AT220770B - Vorrichtung und Verfahren zum Biegen von Glasscheiben - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum Biegen von Glasscheiben

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AT220770B
AT220770B AT472859A AT472859A AT220770B AT 220770 B AT220770 B AT 220770B AT 472859 A AT472859 A AT 472859A AT 472859 A AT472859 A AT 472859A AT 220770 B AT220770 B AT 220770B
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bending
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glass
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AT472859A
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Detag
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Description


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  Vorrichtung und Verfahren zum Biegen von Glasscheiben 
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben mit drei an einem Rahmen an- geordneten Formteilen, von denen der mittlere fest mit dem Rahmen und die beiden äusseren Formteile an zwischen den äusseren und den inneren Enden ihrer formenden Fläche liegenden Punkten schwenkbar mit dem Rahmen verbunden sind und ferner ein Verfahren zum Biegen von Glasscheiben auf einer solchen
Form. 



   Dreiteilige Biegeformen dieser Bauart, sogenannte Klappformen, sind von wesentlich einfacherem
Aufbau als aus zwei oder drei aneinander gelenkten, sich während des Biegevorganges relativ zueinander bewegenden Teilen bestehende Gelenkformen. Im Gegensatz zu diesen Gelenkformen werden bei den eingangs erwähnten, aus getrennten Formteilen bestehenden Formen zur Zwischenabstützung der Schei- ben während des gesamten Biegevorganges keine besonderen Stützvorrichtungen benötigt, da bei ihnen die Zwischenabstützung durch Teile der formenden Fläche zwangsläufig selbst erfolgt, sofern nicht durch geeignete zusätzliche Mittel für spezielle Biegefälle diese innere Abstützung zu Beginn des Biegevorgan- ges unterbunden wird. 



   Bei den bisher bekannten Klappformen hat es sich jedoch als Nachteil erwiesen, dass die schwenkbaren
Formteile bewusst so konstruiert sind, dass nach dem Erweichen der auf die Form aufgelegten Scheibe von diesen Formteilen ein den Biegevorgang unterstützende Biegemoment auf die Scheibe ausgeübt wird, um die Scheibe gleichsam in die Form zu drücken. Um dies zu erreichen, sind die äusseren Formteile entweder an ihren dem festen Mittelteil zugekehrten, inneren Enden durch zusätzliche Gewichte belastet oder so angeordnet oder ausgebildet, dass ihre sich vom Schwenkpunkt zur Formmitte erstreckenden inneren Hälften schwerer als die äusseren Hälften sind. 



   Auch bei Gelenkformen, die aus aneinandergelenkten, in einem Rahmen beweglich angeordneten Formteilen bestehen, die allein durch das Eigengewicht der auf sie aufgelegten flachen Scheibe in ge- öffnetem Zustand gehalten werden, treten zusätzliche, an den beweglichen äusseren Formteilen angreifende und zur Scheibenmitte hinwirkende Drehmomente auf, durch welche die Scheibenenden nach dem Erweichen der Scheibe zur Mitte abgebogen werden. 



   Diese Drehmomente bzw.   Druckkräfte   werden bei dreiteiligen Gelenkformen durch das Gewicht des an die äusseren Formteile angelenkten mittleren Formteiles und bei zweiteiligen Gelenkformen dadurch hervorgerufen, dass das Gewicht der zwischen den Schwenklagern der Formteile liegenden Abschnitte dieser Formteile grösser als das Gewicht der sich von den Schwenklagern nach aussen erstreckenden Formabschnitte ist. 



   Durch das Vorhandensein dieser zusätzlichen, die äusseren Scheibenenden zur Mitte abbiegenden Druckkräfte, die sich im starren Zustand der Scheibe schon als zur Scheibenmitte gerichtete Spannungen zeigen, können, insbesondere beim Beginn des Erweichen der Scheibe, die Scheibenenden so scharf abgebogen werden, dass sich unerwünschte Verzerrungen der Scheibe ergeben. Ferner werden durch die auf die äusseren Scheibenenden einwirkenden, aufwärts gerichteten Kräfte im Augenblick des Erweichen der Scheibe die äusseren Scheibenenden mehr als erwünscht nach oben abgebogen. Dieses Überbiegen ist nicht mehr zu beseitigen, so dass die Scheibe nach dem Absinken in die geschlossene Form nicht satt an den 

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 formenden Flächen der äusseren Formteile anliegt, sondern etwas von diesen absteht.

   Dieses Abklaffen der
Scheibenenden von der formenden Fläche wirkt sich namentlich bei Windschutzscheiben äusserst nachteilig aus, da für den Automobilbau eine sehr genaue   Masshaltigkeit   der Scheiben erforderlich ist. 



   Demgegenüber werden bei der Biegeform gemäss der Erfindung die äusseren Formteile etwa in ihrem
Schwerpunkt am Rahmen angelenkt, so dass das Biegen der auf den waagebalkenartig   gelagerten äusseren   Formteilen aufliegenden Scheibe durch zusätzliche Kräfte nicht beschleunigt und ungünstig beeinflusst wird. Die von äusseren Kräften unbeeinflusste Scheibe kann beim Biegen auf der neuen Form den Wärmeeinwirkungen frei folgen und sinkt daher verzerrungsfrei und ohne Überbiegen der Enden auf die formende Fläche ab.

   Dabei kann ein zu schnelles Absinken von Scheiben grosser Länge oder ein seitliches Abkippen von Scheiben, deren auf die äusseren Enden der schwenkbaren Formteile aufliegenden, verjüngten Enden seitlich einer die Scheibe in flächenmässig gleiche Teile unterteilenden Mittellinie liegen, nicht erfolgen, weil die Scheibe   während des   ganzen oder während des wesentlichen Teiles des Biegevorganges auch an zwei zwischen ihren äusseren Enden liegenden Stellen abgestützt ist. Im Gegensatz zu den vorerwähnten Gelenkformen brauchen für diese Zwischenabstützung keine zusätzlichen Vorrichtungen an der Form angebracht werden, da die inneren Enden der schwenkbaren Formteile zum Abstützen der Scheibe dienen. 



   Bei dem zum Biegen von Glasscheiben auf Klappformen der neuen Bauart verwendeten Verfahren wird die Glasscheibe zunächst auf die Enden der beiden äusseren Formteile,   u. zw.   entweder nur auf die beiden äusseren, entsprechend   abgestützten oder   bei frei schwingenden Formteilen in an sich bekannter Weise auf die äusseren und inneren Enden als frei aufliegender Balken aufgelegt, darauf wird die so gehaltene Scheibe erhitzt, und die inneren Enden der äusseren Formteile werden nach Erreichen der Biegetemperatur durch das Gewicht der im freien Fall absinkenden Scheibe so belastet, dass sich diese Enden lediglich unter dem Einfluss des Scheibengewichtes unter gleichzeitigem Anheben der äusseren Enden bis zum Schliessen der Form nach unten bewegen,

   worauf die Glasscheibe schliesslich durch Absinken in die geschlossene Form zur Anlage mit der aus allen drei Formteilen gebildeten formenden Fläche gebracht wird. 



   Ausführungsbeispiele einer bei dem neuen Verfahren verwendeten Vorrichtung werden im folgenden an Hand von Zeichnungen beschrieben. Von den Zeichnungen zeigt : Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine mehrteilige Biegeform, bei der die Ausgangslage der Formteile und der zu biegenden Scheibe gestrichelt eingezeichnet ist ; Fig. 2 eine schematische Seitenansicht einer abgewandelten Biegeform, bei der ebenfalls die Ausgangslage der Formteile und der zu biegenden Scheibe gestrichelt eingezeichnet ist und Fig. 3 eine Draufsicht auf eine auf der in Fig. 2 gezeigten Form gebogene, un-   symmetrisch   zur Längsachse ausgebildete Glasscheibe. 



   Bei der in Fig. 1 gezeigten Biegeform ist der mittlere Formteil 2 an einem Rahmen 1 durch Träger 3 starr befestigt. Bei der dargestellten Ausführungsform sind zwei äussere Formteile 4 vorgesehen, die etwa in ihrem Schwerpunkt an mit dem Rahmen verbundenen   Trägern   5 frei schwenkbar angeordnet sind. Die äusseren Enden der äusseren Formteile 4 können zurückgeschwenkt werden, bis sie auf die Träger 6 treffen. 



   Beim Arbeiten mit der neuen Vorrichtung wird die Glasscheibe 7 zunächst auf die äusseren Enden der zurückgeschwenkten äusseren Formteile 4 aufgelegt. Die Scheibe steht hiebei nicht unter Druckspannung. 



  Sobald die Scheibe sich nach dem Auftempem durchbiegt, legt sie sich auf die freien inneren Enden der äusseren Formteile 4 und führt diese beim weiteren-Durchbiegen in die   Schliessstellung   der Form über, wobei die äusseren Enden 4 der Form sich entsprechend anheben und damit zur Formgebung der Scheibe beitragen. Die inneren Enden der Formteile 4 legen sich dabei auf die am Rahmen 1 sitzenden Trä-   ger   8. 



   Wie ersichtlich, sind bei diesem Ausführungsbeispiel die Träger 6 so lang ausgebildet, dass die Glasscheibe 7 sich nach ihrem Auflegen auf die äusseren Enden der Formteile 4 nicht auf die inneren Enden dieser Formteile abstützt. Die Träger 6 können auch in ihrer Höhe einstellbar ausgebildet sein. 



   Bei der in Fig. 2 gezeigten, vorzugsweise zum Biegen von Windschutzscheiben oder Rückscheibe dienenden Biegeform ist der mittlere Formteil 9 durch Träger 10 starr am Rahmen 11 befestigt. Die beiden äusseren   Formteile   12 sind etwa in ihrem Schwerpunkt an mit dem Rahmen verbundenen Trägem 13 frei schwenkbar angeordnet. Nach dem Einschwenken in die geschlossene Form legen sich die äusseren Formteile auf die Träger 14 auf. 



   Beim Arbeiten mit der neuen Vorrichtung wird die Glasscheibe 15, wie dies in Fig.. 2 gestrichelt angedeutet ist, gleichzeitig oder nacheinander auf die äusseren und auf die inneren Enden der beiden äusseren, frei schwenkbaren Formtelle 12 aufgelegt. Die Scheibe steht hiebei nicht unter Druckspannung. So- 

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 bald sich die Scheibe nach dem Auftempem durchbiegt, legt sie sich mit ihrem Hauptgewicht auf die inneren Enden der äusseren Formteile 12 und führt diese in die Schliessstellung der Form über. Der mittlere, verhältnismässig geringfügig gekrümmte Teil der Glasscheibe wird dabei auf den mittleren Formteil 9 abgelegt. 



   Bei dem Absenken der inneren Enden der äusseren Formteile 12 heben sich die äusseren Enden dieser Formteile entsprechend an und tragen damit zur Formgebung der Scheibe bei. Durch Senken der Glasscheibe 15 in der nun geschlossenen Form nimmt die Scheibe ihre endgültige Gestalt an. 



   In Fig. 3 ist zur Veranschaulichung eine der heute im Kraftfahrzeugbau üblichen Glasscheiben in Aufsicht wiedergegeben, die auf der in Fig. 2 dargestellten Form gebogen werden kann. Die Figur zeigt, dass diese Glasscheibe unsymmetrisch zu der Längsachse verläuft, so dass die Scheibe kippen würde, wenn sie nur an den Enden gehalten wird. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Vorrichtung zum Biegen von Glasscheiben mit drei an einem Rahmen angeordneten Formteilen, von denen der mittlere fest mit dem Rahmen und die beiden äusseren Formteile an zwischen den äusseren und den inneren Enden ihrer formenden Flächen liegenden Punkten schwenkbar mit dem Rahmen verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die äusseren Formteile (4) etwa in ihren Schwerpunkten frei schwenkbar am Rahmen angeordnet sind.

Claims (1)

  1. 2. Vorrichtung nach Anspruch l, gekennzeichnet durch die äusseren Enden der Formteile (4) abstützende Träger (6), deren Höhe so bemessen ist, dass die äusseren Enden dieser Formteile etwas höher liegen als die inneren Enden.
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Träger (6) in ihrer Höhe einstellbar sind.
    4. Verfahren zum Biegen von Glasscheiben auf einer Biegeform nach Anspruch 1, dadurch gekenn- zeichnet, dass die Glasscheibe zunächst auf die keine Biegemomente auf sie ausübenden Enden der beiden äusseren Formteile, u. zw. entweder nur auf die beiden äusseren, entsprechend abgestützten oder bei frei schwingenden Formteilen in an sich bekannter Weise auf die äusseren und inneren Enden als frei aufliegender Balken aufgelegt wird, dass die derart gehaltene Scheibe darauf erhitzt und die inneren Enden der äusseren Formteile nach Erreichen der Biegetemperatur durch das Gewicht der im freien Fall absinkende Scheibe so belastet werden,
    dass sich diese Enden lediglich unter dem Einfluss des Scheibengewichtes unter gleichzeitigem Anheben der äusseren Enden bis zum Schliessen der Form nach unten bewegen, worauf die Glasscheibe schliesslich durch Absinken in die geschlossene Form zur Anlage mit der aus allen drei Formteilen gebildeten formenden Fläche gebracht wird.
AT472859A 1958-07-17 1959-06-27 Vorrichtung und Verfahren zum Biegen von Glasscheiben AT220770B (de)

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