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Konische Ringe bildende Panzerung für Rohrmühlen Die Erfindung betrifft
Rohrmühlenpanzerungen deren Platten konische Ringe bilden, die in der Guttransportrichtung
aufeinanderfolgende, durch radiale Absätze voneinander getrennte Abteile bilden.
Rohrmühlen dieser Gattung zeichnen sich durch ihre klassierende Wirkung auf die
Mahlkörper aus.
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Die Erfindung geht von grundsätzlich bekannten Panzerungen für solche
Mühlen aus, deren wirksame Mahlfläche durch in der Längsrichtung der Mühle verlaufende
Rippen gebildet wird, die voneinander durch Längsrillen getrennt sind, deren Breite
so bemessen ist, daß die Mahlkörper nicht nennenswert in sie eindringen können.
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Panzerungen dieser Art haben sich wegen ihrer bei "uter Klassierwirkung
auf die Mahlkörper großen 11ahlfläche in der Praxis sehr gut bewährt. Sie ermöglichen
es, wegen dieser guten Klassierwirkung in vorn Gesichtspunkt der Leistung der Mühle
bzw. der Verringerung des Platzbedarfs der Panzerung vorteilhafter Weise den Neigungswinkel
der Kegelstümpfe gegenüber dem bei den bekannten Vorschlägen angewendeten wesentlich
zu verringern, unter Umständen bis nahezu Null zu reduzieren, so daß sich dann eine
der zylindrischen angenäherte Gestaltung der Ringe ergibt.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß es für eine möglichst
günstige Arbeitsweise einer solchen Mühle einerseits erforderlich ist, daß das zu
mahlende Gut periodisch dem die Zerkleinerung bewirkenden Aufprall der Mahlkörper
ausgesetzt wird, es andererseits aber von Vorteil ist, wenn das Gut in einem geeigneten
Zeitpunkt der es transportierenden Einwirkung der Mahlkörper entzogen wird, die
sich sonst nämlich auf die groben Gutbestandteile in der gleichen Weise auswirkt,
wie ihr die Mahlkörper selbst unterliegen und deshalb die groben Gutbestandteile
nach Stellen verbringt, an denen als Folge der Klassierung keine Mahlkörper von
für ihre Zerkleinerung geeigneter Größe vorhanden sind.
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Die Aufgabe, in den Plattenflächen Zonen zu schaffen, in denen das
Mahlgut der Einwirkung der Mahlkörper entzogen ist, ist bei der Mahlplattenkonstruktion
nach Patent 1061161 an sich gelöst; nicht jedoch die Aufgabe, zu erzielen,
daß das Mahlgut trotzdem periodisch und in regelmäßiger Weise der Mahlwirkung ausgesetzt
wird.
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Die Erfindung schafft eine Rohrmühlenpanzerung, welche diese Aufgabe
in vollkommener Weise löst und hiermit den Vorteil neuartiger Klassierwirkungen
auf die Mahlkörper ohne nachteilige Einwirkung auf die Leistung der Mühle verbindet.
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Sie besteht ihrem Grundgedanken nach darin, daß bei einer Rohrmühlenpanzerung
der grundsätzlich eingangs gekennzeichneten Art mit in Längsrichtung verlaufenden
gewölbten kippen, die durch Rillen von solcher Breite voneinander getrennt sind,
daß die Mahlkörper den Rillengrund berühren könnten, im Grunde der zwischen den
gewölbten Längsrippen gebildeten Rillen Erhöhungen vorgesehen sind, die niedriger
als die Rippen sind, derart eine Berührung des Rillengrundes durch die Mahlkörper
verhindern und in Längsrichtung verlaufende engere Rillen frei lassen.
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Falls gemäß einer Ausführungsform dieses Grundge dankens zwei einander
parallele Reihen von solchen Vorsprüngen vorgesehen werden, so bildet der Raum zwischen
diesen g. ewissermaßen den Ansatz einer Rinne oder Rille, die eine ähnliche Wirkung
hat wie bei den bekannten Platten der eingangs grundsätzlich beschriebenen Konstruktion
die zwischen den deren wirksame Mahlfläche bildenden bandartigen Rippen verlaufenden
Rillen. In dem einen wie dem anderen Falle ergeben sich zwischen den vorspringenden
Bereichen der Plattenoberfläche durch die demgegenüber versenkten Bereiche langgestreckte
Zonen, in welche wegen ihrer Breiten- und Längenabmessungen zwar die Mahlkörper
nicht eindringen können, dagegen aber das Mahlgut von entsprechend kleineren Abmessungen.
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In diesen Zonen, in denen also ausschließlich Mahlgut vorhanden ist,
wird dieses bei zweckentsprechender Profilierung des Rillenbodens als solches einer
klassierenden Einwirkung unterworfen; als deren Folge seine groben Bestandteile
in der die gewünschte Klassierung ergebenden Richtung befördert werden
und
dadurch der wirtschaftliche Verlauf des Mahlvorganges verbessert wird.
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Ein besonderer weiterer Vorteil der vorstehend -et' kennzeichneten
Panzerung gemäß der Erfindung besteht darin, daß die relativ große wirksame Mahlfläche,
die sich aus der konischen Gestaltung der Ab-
teile und der Ausbildung der
Rippen ergibt, erhalten bleibt, weil die Kopfflächen der gegebenenfalls in einzelne
übliche Vorsprünge unterteilten Zwischenrippen für die Mahlkörper erreichbar sind
und deshalb selbst Bestandteile der Mahlfläche bilden.
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Es ist nach den vorstehenden Darlegungen ersichtlich, daß die den
Gegenstand der Erfindung bildende Anordnung von gegenüber den Hauptlängsrippen niedri-Igeren
Erhöhungen in dem Grunde der die in Längsrichtung verlaufenden gewölbten Rippen
voneinander trennenden Rillen ein grundsätzlich anderer Erfolg erzielt wird als
durch die bekannten Auskleidungen aus im Ouerschnitt nach einer sinusförmig verlaufenden
Kurve gewellt profilierten Platten, bei welchen die Scheitel der Sinuswellen eine
Art von Längsrippen bilden -. jedoch die gesamte Oberfläche der Wellen-Scheitel
und Wellentäler dein Aufprall der Mahlkörper ausgesetzt ist.
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Nachstehend werden, lediglich als Beispiele, eine Anzahl von Möglichkeiten
zur Verwirklichung des Grundgedankens der Erfindung an Hand der Figuren beschrieben,
wobei für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen verwendet sind.
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Fig. 1 veranschaulicht eine konische Auskleidungsplatte. bei
welcher die Rille zwischen zwei höheren gewölbten Längsleisten durch eine niedrigere-
gewölbte Zwischenleiste 7 von kleineren Abmessungen in zwei Rillen
3", 3" unterteilt ist, so daß das Profil der Platte abwechselnd aus niedrigeren
und höheren Wölbungen zusammengesetzt ist, wobei die Zwischenwellungen
7 in vorteilhafter Weise die wirksame Mahlfläche vergrößern.
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Die aus der Figur ersichtlichen vergleichsweise steilen Neigungen
der seitlichen Begrenzungen der Rillen können auch flacher. z. B. zwischen
15 und 20', gegenüber der Vertikalen geneigt ausgebildet sein.
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Die Zwischenleisten können auch selbst in eine Vielzahl von voneinander
isolierten Vorsprüngen aufgeteilt sein.
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Fig. 2 veranschaulicht eine konische Auskleidungsplatte mit breiten
Wellungen 2 von annähernd sinusf8rmiger Gestalt, wobei im Boden jedes der Wellentäler
5 eine Reihe von miteinander fluchtenden Vorsprüngen 6 angeordnet
ist, durch deren Wirkung der Eintritt der Mahlkörper auf einem Teil der Oberfläche
auf den beiden Seiten der Reihe von miteinander fluchtenden Vorsprüngen verhindert
wird. Diese Anordnung hat sich als besonders günstig für die Auskleidung derjenigen
Kammern der Rohrmühlen er-,viesen, in denen Mahlkörper von mittleren und kleinen
Abmessungen vorhanden sind.
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Fig. 3 veranschaulicht eine Abänderung der vorbeschriebenen
Ausführungsform, bei welcher der Zwischenraum zwischen zwei einander parallelen,
in Einzelvorsprünge unterteilten Reihen 6', 6" von solchen in Art einer Rinne
von derart vergrößerter Breite wirkt. Bei dieser Ausbildung wird in noch vorteilhafterer
Weise das Mahlgut auf seinem Wege während des Klassierungsvorganges in der Flucht
der Rille gehalten.
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Die Anordnung von Vorsprüngen von zylindrischer, konischer, prfsmatischer
oder Pyramidengestalt ermöglicht, wie hiernach ohne weiteres verständlich ist, eine
beliebige erwünschte Beeinflussung des Vorganges des »Aufhängens« der Mahlcharge
durch die Au:>-kleidung und Verhinderung eines ungünstigen Gleitenh desselben während
der Drehung der Mühle.
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Es ist offensichtlich, daß die Kanäle mit durchlaufenden oder halbdurchlaufenden
Wandungen den Zweck, das Mahlgut auf geradlinigen Bahnen in axialen Ebenen der Mühle
zu führen, wirksamer erfüllen als die scheinbaren Kanäle, die durch die Anordnung
von Vorsprüngen nur in einer einzigen miteinander fluchtenden Reihe von solchen
gebildet sind. Es ist selbstverständlich auch möglich, eine seichtere Rille mit
zwei Reihen von beiderseits zu ihr angeordneten Vorsprüngen zu kombinieren.
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Nachstehend werden die wesentlichsten Merk-male der Erfindung nochmals
zusammengefaßt: a) Durch die Erfindung wird die Mahlplattenkonstruktion nach Patent
1061 161 so verbessert, daß sie auch eine Klassierung des Mahlgutes für sich
nach Korngrößen herbeiführt. Die wirtschaftliche Arbeitsweise, die sich hierdurch
ergibt, ermöglicht es, den Neigungswinkel der Platten erheblich herabzusetzen und
damit den Platzbedarf derselben in der Mühle zu vermindern. Besonders ist dies in
den Vorkammern möglich, in welchen durch große Mahlkörper ein in Form von recht
0,roßen Klumpen vorliegendes Mahlgut zerkleinert Z, t' wird, welches besonders
gut beweglich ist, weil es nur sehr wenig durch die Oberflächenreibung abgebremst
wird.
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b) Für Mahlgut von feinerer Beschaffenheit, bei dem die es
transportierenden Impulse intensiver sein müssen, um die Einwirkung der Reibung
zu überwiegen, ist es empfehlenswert, für den Boden der Rillen eine hinreichende
Neigung wenigstens in den Bereichen beizubehalten, in denen der Feinheitsgrad des
Mahlgutes noch nicht ausreicht, um ein Abbremsen der Bewegungen, die sein unzeitiges
Wandern hervorrufen könnten, zu bewirken.
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c) Die Bereiche, in denen die gegenseitige Klassierung der Mahlgutteilchen
stattfinden soll, können durch profilierte Rillen mit einspringendem Profil, ferner
auch durch solche Ausbildung, daß den Mahlkörpern der Zutritt verwehrt wird (einfache
Reihe von Vorsprüngen) oder durch gemischte Anordnungen( doppelte Reihen von Vorsprüngen
oder Vorsprüngen mit Rinnen kombiniert) gebildet sein.
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d) Es erfolgt eine optimale Unterteilung der gesamten Oberfläche
der Auskleidung in wirksame Mahlfläche und wirksame Klassierfläche.
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e) Wenn das zu behandelnde Gut aus einer 'Mischung von harten, verhältnismäßig
feinen Körpern mit verhältnismäßig großen Klumpen von zerreibbarer Beschaffenheit
besteht, so ist es möglich, die ungünstige, sich aus einer vorzeitigen Zerkleinerung
des weicheren Mahlgutes ergebende Wirkung, daß sich am Eingang der Mühle ein das
Mahlen der harten Körner nachteilig bremsendes Polster bilden würde -, dadurch aufzuheben,
daß der konische Boden der Rillen so profiliert wird, daß eine Klassierung des Gutes
in umgekehrtem Sinne erfolgt, d. h. den leicht zu zerkleinernden groben Elementen
eine Tendenz erteilt wird, in Richtung nach dem Ausgang der Mühle zu wandern, wenigstens
jedoch bis zu dem Punkt, wo die Grobzerkleinerung der harten Körner nahezu vollendet
ist.
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Selbstverständlich können Mahlplatten der einen oder anderen der vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen
gemäß der Erfindung auch mit anderen
Platten, und zwar sogar solchen, die keines der Merkmale der Erfindung aufweisen,
zu der Auskleidung, z. B. einer Rohrmühle, kombiniert werden.