DE1105403B - Verfahren zur Herstellung von Alkoholen und AEthern durch Wasseranlagerung an Olefine - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Alkoholen und AEthern durch Wasseranlagerung an Olefine

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DE1105403B
DE1105403B DEE11546A DEE0011546A DE1105403B DE 1105403 B DE1105403 B DE 1105403B DE E11546 A DEE11546 A DE E11546A DE E0011546 A DEE0011546 A DE E0011546A DE 1105403 B DE1105403 B DE 1105403B
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    • B01J31/00Catalysts comprising hydrides, coordination complexes or organic compounds
    • B01J31/02Catalysts comprising hydrides, coordination complexes or organic compounds containing organic compounds or metal hydrides
    • B01J31/06Catalysts comprising hydrides, coordination complexes or organic compounds containing organic compounds or metal hydrides containing polymers
    • B01J31/08Ion-exchange resins
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Alkoholen und äthern durch Wasseranlagerung an Olefine Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Alkoholen und Äthern durch direkte Wasseranlagerung an niedere normale Olefine mit 2 bis 4 C-Atomen, z. B.
  • Äthylen, Propylen und n-Butylen, bei verhältnismäßig hohen Temperaturen in Gegenwart eines sulfonierten vernetzten Polymeren einer aromatischen Vinylverbindung, deren ionisierbare Wasserstoffatome zu einem wesentlichen Teil durch Metalle ersetzt sein können.
  • Die direkte Hydratisierung von Olefinen in Gegenwart von verschiedenen, festen Katalysatoren, z. B. Phosphorsäure auf Kieselsäuregel oder Ton oder reduziertem Wolframoxyd, wurde zur Vermeidung der verschiedenen Nachteile des erwähnten Schwefelsäure-Hydratisierungsverfahrens schon früher vorgeschlagen. Es können dann zwar einige bei der Verwendung von Schwefelsäure auftretende Schwierigkeiten vermieden werden, doch verursachen die genannten Katalysatoren neue Schwierigkeiten, insbesondere die Bildung verhältnismäßig großer Mengen unerwünschter Polymerer und Ketone. Außerdem erfordern diese Katalysatoren, wenn man einigermaßen zufriedenstellende Ausbeuten und Selektivitäten erreichen will, ein Arbeiten bei sehr hohen Temperaturen, nämlich bei über etwa 260"C (vgl. Brennstoff-Chemie, 34, S. 330 [1953]). Schließlich waren die bisher vorgeschlagenen festen anorganischen Katalysatoren, besonders in Gegenwart von flüssigem Wasser, im allgemeinen wenig beständig und hatten nur eine entsprechend kurze Lebensdauer. Infolgedessen mußte das Hydratisierungsverfahren in der Dampfphase durchgeführt werden, was eine geringere Leistungsfähigkeit der Anlagen, hohe Arbeitstemperaturen und im allgemeinen ungünstige Gleichgewichtsbedingungen bedingte.
  • In der USA.-Patentschrift 2 477 380 wurde bereits vorgeschlagen, C4- bis C12-Isoolefine in Gegenwart gewisser, mäßig saurer Ionenaustauscherharze, z. B. sulfonierter Kohle, zu hydratisieren; jedoch neigte auch dieses Verfahren dazu, große Mengen unerwünschter Polymerer und praktisch keinen Äther zu liefern. Um die Polymerenbildung auf ein Mindestmaß herabzusetzen, mußte die Reaktionstemperatur verhältnismäßig niedrig gehalten werden, was natürlich geringere Reaktionsgeschwindigkeiten zur Folge hatte. Darüber hinaus ließen sich mit diesem Verfahren normale Olefine nicht hvdratisieren.
  • Ferner ist durch die deutsche Patentschrift 866 191 die Hydratisierung von Isoolefinen, wie Isobutylen, nicht aber von normalen Olefinen vorgeschlagen worden.
  • Als Katalysator wird hier ein Kondensationsprodukt aus Phenol, Formaldehyd und Natriumsulfit verwendet.
  • Es wurde nun gefunden, daß sulfonierte vernetzte Polymere aromatischer Vinylverbindungen ausgezeichnete Katalysatoren für die direkte Hydratisierung von normalen C2- bis C4-Olefinen darstellen. In ihnen kann ein wesentlicher Teil der Wasserstoffionen auch durch Metallionen ersetzt sein.
  • Wenn auch in der für die Umsetzung benutzten Beschickung gelegentlich einige Isoolefine, z. B. Isobutylen, im Gemisch mit normalen Olefinen vorhanden sein können, so ist deren Anwesenheit doch nicht besonders erwünscht, da sie bei den für das vorliegende Verfahren bevorzugten, verhältnismäßig hohen Temperaturen vorwiegend Polymere statt der gewünschten Hydratisierungsprodukte bllden.
  • Die zur Verwendung für das erfindungsgemäße Verfahren geeigneten Ionenaustauscherharze, die hauptsächlich aus einem Kohlenwasserstoffgerüst mit Resten starker Mineralsäuren zusammengesetzt sind, müssen bei der angewandten Hydratisierungstemperatur, wenn auch nur wenig, durch Wasser quellbar sein, dabei aber ein genügend hohes Molekulargewicht oder eine ausreichend vernetzte Struktur besitzen, daß sie, wenn sie zwei Sulfonsäuregruppen je Benzolring enthalten, bis etwa 2300 C in Wasser praktisch unlöslich sind. Außerdem müssen sie gegen Oxydation, Wärme und physikalische Beanspruchungen ausreichend beständig sein sowie eine gute Austauscherwirksamkeit und -geschwindigkeit aufweisen.
  • Die Harze können in verschiedener Weise und aus verschiedenen Ausgangsstoffen hergestellt sein. So kann man z. B. entweder ein Monomeres, wie Styrol, sulfonieren und anschließend zu einem entsprechenden Ionenaustauscherharz von hohem Molekulargewicht polymerisieren oder vorzugsweise zuerst das organische Harz herstellen und dann die Säuregruppe einführen, indem man das feste Harz in zerkleinerter oder granulierter Form entsprechend nachbehandelt.
  • Zu den harzartigen Ausgangsstoffen, die sich zur Herstellung der neuen Hydratisierungskatalysatoren eignen, gehören vernetzte, feste Polymere aromatischer Vinylverbindungen, z. B. von Styrol oder Vinyltohlol oder vernetzte Mischpolymerisate aromatischer Vinylverbindungen mit monoäthylenisch-ungesättigten Verbindungen, wie Isobutylen, Acrylnitril oder deren Homologen, Acrylamid oder dessen Homologen, sowie Methylacrylat oder -methacrylat oder deren höheren Alkylhomologen. Der erforderliche Vernetzungsgrad kann entweder während der Synthese des Harzes oder durch entsprechende Behandlung nach der Synthese erreicht werden. Bei Polystyrolharzen gibt man z. B. zum Styrolmonomeren im Polymerisationsgemisch eine kleinere Menge von etwa 4 bis 25°/o eines Kohlenwasserstoffs, der zwei nichtkonjugierte Äthylenbindungen enthält, z. B. Divinylbenzol, wodurch man ein Harz mit einem dreidimensionalen Gitteraufbau erhält, da das mischpolymerisierte Divinylbenzol benachbarte Polystyrolketten verbindet. Ebenso kann man eine kleinere Menge eines konjugierten Diolefins, z. B. Butadien oder Isopren, zu dem Polymerisationsgemisch geben. Dadurch erhält man ein thermoplastisches Harz, das man anschließend durch Vulkanisation mit Schwefel od. dgl. vernetzen kann.
  • Ein anderes Veruetzungsverfahren für lineare oder nur leicht vernetzte Polymere, z. B. Polystyrolharze, die 2 bis 401, Divinylbenzol enthalten, besteht in einer Behandlung mit Tetrachlorkohlenstoff bei 135 bis 205"C, der Einwirkung von y-Strahlen bei gewöhnlicher Temperatur, z. B. mittels einer Co60-Quelle in Dosierungen von etwa 5 bis 10 oder 25 Millionen Röntgeneinheiten u. dgl.
  • Es wurde festgestellt, daß der Umfang der Divinylbenzolvernetzung der verschiedenen sulfonierten Polystyrolharze bei der Polymerisation zu ihrer freien Säureform einen Einfluß hat. Harzproben (je 20 g) mit verschiedenem Divinylbenzolgehalt, etwa dem gleichen Sulfonatgehalt und einer Teilchengröße von 0,15 bis 0,3 mm wurden mit Wasser (je 600 cm3) in 1-l-Stahlbomben gegeben und verschieden lange bei 180"C geschüttelt.
  • Der Schwefelgehalt, der bestimmt wurde, nachdem jede Probe nach bestimmter Versuchszeit 48 Stunden lang bei 1105C getrocknet worden war, ist in Tabelle 1 zusammengestellt.
  • Tabelle I Einfluß der DVB-Vernetzung auf die Beständigkeit und Löslichkeit der Harze
    DVB- Erwärmungszeit
    Gehalt Stunden
    des Bemerkungen
    Harzes O ! 24 1 48 120
    Olo Schwefelgehalt, °1O
    1 13,30 - 11,97 -
    2 - 12,74 - 10,45 wurde gelöst
    4 11,78 - 10,73 -
    8 11,84 ; zu - 11,37 . löste sich
    nicht
    12 11,21 - zu t 10,94 -
    »Man erkennt, daß zwar alle untersuchten Harze bei den für Olefin-Hydratisierungsverfahren erforderlichen Temperaturen an sich genügend beständig gegen Wasser sind; jedoch sind die Harze mit weniger als 401, Divinylbenzol als Vernetzungsmittel für die vorliegende Erfindung ungeeignet, da sie in Wasser zu leicht löslich sind.« Bisher wurden Katalysatoren, die sich für die Zwecke der vorliegenden Erfindung am besten eignen, aus harzartigen Mischpolymeren des Styrols unter Zusatz einer kleineren Menge p-Divinylbenzol hergestellt. Dabei sind Mischpolymerisate aus etwa 88 bis 9601, Styrol und 12 bis 401, Divinylbenzol in bezug auf die katalytische Wirksamkeit und Beständigkeit besonders vorteilhaft.
  • An Stelle von Styrol kann man jedoch auch von anderen aromatischen Vinylverbindungen ausgehen, z. B. von p-Methylstyrol, p-Äthylstyrol, Dimethylstyrolen, p-Chlorstyrol, Dichlorstyrolen, Vinylnaphthalin u. dgl.
  • Wenn im allgemeinen auch Verbindungen bevorzugt werden, deren Vinylgruppe gegenüber den Alkyl- oder Halogensubstituenten die p-Stellung einnimmt, so sind doch andere Isomere in gleicher Weise verwendbar.
  • Ebenso kann man an Stelle von Divinylbenzol auch andere Polyvinylacryl-Verbindungen nehmen, z. B. Divinyltoluol, Divinylxylol, Divinyläthylbenzol, Divinylchlorbenzol, Divinyläther u. dgl.
  • Die genannten Bestandteile können nach einem der bekannten Verfahren, z. B. durch einfaches längeres Erwärmen auf erhöhte Temperatur, z. B. etwa 10 Tage auf bis 100"C, polymerisiert werden. Vorzugsweise setzt man jedoch eine katalytische Menge einer sauerstoffabgebenden Verbindung zu, z. B. Benzoylperoxyd, Ammoniumpersulfat, Kaliumpersulfat, Natriumperchlorat, Natriumperborat, Ozon, Ozonide usw. Man polymerisiert entweder in homogener Phase oder in Emulsion. Je nach dem angewandten Verfahren stellt man das polymere Harz entweder in Form rundlicher, harter Körnchen von für die weitere Verarbeitung geeigneter Größe oder in Form großer Klumpen her, die man dann durch Grobmahlen oder Zerschneiden auf die gewünschte Teilchengröße bringt.
  • Weitere vernetzte, für die vorliegenden Zwecke geeignete Harze vom Polystyroltyp sind die festen Mischpolymerisate aus etwa 40 bis 7001, Styrol, 20 bis 5001, Isobutylen und etwa 4 bis 2501, Divinylbenzol, die man durch Tieftemperaturpolymerisation herstellen kann.
  • Ebenso kann das Divinylbenzol in den erwähnten Mischpolymerisaten durch die gleiche Menge Butadien oder Isopren ersetzt und das erhaltene Mischpolymere vernetzt oder nach Zumischung von Schwefel vulkanisiert werden.
  • Bei der Verarbeitung der erwähnten organischen Harze zu den gewünschten Kationenaustauschern werden diese in bekannter Weise derart sulfoniert, daß durchschnittlich etwa 0,25 bis 3, vorzugsweise etwa 0,5 bis 2 anorganische Säurereste auf jeden Benzolkern des polymeren Harzes eingeführt werden. Geeignete Sulfonierungsmittel sind z. B. konzentrierte oder rauchende Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure, Schwefelsäureanhydrid in Nitrobenzol gelöst usw. Man läßt diese Mittel meist im Überschuß einwirken.
  • Je nach dem angewandten Sulfonierungsmittel kann die Sulfonierungstemperatur etwa -20 bis zu +2000 C, im Falle der Chlorsulfonsäure vorzugsweise -20 bis 50"C, betragen. Mit Schwefelsäure sulfoniert man am zweckmäßigsten bei höheren Temperaturen. Das Harz liegt vorzugsweise in Form grober Teilchen (z. B. von 0,15 bis 0,85 mm Korngröße) vor, so daß es für die Olefin-Hydratisierungsverfahren ohne weiteres anwendbar ist. Das zerkleinerte Mischpolymere, z. B. aus 90 Gewichtsprozent Styrol und 10 Gewichtsprozent Divinylbenzol bestehend, kann also mit einem Überschuß an Chlorsulfonsäure, z. B. etwa 6 Teilen Säure auf 1 Teil Mischpolymeres, kurze Zeit, z. B. etwa 3 Minuten lang, auf Rückflußtemperatur erwärmt werden, worauf man das Gemisch zweckmäßig noch etwa 50 Stunden auf Zimmertemperatur hält. Danach gibt man einen großen Überschuß an Wasser zu dem Gemisch, das man schließlich filtriert, wäscht und trocknet.
  • Bei einem typischen Verfahren dieser Art erhält man so eine Ausbeute von etwa 235 Gewichtsprozent sulfoniertem Harz (bezogen auf das Mischpolymere).
  • Dieses sulfonierte Harz enthält auf jeden aromatischen Kern durchschnittlich etwa 1,77 Sulfogruppen. Bei niedrigeren Temperaturen erhält man schwächer sulfonierte Produkte, z. B. solche mit nur einer einzigen Sulfogruppe in jedem aromatischen Ring. Ein solches Produkt ist aber in jeder Hinsicht beständiger und wird darum für die technische Arbeitsweise bevorzugt.
  • Um die physikalische Zerkleinerung der harten Mischpolymeren während der Sulfonierung möglichst zu vermeiden, läßt man die Körnchen in einem Lösungsmittel, wie Benzol, Toluol, Xylol, Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Tetrachloräthylen ol dgl., aufquellen.
  • Manche der granulierten Mischpolymeren können z. B. durch Berührung mit 10 bis 50 Volumprozent eines L5-sungsmittels, wie Tetrachloräthylen, bis auf etwa 17001, ihres ursprünglichen Volumens aufgequollen werden.
  • Meist genügt jedoch schon ein leichtes Anquellen, um die Neigung zum mechanischen Zerfallen einzuschränken.
  • Nach Entfernung des Lßsungsmittelüberschusses behandelt mai' die aufgequollenen Körnchen mit einem der obenerwähnten Sulfonierungsmittel, z. B. mit 980/0ihrer Schwefelsäure.
  • Die Sulfonierungsreaktion beginnt von der Oberfläche der Körnchen aus und setzt sich so lange fort, bis das gesamte Körnchen von der Säure durchdrungen und eine vollständige Umsetzung erzielt ist. Die Konzentration der Säure nimmt mit fortschreitender Sulfonierung ab. Nach Beendigung der Reaktion wäscht man den Rest der Säure mit Wasser aus oder neutralisiert auch erst und wäscht dann aus. Da die Säure durch Wasser ersetzt wird, kann das Aufquellen der Körnchen fortschreiten, und zwar bis zu etwa 250in. Bei zu schnellem Verdünnen mit Wasser wird leicht die Festigkeit der Harze beeinträchtigt, so daß unter Umständen ein Zerfallen der Körnchen eintreten kann. Es ist deshalb ratsam, die verbleibende Säure durch langsame Zugabe von Wasser zu verdrängen, die sich über einen Zeitraum von 24 Stunden oder mehr erstrecken kann. Das Wasser kann sowohl stufenweise wie auch kontinuierlich zugegeben werden.
  • Das gewaschene, sulfonierte Produkt ist zunächst mit Wasser gesättigt und befindet sich in gequollenem Zustand.
  • Die im Handel erhältlichen sulfonierten Harze enthalten normalerweise etwa 40 bis 700in Wasser. Es ist ratsam, sie in wasserdichten Behältern aufzubewahren, und zwar so, daß ein Austrocknen des Harzes verhütet wird, da ein übermäßiger Wasserverlust die katalytische Wirksamkeit wie auch die physikalische Festigkeit des Harzes beeinträchtigt und dazu führt, daß die Körnchen bei anschließender Berührung mit Wasser zerfallen. Wenn beispielsweise ein Harz mit einem ursprünglichen Feuchtigkeitsgehalt von 55 Gewichtsprozent bei 60 0/, relativer Feuchtigkeit bis auf einen Feuchtigkeits-Gleichgewichtszustand von nur etwa 30 Gewichtsprozent austrocknet und man ein solches teilweise ausgetrocknetes Harz dann in Wasser legt, kann das Wasser so schnell absorbiert werden, daß ein erheblicher Teil der Körnchen zerfällt.
  • Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die beschriebenen Kationenaustauscherharze weitermodifiziert werden, indem man etwa 5 bis 950in oder vorzugsweise 10 bis 50 0/, ihrerWasserstoffionen durch Metallionen ersetzt. Dies wird dadurch erreicht, daß man das Harz mit einer entsprechenden Menge einer wäßrigen oder sauren Lösung eines Salzes des gewünschten Metalls imprägniert und die durch den Austausch der Wasserstoffionen gegen die Metallionen des Harzes erhaltene freie Säure auswäscht. Das Anion des Metallsalzes wird natürlich so gewählt, daß eine schnelle Lösung in Wasser gewährleistet wird. Wenn jedoch das entsprechende Salz in Wasser zu schwer löslich ist, so setzt man freie Säure, z. B. Salzsäure zu, um die Lösung zu unterstützen. Oft kann es auch vorteilhaft sein, das Ionenaustauscherharz mit Lösungen von Salzen oder Organometallverbindungen in niederpolaren Lösungsmitteln, z. B. Alkohol, Äther oder Kohlenwasserstoffen, zu imprägnieren. Geeignete Metalle, die den Ionenaustauscherharzionen einverleibt werden können, sind z. B. die Schwermetalle der Gruppe I des Periodischen Systems, wie Kupfer und Silber, oder Metalle der Gruppe VIII, z. B. Eisen, Kobalt und Nickel, der Gruppe VI, z. B.- Chrom, Molybdän, Wolfram oder Uran, der Gruppe II, z. B. Calcium, Strontium, Barium oder Radium oder Salze mit anderen Metallen, wie Zinn, Titan, Mangan, Cadmium, Beryllium, Magnesium, Aluminium, Lithium, Lanthan, Platin, Palladium, Vanadium usw.
  • Einige Metalle, z. B. Kupfer, können zweckmäßig ganz oder teilweise in Form des freien Metalls auf dem sulfonierten vernetzten Polymeren abgeschieden sein. Man erreicht dies durch Reduktion des imprägnierten Harzes mit Wasserstoff oder einem anderen Reduktionsmittel vor seiner Verwendung für die Hydratisierung. Die gewünschte Reduktion des Metalls kann jedoch auch erst im Laufe der Hydratisierung vor sich gehen. Die Wirksamkeit der Harze kann durch Zugabe eines Beschleunigers, wie Boroxyd, erhöht werden.
  • Die vorliegende Erfindung ist auf die Hydratisierung normaler Olefine des C2- bis C4-Bereiches, d. h. auf Kohlenwasserstofffraktionen anwendbar, die wesentliche Mengen Äthylen, Propylen, n-Butylene oder Gemische dieser Olefine enthalten. Die Kohlenwasserstoffbeschickungs-oder -raumgeschwindigkeit beträgt etwa 0,5 bis 4 Raumteile flüssiges Olefin auf 1 Raumteil Katalysator in der Stunde. Das Hydratisierungsprodukt besteht größtenteils aus einem Gemisch der entsprechenden Alkohole und Äther. Isopropylalkohol und Diisopropyläther werden also z. B. durch Hydiatisierung von Propylen gewonnen usw. Das Verhältnis von Alkohol zu Äther im hydratisierten Produkt beträgt, je nach den besonderen Reaktionsbedingungen, etwa 95: 5 bis 20: 80 Gewichtsprozent. Insbesondere begünstigen verhältnismäßig niedrige Olefinbeschickungsgeschwindigkeiten von beispielsweise nicht mehr als etwa 1,5 Raumteilen je Raumteil Katalysator je Stunde, niedrige Mengenverhältnisse von Wasser zu Olefin sowie hohe Reaktionstemperaturen von etwa 175°C oder mehr, die Bildung des Athers.
  • Gewöhnlich hält man die Reaktionstemperatur auf etwa 120 bis 2200 C, vorzugsweise bei etwa 155 bis 190"C, wobei der jeweils günstigste Bereich vom behandelten Olefin und dem gewünschten Produkt mit abhängt. So bevorzugt man z. B. Temperaturen von mindestens 165° C, wenn es auf hohe Ausbeuten an Äther ankommt, und niedrigere Temperaturen in solchen Fällen, in denen eine höhere Alkoholausbeute erwünscht ist.
  • Wenn wesentliche Mengen Isobulyten neben normalen Olefinen in der Beschickung vorhanden sind, kann es zweckmäßig sein, das Gemisch zuerst bei einer niedrigen Temperatur, z. B. bei unter 120"C zu behandeln, so daß das Isoolefln unter nur ganz geringer Polymerenbildung hydratisiert wird. Unter diesen Bedingungen durchströmen die normalen Olefine die Reaktionszone nahezu unverändert, können aber erfindungsgemäß in einer besonderen Stufe nach der Wasseranlagerung an das Isoolefin hydratisiert werden. Bei Temperaturen über etwa 2300 C werden die Harze verhältnismäßig unbeständig.
  • Vorzugsweise arbeitet man unter so hohem Druck, daß das Hydratisierungswasser mindestens teilweise in flüssiger Phase gehalten wird. Demgemäß können die Reaktionsdrücke zwischen 42 und 210 atü, vorzugsweise zwischen 70 und 105 atü, liegen.
  • Normalerweise befindet sich der Katalysator in der Reaktionszone in Form einer aus körnigen Teilchen bestehenden Schüttung, wobei die Teilchengröße etwa 0,15 oder 0,25 bis 0,85 mm beträgt. Das Reaktionsgemisch wird durch eine solche Schicht entweder nach oben oder häufiger nach unten geführt.
  • Das Hydratisierungswasser führt man der Reaktionszone in einem Verhältnis von etwa 0,3 bis 3 Mol je Mol Olefin zu, wobei das Mengenverhältnis mindestens teilweise von der gewünschten Zusammensetzung der Produktgemische abhängt. So begünstigen, wie oben ausgeführt, Molverhältuisse von Wasser zu Olefin von mindestens 2:1 die Bildung von Alkohol. Umgekehrt erhält man bei niedrigen Beschickungsgeschwindigkeiten von nicht mehr als 1,5 Raumteilen je Raumteil je Stunde und Temperaturen von über 165"C bei einem Molverhältnis von Wasser zu Olefin wie 1:1 oder niedriger ein hydratisiertes Produkt, das einen sehr großen Anteil Äther enthält. Solche Hydratisierungsprodukte sind wertvolle Zusätze für Benzin oder Dieseltreibstoffe, die außerdem noch andere Zusätze, wie Oxydationsverhütungsmittel, lösende Öle, Tricresylphosphat usw., enthalten können.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand der nachstehenden Beispiele erläutert, in denen die angegebenen Teile Gewichtsteile darstellen.
  • Beispiel 1 Ein Ionenaustauscherharz in seiner Säureform und reduziertes Wolfram oxyd wurden in ihrer Wirkung als Katalysatoren für die direkte Hydratisierung von Propylen untersucht. Der für die Versuche 1 bis 3 benutzte Katalysator bestand aus einem blauen Wolframoxyd, wie es früher für diese Art von Reaktionen angewandt wurde. Das Kationenaustauscherharz bestand aus einem festen, sulfonierten Mischpolymerisat aus etwa 9201, Styrol und 80/« Divinylbenzol, das etwa 400/« Sulfogruppen (SO3H), bezogen auf das Trockengewicht, enthielt. Die Natriumionen in diesem Harz wurden durch \Vasserstoffionen ersetzt, indem man das Harz erst mit verdünnter Schwefelsäure und anschließend so lange mit destilliertem Wasser wusch, bis die freien Sulfationen aus dem »regeneriertene sauren Harz entfernt waren. Das so behandelte Harz wurde für die Versuche 4 bis 8 benutzt.
  • Die Hydratisierung wurde in einem aus nichtrostendem Stahl bestehenden, rohrförmigen Reaktor durchgeführt, der den Katalysator in körniger Aufschüttung enthielt.
  • Die Reaktionsbedingungen und die Ergebnisse der mit Wolfram oxyd nach dem früheren Verfahren durchge führten Versuche sind in Tabelle II und diejenigen der mit dem Kationenaustauscherharz gemäß der Erfindung durchgeführten Versuche in Tabelle III zusammengefaßt.
  • In beiden Fällen wurde eine Beschickung hydratisiert, in der das jlolverhältnis Wasser zu Propylen 1:1 und die Beschickungsgeschwindigkeit bei einem Druck von 70 atü bei der jeweils angegebenen Temperatur 2 Raumteile flüssiges Propylen je Raumteil Katalysator in der Stunde (wenn nichts anderes angegeben ist) betrug. Die Ausbeutezahlen beziehen sich auf die trockenen, in Benzin löslichen Produkte mit einem Siedebereich von 55 bis 95°C.
  • (Der Siedebereich wurde vor dem Trocknen der Produkte bestimmt.) Tabelle II Hydratisierung von Propylen über reduziertem Wolframoxyd
    Ausbeute, Selektivität
    Gewichts- Gesamt- des
    Versuch Tempe- prozent, umwandlung Katalysators
    Nr. ratur bezogen umwandlung für
    auf
    c Propylen Molprozent Isopropanol
    1 205 3,3 2,4 89
    2 230 14,3 9,9 86
    3 1 260 10,6 9,2 63
    Neben dem Alkohol enthielten die Produkte im allgemeinen weniger als 1010 Äther, etwa 1 bis 2,50/« Aceton und etwa 10 bis 350/o Polymere.
  • Tabelle III Hydratisierung von Propylen über Austauscherharzen aus sulfonierten Styrol-Divinylbenzol-Mischpolymerisaten
    Ausbeute, | Selektivität
    Gewichts- Gesamt- des
    Versuch Tempe- prozent, umwandlung Katalysators
    Nr. ratur bezogen für
    auf
    c C Propylen Molprozent
    4 120 5,6 3,9 100
    5 150 32,4 21,8 85
    6 175 35,4 25,4 71
    7 200 27,2 19,7 70
    8* 170 47,1 34,7 55
    * Bei diesem Versuch betrug die Beschickungsgeschwindigkeit 1 Raumteil je Raumteil je Stunde.
  • Ein Vergleich dieser Daten zeigt, daß mit dem Ionenaustauscherharz wesentlich höhere Produktausbeuten und viel höhere Umwandlungsverhältnisse erhalten wurden, obwohl bei diesen Versuchen die Betriebstemperaturen wesentlich niedriger waren. Das Arbeiten bei diesen verhältnismäßig niedrigen Temperaturen ist erheblich wirtschaftlicher. Außerdem bestanden die Produkte hauptsächlich aus einem Gemisch von Alkohol und Äther, neben geringen Spuren von Aceton, und enthielten fast keine Polymeren, d. h. weniger als 0,50/«.
  • Eine andere interessante Tatsache ergibt sich bei einem Vergleich der Versuche 6 und 8. Abgesehen von dem unbedeutenden Unterschied in der Reaktionstemperatur wurden diese Versuche unter denselben Bedingungen durchgeführt, jedoch war die Beschickungsgeschwindigkeit bei Versuch 8 nur halb so groß wie bei Versuch 6.
  • Diese geringere Geschwindigkeit führte jedoch zu einer weit höheren Ausbeute an Hydratisierungsprodukten und zu einer viel höheren Propylenumwandlung. Ferner war die anteilmäßige Zusammensetzung der Produktgemische erheblich anders, wie sich aus den Selektivitätszahlen des Isopropanols ergibt. Tatsächlich bestand das hydratisierte Produkt zu etwa 450/« aus Diisopropyläther. Dieser hohe Anteil an Diisopropyläther ist sehr er vünscht, da der Äther wegen seiner ausgezeichneten Antiklopfeigenschaften ein hervorragender Zusatzstoff für Flugzeugmotorenbenzin ist. Mit dem Wolframoxydkatalysator hingegen erhält man nur ein Gemisch von Alkohol und Polymeren mit einem unbedeutenden Äthergehalt.
  • Beispiel 2 Die Erfindung ist auch für die Hydratisierung anderer normaler Olefine brauchbar, z. B. von Äthylen; Isoolefine dagegen, wie Isobutylen, neigen dazu, an Stelle von HydratisierungsproduktenweitgehendPolymere zu bilden.
  • Die Daten der entsprechenden Versuche sind in Tabelle IV zusammengestellt. Wie hieraus ersichtlich ist, wurde von reinem Äthylen und reinem Isobutylen ausgegangen. Der Reaktionsdruck betrug in allen Fällen 70 atü.
  • Tabelle IV Behandlung von Äthylen und Isobutylen in Gegenwart von Ionenaustauscherharzen
    Versuch Olefinbeschickungs- Ausbeute
    Nr. Temperatur Molverhältnis Gewichtsprozent Produktanalyse
    Wasser zu Olefin Flüssigkeit
    °C Rtl./RtI./Std. bezogen auf Olefin
    9 Äthylen 205 2 1: 1 4,5 100 % Alkohol
    10 Äthylen 205 1 2: 1 4,8 100% Alkohol
    11 Isobutylen 175 2 1:1 : 43,7* {10%Alkohol
    90 % Polymere
    12 Isobutylen 120 1 1 :1 48,6* 74% Alkohol
    26% Polymere
    * Ein Teil des Produktes besitzt einen Siedebereich von 70 bis 950C. (Der Siedebereich wurde vor dem Trocknen bestimmt.) Diese Daten zeigen deutlich, daß Äthylen nach vorliegender Erfindung mit hohem Selektivitätsgrad zu Alkohol hydratisiert werden kann. Dagegen führt die unter den gleichen Bedingungen durchgeführte Hydratisierung von Isobutylen zur Bildung eines Produktes, das vorwiegend aus Polymeren besteht. Selbst wenn man die Hydratisierung, um diesem Reaktionsverlauf entgegenzuwirken, bei niedrigeren Temperaturen durchführt, z. B. bei 120°C, ist die Polymerenbildung immer noch bedeutend.
  • Beispiel 3 Der Einfluß des Vernetzungsgrades wurde in Verbindung mit einer Anzahl handelsüblicher Polystyrolharze untersucht, die verschiedene Mengen Divinylbenzol (DVB) als Vernetzungsmittel enthielten. Alle diese Harze waren so weit sulfoniert worden, daß sie 40% Sulfonsäuregruppen enthielten; sie wurden sämtlich in Form von Körnchen von 0,15 bis 0,30 mm Größe angewandt. Bei den nachstehenden Versuchen wurden die in der sauren Form vorliegenden Harze auf die Hydratisierung von reinem Propylen angewandt, außer bei Versuch 25, für den man eine Beschickung aus gleichen Mengen Propan und Propylen verwendete. Die Reaktionstemperatur betrug 175°C, der Druck 70 atü; die Beschickung wurde durch eine ruhende Katalysatorschicht nach unten geführt. Die anderen Reaktionsvariablen und die erzielten Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengestellt. In jedem Falle wurde beobachtet, daß der Wassergehalt der verschiedenen Harze von einem Anfangswert von etwa 44 bis 500/0 auf etwa 28 bis 32 °/O am Ende des Versuchs zurückging.
  • Tabelle V Einfluß der Vernetzung des Harzes
    Beschickungs-
    Versuch Harz geschwindigkeit H2O: Propylen Ausbeute Produktzusammensetzung
    Nr. % DVB- mit Propylen
    Anteil Rtl./Rtl./Std. Molverhältnis Gewichtsprozent Alkohol Äther
    13 4 0,5 0,5 26,8 54 46
    14 & 0,5 0,5 26,4 55 45
    15 12 0,5 0,5 26,7 57 43
    16 16 0,5 0,5 27,4 58 42
    17 4 1 1 38,2 54 46
    18 8 1 1 43,0 58 42
    19 12 1 1 47,0 59 41
    20 16 1 1 47,1 62 38
    21 4 2 1 32,0 63 37
    22 8 2 1 38,0 69 31
    23 12 2 1 33,1 69 31
    24 16 2 1 38,0 79 21
    25 8 1* 1 60 59 41
    (Molprozent)
    * Die Beschickung bestand aus 50 0/, Propylen und 50'!, Propan.
  • Die Ergebnisse zeigen, daß mit steigendem Divinylbenzolgehalt des Harzes die Ausbeute etwas zunimmt.
  • Deshalb sind sulfonierte Polystyrolharze, die mindestens 50/« Divinylbenzol als Vernetzungsmittel enthalten, zu bevorzugen. Eine erhöhte Vernetzung des Harzes führt zu einer Erhöhung des Alkohol-Äther-Verhältnisses im hydratisierten Produkt. Die Ätherbildung wird durch verhältnismäßig niedrige Olefinbeschickungsgeschwindigkeiten begünstigt (vgl. die Versuche 17 bis 20 mit den Versuchen 21 bis 24). Aus anderen, hier nicht verzeichneten Daten, geht hervor, daß verhältnismäßig hohe Temperaturen von beispielsweise 175"C oder darüber die Ätherbildung ebenfalls begünstigen. Insgesamt gesehen scheinen die Ergebnisse des Versuchs 22 die günstigsten zu sein, obwohl die Versuche 18, 19, 23 und 25 ebenfalls zufriedenstellend waren. Die Ausbeuten und Produktqualitäten, die in den mit einem 16 °/o Divinylbenzol enthaltenden Harz durchgeführten Versuchen nach kurzer Zeit erzielt wurden, waren ebenfalls brauchbar.
  • Das 16 «/« Divinylbenzol enthaltende Harz, das ziemlich bröckelig war, erwies sich jedoch bei längerer Dauer der Versuche infolge beträchtlichen Stabilitätsverlustes als nicht so günstig, da die Körnchen immer kleiner wurden und das Harz innerhalb von 50 Stunden etwa 33 °/0 seines Sulfonatgehalts verlor. Dagegen erwies sich das 8 °/0 Divinylbenzol enthaltende Harz auch bei längerer Versuchsdauer als besonders beständig und verlor hierbei weniger als 10 «/« Schwefel. Hervorzuheben ist, daß bei keinem der Versuche Polymere entstanden.
  • Beispiel 4 Ein mit Kupfer modifizierter Hydratisierungskatalysator wurde aus einem handelsüblichen Ionenaustauscherharz wie folgt hergestellt. Das Harz ist ein sulfoniertes Mischpolymeres aus etwa 92 «/« Styrol und 8 °/0 Divinylbenzol und enthält etwa 40°/0 Sulfongruppen (SO3 H), bezogen auf die Trockensubstanz. Im Handel ist es als Natriumsalz erhältlich und enthält etwa 50 0/o adsorbiertes Wasser, bezogen auf das Gewicht des wasserfreien Harzes.
  • Seine Teilchengröße beträgt etwa 0,3 bis 0,85 mm.
  • Das handelsübliche Harz wurde zunächst durch Waschen mit verdünnter Schwefelsäure »regeneriert«, um die Natriumionen durch Wasserstoffionen zu ersetzen, worauf man die freien Sulfationen mit destilliertem Wasser auswusch und das freie Wasser auf einem Saugfilter absaugte. Das auf diese Weise »regenerierte« Wasserstoffionenaustauscherharz in seiner sauren Form enthielt freie Sulfonsäuregruppen. Etwa 50 °/0 Wasser blieben in dem »trockenen« sauren Harz adsorbiert, bezogen auf das Gewicht des wasserfreien Anteils.
  • 430 Gewichtsteile dieses sauren Harzes (1,29 theoretisches Äquivalent an Wasserstoffionen) wurden in einer Lösung von 67 Gewichtsteilen CuCl2 2 2 H2O (0,785 Äquivalent an Kupferionen) in 1000Gewichtsteilen destilliertem Wasser aufgeschlämmt. Nach kräftigem Durchrühren ließ man das Gemisch sich setzen, und die helle Flüssigkeit dekantierte ab. Das Harz wurde noch zweimal mit jeweils 1000 Teilen destilliertem Wasser gewaschen und auf einem Saugfilter von dem flüssigen Wasser getrennt.
  • Etwa 61 °/0 der ursprünglich in dem sauren Harz vorhandenen Wasserstoffionen wurden so durch Kupfer ersetzt.
  • Dieser Katalysator wurde zum Hydratisieren von reinem Propylen verwendet. In einem rohrförmigen Reaktor aus Kohlenstoffstahl wurde eine aus diesem Katalysator bestehende Schicht eingebracht, durch die man zwei verschiedene Beschickungsstrome bei 175 bzw. bei 205"C hindurchleitete. Für jeden Versuch wurde ein frischer Katalysator genommen. Beide Versuche wurden kontinuierlich durchgeführt, und zwar unter 70 atü, mit einer Beschickungsgeschwindigkeit von 2 Raumteilen flüssiges Propylen je Raumteil Katalysator je Stunde und bei einem Verhältnis von 1 Mol Wasser auf 1 Mol Propylen. Die Ausbeute an sauerstoffhaltigem Produkt mit einem Siedebereich von 56 bis 80"C betrug bei dem bei 175so durchgeführten Versuch 32,8 Gewichtsprozent und bei dem bei 205°C durchgeführten Versuch 24 Gewichtsprozent, bezogen auf das Propylen. In beiden Fällen bestand das Produkt vorwiegend aus Isopropylalkohol, daneben aus etwas Isopropyläther, war aber frei von Polymeren.
  • Ebenso wurden diskontinuierlich Versuche mit frischen Proben desselben Katalysators in einer Druckbombe bei 150 und bei 2000 C durchgeführt. Die Ausbeuten an sauerstoffhaltigen Produkten waren bei den diskontinuierlich durchgeführten Versuchen wesentlich geringer als bei den kontinuierlichen. Bei dem bei 150"C durchgeführten diskontinuierlichen Versuch wurde beobachtet, daß die Kupferionen des Harzes am Ende des Versuches scheinbar vollständig zu freiem Kupfermetall reduziert worden waren.
  • Für die Hydratisierung von Propylen und anderen Olefinen sind unter den gleichen Bedingungen, wie vorstehend beschrieben, auch die folgenden Harze zu verwenden: 1. Ein mit Silber modifizierter Hydratationskatalysator: 100 g durch Schwefelsäure regeneriertes Harz, in 2 1 destilliertem Wasser aufgeschlämmt, werden unter kräftigem Rühren langsam mit 221 g AgNO3 versetzt, 3 Tage stehengelassen, filtriert und mit destilliertem Wasser gründlich gewaschen.
  • 2. Ein mit Zinn modifiziertes Harz: 500 g regeneriertes saures Harz, in 500 cm2 destilliertem Wasser aufgeschlämmt, werden unter Rühren mit einer Lösung von 73,3 g SnCl2 .2 H2O in 11 destilliertem Wasser vermischt, 2 Tage stehengelassen, dabei ab und zu gerührt, dann filtriert und mit 5 1 destilliertem Wasser ausgewaschen.
  • 3. Ein mit Kupfer und Zink modifiziertes Harz: Analog wie 2 durch Mischen mit einer Lösung von 46,7 g ZnS04 7 H20 und 27,7 g CuCI2 2 H20 zu 2 HzO in 11 destilliertem Wasser hergestellt.
  • 4. Ein mit Kobalt modifiziertes Harz: Analog wie 2 durch Mischen mit einer Lösung von 94,6 g Co(NO3)3 6 H2 0 in 11 destilliertem Wasser hergestellt.
  • 5. Ein mit Mangan modifiziertes Harz: Analog wie 2 durch Mischen mit einer Lösung von 55,0 g MnSO4 H2O in 11 destilliertem Wasser hergestellt.
  • 6. Ein mit Lithium modifiziertes Harz: Analog wie 2 durch Mischen mit einer Lösung von 44,8 g di N O, in 11 destilliertem Wasser hergestellt.
  • 7. Ein mit Lanthan modifiziertes Harz: 500 g regeneriertes saures Harz werden mit einer Lösung von 70,5 g da203 in 47,4 g konzentrierter Salzsäure, verdünnt mit 11 destilliertemWasserbehandelt.
  • 8. Ein mit Vanadium modifiziertes Harz: 500 g regeneriertes saures Harz werden mit einer Lösung von 108,0 g VO2 in 111,6 n-HCl behandelt.
  • 9. Ein mit Titan modifiziertes Harz: 500g regeneriertes saures Harz werden mit einer Lösung behandelt, die durch Vermischen von 62,5 g Ti2(SO)3 mit 1,5 1 destilliertem Wasser und 100 ccm konzentrierter HC1, Erwärmung und Abdekantieren vom ungelösten Salz hergestellt wurde.
  • Um einen besseren Kontakt der Beschickung mit dem harzartigen Hydratisierungskatalysator zu ermöglichen, kann man auch wasserlösliche, organische Verdünnungsmittel, z. B. Essigsäure, verwenden.
  • Während der Hydratisierung können einige Metallionen des harzartigen Katalysators zu solchen mit niedrigeren, positiven Wertigkeiten oder zu den freien Metallen reduziert werden. Wenn der Katalysator in einer solchen reduzierten Form weniger wirksam ist als in der oxydierten, kann er auch durch Behandlung mit einem geeigneten Oxydationsmittel regeneriert werden.
  • PATENTANSPRVCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Alkoholen und Äthern durch Wasseranlagerung an Olefine unter Verwendung von Ionenaustauschern als Katalysator, dadurch gekennzeichnet, daß man eine normale, olefinische Kohlenwasserstoffbeschickung verwendet und in Gegenwart von Wasser arbeitet und als Katalysator ein sulfoniertes, vernetztes Polymeres einer aromatischen Vinylverbindung verwendet.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Katalysator ein festes, harzartiges, sulfoniertes Mischpolymeres aus etwa 88 bis 940/o Styrol und 12 bis 60/o Divinylbenzol verwendet wird, wobei dieses Mischpolymere 12 bis 160/o Schwefel in Form von Sulfosäuregruppen enthält.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem verwendeten Kationen- austauscherharz 25 bis 750/o seines Wasserstoffs durch Schwermetalle der Gruppen 1 oder VIII des Periodischen Systems ersetzt sind.
    4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserstoff durch Kupfer, Silber, Kobalt, Mangan, Zink, Lanthan, Lithium, Vanadium und/oder Titan ersetzt ist.
    5. Verfahren- nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die angewandte Behandlungstemperatur über 158"C liegt.
    6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Olefin mit einer Geschwindigkeit von stündlich etwa 0,5 bis 1,5 Raumteilen flüssigen Olefins je Raumteil Katalysator in die Umwandlungszone einführt.
    7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer hohen Ausbeute an Äther etwa 25 bis 750/o der Wasserstoffionen des Harzes durch Kupferionen ersetzt sind, die Reaktionstemperatur 155 bis 220"C ist, die Olefinbeschickungsgeschwindigkeit etwa 0,5 bis 1,5 Raumteile flüssiges Olefin je Raumteil Katalysator in der Stunde beträgt und die Beschickung etwa 0,3 bis 1,5 Mol Wasser auf 1 Mol Olefin enthält.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 866 191.
DEE11546A 1954-11-15 1955-11-15 Verfahren zur Herstellung von Alkoholen und AEthern durch Wasseranlagerung an Olefine Pending DE1105403B (de)

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JPS52151106A (en) * 1976-06-08 1977-12-15 Cosmo Co Ltd Hydration of lower olefins
DE3628007C1 (de) * 1986-08-19 1987-11-05 Deutsche Texaco Ag, 2000 Hamburg, De
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DE866191C (de) * 1944-08-12 1953-02-09 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Alkoholen

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