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Sicherheitsschloß Zusatz zur Patentanmeldung B45970IIl/68a (Auslegeschrift
1107 120) Die Hauptpatentanmeldung betrifft ein Schloß, das zwei konzentrisch
zueinander liegende Schließzylinder umfaßt, die untereinander und gegenüber dem
Schloßgehäuse durch Sperrstifte festlegbar sind, wobei die Sperrstifte unter Federdruck
stehen. Bei einem solchen Schloß wird beim Einführen des Schlüssels zunächst der
innere Schließzylinder gegenüber dem äußeren Schließzylinder entriegelt. Er läßt
sich nun mittels des Schlüssels um einen festgelegten Winkel verdrehen. Nach Zurücklegen
des festgelegten Drehwinkels gelangt der Schlüssel an die den Sperrstiften des äußeren
Schließzylinders vorgelagerten Schließstifte. Beim Weiterdrehen des Schlüssels werden
diese und die Sperrstifte so verschoben, daß auch der äußere Schließzylinder entriegelt
wird und sich somit durch den Schlüssel verdrehen läßt. Am äußeren Schließzylinder
sind die Elemente angebracht, die den Schloßriegel betätigen. Daher wird erst beim
Verdrehen des äußeren Schließzylinders der Schloßriegel verstellt.
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Die Zuhaltungen des äußeren Schließzylinders sind von außen unzugänglich.
Infolgedessen kann von dieser Zuhaltungsgruppe bzw. den zugehörigen Schließstiften
ein Wachsabdruck nicht genommen werden.
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Zum Betätigen der Schließzylinder wird ein Rundschlüssel mit Bart
benötigt. In Weiterentwicklung dieses Schlosses ist eine Konstruktion vorgeschlagen
worden, bei welcher der Rundschlüssel mit Bart durch einen Flachschlüssel mit Bart
ersetzt wird. Schließlich ist ein Schloß vorgeschlagen worden, das mittels eines
bartlosen Flachschlüssels betätigt werden kann. Durch die Erfindung soll ebenfalls
ein Sicherheitsschloß geschaffen werden, das mittels eines bartlosen Flachschlüssels
betätigt werden kann. Hierzu wird ausgegangen von einem Sicherheitsschloß mit zwei
unter Federdruck stehenden Sperrstiftgruppen, die nacheinander betätigbar sind,
wobei das Schloß gemäß Patentanmeldung B 45970 zwei konzentrisch zueinander liegende
Schließzylinder umfaßt, die untereinander und gegenüber dem Gehäuse durch die Sperrstifte
festlegbar sind. An einem solchen Schloß besteht die Erfindung darin, daß die Sperrstifte
mittels eines bartlosen Flachschlüssels in ihre Entriegelungslage bringbar sind,
indem die eine Sperrstiftgruppe von der einen Schmalseite des Schlüssels aus in
an sich bekannter Weise beeinflußbar ist, während die anderen Sperrstifte von der
anderen Schlüsselschmalseite aus im Zusammenwirken mit den Sperrstiften vorgelagerten
Schließstiften verstellbar sind, die eigens hierzu konisch verlaufende Vorsprünge
aufweisen, an welchen der Schlüssel bei seinem Verdrehen entlanggleitet. Bei einem
solchen Sicherheitsschloß wird die Gefahr des unbefugten Aufsperrens gegenüber den
bisher bekannten Sicherheitsschlössern wesentlich verringert. Außerdem wird der
Aufbau des Schlosses wesentlich vereinfacht. Obwohl das erfindungsgemäße Schloß
eine wesentliche Erhöhung der Sicherheit erbringt, liegen seine Abmessungen in der
Größenordnung der bekannten Einfach-Sicherheitsschlösser.
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Damit das Verstellen der Schließstifte gegen den Federdruck und das
durch diesen bedingte Zurückstellen der Schließstifte sich leicht erreichen läßt,
empfielt es sich, die konischen Vorsprünge in Richtung zum zugehörigen Sperrstift
hin beidseits der Schließstiftlängsmittellinie in bogenförmige An- bzw. Auslaufbahnen
für den Schlüssel übergehen zu lassen.
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Besonders günstig ist es ferner, wenn die Schließstifte in quer durch
die Schließzylinder gelegten Ebenen schlüsselseitig symmetrisch zur Schließstiftlängsmittellinie
flachschienenförmige Ansätze aufweisen, die zur lagesichernden Führung der Schließstifte
und zur Aufnahme der An- bzw. Auslaufbahnen dienen. Ratsam ist es außerdem, wenn
die Dicke der schienenförmigen Ansätze unterhalb des Durchmessers der Schließstifte
liegt.
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Weitere Vorteile und Merkmale sind in der nachstehenden Beschreibung
der Zeichnung erläutert, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
Dabei zeigt Fig. 1 das Schloß, längsgeschnitten, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie
II-11 in Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 1,
Fig.
4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung, vergrößert, Fig. 5 einen Schnitt nach
der Linie V-V in Fig. 4, Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 4, Fig.
7 einen Ausschnitt aus Fig. 6.
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Das zylindrische Schloßgehäuse 1 nimmt den äußeren Schließzylinder
2 mit dem in diesem verdrehbaren Schließzylinder 3 drehbeweglich auf. Die beiden
Schließzylinder sind konzentrisch zueinander angeordnet. Im inneren Schließzylinder
3 ist der Schlüsselführungsschlitz 4 vorgesehen. über nicht gezeigte Sperrstifte
kann der innere Schließzylinder 3 mit dem äußeren Schließzylinder 2 verriegelt
werden. Dieser läßt sich über Sperrstifte 5 gegenüber dem Gehäuse
1 festlegen. Die Sperrstifte 5 stehen unter Druck der Federn 6, die
sich bei 7 am Gehäuse 1 abstützen. Jedem Sperrstift 5 ist ein Schließstift 8 vorgeschaltet.
Dieser geht beidseits seiner Längsmittellinie in flachschienenförmige Ansätze
9 und 10
über und weist am freien Ende einen konisch verlaufenden Vorsprung
11 auf. Die flachschienenförmigen Ansätze 9 und 10 und der Vorsprung
11 stimmen in der Dicke s überein.
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Im äußeren Schließzylinder 2 sind an den Schließstiftstellen
rechteckförmige Durchgangsnuten 12 zur Führung der Ansätze 9 und
10 vorgesehen. Die Sperrstifte 5 und der zylindrische Teil der Schließstifte
8 werden in Rinnen in den Seitenwänden der Nuten 12 geführt. Die Führungsrinnen
werden für jeden Schließstift und Sperrstift durch Bohrungen gebildet, die von der
Außenwand zur Innenwand des äußeren Schließzylinders 2 laufen. Da die Nuten 12 schmal
gehalten werden können, weisen die Nutenwände genügend Leibung auf, um die Rinnen
zur einwandfreien Führung der Sperrstifte hinreichend tief halten zu können. Die
Ansätze 9 und 10 sind als drehsichernde Führungen der Schließstifte 8 wirksam.
Zugleich dienen sie zur Aufnahme von An- bzw. Ablaufbahnen 13, 14 für den Schlüssel.
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An den Stellen, an welchen die Schließstifte 8 bzw. deren Ansätze
9 und 10 sowie der Vorsprung 11 mit dem inneren Schließzylinder 3
zusammenwirken, ist in diesem ein Schlitz 15 vorgesehen. In dem Schlitzgrund
stützt sich der einzelne Schließstift 8 mit seinem Vorsprung Il auf der verbliebenen
Mantelfläche 16 ab. Letztere folgt bei jeder Nut grundsätzlich der aus Fig. 1 ersichtlichen
Umrißlinie. Wesentlich ist für die Umrißlinien der Mantelflächen 16, daß sie etwa
über dem Bogen S. dessen Maß ungefähr z entspricht, symmetrisch zur Schlüssellochmittellinie
C-D näher am Mittelpunkt M liegt als an den übrigen Stellen und daß sie von den
Bogenenden aus allmählich auf das Maß des Außendurchmessers des inneren Schließzylinders
3 ansteigt, um dann dessen äußere Umfangslinie über den Bogen T zu folgen.
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Beim Einführen des nicht gezeigten Schlüssels in den Schlüsselführungsschlitz
4 bei der in Fig. 1 gezeigten Stellung des inneren Schließzylinders 3 werden
dessen Sperrstifte von der einen Schmalseite des Schlüssels aus so verschoben, daß
der innere Schließzylinder 3 verdreht werden kann. Wird er im Gegenuhrzeigersinn
bewegt, dann gelangt der Schlüssel mit der anderen Schmalseite an die Bahn
14 und gleitet am Vorsprung 11 entlang. Hierdurch wird der Schließstift
8 in Richtung des Pfeiles P so weit verschoben, daß die Trennlinie zwischen
ihm und dem Sperrstift mit der Trennfuge zwischen dem äußeren Schließzylinder
2 und dem Gehäuse 1 in Deckung kommt. Infolgedessen wird der äußere
Schließzylinder 2 entriegelt und beim Weiterdrehen des Schlüssels im Gegenuhrzeigerdrehsinn
ebenfalls verdreht.
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Der äußere Schließzylinder kann nur um 180° gedreht werden. Er wird
in beiden Endlagen blockiert. Deshalb ist noch eine weitere Gruppe von Zuhaltungen
eingebaut; sie ist mit 5 a bezeichnet und entspricht der durch die Zuhaltungen
5 gebildeten Gruppe in allen Einzelheiten.