DE1107397B

DE1107397B - Verwendung von Dispersionen zum Impraegnieren von Polyurethan-Schaumstoffen

Info

Publication number: DE1107397B
Application number: DEA28790A
Authority: DE
Inventors: Dr Heinrich Carlsohn
Original assignee: GERTRUD CARLSOHN GEB RICHTER
Current assignee: GERTRUD CARLSOHN GEB RICHTER
Priority date: 1958-01-31
Filing date: 1958-01-31
Publication date: 1961-05-25

Description

Verwendung von Dispersionen zum Imprägnieren von Polyurethan-Schaumstoffen Es ist bekannt, daß bei der Umsetzung von Hydroxylgruppen enthaltenden Polyestern mit Diisocyanaten durch eine zusätzliche Reaktion zwischen Wasser und Diisocyanaten unter Bildung von gasförmiger Kohlensäure ein Aufblähen stattfindet und hierdurch ein Schaumstoff gebildet wird. Je nach der Wahl der Komponenten und des Verschäumungsgrades bilden sich weiche bis harte Schaumstoffe, welche demzufolge auch in den mechanischen Eigenschaften verschieden sind.
Obwohl die auf dieser Basis aufgebauten Schaumstoffe bereits eine sehr bedeutende und vielseitige Anwendung gefunden haben, besteht das Bestreben, diese Polyurethan-Schaumstoffe weiterhin für andere Zwecke einzusetzen und zu verbessern.
Das gilt im Verhalten gegenüber höherer Temperatur, z. B. bei Einwirkung einer Heizquelle. Hier ist bekannt, daß derartige Schaumstoffe, besonders die weichen Typen, bei Einwirkung zu hoher Temperatur schmelzen und dabei je nach Wahl der Komponenten geschmolzene Teile des Schaumkörpers vom Formkörper abtropfen. Es wurde nun gefunden, daß solche Schaumstoffkörper oder Formlinge durch Behandlung mit einer weichmacherfreien Dispersion eines Mischpolymerisates aus Vinylchlorid una Vinylidenchlorid in ihrem Verhalten im genannten Sinne sehr wesentlich geändert und hinsichtlich der erwähnten Nachteile, welche der unbehandelte Schaumstoff aufweist, verbessert werden.
Der mit einer Dispersion der genannten Art behandelte Polyurethan-Schaumstoff zeigt nach dem Abquetschen der überschüssigen Flüssigkeit und Trocknen bei normaler oder erhöhter Temperatur, gegebenenfalls auch unter Verwendung von Vakuum ein anderes Verhalten als unbehandeltes Material.
Insbesondere ist bei dem gemäß der Erfindung behandelten Material zu beobachten, daß bei erhöhter Temperatur das leichte Schmelzen des unbehandelten Schaumstoffes in wesentlich geringerem Maße zu beobachten ist oder gar nicht in Erscheinung tritt.
Es tritt vielmehr bei Steigerung der Temperatur im zunehmenden Maße eine Verkohlung ein, wobei die Struktur des Schaumstoffes erhalten bleibt. Das unbehandelte Material ergibt dagegen nach der Einwirkung von Hitze eine auch nach dem Erkalten klebrig bleibende Fläche. Durch die erfindungsgemäße Behandlung wird somit der Schaumstoff nicht nur in seinem chemischen Verhalten verbessert, sondern er wird auch schwerer entflammbar. Auch bleibt die Struktur des Schaumstoffes bei erhöhter Temperatur länger erhalten als diejenige des nicht nach der Erfindung behandelten Schaumstoffmaterials.
Weichmacherfreie Dispersionen aus Mischpolymerisaten von Vinylchlorid und Vinylidenchlorid sind an sich bekannt und werden zur Oberflächenbehandlung von Papier, Metall u. a. eingesetzt. Sie sind befähigt, auf Grund ihres Charakters als Mischpolymerisat sehr dünne, aber zusammenhängende Filme zu bilden. Gerade wegen dieser besonderen Eigenschaften können derartige Dispersionen besonders günstig in das feine Netzwerk und in die Struktur des Polyurethan-Schaumstoffes eingebaut werden. Durch Behandlung mit derartigen Dispersionen in Konzentrationen von nur wenigen Prozent bis zu den etwa 500!0eigen Dispersionen des Handels werden die Polyurethan-Schaumstoffe im erfindungsgemäßen Sinne verbessert.
Es ist überraschend, daß die an sich bekannten weichmacherfreien Dispersionen von Mischpolymerisaten von Vinylchlorid und Vinylidenchlorid auf Grund ihrer Fähigkeit, beim Trocknen dünne und zusammenhängende Filme zu bilden, und wegen der Schwerentfiammbarkeit ausgezeichnet geeignet sind, filmbildend vom Polyurethan-Schaumstoff aufgenommen werden können und die Eigenschaften des Schaumstoffes im erfindungsgemäßen Sinne verbessern.
Die Verwendung von weichmacherfreien Mischpolymerisaten aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid ist für die Nachbehandlung von Polyurethan-Schaumstoff in den Fällen von Vorteil, wo der Schaumstoff gegen Einwirkung von erhöhter Temperatur in seiner thermischen Beständigkeit widerstandsfähiger gemacht werden soll, z. B. bei Polsterungen, Wandverkleidungen, Schall- und Wärmeisolierung, z. B. auf Schiffen.
Beispiel Man verdünnt eine etwa 500/0ige Dispersion eines weichmacherfreien Mischpolymerisates aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid etwa auf das Vierfache und tränkt ein Stück Polyurethan-Schaumstoff, quetscht die überstehende Flüssigkeit ab und trocknet.
Das gemäß der Erfindung behandelte Schaummaterial zeigt eine bessere Wärmebeständigkeit als das unbehandelte Material.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Verwendung von wäßrigen Dispersionen von weichmacherfreien, beim Trocknen einen nicht klebenden Film bildenden Mischpolymerisaten aus Vinylchlorid und Vinylidenchlorid zum Imprägnieren von Polyurethan-Schaumstoffen.
2. Verwendung von Dispersionen nach Anspruch 1, deren Konzentration zwischen 2 und 500/, liegt. ~~~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1 000 946; »Kunststoffe«, 42 (1952), S. 455.