DE110700C - - Google Patents

Description

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PATENTSCHRIFT

KLASSE 21: Elektrische Apparate und Maschinen.

JULIUS HEUBACH in KÖLN a. Rh. Gleichstrom - Unipolarmaschine.

Patenürt im Deutschen Reiche vom 28. April 1899 ab.

Bekanntlich sucht man bei Gleichstrom-Unipolarmaschinen den schädlichen Einflufs des inducirten Theiles auf das Feld in der Weise zu vermeiden, dafs man ein zweites Leitersystem in den Luftraum bringt (Patentschrift 59409), das ebenfalls von erzeugtem Strom durchflossen wird, aber derartig, dafs die durch diese Leiter erzeugten Wirkungen auf das Feld gerade denen des zuerst genannten Ankers entgegengesetzt sind. Hierdurch wird also die Ankerreaction vollkommen compensirt. Derartig eingerichtete Maschinen besitzen aber einen sehr geringen Wirkungsgrad, da infolge der Verwendung dieser beiden Armaturen der Luftraum des magnetischen Kreises stark vergröfsert werden mufs. Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Gleichstrom-Unipolarmaschine, bei der dieser Fehler vermieden ist.

Bringt man nämlich einen Anker (Fig. 1 und 2), der von N inducirten Leitern durchzogen und an seinen Enden mit N Schleifringen versehen ist, in ein Magnetsystem und versieht man aufserdem die Magnetbohrung mit der gleichen Anzahl von Leitern, welche mit denen des Ankers mittelst Bürsten und Schleifringen zu einem Stromkreise vereinigt werden, so kann der Luftraum bedeutend kleiner werden wie bei den älteren Maschinen, andererseits wird aber auch hier eine elektromotorische Kraft inducirt werden und ebenfalls die Ankerreaction Null sein.

Nimmt man das Feld mit M als feststehend und den Anker-4 als in der Pfeilrichtung P bewegt an (Fig. 3 und 4), so wird im Leiter C der Feldbohrung keine elektromotorische Kraft, im Ankerleiter D eine positive elektromotorische Kraft in der Pfeilrichtung inducirt. Rotirt dagegen das Feld mit dem Anker, so rindet die Relativbewegung des Magnetleiters C zum Feld (Fig. 5 und 6) in der Pfeilrichtung P statt, und dadurch wird eine zum äufseren Stromkreise gleichgerichtete elektromotorische Kraft von gleicher Gröfse inducirt. Rotirt das Feld mit einer beliebigen mittleren Geschwindigkeit, so sind die in den Feld- und Ankerleitern inducirten elektromotorischen Kräfte den entsprechenden Relativgeschwindigkeiten proportional, und deren Summe ist constant gleich dem oben für die Grenzfälle angegebenen Werthe.

Da die Richtung des Stromes in je einem Anker- und einem Magnetleiter entgegengesetzt ist, stellt jedes Paar derartiger Leiter eine sehr enge bifilare Schleife dar, die kein bedeutendes magnetisches Feld erzeugen kann. Infolge dessen ist die Ankerreaction der Anordnung verschwindend klein (Fig. 4 und 6).

Die Anordnung des erregenden Feldsystems ist gleichgültig. Von Bedeutung ist lediglich, dafs die inducirten Leiter zu gleicher Anzahl +_ 1 auf dem feststehenden und rotirenden Theile der Maschine untergebracht sind, und zwar in solcher Lage, dafs sich die magnetisirenden Kräfte, die in diesen Leitern wirken, aufheben.

Die Leiter können statt in axialer Richtung schraubenförmig angeordnet sein; es können zwei Magnetsysteme an einander gebaut und mit zwei Ankern versehen werden, deren mittlere Schleifringgruppe beiden Ankern gemeinsam ist; auch mittelst eines einzigen Magnets)^rstems läfst sich eine derartige Doppelankermaschine anordnen (Fig. 7). Auch kann

die feststehende Wickelung theils in dem Theile des Feldmagneten, der den Anker aufsen umschliefst, theils in dem, der sich im Innern des Ankers befindet, untergebracht werden (Fig. 8). Die Kraftlinien können auch in den Anker nach Art einer Flachringmaschine nicht an seiner Mantelfläche, sondern an seinen Seitenflächen eintreten. Das feststehende Magnetsystem kann mit Aussparungen B (Fig. 7) versehen sein, um eine Beaufsichtigung der Bürsten zu ermöglichen, die Schleifringe können feststehend und die Bürsten rotirend gemacht werden u. s. w.

Das Wesentliche der Erfindung liegt immer in der Verlegung der Compensationswickelung in oder an die Eisenmassen des Feldes.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Gleichstrom - Unipolarmaschine mit einer dem schädlichen Einflufs des Ankers auf das Feld entgegenwirkenden Wickelung, dadurch gekennzeichnet, dafs diese Wickelung in ' oder auf die Eisenmassen des Erregermagneten verlegt ist, zum Zwecke, einen möglichst kleinen Luftraum zu erhalten und hierdurch den Wirkungsgrad der Maschine zu erhöhen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.