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Für Gießereizwecke und die Kunststoffverarbeitung verwendbare Entlüftungs-Belüftungs-und
Bedampfungsdüse Im Gießereiwesen ist bei der maschinellen Herstellung von Formen
und Kernen die Verwendung von Luftdüsen bekannt, die in Blasformen und Blaskernkasten
sowie bei Dauergießforinen eingesetzt werden, damit die von dem Kompressor kommende
bzw. in der Form befindliche Luft schnell und restlos aus diesem entweichen kann,
der Form- und Kernsand aber zurückgehalten wird. Bleibt noch Luft im Kernkasten,
so kann sich dieser nicht völlig mit Sand fül-
len. Die dadurch an der Form
oder am Kein fehlenden Sandpartien verursachen Ausschuß.
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Neuerdings werden die Düsen auch in der kunststoffverarbeitenden Industrie
verwendet, beispielsweise beim Tiefziehvakuumformverfahren. Hierdurch wird die Luft,
die in der Form ist, über diese Düsen abgesaugt.
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Auch zur Bedampfung von Schaumstoff-Forinen werden solche Luftdüsen
verwendet, wobei der Dampf durch die Düsen in den Füllstoff der Form geschickt wird.
Das durch die Abkühlung des Dampfes sich bildende Kondenswasser gelangt zum Teil
durch die Düsen wieder zurück in den Dampfraum bzw. wird zwangläufig abgeleitet.
Einerseits sollen die Düsen dabei einen reichlichen, schnellen Luft- oder Dampfdurchlaß
gewährleisten, andererseits sollen aber die Luft- oder Dampfschlitze im Querschnitt
möglichst eng gehalten werden, um ein Entweichen der Füllstoffe selbst zu verhindern.
Ferner soll sich der Luftdurchlaßquerschnitt beim Eintreiben der Düse nicht verringern.
Vor allem soll die Düse aber einerseits einen festen Sitz haben und andererseits
herausnehmbar sein, um eine Reinigung und Wiedereinsetzung zu
ermöglichen.
Diese Forderungen werden mit den bisher bekannten Düsen, wie beispielsweise mit
der nach dem deutschen Patent 861738, nicht erfüllt. Bei dieser Düse geben
z. B. die beiden äußerenWangen nach innen nach, wodurch die beiden äußeren Schlitze
geschlossen werden und somit ihren Zweck verfehlen. Durch das- Nachgeben der äußeren
Wangen verliert die Düse zudem aber auch ihren Preß- oder Klemmsitz. Wird sie zum
Zwecke der Reinigung herausgeschlagen, so ist es unmöglich, sie in ihrem Sitz nochmals
festzuklemmen und somit wieder zu verwenden.
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Alle diese Mängel und Nachteile werden mit Entlüftungsdüsen nach vorliegender
Erfindung behoben. Dies wird dadurch erreicht, daß am Düsenkörper Ansätze angeordnet
sind, die über den Düsenumfang etwas hinausragen und sich somit von Schlitz zu Schlitz
widerlagerartig gegeneinander abstützen. Dadurch wird ein Zusammendrücken der Luftschlitze
verhindert. Die erfindungsgemäße Anordnung von über den Düsendurchmesser hinausragenden
Ansätzen erlaubt an sich schon ein weit weicheres und haltbareres Eintreiben der
Düse als bei den bisherigen vollen Düsenkörpern, weiter bilden sich dadurch am äußeren
Umfang zusätzliche Luftschlitze. Um aber neben einem absolut festsitzenden auch
einen wieder leicht lösbaren Preßsitz zu erhalten, kann die Luftdüse gemäß der Erfindung
vorteilhaft in der Mitte eines Ansatzes noch mit einem oder mehreren Sprengschlitzen
und einer dazugehörenden Bohrung zur Einpassung eines konischen Sprengstückes versehen
sein. An Stelle des konischen Sprengstückes kann auch ein leicht konisch ausgeführtes
Mittelteil treten, wobei es gleich ist, ob das Sprengstück von der Vorder-oder Rückseite
eingetrieben wird und der oder die Sprengschlitze auf die ganze Höhe oder nur einen
Teil derselben eingearbeitet sind. Die Entlüftungsdüsen gemäß der Erfindung können
selbstverständlich in einem Stück aus Metall oder Kunststoff oder auch aus mehreren
Teilen gleichen oder verschiedenen Materials gefertigt sein, so beispielsweise der
Düsenkörper aus Kunststoff und die Düsenplatte aus Metall oder umgekehrt. In einer
weiteren Ausbildung der Erfindung ist der in diesem Falle vorzugsweise aus Kunststoff
bestehende Düsenkörper so gestaltet, daß er an seinem Durchmesser nachgiebig ist,
derart, daß er nach seinem Eintreiben in die Form in dieser unter Spannung federnd
anliegt. Bei dieser Ausführung sind Sprengschlitze bzw. Sprengstifte an sich nicht
erforderlich, können aber auch vorgesehen sein.
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Zur Großflächenbelüftung kann auch eine Anzahl von Düsen in einem
Düsenkörper zusammengefaßt sein. Ohne daß das Wesen der Erfindung berührt wird,
können fernerhin die Entlüftungsdüsen an Stelle
eines zylindrischen
selbstverständlich auch in jedem anderen Querschnitt, beispielsweise ringförmig,
quadratisch oder rechteckig ausgeführt werden. Der Verlauf der Luftdurchlässe kann
dabei auch anders als kreisseginentartig sein, ebenso kann die Oberfläche der Düsenkörper
bzw. der Düsenplatte statt eben auch konkav oder konvex nachgearbeitet werden, ohne
daß der Boden durchbricht. Diese Nachbearbeitung richtet sich immer nach dem Einsatzkörper,
an den sich die Düse im Spezialfall anpassen muß.
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Einige Ausführungsformen des Er - findungsgegenstandes sind
in der Zeichn-ung_-verans-chaulicht. Es stellt im einzelnen dar: Fig.
1 einen in einem Einsatzkörper 1 sitzenden einteiligen Düsenkörper
2 mit kreissegmentartig darin angeordneten Luftdurchlaßschlitzen 3, über
den Umfanor hinausragenden Ansätzen 4 und einem Sprengschlitz 5 mit einer
Bohrung 6 und einem Sprengstück 7. Bezugszeichen 8 bezeichnet
die nach dem Eintreiben der Düse zwischen dieser und dem Einsatzkörper zusätzlich
auftretenden Durchlaßschlitze. Läßt man die Bohrung 6 weg, so muß ein konischer
Flachkeil an Stelle des konischen Stiftes 7 eingetrieben werden.
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Fig. 2 zeigt einen zweiteiligen Düsenkörper mit je
einem Sprengschlitz
5 und je einem konischen Sprengstück 7.
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Fig. 3 und 4 stellen eine Ausführungsforin einer dreiteiligen
Düse dar, deren beide äußeren Teile 9
und 10 mit Sprengschlitzen
5 versehen sind, während der innere Teil 11 schwach konisch ausgebildet
ist. Die durchgehende gleiche Höhe aller Teile ermöglicht das Anpassen an jede Fasson
ohne Querschnittsänderung der Luftschlitze.
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Fig. 5 zeigt einen Düsenkörper mit Sprengschlitz
5-6, der aber entgegen den Ausführungen nach Fig. 1
und 2 selbsttätig
federnd wirkt. Dieser Düsenkörper wird erst beim Einsetzen kreisrund und wirkt federnd
nach außen und sitzt dadurch im Einsatzkörper ohne Konusstift fest.
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Fig. 6 zeigt eine Düse mit Außenansätzen und bauchigem Fuß
12 aus elastischem Kunststoff, der sich ohne Sprengungsschlitz fest an die Einsatzwand
anle t und festhält.
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Fi-. 7 veranschaulicht einen in einem Einsatzkörper eingetriebenen
Hauptdüsenkörper 14, in dem eine Anzahl Düsen 15 angeordnet ist. Auch der
Hauptdüsenkörper ist hier mit sich einander g enüberleg liegenden Ansätzen
4 versehen, wodurch zwischen ihm und dem Einsatzkörper zusätzliche kreissegmentartiore
Durchlaßschlitze 8 gebildet werden. Die eingesetzten Düsen 15 können
hierbei von jeder beliebigen der vorstehend beschriebenen Ausführungen sein.
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Die erfindungsgemäßen Entlüftungs- und Kühldüsen haben bei gleich
engen Schlitzen einen wesentlich größeren Durchlaßquerschnitt als die bereits be,-1,n,nr#ten
Ausführungen. Ein weiterer Vorteil des Erfindungs,gegenstandes ist es, daß sich
die Schlitze infolge der sich gegenüberliegenden Ansätze beim E'#itreiben
der Düse auf keinen Fall zusammen bzw. zudrücken können. und ferner garantieren
schon die Ansätze allein einen viel besseren Festsitz.
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Die Düsen ermöglichen ein leichtes Reinigen, da der Kernhonus oder
der Konusstift leicht herausgeschla-en und die Düse somit auseinandergenommen werden
konn, wobei es von besonderem Vorteil ist, daß der Preß- oder Paßsitz keinen Schaden
erleidet und die Düse beim Wiedereintreiben sofort wieder festsitzt. Das Auseinandernehmen
und das Reinigen der Düsen ist besonders dann erforderlich, wenn die Luftdüse zugleich
als Kühldüse dient, z. B. bei Dauergießformen oder Fonnmasken-Kernkasten, weil sich
die Schlitze durch die zum Anblasen der Kokille verwendete Schlichte schnell verstopfen.
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Im allgemeinen werden Kühldüsen oder auch Kühlstifte genannte Körper
für Kokillen aus Kupfer, f ür Maskenformen oder Masken-Kernkasten aus Messing
oder Stahl hergestellt, weil diese Temperaturen bis 3001 C aushalten müssen.
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Alle übrigen beschriebenen Düsen, die nicht für Kokillen, Maskenformen
und Masken-Kernkasten Verwendung finden, können neben NE-Metallen oder Stahl auch
aus abriebfestem und dampfbeständigem Kunststoff oder Gummi spanlos hergestellt
werden. Die spanlose Verforniung und die Materialeinsparung bringen eine wesentliche
Verbilligung gegenüber der bisherigen zerspanenden Herstellung. Durch die wesentlich
größere Luftdurchlässigkeit am äußeren Umfang kommt man zudem noch mit einer geringeren
Stückzahl aus.