DE1108754B - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schaltungsplatten in Fernmelde-, insbesondere Fernsprech-anlagen - Google Patents

Description

Die Hauptanmeldung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Schaltungsplatten in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen für die Verdrahtung von vorzugsweise aus mehreren Bauelementen bestehenden Einheiten, welche untereinander nach einem bestimmten Schaltschema verdrahtet sind unter Verwendung von die Verdrahtung bildenden Schaltdrähten, welche entsprechend dem Schaltschema auf einer Seite einer isolierenden, als Träger für die Bauelemente dienenden Platte geführt und in Bohrungen der Platte eingeschlauft werden.

Die Erfindung bezweckt, dieses schaltschemagerechte Verdrahtungsverfahren dadurch zu verbessern, daß die benötigten Drahtlängen in einer für die automatische Herstellung besonders geeigneten Weise verkleinert werden.

Die kürzesten Drahtlängen erhält man, wenn die Drahtzüge der Verdrahtung direkt von einer zur anderen Lötstelle für die auf der Isolierplatte zu befestigenden Bauelemente geführt werden, wobei aber Kreuzungen unvermeidlich sind. Dies hat den Nachteil, daß bei blankem Schaltungsdraht dieser an den Kreuzungsstellen vorübergehend auf die andere Plattenseite geführt oder an diesen Stellen unterbrochen und mittels auf der anderen Plattenseite angesetzter Brücken wieder verbunden werden muß. Ein solches Verfahren wäre nur mit sehr komplizierten Werkzeugmaschinen automatisch durchführbar.

Um diese Schwierigkeit zu beheben, wird gemäß der Erfindung für die Verdrahtung ein isolierter Schaltdraht verwendet, welcher mittels eines Verdrahtungskopfes über bereits verlegte querliegende Schaltdrähte hinweggeführt wird. Die Verwendung von isolierten Schaltdrähten läßt nunmehr sich an den Kreuzungsstellen berührende Drahtzüge zu, so daß diese Kreuzungsstellen kein elektrisches Hindernis für die Durchführung der schaltschemagerechten Verdrahtung mit möglichst kurzen Drahtzügen darstellt. Eine Aufgliederung des Schaltschemas in sich nicht kreuzende Drahtzüge entfällt, ebenso wie die Notwendigkeit, die Schaltungsplatte während des Verdrahtungsvorganges zu wenden oder mit Drahtbrücken auf der anderen Plattenseite zu versehen. Auch stellen bereits verlegte Schaltdrähte kein mechanisches Hindernis mehr dar, da der isolierte Schaltdraht durch eine abhebende Bewegung des Verdrahtungskopfes zwischen den aufeinanderfolgenden Einschlaufungen über den bereits verlegten Schaltdraht hinweggehoben wird. Der für die automatische Herstellung der Schaltungsplatte an sich notwendige Verdrahtungskopf übernimmt dabei selbst das Abheben des Schaltdrahtes von der Plattenfläche, und Verfahren und Vorrichtung
zur Herstellung von Schaltungsplatten
in Fernmelde-, insbesondere Fernsprechanlagen

Zusatz zur Patentanmeldung S 57147 VIII a/21a⁴
(Auslegeschrift 1 092 972)

Anmelder:

Siemens & Halske Aktiengesellschaft,

Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2

Dipl.-Ing. Willy Lohs, München,
ist als Erfinder genannt worden

zwar mit einer einfachen, leicht zu verwirklichenden Zusatzbewegung, welche der für den Einschlaufvorgang notwendigen Bewegung angepaßt ist.

In einer Weiterbildung der Erfindung werden die Schlaufen der Schaltdrähte durch die Löcher gegen einen Stempel gestaucht, der an den Schlaufenenden die Drahtisolierung zerquetscht, und dann werden die zerquetschten Teile der Drahtisolierung entfernt, insbesondere abgebürstet.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Fig. 1 bis 3. Gleiche Bezugszeichen bezeichnen gleiche Bauteile.

Die mit Löchern versehene Isolierstoffplatte 1 ist auf einem nicht dargestellten Kreuzschlitten befestigt, der in den Pfeilrichtungen 2, 3, 4 und 5 die Isolierstoffplatte zu verschieben gestattet. Über eine bereits verlegte Leitung 6 wird die Leitung 7 mittels des Verdrahtungskopfes 8, an dem sich die Vorratsrolle 9 für den Schaltdraht befindet, gehoben. Der Verdrahtungskopf 8 ist um seine Längsachse drehbar (Pfeilrichtung 9) und in Richtung seiner Längsachse verschiebbar (Pfeilrichtung 10). Die beiden Bewegungen des Kreuzschlittens werden gleichzeitig ausgeführt, so daß der Draht auf kürzestem Wege zu dem nächsten Anschlußpunkt (in den Figuren mit 11 bezeichnet) geführt wird. Gleichzeitig wird dabei

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der Verdrahtungskopf durch Drehung in die Richtung der Drahtverbindung eingestellt.

Befindet sich die Achse des Verdrahtungskopfes 8 über dem Anschlußpunkt 11, so erfolgt der Stauchvorgang. Hierzu wird der Schaltdraht mittels einer Nadel 12 zunächst durch das Loch 11 gedrückt (diesen Druck vermitteln der Nadel 12 ein Kolben 13 und eine Feder 14). Dann wird die Nadel 12 angehoben und dann drückt der Stauchstempel 15 gegen die durch das Loch 11 geführte Drahtschlaufe 16 und zerquetscht dabei die Isolation auf dem Draht. Anschließend kann mit einem in dem Verdrahtungskopf geführten Messer 17 ein Ende des Drahtes abgeschnitten werden.

Nach dem Stauchvorgang wird der Verdrahtungskopf 8 ein entsprechendes Stück von der Isolierstoffplatte 1 abgehoben, um den Draht über zu kreuzende bereits verlegte Drähte hinwegzuführen. Die beim Stauchvorgang zerquetschte Drahtisolierung wird nach Fertigstellung der gesamten Schaltung entfernt, insbesondere abgebürstet.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zur Herstellung von Schaltungsplatten in Fernmelde-, insbesondere Fernsprech- anlagen für die Verdrahtung von vorzugsweise aus mehreren Bauelementen bestehenden Einheiten, welche untereinander nach einem bestimmten Schaltschema verdrahtet sind, unter Verwendung von die Verdrahtung bildenden Schaltdrähten, welche entsprechend dem Schaltschema auf einer Seite einer isolierenden, als Träger für die Bauelemente dienenden Platte geführt und in Bohrungen der Platte eingesehlauft werden, nach Patentanmeldung S 57147 VIII a/21 a 4, dadurch gekennzeichnet, daß für die Verdrahtung ein isolierter Schaltdraht (7) verwendet wird, welcher mittels eines Verdrahtungskopfes (8) über bereits verlegte querliegende Schaltdrähte (6) hinweggeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierung an den Schlaufenenden (16) der Schaltdrähte mittels eines Stempels (15) zerquetscht wird und daß dann die zerquetschten Teile entfernt, insbesondere abgebürstet werden.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Kreuzschlitten zur Halterung und Führung der Isolierstoffplatte (1) und durch einen um seine Längsachse drehbaren und in Richtung dieser Achse verschiebbaren Verdrahtungskopf (8) zum Einstauchen des Schaltdrahtes (7) in die Löcher der Isolierstoffplatte (1).

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen Stempel (15), der die Isolation der durch die Löcher gestauchten Drahtschlaufen (16) zerquetscht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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