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Elektromechanischer Geschwindigkeitsregler für Kraftfahrzeuge zum
Begrenzen der Höchstgeschwindigkeit Die Erfindung betrifft die Ausbildung eines
Geschwindigkeitsreglers, der die Aufgabe hat, motorisch angetriebene Fahrzeuge auf
einer Geschwindigkeit zu halten, die an einem Kontakt-Geschwindigkeitsmesser eingestellt
werden kann. Eine weitere Aufgabe besteht darin, eine bestimmte Höchstgeschwindigkeit
nicht zu überschreiten.
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Die Erfindung stellt die Weiterentwicklung einer Einrichtung dar,
bei der zwischen Gashebel und Drosselklappe ein Hebelsystem vorhanden ist, das vom
Geschwindigkeitsmesser gesteuert wird. Bei der bekannten Vorrichtung besteht jedoch
das Verstellorgan aus einem Rahmen, an dem ein mit einer Einzugswicklung und einer
Haltewicklung versehener Elektromagnet angeordnet ist. Die Stromzufuhr zu diesen
Wicklungen wird durch einen Geschwindigkeitsmesser geschaltet, dessen Zeiger mit
einem Kontaktsegment in stromleitender Berührung steht. Der Nachteil dieser Vorrichtung
besteht vornehmlich darin, daß in einer Gefahrensituation eine höhere Geschwindigkeit
nicht ohne weiteres eingeschaltet werden kann. Nachteilig ist ferner, daß bei -einer
Stromunterbrechung an der Regelanlage das gesamte Fahrzeug stillgesetzt ist.
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Andere bekannte Geschwindigkeitsregler verwenden beispielsweise einen
Fliehkraftregler, einen Steuerschieber mit einem hydraulischen Druckmittel oder
auch Einrichtungen, die mit elektromagnetischen Relais arbeiten.
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Bei dem Geschwindigkeitsregler nach der Erfindung ist zwischen Gashebel
und Drosselklappe ein in bestimmter Weise ausgebildetes Hebelsystem angeordnet,
das in Abhängigkeit von einer eingestellten Höchstgeschwindigkeit den Abstand zwischen
den Anlenkpunkten an der Drosselklappe und dem Gashebel verändert. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung weist dieses Hebelsystem die folgenden Merkmale auf:
a) Es sind zwei um zwei Festpunkte in einer vertikalen Ebene schwenkbare doppelarmige
Hebel vorgesehen, deren einer oben am Gashebel und deren anderer oben an der Drosselklappe
angelenkt ist; b) die unteren Enden der Hebel sind über gelenkig angeschlossene
Arme mit einem in einem Kulissenarm verschiebbaren Zapfen verbunden; c) der Kulissenarm
ist um einen Festpunkt in der gleichen vertikalen Ebene wie die doppelarmigen Hebel
verschwenkbar und an ,seinem entgegengesetzten Ende durch eine drehbare Spindel
in Abhängigkeit von der am Geschwindigkeitsmesser eingestellten Höchstgeschwindigkeit
durch einen Verstellmotor verstellbar, so daß durch Verschiebung des Zapfens abhängig
von der Verstellung des Kulissenarms der Abstand zwischen dem Anlenkpunkt an der
Drosselklappe und dem Anlenkpunkt am Gashebel derart veränderlich ist, daß die Drosselklappe
höchstens in eine der am Geschwindigkeitsmesser eingestellten Höchstgeschwindigkeit
entsprechende Stellung bis zur Leerlaufstellung der Drosselklappe verstellbar ist.
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Ein derart ausgebildeter Geschwindigkeitsregler hat zunächst den Vorteil
einer sehr einfachen Bauart und ist deshalb nicht gegen Störungen anfällig. Die
Reglervorrichtung ist ohne weiteres abstellbar, so daß bei Gefahr sehr schnell die
Geschwindigkeit erhöht werden kann. Vorteilhaft ist ferner, daß eine beliebige Grenzgeschwindigkeit
einstellbar ist.
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In der Zeichnung ist die Erfindung schematisch dargestellt.
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Abb. 1 zeigt die Regeleinrichtung in Ruhestellung-, Abb.2 zeigt die
Regeleinrichtung in Betriebsstellung.
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Bei den in Abb. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen ist ein
Hebelsystem bestimmter Bauart zwischen dem Anlenkpunkt 6 des Gashebels und dem Anlenkpunkt
15 der Drosselklappe vorgesehen. Im wesentlichen besteht dieses Hebelsystem aus
einer um einen Festpunkt A schwenkbaren Kulisse 11. Mit diesem Kulissenhebel 11
wirken Arme 2, 3, 4 und 5 zusammen. Von diesen Armen laufen die Arme 3 und 4 im
Gelenkpunkt 8 zusammen, der im Schlitz der Kulisse 11 beweglich ist. In dem Gelenkpunkt
7 laufen andererseits die Arme 2 und 3 zusammen. Im Gelenkpunkt 9 laufen die Arme
4 und 5 zusammen. Der Arm 2 ist um den Festpunkt B schwenkbar, während
der
Arm 5 um den Festpunkt C schwenkbar ist. Ferner ist eine Zugfeder 21 vorgesehen,
die die Aufgabe hat, den beweglich gelagerten Gelenkpunkt 9 in die Ausgangsstellung
zurückzuziehen. Sie drückt hierbei den Arm 17 so weit zurück, daß die Leerlaufstellung
erreicht wird. Die Feder 12 hat die Aufgabe, den Anlenkpunkt 6 in die Ausgangsstellung
zurückzuziehen. In der Zeichnung wurde jeweils nur der Anfang der Feder angedeutet,
um das Bild nicht zu verwirren. Die Aufgabe der übrigen Teile ergibt sich aus der
jetzt folgenden Funktionsbeschreibung. Bei dieser Funktionsbeschreibung ist zunächst
der Zustand beim Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit, dann der Zustand beim
Unterschreiten der Höchstgeschwindigkeit und schließlich der Zustand beim Außerbetriebsctzen
beschrieben. 1. Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit Durch das Überschreiten
einer am Geschwindigkeitsmesser eingestellten Höchstgeschwindigkeit wird der Verstellmotor
20 so in Betrieb gesetzt, daß er über das Schneckenrad 14 und Spindel 13 den Zapfen
der Spindelmutter 16 und damit den in dem Festpunkt D gelagerten Kulissenarm 11
nach oben bewegt. Durch diese Aufwärtsbewegung des Kulissenarms 11 wird der im Arm
3 und 4 gelenkig angebrachte Zapfen 8 ebenfalls nach oben bewegt. Dadurch erteilt
a) der Arm 4 dem am Anlenkpunkt 9 verbundenen doppelarmigen Hebel 5, der in dem
Festpunkt C gelagert ist, eine Rechtsdrehung, so daß der Anlenkpunkt 15 und der
damit verbundene Arm 17 der Drosselklappe eine Bewegung nach rechts ausführen und
die Drosselklappe langsam schließen, bis die eingestellte Höchstgeschwindigkeit
erreicht ist; die Verstellung der Drosselklappe kann gegebenenfalls bis zur Leerlaufstellung
z. B. des Vergasers erfolgen (s. Stellung Abb. 2) ; b) der Arm 3 dem am Anlenkpunkt
7 verbundenen doppelarmigen Hebel 2, der in dem Festpunkt B gelagert ist, eine Linksdrehung,
so daß der verschiebbare Anlenkpunkt 6 im Kulissenarm 1 eine Bewegung nach links
macht, ohne auf den Arm 18 des Gashebels einzuwirken. 2. Unterschreiten der Höchstgeschwindigkeit
Durch das Unterschreiten der Höchstgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Stellung,des
Gashebels, die maßgeblich ist, um im Regelbereich unten zu bleiben, wird der Verstellmotor
20 so in Betrieb gesetzt, daß er über das Schneckenrad 14 und Spindel
13 den Zapfen der Spindelmutter 16 und damit den im Festpunkt A gelagerten
Kulissenarm 11 nach unten bewegt.
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Durch diese Abwärtsbewegung des Kulissenarms 11 wird der im Arm 3
und 4 gelenkig angebrachte Zapfen 8 ebenfalls nach unten bewegt. Dadurch erteilt
der Arm 4 dem mit dem Anlenkpunkt 9 verbundenen doppelarmigen Hebel 5, der in dem
Festpunkt C gelagert ist, eine Linksdrehung, so daß der Anlenkpunkt 15 und der damit
verbundene Arm 17 der Drosselklappe eine Bewegung nach links durchführen und die
Drosselklappe langsam öffnen, bis die eingestellte Höchstgeschwindigkeit erreicht
ist. Auf der anderen Seite wird der Anlenkpunkt 6 durch den Widerstand des Fußes
auf dem Gashebel festgehalten. 3. Außerbetriebsetzen der Regelanlage Durch das Abschalten
der Regelanlage wird der Verstellmotor 20 so in Betrieb gesetzt, daß er über das
Schneckenrad 14 und Spindel 13 den Zapfen der Spindelmutter 16 und damit den im
Festpunkt A gelagerten Kulissenarm 11 bis in die unterste Stellung der Spindel 13
bewegt, so daß die beiden doppelarmigen Hebel 2 und 5 in eine parallele Stellung
kommen (s. Abb. 1).
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Jede Veränderung der Gashebelstellung wird durch die parallele Verschiebung
der beiden doppelarmigen Hebel 2 und 5 vom Gashebel auf die Drosselklappe genauso
übertragen, als wäre der Arm 18 mit dem Arm 17 der Drosselklappe unmittelbar verbunden.
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Gelegentlich kann es erforderlich sein, eine eingestellte Höchstgeschwindigkeit
zu überschreiten oder zu unterschreiten. Um eine eingestellte Höchstgeschwindigkeit
zu überschreiten, ist es lediglich erforderlich, den Gashebel so schnell durchzudrücken,
daß der Arm 18 eine schnellere Bewegung nach links macht als die rücklaufende Bewegung
des Geschwindigkeitsreglers. Um die eingestellte Höchstgeschwindigkeit zu unterschreiten,
läßt man den Gashebel bis zur Leerlaufstellung zurückgehen.