DE111181C

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Info

Publication number: DE111181C
Application number: DENDAT111181D
Authority: DE

Description

PATENTAMT.

^^PATENTSCHRIFT

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. August i8gg ab.

Die bisher gemachten Erfahrungen bei der Befestigung junger Baumstämme an den sie stützenden Pfählen mittels Baumbandes oder der bisher bekannt gewordenen Baumhalter haben bewiesen, welch grofsen Schaden ein schlechtes oder schlecht angelegtes Baumband oder ein mangelhaft construirter Baumhalter anzurichten vermag, sei es dadurch, dafs ein gewöhnliches Baumband durch sein Material den gefährlichen Schädlingen aus dem Insectenreiche willkommenen Unterschlupf für Brutstätten bietet, oder aber dafs durch Reibung die Rinde des Stammes oft fingerbreit entfernt wird, so dafs die Saftzellen eintrocknen und so verschiedenen Krankheitspilzen Eingangspforten öffnen, was sowohl bei der Verwendung von Baumbä'ndern als auch bei den bisher zur Verwendung gekommenen Baumhaltern eingetreten ist, da die letzteren nicht allen Ansprüchen genügen.

Durch den den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildenden neuen Baumhalter sollen diese Nachtheile beseitigt und dabei das Princip, den Pflanzen eine natürliche, ungezwungene, freie Bewegung und Entwickelung zu gestatten, gewahrt werden, da der den Baum umfassende Ring derart angeordnet ist, dafs er sich den Bewegungen eines etwa vom Winde bewegten Baumstammes vollständig anschmiegt, und dabei •doch seinem Zweck, den Baum gleichzeitig zu stützen, erfüllt; dabei zeichnet sich diese Vorrichtung noch durch ihre leichte und praktische Handhabung sowie Dauerhaftigkeit aus.

In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Baumhalters zur Darstellung gebracht, und zwar zeigt Fig. 1 eine Oberansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 den Baumhalter im Gebrauch.

Das Neue des vorliegenden Baumhalters bekannten Einrichtungen gegenüber besteht darin, dafs das federnd gelagerte innere Bügelpaar k I, welches den Stamm umfafst, in den Schlitzen h i des äufseren Bügelpaares a b seitlich geführt wird, so dafs beim Hin- und Herschwingen des Baumes die Angriffspunkte des Bügelpaares k 1 immer die gleichen bleiben und ein Beschädigen der Rinde verhindert wird.

Der in der Zeichnung dargestellte Baumhalter besteht aus den annähernd elliptisch gebogenen äufseren, aus starkem Bandeisen gefertigten Bügeln α b, welche in bekannter Weise etwa durch Scharniergelenk c bezw. Bolzen d mit einander verbunden sind. An dem Bügel b kann die Schraube f zur Befestigung des Baumhalters am Pfahl angebracht sein. In den Bügeln α b sind Längsschlitze h i angeordnet, welche zur Führung der beiden halbkreisförmig gebogenen Bügel k I dienen, die gleichfalls aus Bandeisen gefertigt und naturgemäfs mit irgend einem geeigneten weichen Material, welches zur Abhaltung der Insecten imprägnirt sein mufs, ausgelegt werden.

Zwischen den Bügeln α k und b I sind Federn πι η angeordnet, welche im vorliegenden Falle auch aus Bandeisen hergestellt sind. Solche Federn bieten in Bezug auf Stabilität die beste Garantie und es erfolgt stets ein gerades Zusammenschieben derselben, jedoch soll die

Erfindung nicht durch die Wahl der Art dieser Feder begrenzt sein.

Bei dem durch den Wind bewirkten Hin- und Herschwingen des Baumstammes werden also die denselben festhaltenden Bügel k I bis zu einer gewissen Grenze nachgeben, ebenso bei der durch das Wachsthum der Pflanzen hervorgerufenen Ausdehnung, wobei die Bügel k I jederzeit unter der Wirkung der Federn m η den Baumstamm umschliefsen.

Claims

Patent-Anspruch:

Dem Dickenwachsthum des Baumes nachgebender Baumhalter, welcher durch Einschrauben am Pfahl befestigt wird, dadurch gekennzeichnet, dafs das den Stamm umfassende ' innere Bügelpaar (k I) im äufseren Bügelpaar fa b) seitlich geführt wird, um ein Beschädigen der Rinde beim Hin- und Herschwingen des Baumes zu verhindern.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen,