-
Transportvorrichtung für Röntgenfilmkassetten Die Erfindung betrifft
eine Transportvorrichtung für Röntgenfilmkassetten, insbesondere einen Kassettenwechsler,
für schnelles Auswechseln von Kassetten. Derartige Kassettenwechsler werden z. B.
bei Angiographiegeräten benötigt, da bei .der Angiographie in einer kurzen Zeitspanne,
in der ein eingespritztes Kontrastmittel sichtbar ist, möglichst viele Aufnahmen
hergestellt werden sollen. Es sind für diesen Zweck zwar schon Geräte für eine schnelle
Aufnahmefolge geschaffen worden; sie weisen jedoch noch Nachteile auf.
-
So tritt z. B. bei einer Vorrichtung, .die einen von einer Rolle abgespulten
Film absatzweise vorschaltet und belichtet, der Nachteil auf, daß ein komplizierter
Antriebsmechanismus für den Film und für das Andrücken der Verstärkerschirme erforderlich
ist und außerdem nach Beendigung einer Aufnahmeserie der Transport des belichteten
Materials vom Aufnahmegerät zur Dunkelkammer umständlich und schwierig ist. Die
gleichen Nachteile treten bei einer Vorrichtung auf, die mit Einzelfilmen in Aufnahmegröße
arbeitet.
-
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es daher schon bekannt geworden,
auf einen Kassettenwagen vier Kassetten hintereinander zu legen und nacheinander
in das Aufnahmefeld zu bewegen. Bereits beim Hintereinanderlegen von vier Aufnahmekassetten
weist der Kassettenwagen eine beträchtliche Länge auf. Ist es nun erforderlich,
noch weitere Aufnahmen innerhalb einer Serie herzustellen, so ergibt dieses Aufnahmeverfahren
schon keine brauchbare Lösung mehr. Außerdem sind die zu beschleunigenden Massen
bereits bei vier Aufnahmekassetten sehr groß, so daß die erforderliche kurzzeitige
Bewegung von einer in die nächste Aufnahmestellung Schwierigkeiten bereitet.
-
Die bekannten Kassettenwechsler, die mit Einzelkassetten arbeiten,
befördern .die Kassetten z. B. mittels eines Förderbandes mit mechanischen Anschlägen
oder mit einem Schubblech vom Vorratsbehälter in die Aufnahmestellung. Bei diesen
Anordnungen ist es erforderlich, die Kassetten von oben auf das Förderband oder
das Schubblech aufzubringen. Der Vorratsbehälter mit dem Kassettenstapel befindet
sich also oberhalb der Aufnahmeebene und behindert dort den Untersuchenden und den
Patienten. Kassettenwechsler, bei denen der Vorratsbehälter mit den Kassetten unterhalb
der Aufnahmeebene angebracht ist, benötigen sehr komplizierte und aufwendige Antriebsvorrichtungen.
-
Die Erfindung vermeidet alle diese Nachteile und zeichnet sich außerdem
durch ihre einfache Konstruktion aus. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß der die
Kassetten aus der Bereitschaftsstellung, z. B. Vorratsbehälter, in die Aufnahmestellung
transportierende Kassettenträger Elektromagnete aufweist, mit denen die Kassetten
am Kassettenträger gehalten werden. Durch die Verwendung von Elektromagneten ist
es erfindungsgemäß möglich, den-Zeitpunkt der Befestigung bzw. Freigabe der Kassetten
am bzw. vom Kassettenträger durch die Elektromagnete in Abhängigkeit von der Stellung
des Kassettenträgers und/oder der Kassette selbst zu steuern. Überhaupt gestattet
die elektrische Steuerung der Kopplung Kassettenträger/Kassette ein einfaches und
schnelles Wechseln der einzelnen Kassetten.
-
Eine weitere Vereinfachung läßt sich erfindungsgemäß dadurch erzielen,
daß -der Kassettenträger über ein Kurbelgestänge von einem Elektromotor angetrieben
wird und die Abbremsung des Kassettenträgers bzw. des Motors in vorgegebenen Stellungen
.des Kassettenträgers bzw. der Kassette in Abhängigkeit von der Stellung des Kassettenträgers
und/oder der Kassette selbsttätig erfolgt. Ebenfalls selbsttätig kann die Wiedereinschaltung
der Transportvorrichtung erfolgen, und zwar dadurch, daß mit Beendigung der Aufnahme,
d. h. mit Abfall des. Aufnahmeschützes, selbsttätig die Antriebseinrichtung eingeschaltet
wird, die den Kassettenträger in die nächste vorgegebene Stellung befördert. Um
den Kassettenträger nach erfolgter Aufnahme sofort für eine unbelichtete Kassette
frei zu bekommen, ist es vorteilhaft, die Elektromagnete mit Beendigung der Aufnahme,
d. h. mit Abfall des Aufnahmeschützes, stromlos zu machen und damit die Kassette
freizugeben. Alle anderen Steuervorgänge lassen sich erfindungsgemäß in einfachster
Weise durch die z. B. als Kreisscheibe ausgebildete Kurbel steuern. Man erhält bei
Verwendung aller vorstehenden Merkmale ,einen vollautomatischen Wechsel der einzelnen
Kassetten.
-
Um bei der oben beschriebenen Antriebsvorrichtung des Kassettenträgers
überein Kurbelgetriebe unterschiedliche Aufnahmestellungen der Kassette erzielen
zu können, sind Möglichkeiten vorgesehen, die Elektromagnete an in Richtung des
Kassettentransports verschiedene Stellen der Kassette angreifen zu lassen, so,
daß
bei gleichen zurückgelegten Wegen des Kassettent' entsprechend der Kopplung Kassettenträger/
Kassette unterschiedliche Aufnahmestellungen der Kassette erzielt werden. Diese
Möglichkeiten bestehen beispielsweise darin, daß der Kassettenvorratsbehälter in
Richtung des Kassettentransports verschiebbar ist.
-
Für den Fall, daß eine Aufnahmeserie nicht mit der größtmöglichen
Aufnahmefrequenz durchgeführt werden soll, wird eine Veränderung der Aufnahmefrequenz
erfindungsgemäß dadurch erzi.elt,daß durch eine Schaltuhr in den normalen selbsttätigen
Ablauf des Kassetten-%vechsels Pausen, z. B. nach Beendigung der Aufnahme oder nach
Befestigung einer neuen Kassette am Kassettenträger, eingeschaltet werden.
-
Um Kassetten verschiedener Größe verwenden zu können, sind die am
Rande der Kassette angreifenden Elektromagnete verschiebbar am Kassettenträger angebracht.
Natürlich muß dabei auch der Vorratsbehälter auf die unterschiedliche Kassettengröße
eingestellt werden können.
-
Für Angiographiezwecke ist es notwendig, Aufnahmen in zwei zueinander
senkrecht stehenden Ebenen herzustellen. Auch dieses ist in einfachster Weise mit
der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung durchzuführen, indem man zwei im wesentlichen
gleiche Transportvorrichtungen synchron laufen läßt oder einen gemeinsamen Kassettenträger,
d. h. einen Kassettenträger für zwei Ebenen, und eine gemeinsame elektrische Steuervorrichtung
vorsieht.
-
Für die Anwendung der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung ist es
notwendig, daß die Kassetten ferromagnetisch sind oder am Rande der Kassetten ferromagnetisches
Material angebracht ist. Es genügt z. B., wenn man in die bei den handelsüblichen
Kassetten vorhandenen Lichtschleusen ferromagnetisehe Blechstreifen einlegt.
-
In den Abbildungen ist schematisch ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Transportvorrichtung gezeigt. Mit 1 ist ein Patientenlagerungstisch. mit 2 eine
Röntgenstrahlenquelle bezeichnet. Ein Kassettenträger3, der in Führungsschienen
des Patientenlagerungstisches leicht verschiebbar ist, trägt Elektromagnete 4. Diese
sind am Rande eines Ausschnittes 5 des Kassettenträgers so befestigt, daß sie die
von unten herangebrachten Kassetten 6 aus einem Behälter? aufnehmen können. Der
Nachschub der Kassetten wird durch ein Gewicht 8 über ein Hebelsystem 9 bewerkstelligt.
Der Kassettenträger 3 wird über eine Kurbelscheibe 10 mit einer Kurbelstange 11
durch den Elektromotor 12 angetrieben. In Abb. II ist eine Zwischenstellung des
Kassettenträgers mit gestrichelten Linien dargestellt. Unter dem Aufnahmefeld 13
ist ein Fallschacht 14 angebracht, durch den die belichteten Kassetten nach der
Aufnahme in einen Kassettenbehälter 15 gelangen. In Abb. I ist der Kassettenbehälter
7 mit gestrichelter Linie in Richtung des Transportweges verschoben dargestellt.
Es ist dabei ersichtlich, daß die Elektromagnete 4 die Kassetten in einer anderen
Stellung an den Kassettenträger koppeln können als bei der mit ausgezogenen Linien
gezeigten Stellung des Vorratsbehälters. Die elektrische Steuerung wird durch Kontakte
16, die von der Kurbelscheibe 10 betätigt werden, vorgenommen.
-
Die Funktion der Transportvorrichtung ist etwa folgende: lach Wahl
der Aufnahmefrequenz und der Aufnahmezeit an einer nicht dargestellten Uhr wird
die Transportvorrichtung durch ein Schaltkommando in Gang gesetzt, d. h., die Aufnahmeserie
beginnt. Die Elektromagnete 4 erhalten Strom und koppeln damit die erste Kassette
an ,den Kassettenträger. Gleichzeitig läuft der Motor 12 an und befördert die Kassette
zum Aufnahmefeld 13. Dort wird der Motor durch einen entsprechenden Kontakt abgeschaltet
und die Aufnahme ausgelöst. Nach Beendigung der Aufnahme werden die Magnete4 stromlos
und lassen die Kassette in den Fallschacht 14 gleiten. Gleichzeitig wird der Motor
wieder an Spannung gelegt und befördert die Kassettenträger über den Vorratsbehälter
7, wo bereits eine neue unbelichtete Kassette durch das Gewicht 8 und das Hebelgestänge
9 in die Bereitschaftsstellung gebracht ist. Der gesamte Ablauf wiederholt sich,
bis die Aufnahmeserie beendet ist.
-
Die erfindungsgemäße Transportvorrichtung läßt sich überall dort verwenden,
wo es auf einen schnellen Wechsel der Kassetten ankommt. Dies ist z. B. außer bei
den oben erwähnten Angiographieaufnahmen besonders auch bei Arteriographie- und
Schichtaufnahmen der Fall.