minute); b) ihre relative Viskosität n= 1,84 (370 C c = 0,5 Wo in 0,850/oiger Salzlösung); c) ihre optische Drehung [a] a ° = + 370 (c= 0,25 O/o in Wasser); d) sie verbrennen aschenlos, und ihre Elementaranalyse ergibt für Kohlenstoff den Wert von 39,95 0/o, für Wasserstoff 6,19°/9, für Stickstoff Werte, die kleiner sind als 0,30/o, und für Phosphor Werte, die kleiner sind als 0,1 Wo. Schwefel ist nicht vorhanden; e) ihr Reduktionswert beträgt im Maximum nach einer 13 stündigen Hydrolyse mit ln-Schwefelsäure 35 Wo, ausgedrückt in Glukoseeinheiten.
  • Sie besitzen ferner eine hohe Wirksamkeit gegen Viren, wie Col. SK encephalomyelitis Virus, Ectromelic Virus, und eine antilipämische Wirksamkeit und sollen als Heilmittel verwendet werden, insbesondere in Form von pharmazeutischen Präparaten, welche diese Verbindungen zusammen mit pharmazeutischen organischen oder anorganischen, festen oder flüssigen Trägerstoffen, die für enterale, z. B. orale, oder parenterale Gabe geeignet sind, enthalten.
  • Für die Bildung derselben kommen solche Stoffe in Frage, die mit den neuen Verbindungen nicht reagieren, wie z. B. Wasser, Gelatine, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, pflanzliche Öle, Benzylalkohole, Gummi, Polyalkylenglykole, Vaseline, Cholesterin oder andere bekannte Arzueimittelträger.
  • Die pharmazeutischen Präparate können z. B. als Tabletten, Dragees, Kapseln oder in flüssiger Form als Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen vorliegen. Gegebenenfalls sind sie sterilisiert und bzw. oder enthalten Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netz- oder Emulgiermittel. Sie können auch noch andere therapeutisch wertvolle Stoffe enthalten. Für parenterale Gabe werden die neuen Polysaccharide vorzugsweise in einem geeigneten flüssigen Medium gelöst, wie beispielsweise einer physiologischen Salzlösung. Dazu mischt man beispielsweise 10 mg der neuen Polysaccharide mit 9 mg sterilem Salz in einem Fläschchen oder einer Ampulle und läßt den Arzt kurz vor der Injektion diese Mischung mit einer geeigneten Menge sterilen Wassers lösen.
  • Zur Isolierung der neuen Polysaccharide extrahiert man gemahlene Holz-, Wurzel- und/oder Rindenteile von Sassafras-Pflanzen, die vorzugsweise im Spätherbst gesammelt werden, da dann deren Gehalt an wirksamen Polysacchariden am höchsten ist, gut mit Wasser und versetzt die erhaltene Lösung mit mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln, wie niederen aliphatischen Alkoholen oder Ketonen, und sammelt die aus einer 45 bis 75 Wo des genannten Lösungsmittels enthaltenden Lösung ausgefällten Niederschläge. Auch in anderen Jahreszeiten gesammeltes Material kann mit Erfolg verwendet werden. Eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man die gesammelten Holzteile, insbesondere frische oder frisch gefrorene Zweige, in einer Mühle mit ungefähr 5 bis 15-, vorzugsweise 12mal ihrem Volumen Wasser, in erster Linie destilliertem Wasser, mahlt und die erhaltene Mischung extrahiert.
  • Dazu wird die erhaltene Suspension kurze Zeit aufgekocht, vorzugsweise 15 bis 30 Minuten auf 1000 C gebracht, dann auf Raumtemperatur gekühlt und, wenn erwünscht, Toluol oder ein anderes Desinfiziens, wie Xylol, Hexan, Heptan usw., zur Verhinderung bakterieller Verunreinigungen zugegeben. Man läßt nach gutem Schütteln die erhaltene Suspension 10 bis 12 Stunden bei ungefähr 0 bis 40 C stehen.
  • Dann filtriert man durch ein Filtertuch und extrahiert den unlöslichen Rückstand erneut mit Wasser, wie oben beschrieben. Die erhaltenen Extraktlösungen werden unter vermindertem Druck eingedampft, bis sie ungefähr 3 bis 4°/o Trockengewicht gelöst enthalten. Dann entfernt man die unlöslichen Teilchen durch Zentrifugieren, trennt die festen Teilchen ab und extrahiert sie erneut mit Wasser. Die vereinigten Filtrate werden dann auf einen Gehalt an 2 bis 30/( Trockengewicht gebracht und die so erhaltene Lösung mit niederen aliphatischen Alkoholen, vorzugsweise Äthanol, aber auch Isopropanol, Propanol, Butanol, oder Ketonen, wie Aceton, vorzugsweise in Gegenwart von Natriumacetat oder Kochsalz, versetzt. Die bei einer Konzentration des Fällungsmittels in der wäßrigen Lösung von 45 bis 75°/o erhaltenen Niederschläge werden abgetrennt und können, falls erwünscht, erneut in Wasser aufgenommen und nochmals ausgefällt werden. Die erhaltenen Extrakte lassen sich z. B. durch Ultrazentrifugieren noch weiter reinigen.
  • Die Erfindung wird im nachfolgenden Beispiel näher beschrieben. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
  • Beispiel 1 kg frisch gesammelte Holzteile (von Blättern befreite Zweige), Wurzel- oder Rindenteile von Sassafras albidum wird mit 121 destilliertem Wasser gut gemahlen. Man erhitzt die erhaltene Mischung 15 bis 30 Minuten lang auf ungefähr 1000, kühlt auf Raumtemperatur ab, fügt zur Verhinderung bakterieller Verunreinigungen Toluol zu und schüttelt gut durch. Die Suspension läßt man bei 0 bis 40 10 bis 12 Stunden stehen und filtriert durch ein Filtertuch.
  • Der unlösliche Rückstand wird erneut mit Wasser ausgekocht und nach 10 bis 12stündigem Stehen bei 0 bis 40 filtriert. Die Filtrate werden vereinigt und unter vermindertem Druck so weit eingedampft, daß die Lösung ungefähr 3 bis 40/0 Trockensubstanz gelöst enthält (ungefähr 80 bis 100 g in etwa 21/21 Lösung). Man befreit das Konzentrat von unlöslichen Anteilen durch Zentrifugieren (ungefähr 2000 bis 3000 Umdrehungen pro Minute) und extrahiert die unlöslichen Anteile erneut mit Wasser und stellt die vereinigten Extrakte auf einen Gehalt von 2 bis 3 Wo Trockengewicht ein (ungefähr 41 Lösung), gibt ungefähr 16 g Natriumacetat zu und fraktioniert mit Äthanol. Dazu fügt man Äthanol zu, bis eine 450/oige äthanolische - Lösung entsteht, und filtriert. Der Niederschlag wird verworfen. Man verdünnt mit Äthanol weiter, bis man eine 750/oige äthanolische Lösung erhält, und filtriert erneut. Der so erhaltene Niederschlag weist eine starke Antivirus- und antilipämische Wirksamkeit auf. Zur weiteren Reinigung löst man den erhaltenen Niederschlag in Natriumacetat enthaltendem Wasser und fraktioniert ihn erneut mit Äthanol. Beste Wirksamkeit zeigen diejenigen Fraktionen, die aus einer 55- bis 750/obigen äthanolischen Lösung ausgefällt werden. Die so erhaltenen Verbindungen zeigen die oben dargelegten physikalischen und chemischen Eigenschaften.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Gewinnung neuer arzneilich verwendbarer Polysaccharide, dadurch gekennzeichnet, daß man gemahlene Holz-, Wurzel-und/oder Rindenteile von Sassafras-Pflanzen mit Wasser extrahiert und die erhaltene Lösung mit mit Wasser mischbaren Lösungsmitteln versetzt und die aus einer 45 bis 750/0 des genannten Lösungsmittels enthaltenden Lösung ausgefällten Niederschläge sammelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Extrakte aus Pflanzen von Sassafras albidum als Ausgangsstoff verwendet.
  3. 3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als mit Wasser mischbare Lösungsmittel niedere aliphatische Alkohole oder niedere aliphatische Ketone verwendet.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als mit Wasser mischbares Lösungsmittel Äthanol verwendet.
DEC19917A 1958-10-15 1959-10-06 Verfahren zur Gewinnung neuer Polysaccharide aus Sassafras-Pflanzen Pending DE1113062B (de)

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