DE1109842B - Vorrichtung zum Woelben von Scheiben aus thermoplastischem Werkstoff, insbesondere Glas - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Wölben von Scheiben aus in plastischen Zustand verbringbaren Werkstoffen, insbesondere auf die das Biegen ermöglichende Temperatur erhitzte Glasscheiben durch Pressen zwischen einer starren konvexen Form und einem biegsamen Element.

Die derzeitige Nachfrage nach Sicherheitsverglasungen, insbesondere Windschutzscheiben für Automobile, richtet sich auf Formen, die durch die bisher bekannten Verfahren zum Wölben von Glasscheiben nicht hergestellt werden können. Das trifft insbesondere auf gewölbte Glasscheiben zu, die gleichzeitig zylindrische und konische bzw. sphärisch gewölbte Teile aufweisen.

Durch die Erfindung wird eine Vorrichtung geschaffen, welche die Herstellung von in dieser Weise gewölbten Scheiben, insbesondere Glasscheiben, ermöglicht.

Die Wölbvorrichtung gemäß der Erfindung weist zu diesem Zwecke ein biegsames Element in Gestalt eines Rahmens auf, der aus an ihren Enden aneinander angelenkten dünnen Streifen bzw. Bändern zusammengesetzt ist. Diese in sich biegsamen Bänder können wegen ihrer gelenkigen Verbindung miteinander in Bezug aufeinander Bewegungen von kleiner Amplitude ausführen, die es ermöglichen, daß sich der Rahmen an eine starre Form anlegt, die unterschiedlich gestaltete Oberflächen besitzt, z. B. ebene, zylindrische und/oder konische Flächen aufweist.

Zu dem Zweck der Vergleichmäßigung des auf die zu wölbende Scheibe ausgeübten Druckes sind die den Rahmen bildenden Bandeisen, insbesondere diejenigen von größerer Länge, durch einen oder mehrere zusätzliche Bandeisenabschnitte verstärkt. Diese zusätzlichen Bandeisenabschnitte, die wie Blattfedern wirken, können in ihrer Längsrichtung in Schlaufen gleiten und diesen gegenüber in einer gewählten Stellung befestigt werden. Der Rahmen kann an sich unmittelbar an die Scheibe angelegt werden. Vorzugsweise wird er jedoch durch einen Streifen aus feuerfestem Werkstoff von den Konturen der Glasscheibe, welcher zur Anlage an die Scheibe gelangt, abgedeckt. Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann der Rahmen auch aus einem elastischen, in sich geschlossenen, durch eine der herzustellenden Wölbung entsprechende Anordnung gehaltenen Hohlkörper bestehen.

Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung wird dieser biegsame Rahmen in seiner Mitte an einem stirnseitig der Form angeordneten Tragkörper befestigt, der nach der Form hin bewegt werden kann, und die Enden des Rahmens werden durch Organe Vorrichtung zum Wölben von Scheiben

aus thermoplastischem Werkstoff,

insbesondere Glas

Anmelder:

Compagnie de Saint-Gobain,
Neuilly-sur-Seine, Seine (Frankreich)

Vertreter: Dipl.-Ing. R. H. Bahr

und Dipl.-Phys. E. Betzier, Patentanwälte,

Herne, Freiligrathstr. 19

Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 18. Februar 1958

August Dammers, Merkstein bei Aachen,
ist als Erfinder genannt worden

betätigt, die bewirken, daß sie sich der Form anschmiegen. Diese Organe können pneumatische oder hydraulische Kolben sein.

Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Enden des Rahmens an Armen angelenkt, die schwenkbar an dem Träger gelagert sind und durch pneumatische Mittel betätigt werden. Bei dieser Ausführungsform der neuen Wölbvorrichtung werden, um den Rahmen am Anfang des Wölbprozesses gespannt zu halten, Zugfedern zwischen die Enden der schwenkbaren Arme und die Enden des Rahmens eingeschaltet.

Nachstehend werden Ausführungsformen der Wölbvorrichtung gemäß der Erfindung, und zwar von Vorrichtungen zum Wölben von in vertikaler Lage aufgehängten Glasscheiben an Hand der Figuren beschrieben. Von diesen stellt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines aus Bandeisen bestehenden Rahmens dar;

Fig. 2 ist eine Aufsicht auf Fig. 1, die den Rahmen mit der ihm gegenüber angeordneten konvexen Form erkennen läßt;

Fig. 3 bis 5 veranschaulichen Einzelheiten der Befestigung des die Bandeisen abdeckenden Bandes an dem Rahmen;

Fig. 6 ist eine Seitenansicht der zweiten Ausführungsform des Rahmens, der hiernach aus einem in sich geschlossenen elastischen Rohrkörper besteht;

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Fig. 6 a zeigt eine Einzelheit des Rahmens gemäß pressen des Bandes an die Scheibe und damit deren

Fig. 6 im Schnitt; Anlegen in ihrer Gesamtheit an die Form.

Fig. 7 ist eine Aufsicht auf eine mit dem Rahmen In den Fig. 6 und 7 ist eine zweite Ausführungsform

gemäß Fig. 6 ausgerüstete Wölbvorrichtung; der Wölbvorrichtung gemäß der Erfindung dargestellt,

Fig. 8 ist eine Aufsicht auf eine andere Ausfüh- 5 bei welcher der Rahmen aus einem in sich selbst ge-

rungsform einer mit schwenkbaren Armen ausgerüste- schlossenen elastischen Rohrkörper 31 besteht, dessen

ten Wölbvorrichtung; mittlerer Teil 31a an einem axialen Tragkörper 32

Fig. 9 ist eine Seitenansicht der Vorrichtung gemäß befestigt ist. Wie aus Fig. 6 a ersichtlich ist, besteht

Fig. 8; dieser Rohrkörper aus einer Spiralfeder 34, die in

Fig. 10 zeigt Einzelheiten der Wölbvorrichtung ge- ίο einer Hülse 33 aus hitzebeständigem Gummi oder anmaß den Fig. 8 und 9. derem geeignetem Werkstoff untergebracht ist. An

Bei der Wölbvorrichtung der in den Fig. 1 und 2 dem Tragkörper 32 sind Arme 35, 36 befestigt, an

dargestellten Ausführungsform besteht der Rahmen 1, deren Enden Finger 37, 38 angelenkt sind, deren freie

welcher die Glasscheibe an die konvexe Form an- Enden an vertikalen Wellen 39, 40 befestigt sind. An

drückt, aus Bandeisen 4, 5, 6, 7, die an ihren Enden 15 diesen Querwellen stützen sich die Enden von Kolben-

3, 3', 3", 3"' in nicht starrer Weise durch Niete ver- stangen 41,42 ab, deren pneumatische oder hydrau-

bunden sind, deren Köpfe nicht auf die Bandeisen lische Zylinder 43, 44 an einer Traverse 45 angelenkt

drücken, so daß eine gewisse Verwindung bzw. Re- sind. Der Rohrrahmen 31 wird zwischen den verti-

lativbewegung von zwei aneinander anstoßenden kalen Wellen 39, 40 durch an sich bekannte Mittel,

Bandeisen zueinander möglich ist. Der Rahmen 1 20 wie Zangen 39 α, 39 b und 40 a, 40 b gehalten. Er ist

weist gegebenenfalls noch traversenartig angeordnete mit verstellbaren Abstandstücken 46, 47, 48, 49 aus-

Bandeisenabschnitte 8, 9, 10, 11 auf, die ebenfalls in gerüstet, die seine den Konturen der zu wölbenden

nicht starrer Weise mit den Bandeisen 4 und 5 ver- Scheibe entsprechende Verstellung ermöglichen,

bunden sind. Aus Fig. 7 ist ersichtlich, daß der Rohrkörper 31

Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, sind rückseitig der 25 sich genau an die Oberfläche der konvexen Form 50 beiden Bandeisenabschnitte von größerer Länge 4, 5 anlegen kann. In der Ruhestellung sind die Kolben wenigstens ein, vorzugsweise mehrere zusätzliche in die Zylinder 43, 44 eingefahren, so daß der elasti-Bandeisenabschnitte 12 angeordnet, die wie Blatt- sehe Rahmen 31 α unter der Wirkung der Arme 37, 38 federn wirken. Diese zusätzlichen Bandeisenstreifen 12 sich praktisch in der vertikalen Ebene seines mittleren gleiten in an den Bandeisen 4, 5 befestigten Schlau- 30 Teiles 31 befindet. Nachdem die zu wölbende Glasfen 13, die insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich sind. scheibe, die vorher auf die Erweichungstemperatur er-Diese Figur stellt einen Schnitt durch eine dieser hitzt wurde, zwischen den Rahmen und der Form einSchlaufen 13, in welchen der zusätzliche Bandeisen- gebracht worden ist, werden die Rahmen und die abschnitt gleitet, dar. Die Schlaufe ist mit einer Form aufeinander zu bewegt und derart die Glas-Schraube 13 α ausgerüstet, die einen Spannkopf 13 b 35 scheibe in Kontakt mit dem mittleren Teil der Form trägt. Hierdurch wird es möglich, die Beweglichkeit gebracht. Hierauf werden die Kolbenstangen 41, 42 der zusätzlichen Bandeisenabschnitte 12 je nach den ausgefahren und dadurch die Glasscheibe 50 unter Erfordernissen einzuregeln. dem Druck, der dann auf sie durch den elastischen

Auch an den Enden der Bandeisenabschnitte 4, 5 Rahmen 31 übertragen wird, an die Form angelegt,

können Verstärkungselemente 14,14' vorgesehen sein, 40 Wie ersichtlich, erfolgt das Anlegen der Scheibe an

die in ähnlicher Weise wie die Bandeisenabschnitte 12 die Form zuerst in ihrer mittleren Zone und dann

in Schlaufen gleiten. Diese Verstärkungsstreifen 14, nach ihren Enden beiderseits fortschreitend.

14' erleichtern das Wölben der Enden der Scheiben, Fig. 8 zeigt eine andere Ausführungsform der neuen

d. h. deren, wie das in Fig. 2 bei 15,15' ersichtlich ist, Wölbvorrichtung, die für die Bildung von betonten,

im wesentlichen planen Bereiche. Die Enden des Rah- 45 d. h. starken Wölbungen geeignet ist, wie sie bei den

mens werden durch Hilfsbandeisenabschnitte 16,16', sogenannten Panoramawindschutzscheiben vorkom-

17,17' verstärkt, die ein durchlaufendes Band 18 aus men. Bei dieser Ausführungsform trägt der Tragkör-

feuerfestem Werkstoff tragen, welches während des per 51 die wie üblich ausgebildete konvexe Form 52.

Wölbvorganges in Kontakt mit der Glasscheibe ge- Der dieser gegenüber angeordete Tragkörper 52 trägt

langt. 50 zwei schwenkbare Arme 54, 54', zwischen deren

Die Fig. 4 und 5 zeigen die Anordnung des aus Enden der biegsame Rahmen 55 angeordnet ist. Die

einem biegsamen Streifen 19 mit einem hitzebestän- Arme 54, 54' sind an den Kolbenstangen 56, 56' der

digen Überzug 20 bestehenden Bandes 18. Dieser Zylinder 57, 57', welche ihrerseits an eine Traverse 58

Streifen 19 wird zwischen Klauen aus Blech 21, 21', angelenkt sind, befestigt.

die ihrerseits bei 22, 22' an den Rahmen angenietet 55 Die zu wölbende Glasscheibe 59 wird zwischen den sind, eingespannt. Der Rahmen ist an jedem seiner beiden Tragkörpern 51, 53 angeordnet.
Enden 23, 24 über Gelenke 25, 26 mit der Kolben- Die Befestigung des biegsamen Rahmens 55 an den stange eines der Druckluftzylinder 27, 28 verbunden, Enden der Arme 54, 54' erfolgt, wie insbesondere aus die sich ihrerseits auf einem fest an einem von einem Fig. 10 ersichtlich, über Spannfedern. In den Enden mittleren Tragkörper 30, 30 a getragenen Querträger 60 jedes der Arme ist ein Hohlraum 60 ausgespart, in 29 abstützen. Die auf die Erweichungstemperatur er- welchen eine Schraube 61 eingeführt wird, die an hitzte Glasscheibe F wird zwischen die Form 2 und ihrem freien Ende ein an den Rahmen 55 über eine den Rahmen 1 eingebracht, die anschließend einander Winkelkonsole 64 angelenktes Element 63 trägt. Die soweit als möglich genähert werden, so daß der mitt- Federn 65, 65' ermöglichen es, den Rahmen zu Belere Teil des axialen Bereichs des durchlaufenden 65 ginn des Wölbvorganges zu spannen und gleichzeitig biegsamen Bandes 18 in Kontakt mit der Glasscheibe den Längenunterschied zwischen dem Bogen und der gelangt, und deren mittleren Teil auf die Form auf- Sehne, der sich während des Wölbvorganges ergibt, drückt. Anschließend bewirken die Zylinder das An- auszugleichen. Am Ende des Wölbvorganges wird der

Rahmen 55 durch die Bolzen 66, 66' stark an die ihrerseits an die Form 52 angelegte Glasscheibe 59 angedrückt.

Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend im einzelnen beschriebenen und in den Figuren dargestellten Ausführungsformen beschränkt, sondern es sind demgegenüber Änderungen möglich, ohne von ihrem Grundgedanken abzuweichen.

Claims (10)

Patentansprüche: IO

1. Vorrichtung zum Wölben von Scheiben aus thermoplastischem Werkstoff, insbesondere Glasscheiben, durch Andrücken an eine starre konvexe Form, gekennzeichnet durch einen biegsamen, aus dünnen, an ihren Enden angelenkten Bändern (4 bis 7) oder einem in sich geschlossenen elastischen Rohrkörper (31) bestehenden Druckrahmen (1), der in seinem mittleren Bereich an einem gegenüber der starren konvexen Form (50) angeordneten Tragkörper befestigt ist und auf dessen Enden (3, 3', 3", 3'") damit verbundene, mechanisch betätigbare Organe wirken, durch welche die Rahmenenden an die Form (50) angelegt werden.

2. Wölbvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden (3, 3', 3", 3'") des biegsamen Rahmens (1) mit verschwenkbaren Armen (54, 54') verbunden sind, die durch die angetriebenen Organe betätigt werden.

3. Wölbvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die angetriebenen Organe pneumatische (27, 28) oder hydraulische Kolben (41, 42) sind.

4. Wölbvorrichtung nach einem der An-Sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Rahmen (1) bildenden biegsamen Bänder (4 bis 7) einzelne Bandeisenabschnitte sind.

5. Wölbvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Bandeisenabschnitte miteinander verbindenden Gelenke durch Niete gebildet sind, deren Köpfe die Bandeisenabschnitte nicht einspannen, sondern ein gewisses Ausbiegen von zwei aufeinanderfolgenden Bandabschnitten in Bezug aufeinander ermöglichen.

6. Wölb vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche oder einige der Bandeisenabschnitte (12) durch Metallstreifenabschnitte, die als Blattfedern wirken und sich gegen sie anlegen, verstärkt sind.

7. Wölbvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verstärkenden Metallstreifen in Schlaufen (13) verschieblich sind.

8. Wölbvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandeisenabschnitte mit einem feuerfesten Streifen (19) überzogen sind, der den Konturen der Bandeisenabschnitte entspricht und dessen mittlerer Teil wie deren Endbereiche sich auf den Bandeisenstreifen und auf Verstärkungsstreifen abstützen.

9. Wölbvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der elastische Rohrkörper (31) aus einer Spiralfeder (34) besteht, die von einer wärmebeständigen Hülse (33) umgeben ist.

10. Wölbvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Enden der schwenkbaren Arme (54. 54') und die Enden des Rahmens Federn (65, 65') eingeschaltet sind.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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